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  #2491  
Alt 21.04.2007, 19:12
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Tato Tato ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Gabi,

also von vorn... Ich habe meine Mutter am Donnerstag abgeholt. Eine Verlängerung hat sie nicht mehr bekommen, weil keine Aussicht auf Besserung bestand. Sie hatte während der Kur wieder einen Infekt und 39 Grad Fieber. Zwar hat sie regelmäßig an den Mahlzeiten teilgenommen, aber nicht viel gegessen. Auch hat sie angeblich zugenommen, aber das lag wohl an ihren geschwollenen Beinen. In der letzten Woche sind die Beine deutlich dicker geworden. Sie bekommt nun 2x pro Woche eine Lymphdrainage. Beim Umarmen merkt man, dass sie deutlich abgenommen hat. Man merk die Knocken noch deutlicher wie vor der Kur. Ihre Oberarme sind so dick wie mein Handgelenk.
Hinzu kommen regelmäßige Rückenschmerzen.

Zum nicht stattfindenen Umzug:
Vielleicht war es die falsche Entscheidung - das wird man nie wissen.
Meine Mutter sprach beim Unterschreiben davon, dass es ihr Todesurteil wäre. Das zeigt eigentlich schon ihre Meinung dazu. Sie sieht zwar die Notwendigkeit, aber sie mag ihre Wohnung und ihre Umgebung. Sollte sie wirklich nicht mehr lange leben, möchte ich sie nicht noch einmal aus dieser Umgebung herausreißen. Es ist zwar schön, sie in meiner Nähe zu haben, aber ihr Wille sollte Vorrang haben. Sie weiß ja selbst nicht was sie will, weil sie ihre Situation auch ganz anders einschätzt. Sie will ja ihr eigenes Leben führen, die Wäsche selbst machen, ihr normales Leben erhalten - ein Dickkopf halt.
Sie will die Aufgaben nicht alle abgeben und hat vorhin schon rotiert, was sie alles erledigen muss - war eigentlich erleichtert, dass sie das nun nicht mehr tun muss.

Mein Diplom werde ich zurückstellen. Es hat noch mehr Vorteile, wenn ich damit noch ein Semester warte... Daher lerne und lese ich langsam weiter - und wenn es dann doch klappt, dann mach ich mein Diplom.

Ach, wahrscheinlich bin ich nachher wieder anderer Meinung, aber ich habe alle gefragt, die man fragen kann und es erschien mir im Moment als beste Lösung.

LG
Tanja
  #2492  
Alt 22.04.2007, 17:00
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,

jetzt kann ich dich besser verstehen Es ist vielleicht echt gut sie nicht aus der gewohnten Umgebung zu holen. So ein Umzug fällt halt auch einfach viel leichter wenn man jünger ist.

Hm, ich weiß Du bist meist sehr mit Sorge erfüllt, aber ich find es echt nach wie vor irgendwie toll, dass Deine Mutter noch alles selbst managen will. Sie lässt sich nicht gehen und außerdem zeigt das doch einen großen Willen oder nicht?
Vor allem weil es ihr ja wie Du schreibst echt auch körperlich nicht so gut zu gehen scheint.
Meinst Du dass sie irgendwann dann selbst mal aus der Wohnung raus will?

Halt mich/uns auf dem Laufenden!

Lg Gabi
  #2493  
Alt 22.04.2007, 22:37
Nona23 Nona23 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo an alle zusammen,

ich hoffe euch geht es gut, habe ja schon einige dinge gelesen die sich sehr vielversprechend anhören....

hab mich schon eine weile nicht gemeldet aber bei uns war ziemlich viel los.

Ich glaube ich hatte bereits erzählt das sich bei meinem Vater Metastasen in der Lunge und der Leber gebildet habe. Er wurde bis jetzt ca. 21x bestrahlt und soll wohl auch auf jeden fall die nächste Woche noch Bestrahlung bekommen. Chemo hatte er bis jetzt 3x letzte Woche musste alles komplett ausgesetzt werden, da seine gesamten werte ziemlich im Keller waren (fast keine weißen Blutkörperchen mehr) also erstmal 3 Tage Isolierzimmer und die nächste Woche auch noch stationär.

Er hat sich jetzt auch schon seine Haare abgeschnitten, weil sie wohl anfingen auszufallen (er hatte ganz volles dunkles Haar und war sehr stolz das er sie nicht färben musste )

Naja am lezten Sonntag ist dann auch noch mein Opa gestorben und Freitag war die Trauerfeier, aber alle sind der Meinung das es gut für ihn war. Er war schon 80 und war seit langer Zeit dement.

