Schon wieder Diagnose Krebs

[Beachmaus13]

Hallo Cascaya, Hallo Steffen!

Es ist wahrscheinlich nicht so rübergekommen, wie ich es gemeint habe. Ist ja manchmal auch schwierig seine Gedanken in Worte zu fassen....
Natürlich nervt mein Vater mich nicht mit seinen Wehwehchen. Ich meinte damit nur (Kritik an mich selbst), dass wenn ich das jetzt (den Anfang, es wird ja sicherlich noch schlimmer) schon nicht packe wie das denn dann aussieht wenn es ihm sooo richtig schlecht geht. Ich habe es ja bei meiner Tante gesehen, wie es zum Schluss war. Einen Schlaganfall nach dem nächsten, sich nicht mehr ausdrücken können, und und und. Ich denke dagegen sind die Beschwerden die mein Vater zur Zeit hat eher "harmlos". Ich habe einfach tierische Angst davor dem ganzen dann nicht mehr gewachsen zu sein so sehr ich es natürlich wäre. Ich versuche aber so gut es geht diese Ängste vor meinem Vater zu verbergen. Mein Vater hat 30 Jahre seines Lebens für uns gesorgt. Ich denke da ist es doch mehr als selbstverständlich, dass man ihm das auch irgendwann zurück gibt.
In den Urlaub fahr ich dieses Jahr nicht, aber ich möchte die paar freien Tage schon gerne nutzen um mal wieder etwas Kraft zu tanken. Es war ein anstrengendes Jahr...
Mein Vater hat heute einen Termin bei seinem Onkolgen und wird ihn fragen wie es mit einer Verschiebung aussieht. Auch er möchte die Feiertage mit uns genießen, denn wer weiß....
Sollte der Onkologe auch nur die kleinsten Bedenken haben, werden wir die Behandlung na klar nicht verschieben und ich werde natürlich für meinen Dad da sein...

[Beachmaus13]

Hey Leute, nachdem ich nun schon etwas länger nicht mehr geschrieben habe (hatte irgendwie Problem auf die Seite zu kommen, keine Ahnung woran das lag ) gibt es ein paar Neuigkeiten...

Also bei meinem Dad läuft zur Zeit (seit gestern) die dritte 3-Tage-Chemo. Der Arzt wollte es nicht aufschieben und das ist auch okay so. Wäre zwar schade, wenn er Weihnachten flach liegt, aber es gibt schlimmeres...

Dafür haben wir dann aber gestern ein vorweihnachtliches Geschenk bekommen, als bei einer Besprechung mit dem Arzt herausgekommen ist, dass der Tumor deutlich zurückgegangen ist. Da haben wir uns natürlich sehr gefreut. Allerdings bin ich trotzdem ein wenig verunsichert, weil der Fleck am Brustbein nun wohl doch eine Metastase ist, die aber gut mitbehandelt wurde. Weiterhin wurde etwas an der Nebenniere entdeckt (dass hatte der Arzt Ende Oktober im Krankenhaus auch erwähnt, aber der Onkologe später wieder dementiert). Nun denn, nu ist da doch wohl was zu erkennen, was sich aber in den letzten Wochen wohl nicht verändert hat. Weder größer noch kleiner geworden ist... Der Onkologe meinte es wäre dann wahrscheinlich etwas "gutartiges", kein Grund zur Beunruhigung und wir sollten jetzt erst einmal Weihnachten feiern und dann gut ins neue Jahr rutschen... Dadurch, dass der Tumor in der Lunge deutlich zurückgegangen ist und auch die sonstigen Werte bei meinem Dad super sind, macht mir der Gedanke, er können aufgrund der im Moment laufenden Chemo Weihnachten und Silvester flach liegen nicht mehr so traurig und ich sehe den nächten Tagen entspannt entgegen, denn auch mein Dad und ich wissen jetzt, dass sich der "Stress" und die damit verbundene "Quälerei" lohnt. Ich denke schlimmer wäre es gewesen, wenn wir gestern eine schlechte Nachricht bekommen hätten und die Chemo nix bewirkt hätte. Ich schätze, dann hätte mein Dad sich schon gefragt wofür das alles... Aber so ist ja jetzt erstmal alles soweit in Butter, auch wenn wir wissen, dass sich das auch schnell ändern kann, aber daran wollen wir jetzt erstmal nicht denken. Ich wünsche euch dann erstmal hoffentlich einigermaßen schöne, den Umständen entsprechende Weihnachtstage und einen guten Rutsch, falls ich vorher nicht nochmal hier sein sollte....
Lieben Gruß, Nadin

