Sekt oder Selter???

Einen wunderschön Sonntag wünsche ich!

Kurz zu meiner Personen ich bin ein 28jähriger Sohn, dessen
Vater am einen Krebs erkrankt ist, den die Ärzte noch nicht beim
Namen nennen können, weil dieser kleine ... sich nicht zu erkennen gibt. Fakt ist, das immer neue Metastasen gefunden werden und div. schon entfernt wurden z.B. aus dem Hirn, damit seine lebenswichtigen Funktionen erhalten bleiben. Dieses geht nun schon seit gut einem Jahr und alles deutet daraufhin, dass der Herd in den Atemwegen steckt.

Mein Problem sind weniger die Begleiterscheinungen, die der Tod mit sich führt, viel mehr ist es meine Mutter, die mir Sorgen bereitet. Sie ist eine Frau, die alles weiß und nur sie kann auch als Einzige alles. So beherrscht sie die ganze Familie und immer wer nicht mit ihr in eimen Boot sitzt, wird dann durch verhaltensbedingte Bestrafungsmethoden behandelt.

Nachdem ich nun gestern auf einer Party eine Krankenschwester kennengelernt habe, welche vom krebsbefallene Menschen in den Tod gegleitet und sie mir mein Gewissen wieder aktiviert hat, weiß ich wie wichtig es ist meinen Vater in die andere Welt zu leiten. Da ich der Älteste seiner 4 Kinder bin und ich mich dem Jasagen meiner Mutter entzogen habe, bin ich das schwarze Schaf der Familie.

Würde ich meine Form des Abschiednehemen ausleben mit meinen Dad, so weiß ich ganz genau das es tierische Unruhe geben würde, da er noch zu hause ist. Den jeder seiner Aufenthalte im Krankenhaus verlief zwischen uns harmoisch.

Jetzt zu eueren Teil, würdet ihr mir raten den Mund zu halten und mitzuspielen, was ich irgendwie schon durchziehen könnte oder was eher meine Art ist alles auf eine Karte zusetzen???
Wichtig ist mir dabei mein Dad, das es ihm dabei gut geht!

Also ihr seht, es ist eine sehr komplizierte Familiekiste, wobei ihr mir nicht helfen könnte, aber ich bin für jede Antwort verdammt dankbar!!!

P.S. Mit Egoismus kommt man weiter, aber man schadet auch andere!
name@domain.de

Hallo Dominik,

die Situation zwischen den Stühlen zu sitzen kenne ich bestens. Meine Eltern hatten immer ein äusserst schwieriges Verhältnis und nun, da meine Mutter so krank ist, wird es natürlich nicht besser. Man projeziert den ganzen Frust nun auf den Partner und Verhaltensmuster die man jahrelang, oder jahrzehntelang praktiziert, Probleme die man herumträgt, oder verdrängt, werden in einer solchen Phase nicht plötzlich gelöst. Trotzdem ist es wichtig, dass Du alles versuchst um Deinem Vater zu helfen, Du würdest es Dir später sicher nicht verzeihen, es nicht zumindest versucht zu haben.
Manchmal hilft es dem Partner klar zu machen, dass der andere sterben wird und nun die letzte Chance besteht etwas Gutes zu tun, Frieden zu schliessen.
Gibt es bei Euch in der Nähe eine Palliativstation in einem Krankenhaus? Ich habe darüber nur Gutes gehört. Hier ist der Patient und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt und nicht die (oft zerstörerischen und ab einem gewissen Stadium wenig nützlichen) Therapien. Vielleicht braucht Dein Vater diese Ruhe im Moment. Könnt Ihr (Deine Geschwister und Du) das mit Euren Eltern besprechen, oder würde Deine Mutter das 'abwürgen'?
Es ist schwer, wenn man als Sohn/Tochter mit ansehen muss, wie sich die Eltern in einer solchen Zeit das Leben noch schwerer machen, aber man muss aufpassen, dass es einen nicht auffrisst, schliesslich haben die Eltern jahrelang nicht versucht die Probleme in Ihrer Beziehung zu bereinigen. (bei uns)
Schaut Euch doch ggfl. mal so eine Station an?

Viel Glück und alles Gute

Danke euch beiden!!!!

es ist gut zu wissen, dass da draussen menschen sind die mich verstehen und erkennen das es um meinen vater geht, ihm seine belage zu erfüllen. das ist, was meine mutter nicht versteht, denn sie muß immer im mittelpunkt stehen.

