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  #16  
Alt 29.01.2015, 13:14
Mayana Mayana ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Hallo,

uns hat auch niemand gesagt, dass man das Dexa wieder ausschleichen soll. Ich bin dann 4 Wochen später mit ihm in das Zentrum gefahren, wo er seine Chemos bekommen hat, und erst, als ich nachfragte, fiel es auf, dass er das ja immer noch nahm. Naja..4mg waren ja nun nicht so viel, und meinem Mann ging es gut in der Zeit, und vor allen Dingen hatte er Hunger. Also war das offensichtlich gar nicht schlimm (vielleicht sogar gut), dass er das noch länger genommen hat, als eigentlich üblich.

Aber ohne Anweisung würde ich da gar nichts machen, zumal sie das Dexa bei Deiner Mutter ja erst erhöht haben-wahrscheinlich nicht ohne Grund. Also auf jeden Fall nachfragen.

Ja.. Artzbriefe sind so eine Sache . Bei meinem Mann stand auch öfter mal allerelei Verwunderliches (er selbst hat sich immer darüber aufgeregt), aber naja.. manchmal verwechselt man etwas, und bei den wesentlichen Dingen haben die Briefe schon immer gestimmt.

Ich glaube, ab mehr als 3 Metastasen hört man auf, zu zählen, weil sich die Behandlung ab da nicht mehr unterscheidet. Ich musste auch recht hartnäckig nach der Anzahl fragen, wo man uns dann sagte, sie haben 5 gezählt (aber kein Anspruch auf Vollständigkeit). Naja.. eigentlich ist es wohl auch tatsächlich egal, ob 5 oder 7.. die Dinger sind so oder so lebensbedrohlich und müssen weg.

Mit den ganzen Pflege-Anträgen und was zu beachten ist, kenne ich mich nicht aus, weil wir sowas nie gestellt haben. Nur einen Schwerbehinderten-Ausweis hat das Krankenhaus für uns beantragt-den erhielt ich dann auch so etwa 3 Monate später, als mein Mann bereits verstorben war.

Persönlickeitsveränderungen sind wohl normal und vielleicht metastasen-bedingt, aber es kommt auch ohne Hirn-Beteiligung öfter mal zu Wutausbrüchen und Ungerechtigkeiten. Das müsst Ihr einfach verstehen, denke ich. Es wäre ja schon fast unnormal, wenn solch eine Diagnose und die ganzen Behandlungen an jemanden vorbei gingen, ohne ihn zumindest erst mal zu verändern.

Was ich auf jeden Fall machen würde: Mir ein Rezept für einen Rollstuhl mitgeben lassen.

Ich wünsche Euch viel Zusammenhalt jetzt und Hilfe zur rechten Zeit am rechten Ort.

Liebe Grüße
Mayana
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  #17  
Alt 31.01.2015, 11:41
Stefanie24 Stefanie24 ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Vielen Dank für die lieben und Mut gebenden Worte!

Meine Mutti ist nun ja seit Mittwoch zuHause und sie ist sehr schwach. Keine Kraft, sagt sie immer. Die Kurzatmigkeit belastet sie sehr, unter die sie leidet - wo wir aber für den Grund keinerlei Erklärung haben / bekommen.

Wir waren gestern bei ihrem Frauenarzt , um weiteres Vorgehen abzusprechen. Er sagte, dass er jetzt eine Hormontherapie vorschlägt, da sie für eine Chemo momentan körperlich zu schwach ist. Heißt das jetzt aus therapiert? Hormontherapie hatte sie schon , 2x im Lauf der Jahre, und gebracht hat das nicht viel. Die anderen Metastasen in Lunge, Leber und im Bein müssen ja auch irgendwie im Schach gehalten werden...?