Naja ich hatte zwischen durch eine Magenschleimhautreizung und die Ärztiin meinte dass das von dem Stress kommt und hat mich dann ertsmal für den Donnerstag Krankgeschrieben (freitag war ich ja eh beurlaubt)!!

Naja ich wünsche Euch allen einen schönen Abend!!
  #2494  
Alt 23.04.2007, 07:58
AM25 AM25 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo zusammen,

ach Tanja, wer weiß, was richtig und falsch ist in so einer Situation. Aber Du hast recht, die Entscheidung bzw. der Wunsch Deiner Mutter hat erstmal Vorrang. Und vielleicht ist es für sie wirklich besser, in der gewohnten Umgebung zu bleiben. Ich denke, sie hat auch irgendwo ein schlechtes Gewissen Dir gegenüber, was Du alles für sie leistest.... Und das mit dem Diplom - lass Dir Zeit - es geht ja nicht drum, Hauptsache gemacht, sondern es soll ja auch gut werden. Später interessiert es niemanden, in was für einer Situation Du warst....lass es langsam angehen, wenns doch früher klappt, super, wenn nicht, ist es auch nicht so wild!

Gabi, so wirklich konnte ich mich nicht zum lernen motivieren....bei dem tollen Wetter NAja, der Druck ist einfach nicht groß genug, denk ich mal.
Oha - schon der zweite Nachsorge-Termin - am 25.05. - da wird alles gut, da hab ich nämlich Geburtstag, an so nem Tag, darf es nur gute Neuigkeiten geben!!! Ich denk an Euch - wird schon alles gut werden. Aber ich kann Deine Sorge gut verstehen..... Mein Vater hat bis jetz noch keinen Termin bekommen, wird aber sicherlich im Juni sein.....Horror.....ich hoffe natürlich auch, dass nix sein wird.... Mein Papa fängt heut wieder mit dem Arbeiten an, erstmal vier Stunden....mal kucken, ob und wie's so geht.....naja, für ihn ein Stück Normalität....

An alle anderen - viele Grüße!!

LG
Anna
  #2495  
Alt 28.04.2007, 13:21
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Tato Tato ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo zusammen,

ich wollte mich auch mal wieder melden und berichten...

Also wir waren gestern mit meiner Mutter im Vogelpark. Wir haben uns einen Rollstuhl ausgeliehen, sie von daheim abgeholt, einen schönen Tag zusammen verbracht und sie wieder heimgefahren. Wir hatten super Wetter und der Tag war eigentlich gut gelungen. Eine kleine Einschränkung deshalb, weil meine Mutter ihre Freude darüber nicht wirklich zeigen kann - ihr hat es aber schon Spaß gemacht. Wir mussten sie zuvor beinahe zum Glück zwingen, da sie von sich aus nie einen Ausflug vorgeschlagen hätte und auch nicht wusste, dass man Rollis leihen kann.

Jetzt, wo es so warm ist und man T-Shirts tragen kann, sieht man aber auch, wie stark sie abgenommen hat...
Sie baut immer weiter ab und erkennt es nun selbst. Leider weiß sie immer noch nicht, wie sie in Zukunft umsorgt werden will. Ich biete Hilfe an, erwarte aber von ihr, dass sie mir bescheid sagt, was / wann zu tun ist. Sie stimmt dem zwar zu, will aber meine Hilfe doch nicht so recht annehmen und sieht sich nach externen Pflegern um. Natülich redet sie darüber nur beiläufig...

Sie überlegt nun doch, ins Heim zu wollen. Ich bin im Grunde komplett gegen Heime, aber wenn es ihr Wunsch ist... Ich versuche nun eine Kurzzeitpflege zu organisieren, so dass sie das Heim mal testen kann.

Ein anderes Problem wird es dann mit der Pflegestufe geben.
Sie kann nur noch mühsam gehen. Bei fast allen Haushaltstätigkeiten braucht sie Hilfe. Das reicht aber noch nicht für eine Pflegestufe --> also auch kein Heim. Ich will zwar viel übernehmen, kann es aber nicht. Nicht wegen Uni, sondern weil sie nicht bescheid sagt und ich ganz alleine bin. An mir bleiben dann ALLE Aufgaben hängen und kann diese nicht mit anderen Familienmitgliedern teilen. Ich weiß ja auch nicht, was auf mich zukommt.
Im Moment sind es Dinge, die keinen ganzen Tag füllen würden (Müll herunterbringen, Essen machen, Betten beziehen, Fenster putzen, bügeln...), aber den ganzen Tag in Anspruch nehmen (3x tägl. eine Miniportion zubereiten). Entweder fahre ich 2-3x täglich hin, oder verbringe den Tag dort...