[AndreaU]

Hallo Nadin,
ich freue mich für Euch und wünsche Euch, daß Ihr Weihnachten genießen könnt - und wenn Ihr um das Bett rumsitzt, hauptsache ihr seid alle zusammen.

Liebe Grüße
Andrea

[Schnucki]

Hallo Nadin,

schön, dass Ihr jetzt einmal einigermaßen beruhigt ins Weihnachtsfest gehen könnt.

Uns steht die erste Kontrolle im Januar bevor - ich mag noch gar nicht dran denken. Meine Mutter hat heute die 3. Chemo bekommen und kommt morgen wieder heim. Ich hoffe einfach, dass sie es wie die zwei anderen wegsteckt.

Euch alles Gute

Astrid

[Beachmaus13]

Hallo zusammen,
ich schreibe auch schon in einem Thread "Schon wieder Diagnose Krebs"...

Meinem Papa geht es inzwischen recht gut. er hat seit der Diagnose im Oktober l.J. schon wieder 12 Kg zugenommen. Trotzdem mache ich mir zur Zeit ein paar Sorgen. Er hat am 24.1/25.1/26.1 seine 5. Chemo von 6 bekommen. Eine Woche später dann am 02.02. so eine Knochenaufbautherapie, wie die heißt weiß ich leider nicht. Zwischen Knochenaufbau und Chemo lag bei den letzten 4 Zyklen immer ne Woche dazwischen. Im ersten Zyklus hat er alles zusammen innerhalb einer Woche bekommen und lag danach 10 Tage flach. Deshalb machen die Ärzte jetzt immer eine Woche Pause zwischen Chemo und Knochentherapie, dann komplett 2 Wochen Pause, dann wieder Chemo... Nach dem 2. Zyklus wurde noch einmal CT gemacht und es hieß der Tumor sei deutlich zurückgegangen. Dieses erfuhren wir kurz vor Weihnachten. Die nächsten Therapien überstand er ohne größere Probleme. Jetzt, nach der 5 Therapie (nach dem Knochenaufbau) bekam er einen Pilzbefall im Mund und wurde ganz doll heiser. Das ist jetzt fast 2 Wochen her. Der Pilz ist durch ein Gel, welches er sich in den Mund schmieren musste glaube ich weg, aber die Heiserkeit will einfach nicht weggehen. Er hört sich genau so an wie Rudi Carell in seinem letzten Interview und das macht mir ganz doll Angst! Der Arzt sagt es käme von der Therapie und würde auch wieder weggehen. Vorgestern hat er ihn dann aber doch zum HNO-Arzt überwiesen um die Speiseröhre spiegeln zu lassen. Jetzt habe ich Angst, dass da etwas sein könnte, was da nicht hingehört. Auf der anderen Seite kann ich es mir nicht vorstellen, dass da etwas gewachsen ist, da es ihm körperlich ja total gut geht und der Tumor ja eigentlich auch geschrumpft ist.
Kann mir vielleicht jemand sagen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Ist diese Heiserkeit wirklich normal und geht es wieder weg?