Sie ist so schwach, und wie ein Häufchen Elend, möchte sie so gerne was machen - im Haushalt oder überhaupt... Sie sagt, es ist schlim für sie, so schwach zu sein und nur liegen zu können. Sie sagt, "ich kann doch nicht den ganzen Tag rum liegen oder schlafen" und dann steht sie auf, geht in die Küche, macht was kleines, legt sich weider hin....und ist fertig. das zu sehen tut echt weh, weil sie kämpft. Ihr Wille ist da, nur der Körper macht nicht mit...

Kann es sein, das diese Schwäche von der Bestrahlung kommt? Oder von den Metastasen? Oder beiden?
Es ist so traurig und tut mir so weh, sie so zu sehen.
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  #18  
Alt 16.03.2015, 19:25
Stefanie24 Stefanie24 ist offline
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Standard Afinitor Nebenwirkungen

Hallo, ich melde mich mal zurück um kurz zu berichten.

Meine Mutti hatte sich nach der Bestrahlung, Mitte Februar ganz gut wieder aufgeraffelt. Wir haben ihr einen Rollator besorgt, damit ist sie dann mit einkaufen gegangen und war wieder etwas mobiler.
Sie bekam dann Afinitor 10mg + Exemestan verschrieben, welches sie auch seit 2,5 Wochen einnimmt.
Nun ist es so, dass sie seit zwei Wochen komplett liegt, nur noch schlafen will, kaum ißt oder trinkt, Durchfall hat, ständig erhöhte Temperatur (immer so um 38°C ), Blasen oder Ausschlag am Körper hat, der sehr juckt. - kommt das vom Afinitor oder woanders her? Der Arzt ist leider sehr wortkarg.
Heute waren wir bei ihrem Frauenarzt, da sie da ihren Knochentropf erhalten hat. Sie ist zu schwach zum laufen, hat bei dem Tropf ganz sehr Schüttelfrost bekommen und hat ganz sehr gefroren.
Ich hatte im Vorfeld heute geklärt, dass sie auf die Palliativstation aufgenommen werden kann, hatte Rücksprache mit der Schwester gehalten, alles war gut.
Ich rief dann da nochmal an, um zu fragen wann wir kommen können ( wir saßen quasi auf gepackten Koffern) da meinte die Schwester, es habe ein Versehen gegeben und das Bett wäre wieder weg.

Ich habe dann gefragt, was ich jetzt mit meiner Mutti machen soll? Darauf konnte sie mir nicht antworten, außer dass wir warten, bis ein neues Bett frei ist.

Mein Vater entscheidet nichts bezüglich Krankenhausaufenthalt etc, macht nichts im Haushalt ( weder mal abwaschen noch sonst was)
Es bleibt alles an mir hängen.

Ich hab meiner Mutti vorgeschlagen, als Unterstützung doch einen Pflegedienst zu holen ( Pflegestufe hat sie ), da sagte sie nur, dass sie das nicht möchte, weil ich das ja machen kann.
Der Spruch von meinem Vater, den ich ständig höre ist: Die Steffi macht das schon.
Jeder verlässt sich auf mich und ich weiß nicht, was richtig was falsch ist.

Ich weiß nicht, sollte meine Mutti ins Krankenhaus aufgrund der Symptome? ja nein vielleicht? ich bin völlig überfordert mit allem.

ich gehe jeden Tag zu meiner Mutti, koche putze kauf ein, wasche sie, Wäsche waschen .....pflege quasi meinen Vater( der noch völlig gesund ist) gleich mit......... dann hab ich noch meinen 14jährigen Sohn und meinen Haushalt. Mein Mann ist die Woche über nicht da.

Hilfe. bald fall ich um, hab ich das Gefühl...
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  #19  
Alt 16.03.2015, 20:18
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Huhu Steffi!

"NEEEEEEIIIIIN, Steffi macht DAS jetzt nicht!

Steffi hat nämlich
1. ein eigenes Leben!
2. ein Kind, das sie JETZT auch braucht!
3. einen Vater, der auch mal was tun könnte!

Du bist NICHT nur der Pflegedienst deiner Mama! Und schon gar nicht der deines Vaters!