Es gibt irgendwie keine gescheite Lösung...
*Preis für eine gute Lösung ausschreib*

LG
Tanja
  #2496  
Alt 30.04.2007, 09:20
-Sara- -Sara- ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Es gibt da Hilfsverbände, die einen unterstützen. Ich kann dir leider nicht sagen wo du dich melden musst, aber es gibt sowas aufjedenfall. Wenn deine Mutter getauft wurde, kannst du auch bei der Kirche nachfragen, die müssten sowas eigentlich auch im Angebot haben. Und ansonsten - Was ist mit ner guten Freundin deiner Mutter, die könnten dir zumindest ab und zu mal helfen oder pro Tag ne Mahlzeit abnehmen. Ode rhalt ne Nachbarin... Vielleicht auch mal ganz schön für deine Mum, wenn jemand mit ihr isst und sie nicht so allein ist.

Tut mir leid, würde dir jetzt gern mehr schreiben und dir was ausm Net raussuchen aber in 10 min beginnt meine Fahrstunde.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte , ansonsten such ich dir mal was ausm Net raus.

Liebe Grüße Sara
  #2497  
Alt 01.05.2007, 09:54
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Tato Tato ist offline
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Hallo zusammen (seid ihr noch da...?),

Sara,
meine Mutter hat keine Freundinnen, sondern nur lockere Bekannte. Leider helfen die nicht bzw. meine Mutter lehnt dies ab. Selbst von uns mag sie keine Hilfe annehmen. Sie nimmt oft noch nicht einmal unsere Hand zum Stützen, wenn wir sie ihr hinhalten. Von Fremden geht das mit der Hilfe wohl, aber fremde Hilfe daheim kann man ja nicht bezahlen, da meine Mutter ständig betreut sein will.

Ich dachte auch schon an eine ausländische Pflegekraft, aber diese ist nicht zu bezahlen, da nebenbei ja noch die Miete anfällt.

Aber es gibt Neuigkeiten. Nachdem ich gestern den ganzen Tag mal wieder mit organisieren (telefonieren, recherchieren...) zugebracht habe, habe ich nun einen Heimplatz gefunden.

Bei mir sträubt sich immer noch etwas, aber nachdem ich das Zimmer dort gesehen habe, geht es... Mir ist dabei trotzdem noch etwas mulmig und hab das Bild einer abschiebenden Rabentochter vor Augen... Im Gegensatz zu meinem Vater (als es damals um seinen Vater ging), habe ich das Heim und das Zimmer zuvor besichtigt und mir alles genau angeschaut.

Meine Mutter möchte es so und wenn ich es nicht mache, handel ich gegen den Wunsch meiner Mutter.
Zudem fällt mir keine andere Lösung ein. Da sie ja keine Hilfe annimmt, lehnt sie es ab, dass ich sie pflege. Sie braucht aber Hilfe, da es alleine in dieser Wohnung nicht mehr geht. Sie möchte mir die "angenehmen" Dinge überlassen - ich mach mal einen kleinen Ausflug mit ihr, bring etwas besonderes zu Essen vorbei etc.
Nun, das Zimmer dort ist recht groß, besitzt ein eigenes Bad (was anscheinend nicht selbstverständlich ist), das Haus insgesamt recht modern und ist im Ort integriert (ich hab auch welche an der Bundesstraße gesehen - weit weg von anderen Häusern...).
Das Heim liegt etwa 9 km von mir entfernt, d.h. ich kann "mal eben" vorbeifahren.

So, jetzt muss ich weiter organisieren...

LG
Tanja
  #2498  
Alt 01.05.2007, 16:56
graupelchen graupelchen ist offline
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Hi,

mensch Tanja, das hört sich doch gut an!!! Ein Heim, 9km von Dir entfernt in ner Siedlung, mit eigenem Bad! Ich find dass is ne gute Lösung!!! Vor allem, weil es auch für deine Mutter ok ist!!
Da hat sich doch die ganze Telefoniererei mal gelohnt!!