Wünsche noch einen schönen Tag,

lg Nadin

[Angelmarie]

Liebe Nadin,
der Arzt hat recht,da es bei mir auch so war .Meistens kommt der Pilzbefall von der Chemo,auch ich bekam in der Klinik mein Mittelchen und zusätzlich habe ich mein Mundwasser benutzt und damit gegurgelt( elka dent Kräuter gibt es bei Real )obwohl die Krankenschwester meinte da ja Alkohol im Mundwasser wäre sollte ich es lieber nicht benutzen,doch der Erfolg gab mir recht.Der Pilz ging langsam weg und auch so war ich nicht so heiser wie Rudi.In der Klinik wurde mir auch bei jeder Chemo ,Kamille und Salbei gebracht und ich sollte damit gurgeln,manchmal habe ich es auch getan ,aber wie gesagt habe ich mein Mundwasser vorgezogen,außerdem fühlte ich mich irgendwie frischer im Mundbereich.Gut finde ich das der Arzt trotzdem eine Untersuchung H N O veranlasst,aber wie gesagt all dies geht vorbei,sind halt die Nebenwirkung der Chemo,bei mir sind noch die Füße taub und auch diese soll bald weg gehen.Nach Aussagen meiner Ärztin dauert es so ungefähr ein halbes Jahr .Schaun wir mal

Gruß Angelmarie

[carola1972]

hallo nadine,
das thema heiserkeit kenne ich nur zu gut. mein vater hatte diese. bei ihm war es eine so genannte stimmbandlähmung. es dauerte monate an. irgendwann nach der bestrahlung, war die stimme kurzzeitig wieder da. allerdings kam sie tumorbedingt wieder. ich weiß es ist ultraanstrengend zu hören, und das gesprochene zu verstehen. wir haben versucht mit viel charm dies zu übergehen. und dies hatte meinem papa sehr geholfen.

gebt nicht auf, denn das ist das allerwichtigste.

ich bin in gedanken bei dir.
carola

[Beachmaus13]

Danke für eure Antworten. Ich dachte mir schon, dass wir einfach nur Geduld haben müssen, und ich denke, solange mein Dad dabei keine Schmerzen hat kann man es auch ertragen. Wenn er es kann, dann ich schon längst )

Es ist halt nur, dass ich dabei immer Rudi Carell im Hinterkopf habe und dann gleich wieder den Teufel an die Wand male, auch wenn ich es gar nicht will.

Nun denn, der HNO-Arzt konnte anscheinend aber auch nichts feststellen und meinte nur, dass der Onkologe sich weiter darum kümmern muss. Was auch immer das heißt, wir werden es wohl erst am Montag erfahren. Aber ich rede mir jetzt einfach mal ein, dass alles gut werden wird ;o)

Also dann, euch allen noch einen schönen Tag,

lg, Nadin

[Beachmaus13]

Hallo, da bin ich mal wieder,

nachdem ich in den letzten Wochen/Monaten nur stille Mitleserin in diesem Forum war (bei meinem Dad gab es erstmal nix neues), dachte ich mir ich schreibe mal wieder wie es meinem Dad zur Zeit geht...