Wir Frauen sind nicht mit dem Staubsauger, Wischlappen, Besen, Spülschwamm, Kochlöffel in der Hand auf die Welt gekommen! Einige Dinge können, ja müssen dann eben auch mal die Herren der Schöpfung tun!

Dass du für deine Mama da bist ist schön und gut, aaaaaaaber du kannst nicht alles tun! Auch dein Sohn (schwieriges Alter) ist wichtig, du bist wichtig, du kannst nicht zwei Haushalte versorgen!

Ich sollte auch für meine Schwiegermutter da sein, obwohl mein Freund alles für seine Mutter getan hat! SIE meinte, das Kochen sei Frauensache und ich sollte das gefälligst tun! Trotz Vollzeitarbeit, mein Freund ist Rentner! Pffffffffff!
Das echt tolle Essen von meinem Freund hat sie nicht angerührt! Meine und seine Antwort war nur, dass sie dann eben hungern müsse! Sie hat gegessen!

Was ich meine ist vielleicht ein kleiner Denkanstoß so unter dem Motto: "Wenn du mir hinterher nicht beim Abwasch hilfst, gibt's nix zu essen!"
Setz ihn ein bissi unter Druck, den Herrn Pascha!

So, jetzt bin ich dir kräftig auf die Zehen getreten, hoffentlich bist du mir nicht bös, aaaaaaber
du gehst kaputt, wenn du nicht lernst "Nein, jetzt nicht!" zu sagen!

Und das muss ja nun wirklich nicht sein!

Alles Gute für deine Mama und, dass ihr das alles schafft!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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  #20  
Alt 16.03.2015, 21:36
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Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Liebe Steffi, du brauchst ganz dringend einen Pflegedienst. Sowas von. Die entlasten dich zumindest zeitweise. So geht ht es doch nicht. Das wird ja nicht besser. Wäre mein Vater nicht vorverstorben, hätte ich auch so ein Exemplar da sitzen gehabt. Er konnte keine Spülmaschine einräumen. Aber da sind alle schuld, wenn er immer alles gemacht bekam... Aber spielt jetzt keine Rolle. Wende dich an einen Pflegedienst. Geht Ruck zuck, hatten wir auch und ist echt eine Erleichterung. Selbst mit dem Pflegedienst hast du noch genug am Hals. Ich habe meinen Sohn auch vernachlässigt und mache mir ziemliche Vorwürfe.

Viel Kraft für dich
Geli
__________________
Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
__________________
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06.11.2014
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  #21  
Alt 17.03.2015, 11:01
Stefanie24 Stefanie24 ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Ihr habt sooo recht!

Hallo und vielen lieben Dank für Euren lieben Worte!

Ich habe mit meiner Mutti gesprochen, bezüglich eines Pflegedienstes. Habe ihr gesagt, dass die mehr Ahnung haben und ich mich beim Pflegen nicht auskenne und dass es doch besser wäre, wenn uns jemand professionell helfen würde.

Darauf sagte sie: "Wenn es soweit ist, dann machst Du das. Das schaffst Du schon." - was soll ich darauf antworten?

Mein Vater gehört zu der Sorte Mensch, den es nicht im geringsten stört, wenn die Küche zb komplett mit dreckigem Geschirr zugestellt ist. Irgendwann kommt schon jemand und macht es sicher weg.
Simples Beispiel:

Er brachte neulich den Müll weg. Allerdings kippte er die Mülltüte aus, ließ die dreckige und stinkige Tüte im Mülleimer. und warum? Weil er nicht mehr wußte, wo die neuen Mülltüten sind, obwohl ich ihm das bestimmt schon 3x gezeigt habe. dann wurde er bockig als ich ihm sagte, dass das nicht geht, und meinte, dann macht er eben gar nichts mehr.

Er ist 75, körperlich gesund... ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll, damit wenigstens ihm bewußt wird, dass er endlich mit anpacken muss.
Mein Sohn läßt hier zuhause auch alles stehen und liegen - ich werd echt bald irre.
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  #22  
Alt 17.03.2015, 12:59
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Liebe Steffi,


ich bin eher zufällig hier vorbeigeschneit und wollte dir, weil ich ähnliche Situationen sehr gut kenne, eine Antwort hinzufügen.