Is es denn schon beschlossene Sache? Du hast wahrscheinlich noch Schwierigkeiten wegen der Pflegestufe oder?

Und von wegen Rabentochter würd ich mir wirklich nix denken. Ich mein, vor wem denn? Wenn dann kann das doch nur wer anders von Dir denken und so wie ich das jetzt beurteilen kann ist da nicht wirklich wer der nur annähernd das Recht hätte über Dich zu urteilen!!! So wie sich eure Bekannten verhalten....

Hallo Nona, wie gehts Dir und Deinem Vater jetzt? tut mir leid, dass dieser Frühsommer für Dich auch nicht so unbeschwert verlaufen kann....
Hast Du Dich einigermaßen auskurieren können?

Heut is es mir klar geworden, dass es bis zum nächsten Nachsorgetermin nur noch ca 3 Wochen sind. Wow, dass war jetzt alles schon so weit weg und nun....verdammt, 3 Wochen bloß noch!!!

Gestern ist mir wieder mal klar geworden, dass mich der Krebs meiner Mutter verändert hat. Freunde sagen manchmal zu mir ich solle lockerer sein (wenns z.b. drum geht wie wir von einer Party heimkommen etc), aber ich bin es nicht mehr. Die Unbeschwertheit und dieses "mir egal was morgen ist"-Gefühl von früher ist einfach nicht mehr so da. Aber sie können das wohl nicht verstehen.
Andererseits nehmen mich kleine Enttäuschungen jetzt nicht mehr so mit wie früher.

Sonst ist aber alles klar. Die Angst wächst halt beständig. Aber das ist ja nix außergewöhnliches.

Lg Gabi
  #2499  
Alt 01.05.2007, 18:35
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Tato Tato ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Gabi,

ich kenne das Warten auf den Nachsorgetermin gut von meiner Tante. Ich war da zwar noch jünger, aber ich habe das schon mitbekommen, auch wenn man mich beschützen wollte.

Mein Vater hat sich jetzt seit etwa 2 1/2 Wochen nicht bei mir gemeldet. Er hat es zwar am Freitag versucht, aber wir waren (zum Glück...) unterwegs. Jetzt wird er es wohl morgen versuchen und - sofern ich ihm berichte - etwas überrascht von der Entwicklung sein. Selbst die Hausleitung des Heimes hat gemerkt, dass mein Verhältnis zu ihm nicht das beste ist...

Sicher ist der Platz noch nicht ganz. Am Tag der Besichtigung waren vor uns noch 5 andere Interessenten. Ich habe etwa zwei Stunde nach dem Gespräch angerufen und zugesagt. Leider war die Hausleitung schon weg, aber ich hoffe, wir waren trotzdem die ersten und die Notiz wird nicht verschlammt...

10 bis 20 Telefonate sind an solchen Tagen normal. Bei mir ist alles geplant... Meine Notizzettel stapeln sich, weshalb ich mir jetzt einen günstigen Palm gönne.
Jetzt beginnt der Kram mit der Pflegestufe. Die im Heim wollen meiner Mutter dabei helfen, sich vor dem MDK entsprechend zu verhalten... Auch hat sie mir Tipps gegeben, welche Handicaps "plötzlich" aufgetreten sind

Eine Veränderung durch die Krankheit? Sicher... ich bin ernster geworden, reifer - obwohl ich ohnehin schon etwas "reifer" war wie andere. Mit Gleichaltrigen komme ich immer seltener klar. Alleine unsere Definitionen von "Problem" gehen stark auseinander... Sie können vieles nicht verstehen bzw. ich will es nicht jedem auf die Nase binden. Wenn ich von der Uni fern bleibe, weil ich einen Termin mit dem Arzt meiner Mutter habe oder ein Heim besichtige, dann sag ich das natürlich nicht - es würde eh keiner verstehen.
Auch die Emotionen haben sich verändert. Ich kann mittlerweile problemlos über die Krankheit, über Pflege oder den Tod sprechen, ohne in Tränen auszubrechen.

