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Alt 02.03.2016, 23:10
T'Pau T'Pau ist offline
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Registriert seit: 25.08.2014
Beiträge: 85
Standard AW: HILFE! Kurzzeitpflege nach Krankenhausaufenthalt

Hallo Chiaki87,
ich habe deinen Eintrag gerade gelesen und ein wenig hin und her überlegt ob ich nun darauf etwas antworten will oder nicht. Denn ich habe absolut keine Ahnung was die Krebsart deiner Mutter betrifft. Dazu kann ich also gar nichts sagen. Aber das Thema Kurzzeitpflege kenne ich nun doch ein wenig, weil meine Mutter ein mehrfach in Kurzzeitpflege war.

Der Sinn einer Kurzzeitpflege besteht eigentlich darin eine kürzere Zeit zu überbrücken in der eine Person pflegerische Betreuung braucht, die aus unterschiedlichen Gründen von den Angehörigen nicht geleistet werden kann, es andererseits aber kein Grund für einen weiteren Krankenausaufenthalt gibt.

Meistens geht diese Person nach der Kurzzeitpflege wieder nach Hause. Sie braucht dann entweder keine Pflege mehr oder kann jetzt von den Angehörigen Pflegedienstes versorg werden, wenn nötig hilft auch ambulanter Dienst.

Es kommt auch vor, dass die Kurzzeitpflege in eine vollstationäre (Langzeit)Pflege übergeht. Das hängt aber von den Umständen ab und da gibt es definitiv keinen Automatismus.

"So wurde es vom Oberarzt angeordnet."

Ich denke nicht, dass das sein kann. Nach meinen Informationen kann eine Kurzzeitpflege nicht angeordnet werden. Sie MUSS bei der Krankenkasse extra beantragt werden und zwar von der Person die in Pflege geht persönlich oder deren gerichtlich bestellten Betreuer, wenn die Person nicht mehr zu eigenen Entscheidungen fähig ist. Letzteres trifft auf deine Mutter ja wohl nicht zu.
Die Krankenkasse wird nicht zahlen, wenn nur der Arzt es sagt. Sie muss einen Antrag stellen und wenn die nicht will unterscheibt sie nicht, ende.
Der Oberarzt kann euch allerhöchstens nahelegen, dass Kurzzeitpflege aus diesen oder jenen Gründen eine gute Idee ist. Vielleicht um sie gut zu versorgen und aufzupäppeln nach dem Krankenhaus, ob sie das nun will ist aber ihre Entscheidung.

"der Kurzzeitpflege bekommt sie aber nicht mal ihre Infusionen."

Warum sollte das nicht gehen? Also wenn die Pflegereinrichtung das vieleicht nicht selber machen kann (z.B. bei einer Chemo), so kann deine Mutter von dort aus genauso gut ins Krankenhaus für eine ambulante Behandlung gehen wie von zuhause aus. Die besseren Pflegeheime haben sogar einen eigenen Fahrdienst für soetwas.
Wenn ich dir raten darf: Versuch die Aufregung etwas zu dämpfen, das alles muss nicht das schlimmste bedeuten. Pflegeheim heißt nicht abgeschoben und aufgegeben werden. Jedenfalls nicht automatisch.

Alles Gute
T‘Pau

P.S.: Das mit den 5 Min. am Tag kann ist übrigens so auch nicht bestätigen. Meine Mutter wurde jedenfalls von super nettem Personal beteut, auch wenn die schon sehr ausgelastet waren.

Geändert von T'Pau (02.03.2016 um 23:17 Uhr) Grund: P.S.
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  #2  
Alt 03.03.2016, 00:07
Chiaki87 Chiaki87 ist offline
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Registriert seit: 08.10.2015
Beiträge: 5
Standard AW: HILFE! Kurzzeitpflege nach Krankenhausaufenthalt

Hallo,

zunächst einmal möchte ich mich bei euch für die Antworten bedanken. Ihr habt mir jetzt doch meine Angst etwas genommen und mich beruhigt.

Mir war nicht klar, dass in den Heimen auch Infusionen verabreicht werden. Im Fall meiner Mutter war es immer so, dass ihre Immuntherapie "frisch" verabreicht wurde. Das ist aktuell unsere größte Sorge, dass sie diese nicht weiter bekommen würde, da die Brückenschwester das gesagt hat.
Sie würde im Heim keinerlei der wichtigen Untersuchungen (Bluttests, CT) und Infusionen bekommen, sondern lediglich die Medikamente, die der Arzt verordnet hat (also bspw. Schmerzmittel). In der Zeit könnten die Tumore also fleißig weiterwachsen und gewonnen wäre dadurch gar nichts.

Das Ganze ging ja los, nachdem von einer Schwester gesagt wurde, sie würde zu oft nach denen klingeln. Dabei hat sie oftmals nicht mal für sich, sondern für Ihre Zimmernachbarinnen geklingelt... Sie hätten zu wenig Personal und keine Zeit. Eigentlich wollten sie sie dann übergangsweise auf die Palliativstation verlegen, da man dort mehr Möglichkeiten hatte. Das hat meine Mutter abgelehnt, damit eine andere Patientin dort hin konnte. Und dann kam das Thema überhaupt erst hoch.

Wie ich vorhin von ihrem Lebensgefährten erfahren habe, hat sie wohl etwas zum Unterschreiben für die Pflegeversicherung bekommen und hat das auch unterschrieben. Wahrscheinlich ist es genau das, was aussagt, dass sie damit einverstanden ist. Sie ist an sich noch völlig fähig, selbst zu entscheiden, aber sie ist mittlerweile so verwirrt und verunsichert und weinte schrecklich am Telefon, weil sie solche Angst vor dem Heim hat und befürchtet, dass sie zum Pflegefall wird. Hinzu kommt, dass sie seit ca. 1 Woche auch schlecht von den Schwestern behandelt wird, weil sie "zu viel Arbeit" macht. Ja Herr Gott noch mal, wir sind doch hier nicht auf einem Kindergeburtstag! Auch das wird morgen thematisiert...

Sie wollen sie bereits schon am Freitag "raushaben", deswegen müssen wir quasi "spontan" entscheiden, was das Beste ist. Wir möchten absolut keine Fehlentscheidungen treffen

Ich bin leider auch nicht 100%ig über alles, was im Krankenhaus passiert, informiert, da ich Vollzeit arbeite und ihr Lebensgefährte soweit alles regelt. Er erzählt uns Kindern zwar alles, was wir wissen wollen, aber auch er kann sich in der Verzweiflung mal irren oder etwas durcheinander werfen...

Nach eurer Aussage kann ich aber erst mal beruhigt in das Gespräch morgen gehen und dann weitersehen, was sie sagen... Ich hoffe, dass das mit der Therapie lediglich ein Missverständnis war.
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