Deine Mama sagt:
Das schaffst Du schon. - was soll ich darauf antworten?

Du MUSST zu deiner Mama sagen, auch wenn es sicherlich schwer ist:
Mama, ich weiß, dass es vielleicht schöner wäre, wenn ICH alles machen würde. Aber das kann und will ich nicht. auch wenn dir das jetzt im ersten Moment weh tut, ist es die BESSERE Lösung.
Warum? Dir und mir und der Familie steht eine begrenzte Zeit X zur Verfügung, die wir gerne gemeinsam verbringen sollen und wollen. Und shcöne Sachen machen, reden, einen Ausflug, etwas Ansehen, ein Buch lesen oder irgendetwas.
All die Möglichkeiten für das Erleben von Schönen Dingen bleibt auf der STrekce, wenn ich nur ARBEITEN muss. Deshalb gibt es ja einen Pflegedienst. Wir probieren das jetzt erst mal aus, wie es sich anfühlt. Das können wir ja nicht wissen. Wir bleiben jetzt mal offen für Neues und probieren aus, ob das gut und besser für uns ist.

Weißt du Steffi, wenn die Eltern alt werden und pflegebedürftig kommt dieser Moment, wo KInder zu den Führenden "Autoritätspersonen" werden müssen, weil sie die Situation besser bewerten, abschätzen, übernehmen können.
Da müssen dann die Kinder dazu lernen, aber vor allem die Eltern lernen, loszulassen und die Führung den Kindern überlassen.
Das einzufordern ist deine Aufgabe.
Es ist schwer, ich weiß das. Denn die Mama ist ja eh shcon krank, da will man alle so machen, wie es sie sich wünscht. Aber das geht einfach nicht. Und das entscheidente: SIE SELBST kann das nicht mehr abschätzen.
Da muss sie jetzt durch, sonst ist es für alle Beteiligten eine bescheidene Situation, die immer schlimmer wird.

Du musst auf dich aufpassen und das, was machbar ist.
Eure Aufgabe - mama, papa und deine - ist jetzt, schöne Momente einzusammeln, die euch später tragen können. Dazu müssen die Alltagsdinge ausgelagert werden.

sorge für dich, denn nur dann kannst du für deine Eltern und dein Kind sorgen.

Da machst nichts falsch, aber du musst lernen NEIN zu sagen. Das, was du schaffen willlst, ist nicht zu schaffen.

Trau dich, Diene Eltern werden dich dafür respektieren lernen. auch wenn es erst mal ein wenig unangenehm ist.

ALLLES GUTE FÜR EUCH.
Birgit
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  #23  
Alt 17.03.2015, 13:23
AHoo AHoo ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Hallo Steffi,

ich schließe mich den Aussagen von berliner-engelchen an. Du musst deinen Eltern gegenüber bestimmt auftreten - Du hast eine eigene Familie. einen eigenen Haushalt und ein Kind in der Pubertät und deine Eltern werden wohl auch nicht ernsthaft erwarten, dass Du das alles vernachlässigst, um bei ihnen die Putzfee und Privatpflegerin zu "spielen".

Dein Vater will nichts tun? Besorge eine Putzfee, die meinetwegen jeden Tag oder jeden zweiten für 2 Stunden vorbeischaut - er hat nämlich die Wahl... selber anpacken oder das Portemonnaie zu öffnen und jemanden dafür zu bezahlen.

Je nach Pflegestufe muss man gucken welche Leistungen eines Pflegedienstes abgedeckt sind, ohne dass man selber zuzahlen muss.