LG
Tanja
  #2500  
Alt 02.05.2007, 07:38
AM25 AM25 ist offline
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Guten Morgen zusammen,

Tanja, das sind ja rasante Entwicklungen bei Dir! Ich hoffe, Du hast mittlerweile schon die Zusage für den Heimplatz! Ich kann mir gut vorstellen, dass Du ein schlechtes Gefühl hast, weil Du denkst, Du würdest Deine Mutter abschieben. Ich glaube, das hat jedes Kind, das zu seinen Eltern ein gutes Verhältnis hat, wenn man die Eltern grad in ein Heim geben muss. ABER: Dir kann niemand ein schlechtes Gewissen machen - ausser Dir hilft ja niemand, nicht mal Dein Vater! Also, tu was Du für richtig hälst und respektiere die Wünsche Deiner Mutter (aber das tust du ja eh schon).
Ich denke, für Deine Mama ist es einfacher Hilfe von Fremden anzunehmen, als von Dir, sie hat sicherlich Dir gegenüber auch ein schlechtes Gewissen, weil Du so viel Zeit opfern musst für sie und nicht einfach ein "normales" Leben führen kannst, (kann ich mir vorstellen).

Ich bewundere Dich und Deine Einstellung wirklich, Du bist zwar um einiges jünger als ich (werd dieses Jahr 30 ) aber in dieser Sache doch um einiges reifer als ich. Ich könnt immer noch losheulen, wenn ich dran denke, dass mein Vater so krank ist (obwohl ich eigentlich überhaupt nicht nah am Wasser gebaut bin...)

Gabi - das Gefühl kenne ich, auf Nachsorgeuntersuchungen warten - ich denk an Euch und drück gaaanz feste die Daumen. Mein Papa muss auch am 06.06. hin - mir grauts auch schon vor dem Tag, hatte mich grad ein wenig beruhigt, bis der Brief aufm Tisch lag.....ich hoffe auch, dass alles gut geht, weil meine Eltern dannach in Urlaub gehen wollen, sofern alles i. O. ist..-..ich wünsch es ihnen so sehr, dass sie sich auch mal wieder ein wenig erholen können....

Naja, muss mal Schluss machen - ich meld mich mal die Tage....

lg an alle

Anna
  #2501  
Alt 02.05.2007, 17:40
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Tato Tato ist offline
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Hallo zusammen,

ja, mittlerweile ist der Heimplatz sicher.
Wir waren vorhin noch einmal da und haben den weiteren Weg besprochen. Meine Mutter zieht am Samstag dort ein, vorerst aber nur mit Koffer und etwas Kleinkram und noch nicht mit Möbeln und so. Groß genug ist das Zimmer auf jeden Fall, ein kleines Sofa, ein Schrank und eine Kommode passen da auf jeden Fall hinein. Mit Hilfe des Hausmeisters dürfen wir die vorhandenen Schränke umstellen lassen bzw. entfernen. Sie darf natürlich auch Bilder aufhängen und so. Die sind alle recht locker drauf da, denn auch ein späteres Frühstück ist möglich. Ich kann sie jederzeit besuchen und alle Türen stehen (auch für die Bewohner) immer offen.

Die Pflegestufe habe ich auch beantragt. Mit etwas Glück entscheidet der MDK nach Aktenlage - das dauert dann nur ein paar Tage und keine 3-4 Monate.

Anna,
ich finde, das mit dem Weinen ist keine Reife. Ich habe mich bloß inzwischen mit dem Schicksal abgefunden - es gehört zu meinem Leben und ich versuche die Aufgabe zu meistern.
Trotzdem hat auch die Heimleitung heute betont, dass ich sehr gut vorbereitet bin und mir sehr viel Mühe gebe. Andere würden das nicht tun.

Ich habe gestern mit meinem Vater telefoniert. Die 2 Wochen vor dem Gespräch war ich soooo sauer auf ihn... ich war dann aber gestern ganz freundlich und haben viel zu viel erzählt... danach habe ich mich dann wieder über ihn (und über mich) geärgert. Ich muss noch lernen, manchmal weniger freundlich zu sein...

Ach, in der Uni war ich heute auch noch...

LG
Tanja
  #2502  
Alt 03.05.2007, 10:54
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tinchen71 tinchen71 ist offline
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@ AM25

Drück Dich mal ganz doll ! Danke fürs nach mir schauen...

Christina.

Ebenso natürlich Herzliche Grüsse an alle Leser/innen !
  #2503  
Alt 03.05.2007, 16:06
AM25 AM25 ist offline
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Hallo Tanja,

na das mit dem Heimplatz hört sich doch ganz gut an. Und ihr könnt dann nach und nach alles schön einrichten.

Und das beste: Du hast sie in Deiner Nähe, kannst auch mal einfach "kurz" vorbeischauen....

