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  #1  
Alt 21.11.2009, 20:01
H.Maier H.Maier ist offline
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Registriert seit: 14.11.2009
Beiträge: 7
Standard metastasierender Brustkrebs

vor 4 Jahren brusterhaltend operiert, nur Bestrahlung, Arimidex und Bondronat, habe ich jetzt Knochen- und Lebermetastasen.
Vorschlag der Krebskommission: Chemo mit Paclitaxel, evtl. zusammen mit Bevacizumab.
Hat jemand Erfahrungen mit Paclitaxel? Die Nebenwirkungen scheinen immens zu sein!
Keine Chemo - was passiert mit der Leber? Wie geht es weiter?
Ich danke allen im Voraus für eine Info.
Liebe Grüsse
Tanzbein (77 J)
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  #2  
Alt 22.11.2009, 07:16
Jobeth Jobeth ist offline
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Registriert seit: 25.11.2008
Ort: Sachsen
Beiträge: 139
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo Tanzbein,

wie ich sah, ist der Markenname von Paclitaxel Taxol und dazu kann ich dir was sagen. Meine Erfahrung war, dass diese Infusionen weitaus mehr verträglich waren als meine ersten drei Chemos mit FEC (5-Fluorourazyl, Epirubicin, Cyclophosphamid).

Veränderungen des Blutbildes gibt es soweit bei jeder Chemo, aber beim Taxol brauchte ich meine Unterschrift nicht mehr für eventuelle Herzschäden als Nebenwirkung geben, was auch bei älteren Patienten ein größeres Problem sein kann. Unschön sind natürlich trotzdem gerade auch die Wirkungen wie Haarausfall und evtl. Übelkeit, aber das war bei mir überhaupt kein Vergleich zur FEC. Dagegen kamen mir die Infusionen mit Taxol wie ein Spaziergang vor. Allerdings stehen hier die nervenschädigenden Nebenwirkungen im Vordergrund. Also Neuropathien an Händen und Füßen, aber darüber weißt du sicher schon Bescheid. Das war eigentlich meine größte Angst dabei, weil ich weiß, dass so etwas unter Umständen dauerhaft bleiben kann. Deshalb nahm ich in Absprache mit der Onkologin etwas dagegen ein und so ging dieses anfängliche Kribbeln auch immer wieder zurück. Auch die Nägel blieben gut erhalten. Ich kann zwar nicht sagen, ob ich auch ohne Vorsorge davon verschont geblieben wäre, aber ich fand das besser als tatenlos abzuwarten und außerdem hatte ich ein besseres Gefühl dabei. Für alle anderen Nebenwirkungen war ich gut in der Praxis eingestellt (vor Taxol wurde beispielsweise Cortison über die Vene gegeben, was ich allerdings verringern lassen habe usw.). Mit Bevacizumab habe ich keine Erfahrungen.

Hattest du die Chemo nach der OP damals abgelehnt oder hatte man dir dazu nicht geraten, wenn ich fragen darf? Ach noch was, Paclitaxel wirkt wöchentlich besser als aller 3 Wochen. Somit sind die Einzeldosen jeweils verringert, aber auch die Nebenwirkungen. Obendrein soll eben die Wirkung besser sein. Meine Onkologin kennt beide Möglichkeiten und gibt die Infusionen nur noch wöchentlich. Zu lesen auch in der Ärztezeitung.

Ja, das ist eine schwere Entscheidung. Du lehnst eine Chemo eher ab, nehme ich an. Aber vielleicht beruhigt es dich etwas, wenn ich dir sage, dass ich einige nachweisbaren Chemoschäden wieder umkehren konnte, z. B. was die Blut- und Leberwerte betrifft. Man kann hinterher aktiv und vor allem gezielt wieder etwas für seinen Körper tun. Ich wünsch dir alles Gute!
__________________
Liebe Grüße
JoBeth
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  #3  
Alt 22.11.2009, 08:40
Purzel 54 Purzel 54 ist offline
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Registriert seit: 26.05.2007
Ort: 25451 Quickborn
Beiträge: 153
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo Tanzbein,