Ich habe mich Anfang des Jahres erkundigt, da ich in einer ähnlichen Lage war - wer versorgt meine Mutter morgens, wenn ich Nachtdienst habe und nach 12 Stunden fertig vom Dienst komme. Bei vorhandener Pflegestufe 1 wären mal gerade 8 Einsätze des Pflegedienstes finanziell abgedeckt, sollten sie öfter kommen, müsste das aus eigener Tasche bezahlt werden.

Da muss man überlegen und planen wie es am besten umzusetzen ist.... wenn vielleicht auch nicht täglich die Versorgung übernommen werden kann/soll... so könnte zumindest eine Entlastung für dich geschaffen werden, indem Du nicht mehr jeden Tag alles leisten musst.

Ich weiß, es ist schwer... habe auch genügend "Kämpfe" mit meiner Mutter, die da oft recht uneinsichtig ist... aber es geht auch um uns selbst und nicht nur um sie.

Es ist keinem geholfen, wenn Du (oder jeder andere Angehörige) vollkommen überlastet zusammenklappst und garnichts mehr tun kannst.

Ich wünsche dir viel Kraft und das nötige Durchsetzungsvermögen...

glg Astrid
__________________
Mama: Diagnose Eierstockkrebs Figo IV Nov. 2014
Onkel: LK + 2009 8 Wochen nach Diagnose
Tante: BK 2005
Oma: BK 1998 + 2006
Opa: BSDK April 1983 + Nov. 1983
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  #24  
Alt 17.03.2015, 16:42
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Liebe Steffi!

"Wenn es soweit ist, dann machst du das schon!" Kreisch, Brüll!

Steffi, du solltest antworten: "Neeeein! Das schaffe ich nicht, das mache ich nicht! Und schon gar nicht allein und ohne Hilfe!"
Dabei kann es zunächst mal egal sein, ob der Herr Papa sich aufrafft oder ein Pflegedienst dir hilft.
Fakt ist, und das müssen beide kapieren, dass du nicht die Privatbedienstete bist und dass du ein eigenes Leben und eine eigene Familie hast!

Das ist seeeehr schwer, ich weiß das! Aber es muss sein, sonst gehst du kaputt!
Du lässt sie nicht im Stich, du rettest dich.

Schau, ich hab mich wie doof 20 Jahre um meinen 1. Mann gekümmert. Bezahlt hab ich mit Nervenzusammenbruch, Burnout und dann noch 2 Jahre nach seinem Tod Eierstockkrebs bekommen. Dabei hatte ich gedacht, dass ich dann mein Lenen leben könnte.
Nix da, das Schicksal wollte es anders. Erst hab ich um ihn gekämpft und nun kämpfe ich wieder, diesmal um mich.
Ich hätte mir mehr Zeit für mich nehmen sollen. Zu spät!

Steffi, lerne "Nein, es geht nicht !", zu sagen!

Für dich, es muss sein!
Setz den Pascha unter Druck, schreib eine Liste, was er tun muss und wo er z.B. die Mülltüten findet, häng Zettel an die Schränke!
Sowas können 3jährige lernen! Aber ein erwachsener Mann soll dazu nicht in der Lage sein???? Also bitte!!
Dann gibts eben nix zu essen, basta!

Das Zauberwort heißt "Neeeeeiiiiiiin!"
Für deinen Sohn, es muss sein!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (17.03.2015 um 20:41 Uhr)
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  #25  
Alt 17.03.2015, 19:07
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Beiträge: 954
Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Liebe Steffi,

wer macht das alles, wenn Du zusammenklappst oder krank wirst? Die anderen haben das schon ganz richtig erkannt - Du bist nicht die Putze Deiner Eltern und auch keine Pflegekraft - man hilft gerne mal, wenn Not am Mann ist, aber doch nicht dauerhaft!

Rede mal Klartext mit ihnen - die Eltern meine Schwägerin haben meine Schwägerin fast in die Nervenheilanstalt gebracht und auch sie musste lernen zu sagen, dass sie nicht mehr will/kann und jetzt haben sie eine Hilfe und selbst diese wollten sie rausekeln, damit meine Schwägerin das alles wieder macht. Und da hats dann mal gereicht - entweder sie wollen zuhause betreut werden und akzeptieren das so oder sie müssen eben in ein Pflegeheim - aus, basta. Seither klappt es bei ihnen gut und die Schwägerin kann auch wieder Kräfte sammeln .