lill dein vorschlag eine palliativstation aufzusuchen ist ein sehr guter. dieses habe ich getan nachdem mein vater bei seinem letzten kh-aufenthalt geäußert hat, dass er wieder eine struktur haben will. also machte ich mich auf den weg eine möglichkeit zu finden ihm diesen wunsch zuerfüllen.
in meiner hilflosigkeit gab ich bei goggle suchbegriffe ein und sie da, ich fand eine klinik, die auf der natürlichen basis den kranken begleiten.
aslo fuhr ich dort hin und sah mir diese klinik an. da ich keinen termin hatte, verbrachte ich über 2 stunden mit dem warten und habe kondulenzen gelsen, in der aber auch nix negatives stand, im gegenteil, jeder der dieses durchlebte mit seinen kranken riet dazu.
ich bekam mein gesprech mit einer schwester, der ich meinen fall schilderte. es endete damit, das eine zweite schwester dazu kam und sie kannten genau meine familienprobleme. sie sagten ich brauche jetzt ein fundament und sie holten den chefarzt dazu. er gab mir das fundament, mit dem ich daheim vorstellig wurde. einem zufall verdanke, das ich aufgekärt wurde, wie diese klinik wirtschaftlich dasteht, was man heut zu tage auch nicht aus den augen verlieren sollte. denn dort wo er bis jetzt behandelt wurde bei bedarf, ist eine klinik, die schon durch die medien ging, das eine insolvenz drohe.
man konnte den bettabbau beobachten. unter solchen verhältnissen können keine menschen dann gute arbeit leisten, als andere, die sich um ihre stelle sorgen machen müssen.
ich stellte meinem vater diese klinik vor. durch infomaterial brachte ich ihm nah,wie nötig er diese klinik hatte, denn dort weiß ich, hätte er die ruhe, die er vor meiner mutter brachte.
da er mir sagte, ob er im krankenhaus ist oder zu hause im bett liegt, wäre ihm gleich, hauptsache sie ließe ihn im ruhe.
er wolle diese entscheidung überschlafen und mir die nächsten tage bescheid sagen. da es am wochenanfang war, entschied er sich fürs wochenende, auf das ich heut noch warte. er stellte den weg in frage, den wir auf uns nehmen müßten, der aber zu seiner jetzigen klinik nur wenige kilometer aus machte. ich weiß genau, das meine mutter ihre finger im spiel hatte bei seiner entscheidung, da mein kleiner bruder, der unter dieser situation sehr leidet es mir sagte. sie sagte erkönne dann alles alleine machen, das ist ihre methode den anderen dazu zu zwingen ihren weg zu gehen. da er niemals er selber sein konnte unter meiner mutter,der er ist, stand er ihr hilflos gegenüber.
die frage ist, sollte ich diese situation nutzen und den kampf gegen meine mutter annehmen, wovon ich weiß, das jeder der familie ihn gehen müsste, um sich von ihr zu lösen. doch was macht meinen vater glücklicher, ein sohn der für ihn kämpft, weil ich auch weiß wie er denkt oder macht ihn es glücklicher wenn ich die backen halte. das ist was mich wurmt.
wichtig ist vieleicht noch zu wissen, das sie mir warum auch immer das vertrauen entzogen hat und den wohnungsschüssel hat sie mir auch entzogen, so das ich keine direkt möglichkeit habe meinen vater zu besuchen.
ich danke euch, das ihr mein problem teilt, wichtig sind mir auch leute, die es hinter sich haben und ihre erfahrungen schildern können!!!

Dominik,

hast Du schon einmal versucht Deiner Mutter in einem Brief Deine Gefühle und Deine Beweggründe zu erklären? Manchmal ist das ja einfacher und der andere hat die Möglichkeit über etwas nachzudenken, ohne sich unmittelbar in eine Ecke gedrängt zu fühlen. Sie kann nicht im Namen Deines Vaters versuchen, Dir den Umgang mit ihm zu verwehren.
Wie alt sind denn Deine Geschwister? Kennst Du den behandelnden Arzt? Vielleicht könnte der Deine Mutter überzeugen.
Es ist doch unglaublich wie egoistisch manche Leute sind, oder? Ich würde jeden Weg auf mich nehmen, wenn ich nur weiss, dass es meiner Mutter dort besser geht.

Hallo Dominik,
ich bin einige Jahre älter als du..rein theoretisch könntest du mein Sohn sein....aus meiner Sicht würde ich sagen, dass du das tun solltest, wovon du der Ansicht bist, dass es deinem Vater gut tut....und ich würde an deiner Stelle mit deiner Mutter (ich denke mal du hast den Mut) Tachales reden und ihr die Augen öffnen wie es mit deinem Vater aussieht....er hat sicher nicht mehr lange und ihr alle solltet die Zeit nutzen, die euch noch bleibt..und zwar ohne unsinnigen Machtkämpfe, die deine Mutter ja zu befürworten scheint. Leider hast du keine näheren Angaben über das Alter deiner Eltern gemacht. Musste leider feststellen , dass es bei der Generation zwichen den 30 und 40 Jahren in einer Partnerschaft anscheinend leider immer nur um das Thema 'Macht' zu gehen scheint. Aber da du ja sowieso das schwarze Schaf (willkommen im Club, ich war es auch) der Familie zu sein scheinst , dürftest du damit doch keine Schwierigkeiten haben....meine Mutter (71) hat übrigens inoperablen bauchspeicheldrüsenkrebs...und mein Vater geht leider in die Richtung deiner Mutter...ich weiss also wovon ich rede..... [maloal@web.de]