ich bin vor 2,5 Jahren brusterhaltend operiert worden. Leider hat der Krebs
schon in Leber und Knochen gestreut. Da er hormonabhänig ist, konnte
er erstmal mit Antihormonen für 2 Jahre beherrscht werden. Dann wuchsen die Metas in der Leber ziemlich schnell. Ich bekamm 12 x Taxol (3 Wochen,
eine Woche Pause) + Avastin. Schön Haare gingen aus, aber nach 10 Wochen
wurde das HFS recht heftig und die Schleimhäute litten (keine Überkeit).
Wir setzen nun Taxol erstmal ab und versuchen es nur mit Avastin.
Wenn der Tumor weiterhin schrumpft oder so bleibt ist es ok, sonst
muß wieder eine Chemo her. Aber wir ja immer Chemos brauchen, darf man
das Pulver auch nicht zu schnell verschiessen.
Gruß
Purzel
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  #4  
Alt 22.11.2009, 11:37
Heike1 Heike1 ist offline
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Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 777
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo Tanzbein,
bin vor 6 Jahren auch brusterhaltend operiert worden. Hatte allerdings Chemo, Bestrahlung also das ganze Programm. Nach 5 jahren wurden dann Lebermetas gefunden, die seit Jan.09 behandelt werden. D. h. ich bekam die Chemo mit Paclitaxel und Bevacizumab; zusatlich noch Avastin. Klar gehen die Haare aus, aber kein Vergleich zu den Nebenwirkungen von der chemo vor 6 Jahren.Geplant waren 18 Stck..Die Chemo selbst habe ich so bis zur 6-9 ganz gut vertragen aber dann fing es an mit dem Hand-Fußsyndrom. Es wurden eine neurologische Untersuchung gemacht (so ähnlich wie ein EKG an den Füßen und Beinen) und dabei wurden schon ziemlich heftige nervenschädigungen festgestellt, sodas meine Onko und ich beschlossen die Chemo abzubrechen. Die metas selbst haben sich kaum, also nicht der Rede wert, verkleinert. Seit Mai 2009 bis jetzt bekomme ich nur Avastin, das bekommt mir sehr gut. Die Metas sind etwas kleiner geworden. Aber wichtig ist die Lebensqualität. Mit dem Füßen werde ich noch eine Weile zu tun haben. Informiere dich doch zusätuzlich mal bei der Biologischen krebsabwehr; die können die bestimmt ganz individuelle Tips geben.
lles Gute für Dich
LG Heike
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  #5  
Alt 22.11.2009, 13:06
Janny1966 Janny1966 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.03.2009
Beiträge: 31
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo Tanzbein,
bei mir wurde bereits bei der Erstdiagnose Nov 08 BK Leber- und Lungenmetas festgestellt. Meine erste Chemo nach OP war Paclitaxel und Avastin. Nebenwirkungen waren: Haarausfall und Übelkeit in der ersten Nacht nach Chemo, die aber mit entsprechenden Medikamenten in den Griff zu bekommen war. Körperlich war ich ansonsten unter dieser Chemo sehr fit. Bin jeden Tag zwei Stunden gewandert. Leider hat sie bei mir nicht angeschlagen, so dass ich auf TAC-Schema wechseln musste. Avastin bekomme ich noch heute zusätzlich zur Xeloda-Chemo. Ruft bei mir keinerlei Nebenwirkungen hervor.
Ich drück Dir die Daumen, dass sich der Zustand durch die Chemo stabilisiert. Bei mir ist es nach starkem Rückgang der Lebermetas durch TAC-Chemo unter Xeloda wieder zum Wachstum gekommen. Seitdem ich Aromatesehemmer zusätzlich nehme ist der Zustand seit drei Monaten stabil. Und ich hoffe, das bleibt noch lange so.
Alles Gute Janny
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  #6  
Alt 28.11.2009, 10:44
H.Maier H.Maier ist offline
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Registriert seit: 14.11.2009
Beiträge: 7
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

Hallo, liebe selbst betroffene Frauen,
hatte diese Woche viele Vorsorgeuntersuchungen, daher komme ich erst heute dazu, Eure Antworten zu lesen. Vielen Dank an Alle - schön zu hören, dass man es überstehen kann. Als ich all die Nebenwirkungen hörte und las, hatte ich nur noch Angst. Dieser Zustand bessert sich langsam und ich neige eher dazu, die Chemo zu machen. Danke für Eure Tipps mit den Nebenwirkungen, ich werde auf alle Fälle in der Klinik danach fragen.
Vorgesehen ist eine wöchentliche Anwendung
Vor 4 Jahren hatte ich keine Chemo. Man hat mich zu einer Studie überredet mit dem Hinweis auf grenzwertiges Alter - eigentlich schon zu alt dafür! Die Studie war mit Arimidex und Bondronat. Damit bin ich bis jetzt bestens klar gekommen. In der Klinik sagte man mir jetzt, keine Chemo gehabt zu haben sei jetzt mein Vorteil, weil der Körper noch kein Gift verarbeiten musste.
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüsse
Tanzbein
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  #7  
Alt 28.11.2009, 17:20
Benutzerbild von Squirrel
Squirrel Squirrel ist offline
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Registriert seit: 26.06.2005
Ort: Wien
Beiträge: 267
Standard AW: metastasierender Brustkrebs

hallo tanzbein,

es ist ein sehr großer Vorteil, dass du bisher keine Chemotherapie machen musstest. Zum einen ist dein Körper auf keine Chemotherapie resistent (die Wahrscheinlichkeit, dass du auf die Therapie reagierst ist sehr real) und andererseits wird dein Körper stark genug sein.

Jede Person reagiert anders auf eine Chemotherapie. Was sehr wahrscheinlich ist, ist der Haarausfall. Ich persönlich hatte unter Paclitaxel gar keine Übelkeit und empfand diese Therapie viel angenehmer als all die anderen Therapien, die ich machen musste. Die wöchentliche Gabe ist für den Körper schonender. Ich habe Paclitaxel (=Taxol) zusammen mit Bevacizumab (=Avastin) erhalten. Eine mögliche Nebenwirkung von Avastin ist unter anderem erhöhter Blutdruck, aber dieser kann mit Medikamentin unter Kontrolle gehalten werden.

Ich würde auf jeden Fall vor Beginn der Therapie ein Herz-Echo und ein Nervenleitgeschwindigkeitstest machen lassen um sicher zu gehen, dass vor der Therapie diese Werte im Normbereich sind.

Ich drück dir die Daumen, dass auch du diese Therapie sehr gut verträgst und sie anschlägt.

Schönes Wochenende
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