Steffi, es ist kein Im-Stich-Lassen nur weil man sich nicht auf den Kopf sch..... lässt - bitte, Dir und Deiner Familie zuliebe, nimm das Ruder in die Hand und rede mal Klartext und organisiere das einfach so, ansonsten müssen sie halt damit rechnen, dass sie auf Deine Hilfe eben auch verzichten müssen, weil Du eben nicht mehr kannst.
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  #26  
Alt 18.03.2015, 09:42
Stefanie24 Stefanie24 ist offline
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Beiträge: 26
Standard Vielen lieben Dank an Euch!

Ihr lieben,
vielen Dank für die wahren, mutmachenden und helfenden Worte.

Meine Mutti muss heute in die Strahlenklinik zum Auswertungsgespräch, nach der Bestrahlung der Hirnmetastasen, die im Februar war. Das jetzige CT zeigt einen deutlichen Rückgang der Größe der größeren Hirnmetastasen - die waren vorher ca.2cm - sind jetzt noch 0,8 - 1cm. Die kleineren Metastasen sind verschwunden.
Danach sollen wir in die Notaufnahme gehen, sagt ihr Arzt, damit meine Mutti stationär aufgenommen wird. Sie soll erstmal auf eine normale Station, sagt ihr Arzt, solange bis auf der Palliativstation ein Bett frei ist, wo sie schon angemeldet ist. Ich habe wirklich Angst, dass meine Mutti ,das hier im Krankenhaus übliche Aufnahmeprozedere machen muss, was bedeutet, Zentral medizinische Aufnahme ( wo man hier meistens so 2-3- Stunden verbringt und wartet) wo dann Blut nehmen, EKG usw ansteht, dann auf ein Bett warten stundenlang..., Anmelden, was auch meistens 1-2 Stunden dauert. Das schafft sie auf keinen Fall! Das macht mich gerade fertig. Ich hoffe, wenn wir über die Notaufnahme gehen, können wir das umgehen.

Ihr Zustand ist beängstigend. Sie steht seit 2 Wochen nicht mehr auf, nur noch um auf Toilette zu gehen, hat schlimmen Durchfall ( wahrscheinlich durch das Afinitor ), ist total geschwächt, trinkt und ißt sehr wenig. Hat Schüttelfrost, Hat überall juckenden Ausschlag...Sie hat mindestens 5 Kilo abgenommen seit 2 Wochen.


Ich hoffe, dass sie meine Mutti im Krankenhaus behalten, dass sie Flüssigkeit bekommt und dass sie körperlich vielleicht wieder etwas aufgepäppelt wird.... Ich konnte die halbe Nacht nicht schlafen weil ich immer zu drüber nachgedacht habe, was ist, wenn sie meine Mutti nicht aufnehmen oder wenn sie diesen Aufnahmemarathon machen muss.....

Es macht mich echt fertig. Der Zustand meiner Mutter, der Streß mit meinem Vater, beide Haushalte.... Ich wünsche mir, mal 24 Stunden Ruhe. 24 Stunden schlafen.............

Ich danke Euch für eure wahren Worte und ich werde versuchen,ein Gespräch mit meinem Vater zu führen. Meine Mutti ist meistens sehr durcheinander, kann nicht zuordnen, welcher Tag ist oder was überhaupt los ist und passiert..Ich bin mir nicht sicher, ob sie das überhaupt wahrnehmen würde bzw das verstehen würde, wenn ich mit ihr rede.

Ich hoffe, dass sie im Krankenhaus bleiben kann und das man sie da aufpäppeln kann!!!!!!

Geändert von Stefanie24 (18.03.2015 um 09:50 Uhr)
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  #27  
Alt 31.03.2015, 13:34
Stefanie24 Stefanie24 ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Hallo Ihr Lieben,

ich melde mich mal wieder...

