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  #1  
Alt 30.07.2009, 23:14
Max90 Max90 ist offline
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Frage Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Hallo zusammen,
ich war am Anfang eigentlich davon ausgegangen, dass die Wahrscheinlichkeit für Rezidive bei Hodentumoren relativ gering ist und das ich mir kaum Sorgen machen müsste, doch irgendwie scheint mir die Anzahl derer die an einem Rezidiv oder an einem weiteren Tumor im Gegenhoden erkranken relativ hoch, wenn ich hier im Forum so lese. Wobei auch letzteres wie ich gelesen habe, ein recht seltenes Phänomen darstellt.

Die einzige Quelle mit konkreten Zahlen die ich zur tatsächlichen Rezidivwahrscheinlichkeit gefunden habe war folgende:

http://www.aerztekammer-bw.de/25/10p...logie/0605.pdf

Wenn ich da berechne, das meine grundsätliche Reizidvwahrscheinlichkeit bei 3% liegt (Nichtseminom Stadium I behandelt mit 2 Zyklen PEB) und ich die ersten beiden Jahre schon überstanden habe (der Text besagt 80% der Rezidive werden in den ersten beiden Jahren diagnostiziert) dann bin ja grob bei einer Rezidivwahrscheinlichkeit von ~0,6%.
Ich weiß, die Zahlen sind selbstverständlich bei jedem Patienten unterschiedlich und jeder Krankheitsverlauf ist anders, aber wenn das der Richtwert ist, bin ich doch zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit "wirklich" geheilt, von den Nebenwirkungen abgesehen.

Zu den Tumoren im Gegenhoden habe ich leider gar nichts konkretes gefunden, habe nur mal gelesen, dass bei negativer TIN die wahrscheinlichkeit wieder genauso gering ist wie bei jedem anderen Mann, am anderen Hoden auch noch an Krebs zu erkranken, aber wenn dem so ist, wieso wird dann bei jeder Nachuntersuchung auch ein Ultraschall Checkup des Gegenhoden praktiziert?

Wenn jemand da ne Studie oder handfeste Informationen zu hätte wäre ich sehr dankbar!

Ich weiss viele Fragen, aber vielleicht findet sich ja wie so oft jemand, der mehr weiß als ich und sich erbarmt, sein wissen mit mir zu teilen.

Freue mich schon auf die Antworten

Bis dahin,
Max

Geändert von Max90 (31.07.2009 um 13:40 Uhr)
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  #2  
Alt 31.07.2009, 08:33
drowning drowning ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

ich habe keine studien und nichts handfstes.
aber wenn ich mir seit 2 jahren hier das ansehe, sind nicht soviele von einem rezidiv betroffen (ilive und ich).
mein onko sagte, die häufigste rezidivsache ist in den ersten 2 jahren, wenn die überstanden sind, dann wirds statistisch immer besser.

und hier schreiben ja meist nur die spezialfälle längerfristig.
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bunteeffekte.wordpress.com das ist mein blog, meine geschichte, mein seelenmüll
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  #3  
Alt 31.07.2009, 09:14
matze01 matze01 ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Ich war leider auch von einem Rezidiv betroffen.
Seminom 2003, Rezidiv 2006.
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Gruß Matze

Alles wird gut!

Meine Story auf: https://sites.google.com/site/matzesseite
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  #4  
Alt 31.07.2009, 11:35
drowning drowning ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Zitat:
Zitat von matze01 Beitrag anzeigen
Ich war leider auch von einem Rezidiv betroffen.
Seminom 2003, Rezidiv 2006.
sorry matze01, dass ich dich vergessen habe, wo doch auch gerade deine homepage mir auch kraft gab.
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  #5  
Alt 31.07.2009, 13:39
Max90 Max90 ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

ich versuche ja auch damit abzuschließen, aber wie wird schon stimmen was du sagst, dass die aktiven haupsächlich die sind, die das Schicksal leider etwas schlimmer getroffen hat.
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  #6  
Alt 31.07.2009, 23:56
Max90 Max90 ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Naja, ich schließe nur damit "ab" um die Augen offen für neues zu haben.
Klar wird der Krebs nie ganz aus meinen Gedanken verschwinden, doch als "Sorge" schon. Doch irgendwie muss ich sogar gestehn, dass der Tumor für meinen Lebensweg eher förderlich war, als gläubiger Mensch, der sich sagt "Gott prüft die, die er am meisten liebt, am aller härtesten", sehe ich doch ein erfülltes Leben vor mir, vor allem aber, weil mir der Krebs die Augen geöffnet hat, für die Dinge, die wirklich wichtig sind in diesem Leben. Ich nehme mir mehr Zeit für mich, mache mir weniger Sorgen im Allgemeinen und bin noch ein ganzes Stück religiöser geworden.