Leider gibt es aber nichts tolles zu berichten. Nach dem fünften Zyklus (von sechs) bekam mein Dad einen Pilz im Mund und Rachenbereich, der ihn zunehmend heiser werden lies. Da dies überhaupt nicht besser zu werden schien, schickte sein Onkologe ihn vorsichtshalber noch zu einem HNO-Arzt. Dummerweise musste mein Dad zu diesem Termin allein losgehen, so dass er uns hinterher nicht wirklich wiedergeben konnte, was der Arzt gesagt hat. Demnach waren wir 1 Woche im Unklaren. Beim anschließenden Gespräch mit dem Onkologen stellte sich dann wohl eine Stimmbandlähmung heraus, die aber erstmal "nur" als Nebenwirkung von der Chemo abgetan wurde... Nun denn inzwischen (19.02.07) machte sich der Onkologe zunehmend Sorgen und es wurde wieder ein CT gemacht... Seit dem 19.02.07 liegt mein Dad nun wieder flach, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass diese Müdigkeit und Abgeschlagenheit zu 75% einfach von der Ungewissheit kommt und er sich natürlich total viele Sorgen macht. Immerhin dachte er, er hätte es jetzt nach der noch bevorstehenden 6. Chemo vielleicht erst einmal geschafft (nachdem uns kurz vor Weihnachten gesagt wurde, dass der Tumor deutlich zurückgegangen ist). Er hatte natürlich gehofft,dann erst einmal ein wenig Ruhe von den ganzen Strapazen zu haben. Und nun das! Wahrscheinlich fängt jetzt alles wieder von Vorne an und mein Dad ist inzwischen soweit, dass er sich fragt, ob er sich und uns das ganze noch weiter antuen will.... Am Montag bekommen wir die Ergebnisse von dem CT. Ich habe ihm gesagt er solle auf jeden Fall erst einmal abwarten, was der Arzt am Montag zu sagen hat, dann könne er sich ja immer noch aufgeben...(Manchmal muss man glaube ich etwas härter zu ihm sein, damit er sich mal wieder etwas zusammenreißt) Das meine ich in keinem Fall böse, aber wir (meine Geschwister und ich) helfen wo es nur geht, da finde ich dass er auch seinen Teil dazu beitragen könnte. Denn uns geht es mit dieser Warterei auch nicht gut. Ich hoffe ihr versteht das nicht wieder falsch versteht, aber dieses mal weiß ich wirklich: dass es ihm zur Zeit nicht gut liegt nicht an dem Krebs, sondern daran, dass er Angst hat... Aber die haben wir auch!

Ich habe mir die Bilder von dem CT mal angesehen und mit den anderen beiden CT's verglichen. Auf den ersten Bildern konnte man (zumindest das was ich davon gehalten habe - bin ja kein Arzt- aber das waren die einzigen Veränderungen die ich erkannt habe) irgendwas geschwulstiges (wie dicke Spinnenweben) im linken Lungeflügel erkennen. Auf den zweiten Bildern war dieser Spinneweben dann deutlich kleiner, was ja auch zu der Aussage des Onkologen passen würde, dass der Tumor deutlich zurückgegangen sein soll. Ich konnte defintiv diese Veränderung auf den Bildern feststellen, wobei ich aber natürlich nicht sagen kann, dass es sich bei dem was ich gemeint habe erkannt zu haben wirklich um den Tumor handelt, aber ich denke schon, weil ich wie gesagt eine Veränderung erkennen konnte.... Naja, aber leider konnte ich jetzt (auf den dritten Bildern) wieder eine Veränderung erkennen und zwar, dass dieser Spinneweben viel größer geworden ist. Noch größer als auf den ersten Bildern... ---> Angst!!!! Meinem Dad habe ich nichts von diesen Vermutungen gesagt, weil ich es ja nicht wirklich beschwören kann und ihm nicht unnötig Angst machen möchte. Im Gegenteil, ich sage ihm jetzt jeden Tag, dass er schon viel besser aussieht, in der Hoffnung ihn wenigstens ein bisschen mental aufzubauen... Gewissheit haben wir natürlich erst am Montag und ich hoffe wirklich, dass ich mich irre!!!
Meinen Geschwistern sage ich auch nichts von diesen Vermutungen, oder meint ihr ich solle sie gegebenfalls ein wenig darauf vorbereiten, dass es schlechte Nachrichten geben könnte?

Drückt mir die Daumen, dass ich mich wirklich irre!!!