Meine Mutti liegt jetzt seit letze Woche Montag auf der Palliativstation, davor lag sie fast eine Woche auf der Inneren.
Dort ist sie im Bad gestürzt und hat sich eine Platzwunde am Auge zugezogen. Sie sagt, sie war sos chwach und ihr war schwindelig als sie gestürzt ist. Gott sei Dank wurde dann auf der Palliativ ein Zimmer frei...

Seit dem Sturz steht sie nun gar nicht mehr auf. Sie geht nicht mehr auf Toilette ( dafür auf den Schieber ), wäscht sich nicht mehr eigenständig und war auch sehr verwirrt. Seit Montag nun bekommt sie wieder Dexamethason, was sich dahin gehend positiv auswirkt, dass sie nicht mehr so verwirrt ist und auch wieder Hunger hat. Aufstehen tut sie nur kurz mit Hilfe der Physiotherapiefrau, die einmal täglich kommt, die mit ihr übt...leider hat sich auch durch die Physio nicht wirklich was an ihrem Zustand gebessert.

Nach einem Gespräch mit der Ärztin, die mir gesagt hat, dass sich an dem jetzigen Zustand ( Bettlägrigkeit und Schwäche ) ihrer Meinung nach kaum was ändern wird, habe ich mit meinem Vater entschieden, Pflegestufe 2 zu beantragen.
Die Ärztin meint, dass meine Mutti von nun an 24 Stunden Hilfe braucht und sie auch bald entlassen wird, vermutlich nächste Woche ( sollte ihr Zustand sich verschlechtern, dann natürlich nicht.)
Ich habe dann vorsichtig versucht, meiner Mutti darauf vorzubereiten - sie will gerade wieder kämpfen und geht davon aus, dass sie bald wieder auf die Beine kommt.Sie ist der Meinung, sie braucht keine Pflegestufe 2 und das wird schon wieder... Das Gespräch fiel mir sehr sehr schwer ....

allerdings war die Reaktion meiner Mutti sehr bitter für mich. Sie sagte, dass ich sie aufgebe, dass ich ihr den ganzen Mut nehme, dass ich nicht mehr an sie glaube ...und sie ist der Meinung, mein Vater und ich waschen sie dann jeden Tag zuhause, und pflegen sie.
Ich hab keine Ahnung , wie das nun weiter gehen soll, wenn sie wieder zu hause ist. Einen Pflegedienst lehnt sie ab.

Ich weiß wirklich nicht mehr wie ich damit umgehen soll, es ist bitter und nagt sehr an mir...was ist die richtige Entscheidung? Es ist wirklich eine schlimme schlimme Zeit.....
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  #28  
Alt 31.03.2015, 15:58
Aldijana Aldijana ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Liebe Stefanie 24,

ich fühle so mit dir weil ich weiß was du durchmachst.

Ich bin seit gestern hier, weil ich mir einfach etwas von der Seele schreiben wollte und ich mich so Hilflos fühle.

Ich habe meine Mama letzten Donnerstag aus dem KH mit nach hause genommen, weil Sie einfach nicht auf ne Station gehen wollte und keiner Sie zwingen kann.

Im Krankenhaus war ich schon 24 Stunden bei Ihr habe auch bei Ihr geschalfen, weil mir einfach die Versorgung nicht ausreichte. SIe war unruhig wollte heim, hat sich übergeben. Seit Donnerstag bin ich ständig neben ihr. Auf meinen Vater kann ich mich nicht verlassen, ebenfalls ein pasha der aber selber auch schwer krank ist. Dennoch hatte ich Heute mit Ihm ein ernsthaftes gespräch, dass er ab jetzt einige -Aufgaben übernehmen muss, weil ich es nicht mehr schaffe. Erst winkte er ab, aber ich bin einfach Hart geblieben. Meine Schwester ist aus dem Ausland da, hat extra ihre Kinder daheim gelassen. Mein Vater nutzt das natürlich aus und raubt ihr auch noch die letzte kraft. Aber jetzt ist schluss damit.