Aber das ist ja nicht der Hauptgrund für diesen Thread gewesen.
Wichtig wäre mir halt, ob ich da wirklich einigermaßen richtig liege mit meiner 0,6% These, aber wenn ihr mir das nicht sagen könnt, kann ich ja immernoch meinen Onkel Doc bei der nächsten Nachsorge fragen

Wo wir schonmal bei Ärzten sind... Bei mir hat meine Einstellung gegenüber Ärzten sich radikal geändert, seid ich bei meinem Onkologen in Behandlung bin.
Ich war noch nie so fasziniert, wie bei diesem Arzt, kompetent und vor allem menschlich, das netteste, was ich je als Arzt erleben durfte. Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass ich seid dem sehr wählerisch bin, was meine Ärzte angeht, und zwar alle! Für meine Eltern nicht ganz verständlich, aber da ich find, es geht um meine Gesundheit, will ich auch Ärzte bei denen ich mich "wohlfühle" und in guten Händen.
Ist das bei euch auch so seid der Erkrankung oder habt ihr andere Erfahrungen?
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  #7  
Alt 01.08.2009, 16:55
matze01 matze01 ist offline
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Beiträge: 132
Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Max, da hast du aber Glück gehabt mit deinem Onkologen. Bei mir waren die nicht alle so gut und einfühlsam...leider.
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Gruß Matze

Alles wird gut!

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  #8  
Alt 08.08.2009, 01:54
iLive iLive ist offline
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Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Also mir wurde gesagt, dass die Rezidivwahrscheinlichkeit beim ersten Durchgang mit Standardbehandlung bei rund 20 Prozent liegt. Sprich: Nach OP und Chemo 2 Zyklen beim Nichtseminom darf jeder fünfte nochmal ran, meinte mein Arzt. Allerdings so: "80 Prozent der Leute bekommen wir auf Anhieb geheilt." Auch eine Sichtweise

Ich hatte ja das zweifelhafte "Glück" eines Rezidivs, obwohl alles gut aussah nach der ersten Runde.

Wie auch immer: Das Rezidiv-Risiko nach Rezidiv soll sogar bei 40 Prozent liegen, wobei das natürlich ganz individuell verschieden ist. Das gute an Hodenkrebs ist nach wie vor, dass er auch bei Rezidiv gut heilbar bleibt. Und selbst dann sind die Chancen weit besser als bei Ersterkrankungen jeder anderen Krebsart!

Faktisch bleibt Leuten, die die Krankheit hatten, nur hoffen. Erfahrungsgemäß, meinte mein Arzt, wäre man nach 12 Monaten massiv geringer gefährdet. Nach zwei Jahren geht das Rezidiv-Risiko gegen Null. Und wer nach fünf Jahren nichts mehr gehabt hat, gilt als geheilt.

Das Risiko bezieht sich allerdings auf das Rezidiv, nicht auf eine Neuerkrankung der Gegenseite. Da ist die Wahrscheinlichkeit etwas höher als bei "Gesunden", aber deutlich geringer als das Risiko eines Rezidivs, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das hohe "gefühlte" Risiko im Forum hier dürfte auch damit zusammenhängen, dass sich viele nicht mehr melden, wenn sie den Mist hinter sich haben. So lange, bis eventuell ein Rezidiv oder der Krebs auf der Gegenseite kommt, die beide jedoch recht unwahrscheinlich sind.

Gruß,
Christian
__________________
Hodenkrebsprofi seit 2007.
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  #9  
Alt 09.08.2009, 00:51
RenegadeMasta RenegadeMasta ist offline
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Beiträge: 41
Standard AW: Wie hoch ist die Rezidivwahrscheinlichkeit wirklich?

Erstmal würd ich sagen, dass ein Zweittumor im Gegenhoden ja kein Rezidiv an sich ist, oder? Ist ja eigentlich eine komplett neue Tumorerkrankung, die u.U. auch andere Behandlungsmethoden erfordert (Beispiel: Ersttumor Seminom, zweiter Tumor im Gegenhoden Nichtseminom).

Zitat:
Zu den Tumoren im Gegenhoden habe ich leider gar nichts konkretes gefunden, habe nur mal gelesen, dass bei negativer TIN die wahrscheinlichkeit wieder genauso gering ist wie bei jedem anderen Mann, am anderen Hoden auch noch an Krebs zu erkranken,
Ich würde sogar sagen, dass bei negativer TIN die Wahrscheinlichkeit geringer ist an HK zu erkranken, als bei einem normalen Mann: Bei diesem normalen Mann wurde ja keine TIN-Untersuchung durchgeführt, d.h. er hat eine Wahrscheinlichkeit von 5% für eine TIN und folglich ebenso einen Hodentumor.
Zitat:
...aber wenn dem so ist, wieso wird dann bei jeder Nachuntersuchung auch ein Ultraschall Checkup des Gegenhoden praktiziert?
Als "TIN-Experte" (befasse mich viel mit dem Thema, weil es mich betrifft) hab ich mal gelesen, dass bei einer einfachen Biopsie evtl. mit einer geringen Wahrscheinlichkeit (~1%, soweit ich mich recht erinnere) eine TIN übersehen wird. Die doppelte Biopsie ist was sicherer, ganz ganz selten gibts jedoch wohl Fälle, wo eine TIN nicht festgestellt wird und sich trotzdem ein Tumor entwickelt (siehe http://www.springerlink.com/content/b811wn25p414823m/). Daher wird, wohl um auf Nummer sicher zu gehen und weil eine Ultraschalluntersuchung schnell und schmerzlos ist, standardmäßig eine solche durchgeführt.

Mein Urologe schaut sich bei der Gelegenheit übrigens auch jedes mal per Ultraschall den Bauchraum an, um größere Metastasen/geschwollene Lymphknoten auszuschließen.
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