Lieben Gruß an alle, Nadin

[PetraGP]

Ach Nadin, ich leide mit Dir. Dieser Kleinzeller ist ein Teufel!
Dir jetzt zu sagen, dass Du Dich nicht verrückt machen sollst würde nicht viel bringen, aber ich sage es Dir doch: warte ab bis Montag, CT - Bilder sind schwer anzuschauen. Alle Hoffnungen wegschmeißen wäre auch verkehrt!
Diese Warterei macht einen fast ohnmächtig.
Mich hat mein Gefühl nie getäuscht bei meinem Mann und in fast jedem Krankheitsverlauf bei einem kleinzelligen BC erkenne ich Gleichheiten wie bei meinem Schatz.
Ich drücke ganz ganz fest die Daumen und berichte bitte sofort wenn Du Neues weißt.

LG, Petra

[Beachmaus13]

Hallo Petra,

danke für deine lieben Worte! Ich hoffe wir bekommen heute keine schlechte Nachrichten!! Habe ziemlich doll Angst! vor allem davor, wie mein Vater reagieren wird, sollten wir wirklich schlechte Nachrichten bekommen. er redet letzte Zeit viel davon, dass es doch alles keinen Sinn mehr macht und er sich am liebsten einen Strick nehmen würde... Er würde sich aber auch uns so damit ja auch keinen Gefallen mehr tun!!! Erst gestern mussten wir nach langem Überreden den Wochenenddienst rufen (einen Krankenwagen wollte er nicht), weil seine Nase und seine Ohren ganz blau angelaugfen waren. Sein Gesicht schien uns irgendwie aufgedunsen.. Wir haben uns nur Sorgen gemacht! Morgens hatte er scheinbar auch unter Luftnot gelitten. Der Arzt konnte aber nichts feststellen. Wir hatten schon ein schlechtes Gefühl, dass wir vielleicht überreagiert hätten, aber der Arzt war super nett und meinte nur : Also wenn sie mich jetzt wegen Knieschmerzen geholt hätten (bei einem "nicht krebs-kranken Patienten"), dann wäre er schon erbost gewesen aber so war er super verständnisvoll und hat sogar noch ganz lange mit uns über Palliativbehandlung gesprochen... Echt super der Arzt!

Gestern abend kam dann bei mir der totale Flash. Ich habe gar nicht mehr aufgehört zu weinen, weil ich soo Angst vor heute habe. Ich fühle mich, und das jetzt schon, total überfordert. Muss dazu sagen, dass wir auch keine Mama mehr haben. Wir drei Kinder stehen da irgendwie soo allein vor. Ich weiß auch nicht, ich halte es so schon kaum aus ihn leiden zu sehen und muss ständig weinen, wenn ich ihn angucke... aber ich weiß auch, dass es noch schlimmer werden kann. Inzwischen bin ich sogar, so grausam es auch klingt, fast dankbar für die Art und Weise wie unsere Mutter gestorben ist (unabhängig davon das es natürlich viiiiiel zu früh war). Sie legte sich mit ihren 52 Jahren mittags einfach auf die Couch, wie sie es jeden Mittag tat und stand einfach nicht mehr auf! Ich wünsche mir sooo sehr, dass meinem Dad ein langer Leidensweg erspart bleibt. Ich hoffe wirklich, dass er auch, wenn es soweit sein soll, auch einfach nur ins Bett geht und morgens nicht mehr aufwacht, aber ich denke, dass wünschen wir uns bei dieser besch... Krankheit doch alle, oder???

Ich wünsche euch allen trotz allem einen "schönen" Montag, ich melde mich später!

Lieben Gruß, Nadin

[Beachmaus13]