Ich habe mit dem Parleativteam im KH geschprochen, die haben mir ein gutes ambulantes Parleativdienst zur Seite gestellt welchem ich sehr dankbar bin, weil ich wenn SIe schmerzen hatte nicht wusste was ich machen soll. Auch ein Pflegedienst kommt zu uns, wenigstens um sie zu waschen und richtig zu lagern, den meine Mami kann nicht mehr Aufstehen, meistens schläft SIe. Sie wollte das erst auch nicht, abr ich habe ihr gesagt ich kann das nicht allein, ich brauche hilfe um das beste für SIe zu tun. Ansonsten kann SIe nicht HEim und muss im KH bleiben oder eine P-Station. Dann hat sie eingewilligt.

Es hilft alles nichts, du musst an dich und dein Kind denken. Ich bin allein keine Mann keine Kinder. Da geht das noch aber dein Kind braucht dich.

Weil ich nachts abwechseld mit meiner schwester Wache schiebe und SIe beobachte bin ich auch schon total ausgelaugt. Aber meiner MAMA bleibt nicht viel zeit. Aus dem KH hat man uns entlassen und gesagt SIe nehmen jetzt Ihre Mutte mit und können dan Abschied nehmen.!

Dir und deiner Familie wünsche ich viel Kraf und bleib stark,
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  #29  
Alt 31.03.2015, 18:56
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Oh Steffi, lass dich mal trosten und umarmen!

Ich kann leider nicht mehr für dich tun, als immer nur sagen, dass das so nicht geht, was da bei dir abläuft und dass du "NEEEEEEIIIIIIN!" sagen musst!

Du läßt sie nicht allein, du versuchst ihr zu helfen!
Sie muss das begreifen, du kannst nicht alles machen!
Sag ihr doch, dass du keine medizinische Pflege leisten kannst, denn das wär viiiiiiel zu gefährlich!!
Falsche Medis, falsch gesetzte Spritzen (die du ja auch gar nicht geben darfst), keine entsprechende medizinische Versorgung - zumindest in die medizinische Versorgung muss sie einwilligen!!!
Also: Pfegedienst oder Krankenhaus/Palliativstation oder Pflegeheim!!!

Weißt du, ich kann deine Mama verstehen, ich als Betroffene muss mir, weil (trotz Gspusili) alleine, durchaus Gedanken machen, wie das Ende laufen soll! Und ich weiß auch, dass ich nicht alles will, was es so gibt. Und ich kann auch seeehr stur sein!
Aber wenn es nicht mehr anders gehen würde, müsste ich es akzeptieren!

Du hast ein eigenes Leben!
Deine Mama muss das verstehen und akzeptieren!
Aber was viel wichtiger ist, dass sie akzeptiert, dass du keine private Krankenpflegerin bist, die sie nach Lust und Laune rumkommandieren kann!

Kümmere dich darum, dass der Sozialdienst vom Krankenhaus die Pflegestufe beantragt, bei deiner stolzen Mama besteht sonst evtl auch die Gefahr, dass sie schwindelt, nur damit eben keine Pflegestufe kommt!
Mir kommt es fast so vor, als tät deine Mama und der Papa mit, dich erpressen, um ihren Willen zu kriegen!
Versteh mich nicht falsch, aber das geht so nicht!
Das darfst du nicht zulassen!

Du sollst deinen Eltern zur Seite stehen, aber weder dein Leben aufgeben, noch dich ausnutzen lassen!

Und jetzt sag ich es hart: Hau auf den Tisch und sag, dass es SO nicht geht!
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!

Geändert von Tündel (31.03.2015 um 18:59 Uhr)
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  #30  
Alt 31.03.2015, 21:21
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Wie geht es nur weiter?

Was ich jetzt nicht verstehe, warum wird sie aus der Palliativstation entlassen?
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