Ich finde auch, dass Du sehr gut vorbereitet bist auf alles und die Sache super meisterst!! Hmm, ich denke auch, mit der Zeit wächst man in so eine Situation auch hinein. Ich steh da noch ziemlich am Anfang - und momentan zumindest - ist ja bei meinem Papa auch noch alles i. O. - ich hoffe natürlich sehr, dass das auch so bleibt!! Die nä. Nachuntersuchung ist schon in 4 Wochen - hmm, das so drei Monate aber auch immer so schnell rum sind....mir wird schon ganz schlecht, wenn ich nur dran denke. Aber ich werde trotzdem wieder mit gehen....auch wenn ich tierische Angst habe....

Was Deinen Vater betrifft - ist doch normal, dass Du nett zu ihm bist - es ist und bleibt doch dein Vater, auch wenn er es absolut nicht verdient hat, aber auf den Trichter kommt er schon auch noch, was für ein Verhalten er an den Tag legt...unterstützt er dich wenigstens jetzt ein wenig?

Ich wünsch Euch was - lg
Anna

PS: Gabi - wie gehts Dir so??
  #2504  
Alt 04.05.2007, 14:38
graupelchen graupelchen ist offline
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Hallo!

Tanja, ich finds auch toll dass ihr den Platz jetzt sicher habt. Hört sich ja ganz so an als könnte sich Deine Mutter da ganz nett ihr eigenes kleines "Reich" einrichten in dem sie sich leichter heimisch fühlen kann.
Und Du bist nahe bei ihr, also ideal in dieser Situation würd ich sagen.
Deine Mutter möchte Dich sicher auch schonen und deshalb denk ich mir, dass es für sie auch eine gute Lösung ist.

Sonst kann ich mich Anna nur anschließen, ich find auch dass Du das alles toll machst. Ich frag mich manchmal echt wo Du die ganze Kraft dafür hernimmst! Mich macht momentan der Gedanke an den Nachsorge-Termin schon ganz fertig.

Der Termin is übrigens nicht am 25.5. sondern schon am 23.5., also in 2 1/2 Wochen. Meine Mutter hat natürlich schon wahnsinnige Angst. Und ich langsam auch. Es darf einfach nur gut ausgehen.
Andererseits fühlt sie sich sehr gut, neulich ist sie 50 km mit dem Fahrrad gefahren (2 Pausen) und Walken tut sie auch sehr oft.
Aber bei Krebs sagt die Fitness ja leider nix aus....kann ja trotzdem wieder da sein.

Anna, ich drück euch auf jeden Fall am 6.6. die Daumen!

Lg Gabi
  #2505  
Alt 05.05.2007, 21:31
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Tato Tato ist offline
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Hallo zusammen,

ich möchte euch von den letzten Tagen berichten.

Wir (mein Freund, meine Mutter und ich) fuhren gestern zusammen zu meinen Schwiegerelten in spe. Dort hatten wir alle einen netten Tag. Meine Mutter hat sogar ein ganzes Stück Kuchen gegessen.
Am Abend haben wir sie wieder nach Haus gefahren. Dort angekommen war sie erschöpft und hat sich aufs Sofa gelegt. Hatte Schmerzen im Rücken und Bauchraum. Dann wollte sie auf die Toilette, weil ihr schlecht war - vor dem Bad war ihr dann schwindelig. Ich habe sofort reagiert und sie aufgefangen. Sie war heiß, ansprechbar, verwirrt und musste würgen.
Zunächst hab ich den Notdienst-Arzt angerufen. Ergebnis: Rufen sie wieder an, wenn sie Fieber gemessen haben...
Also 112 gewählt. Blutdruck lag bei 60 zu irgendwas. Also ab mit Blaulicht in die Klinik. Diagnose: sie ist total dehydriert in Kombination mit der Aufregung, mit den Schmerzen und den kreislaufstrapazierenden Tropfen...
Es gab diverse Infusionen und heute eine Blutkonserve.

24 Stunden nach dem netten Kaffetrinken geht es ihr weiterhin schlecht. Wälzt sich umher, reden ist anstrengend, ist leicht verwirrt, kann sich nur schwer im Bett aufrichten, isst nun gar nichts mehr, erbricht Flüssigkeit, hat Durchfall, kann Ausscheidungen nicht bei sich behalten...

Alles schei**......

Der heutige Einzug ins Heim ist natürlich ausgefallen...

LG
Tanja
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