Hallo Sammy,

mein Papawird im April 62. Gestern waren wir beim Onkologen um die Bilder vom 3.CT auszuwerten. Diese wurde gemacht aufgrund des akuten Verdachts, dass sich sein Zustand verschlechtert haben könnte, denn er wurde vor einigen Wochen extrem heiser. Seit drei Wochen etwa liegt er flach.
Naja und wie es dann so kommen sollte sagte der Arzt uns gestern, dass es kein erfreulichen Nachrichten gäbe. Der Tumor ist unter den letzten beiden Chemos rapide weiter gewachsen. Das Biest schlängelt sich jetzt wohl um die obere Hohlvene und drückt diese zu. Das ist der Grund, weshalb mein Dad zur Zeit blau anläuft und im oberen Bereich, vor allem am Kopf anschwillt. Was passieren kann, wenn die Vene ganz zu ist, wollte ich irgendwie gar nicht wissen, denn ich kann mir denken, dass das nicht unbedingt gut wäre. Tja, da mein Dad gegen die letzte Chemo nun wohl resistent ist, wird er jetzt erstmal bestrahlt, in der Hoffnung, die Hohlvene wieder befreien zu können...

Jetzt hätte ich da mal ein paar Fragen an euch. Ihr würdet es mir wahrscheinlich doch noch ein wenig schonender beibringen denke ich, wobei der Arzt im Grunde auch sehr nett war. Aber was passiert wirklich. Würde der Kopf meines Vaters weiter anschwillen und immer blauer werden. Wird/Würde er daran sterben? Ist es dann so, wie bei einem Infarkt? Auf dem Brustkorb hat er auch schon alles blau, sieht aus wie jede Menge Krampfadern. Ehrlich gesagt, dachte ich am Sonntag als allererstes, der Krebs kommt jetzt raus...

Vielleicht gibt es ja jemanden bei dem so etwas auch passiert ist? Ist doch bestimmt nicht selten, oder?

So, ich fahre dann mal rüber zu meinem Dad und bringe ihn zu seiner zweiten Bestrahlung. So doof sich das auch anhört, obwohl wir gestern nicht so tolle Nachrichten bekommen haben bin ich ein wenig erleichtert. Jetzt wissen wir wenigstens alle woran mein Dad und wir zur Zeit sind. Und ich bin froh gestern noch viel mit meinem Dad geredet zu haben, denn er sagte, er würde alles versuchen, was möglich ist um sich diesen Teufel auszutreiben und erst dann aufgeben, wenn wirklich alles versucht wurde, und das ist hoffentlich noch lange, wenn überhaupt, nicht so weit! Immerhin, hat er seine "Kriegsbemalung", wie wir es nun liebevoll nennen schon aufgetragen...

Dir Sammy ( , mein Hund heißt so) wünsche ich für deine OP alles erdenklich gute. Ich drücke dir die Daumen, das alles gut geht und du dieses Miststück auf ewig loswerden wirst!

Lg, Nadin

[Ulla Krefeld]

Guten morgen Nadine,

Du fragst, ob es hier jemanden gibt, bei dem die gleichen Veränderungen aufgetreten sind, wie bei Deinem Vater.

Ja, bei mir. Denn so hat sich der Krebs bei mir ja bemerkbar gemacht. Ich fühlte mich damals körperlich noch recht wohl, als sich die ersten blauen Flecken im Brustbereich zeigten. Man nennt es Venenzeichnungen. Es wurde immer mehr, auch schwoll zusätzlich mein Hals und das Gesicht so stark an, dass ich aussah, als würde ich hochgradig Kortison nehmen. Weil ich merkte, dass etwas mit meinem Blutdruck (Herzen) nicht stimmte, liess ich mir fast jeden Tag den Blutdruck messen. Alles i.O. Auf jeden Fall verhielt es sich so bei mir, dass die Geschwulst 6,5 x 5 cm auf diese Vene drückte, dadurch eine Stauung hervor rief. Es ist möglich, dass die Ärzte schnellstens versuchen werden, Deinem Vater einen Stent in die Vene zu setzen, damit sie nicht weiter abgedrückt wird. Bei mir hatte es der Prof. versucht, ging aber nicht, da der rechte Arm schon nicht mehr durchblutet war und die Emboliegefahr entsprechend hoch war. Die Chemo, die ich erhalten habe, hatte sofort Wirkung gezeigt (sieh mal bitte meinen Beitrag durch), vielleicht kann der Arzt Deines Vater damit auch etwas anfangen.

Ich drücke auf jeden Fall ganz feste die Daumen, es ist doch schon toll, was die Ärzte leisten.

Nochmals alles Liebe

Ulla

[Ulla Krefeld]

Damit Du nicht noch alles durchlesen musst, habe ich schnell die Chemozusammensetzung abgeschrieben:

ADRIAMYCIN 90
CYCLOPHOSPH 1400
VINCRISTIN 2


Bitte sprich doch mal den behandelnden Arzt hierauf an. Auch dass er doch versuchen sollte, Deinem Dad diesen Stent zu setzen.
Ich kann Dir sagen, dass genau diese Therapie für mich richtig angesetzt war, denn mein Krebs ist verschwunden, auch keine Metastasen.
Vielleicht wäre es für Deinen Vater auch genau das Richtige.

Es würde mich sehr freuen, wenn ich Dir hiermit geholfen habe.

Liebe Grüsse Ulla

[Beachmaus13]

Hallo zusammen,

mein Papa hat jetzt gerade seine vorerst letzte Bestrahlung. Jetzt wollen die Ärzte scheinbar etwa ne Woche warten bis sie ein Kontroll-CT machen. Wir hoffen die Bestrahlung hat seinen Zweck erfüllt.

Meinem Dad geht es zur Zeit recht gut und somit na klar auch uns. Er kann zwar im Moment nicht so gut schlafen, aber ich denke das kommt wieder. Er hat nachts sehr viel geschwitzt, was scheinbar wohl von der Bestrahlung kam.
Morgens ist er im Gesicht und am Hals ziemlich aufgedunsen, schätze das kommt vom Kortison. Abends ist dann das Gesicht und der Hals nicht mehr so dick, dafür aber der linke Arm. Hmm, sieht nicht unbedingt vertrauenswürdig aus, aber wir wollen jetzt mal einfach davon ausgehen, dass es nichts schlimmes zu bedeuten hat und wieder weggehen wird.

Meine große Nichte (wird im April 6) hat dann vorgestern auch noch den Vogel abgeschossen, als sie meine Schwester gefragt hat, warum der Opa sich denn angemalt hätte. Sie hat dann versucht es ihr einigermaßen zu erklären, dass die Malerei dazu da wäre, dass der Arzt weiß, wo er den Opa bestrahlen muss, damit es ihm wieder besser geht. Das war dann für die kleine Maus auch so in Ordnung und verarbeitete das ganze folgendermaßen:
Sie nahm sich die Hundeleine, kettete unseren Hund Sammy an und sagte dann zu ihm:" Komm Sammy, wir spielen jetzt -Menschen, Tiere und Doktoren (eine TV-Serie)-, du bekommst jetzt auch ne Bestrahlung." Wir mussten alle irgendwie total lachen, weil das so stumpf war. Auch mein Papa fand das total witzig. Das tat total gut über die ganze Situation hinweg, dann doch auch noch mal darüber lachen zu können.

Heute feiern wir den Geburtstag meiner kleinen Nichte. Sie ist nun 3. Mein Papa geht auch mit. Das freut mich total. Man merkt aber schon, dass ihm einige Dinge, die vorher selbstverständlich waren, immer schwerer fallen. Aber ich finde es wichtig, dass es ihm zumindest auch psychisch wieder besser geht und er einfach auch wieder besser drauf ist. Das ist echt schon ne Menge wert. Man genießt diese Tage total. Ich hoffe, dass das jetzt auch erstmal wieder ne ganze Zeit so bleibt und das wir den Tumor etwas zurückdrängen konnten. Wer weiß, vielleicht können wir ihn ja bald ganz vertreiben... wenn wir es nicht schon haben...

Wir geben die Hoffnung auf jeden Fall nicht auf.

Ich wünsche euch allen ein schönes WE, so schön es denn geht...

lg, Nadin