all die wege habe ich ja beschritten. letztes jahr zur weihnachtszeit, nachdem ich 2 monate das spiel meiner mutter mitspielte, war ich ihr ältester sohn, der beste sie war so stolz. ich bekam smsen, in denen ich zu ersten mal die worte meiner mutter hörte(sah), dass sie mich lieb. doch sie stellte auf einmal situatutionen dar, wie sie niemals waren, ich wunderte mich und sah die einzige möglichkeit darin, ein gespräch mit der ganzen familie zu führen. ich lernte die sicht meines vaters kennen, weil wir gespräche führten im kh, die vorher nicht stattfanden. dabei kam heraus, das er all die unterdrückung hinnahm, weil er immer an diese familie glaubte.
ich hatte auch gleiche gespräche mit meinen geschwistern, die sich all genauso verhielten, damit sie ihre ruhe hatten. das gespräch mit der familie verlief so, dass ich die ganze zeit das wort hatte meine mutter die erhabene spielte und vater einmal sich zu wort meldete und sagte:"diese gedanke, wie sie euer bruder hat, habe ich auch,schon immer, doch ich hatte nie den mut es zu sagen!" das war für mich das zeichen, das ich nicht auf dem holzweg bin. die reaktion meiner mutter fand zwei tage später statt, als wir unter vier augen waren, sie sagte,ich wolle mit diesem gespräch nur bezwecken, dass ich sie nur ausnutzen will.
von dem tage an ging ich meinen weg, behielt den kontakt zur familie und war trotzdem immer da, wenn sie mich brauchten. es folgte ein brief an alle. es gab nicht eine resonanz von keinem.
es kam der tag, an dem ich auch tachales mit ihr redet, doch dieses blockte sie nur ab und sagte ich käme nicht mit dem tod meines vaters klar. wie pervers es sich auch hier für einige anhören mag, ich wünsche ihn den tod, damit er endlich von der unterdrückung erlöst wird. sie behandelt ihn wie ein laster. das ehebett wurde entfernt und durch ein einbett ersetzt, was aber nicht mit der krankheit zutun hat. ich glaube nicht, das man so einen kranken behandeln sollte, der seine letzten stunden hier auf erden verbringt.
für mich ist nicht wichtig, wie ich mich der krankheit oder dem tod gegenüber verhalten soll, wichtiger für mich zu wissen ist, ob ich nachgebe, in dem wissen das es falsch ist oder ich den stress mit ihr provozieren soll???
momentan meide ich den kontakt und mir geht es dabei gut, bis auf den gedanken, das ich meinen vater nicht so sterben lassen will. vielmehr möchte ich dabei sein, wenn er uns verläßt.
um das verhältnis zu meiner mutter noch klarer zu machen, wenn sie mich auf der straße sicht, geht sie vorbei und würdig mich nicht eines blickes?? das selbe geschied auch, wenn ich meinen bruder oder vater besuche?!ich möchte diesen machtkampf nicht, denn ich weiß wie ich auch ihr dabei weh tun werde oder auch schon tue.
name@domain.de

[Chancy]

hallo Dominik,
tut mir leid für deinen Vater, aber warte doch mal ab, wie es weitergeht mit ihm.
Rede doch mit deinem Vater und entscheide dann nach den Aspekten , die eher ihm entsprechen.
Es ist für alle Seiten sehr schwer, wenn einen ein Mitglied der Familie verlässt.
Aber ich würde mich immer nach dem Herzen richten.
Alles Gute für Euch
Chancy

Hallo Dominik,
mit Interesse habe ich gerade Deine Beiträge entdeckt. Ich bin in der selben Situation wie Du. Nur, dass bei mir mein Vater ist, der mich tyrannisiert. Meine kranke Mutter läßt er zum Glück in Ruhe...sie leidet aber sehr unter seinem Verhalten, was er mir gegenüber an den Tag legt. Ich bin auch "Das schwarze Schaf" der Familie! Meinen Bruder läßt er in Ruhe, nur ich war schon immer sein Prellbock. Den Hausschlüssel hat er mir vor 3 Jahren abgenommen. Heute werde ich nur noch geduldet, weil meine Mutter es so wünscht. Ich kann Dir gut nachfühlen, welchen Hass Du für Deine Mutter entwickelst. Mir geht es genauso...ich hasse meinen Vater! Sie braucht mich und er versucht sämtlich Besuche, Telefonate zu unterbinden. Sie weiß nicht genau, warum wir uns "wieder" gestritten haben und ich werde es ihr auch nicht erzählen. Ich wünsche mir oft, dass er krank ist und nicht sie!! Lieber Dominik, ich ignoriere meinen Vater ziemlich erfolgreich und meine Mutter ist stolz auf mich und freut sich, dass ich so gut damit zurecht komme. Ich reisse mich zusammen und spiele immer die fröhliche und starke Tochter! Ihr zu Liebe. Ich lasse mir nicht anmerken, dass mir seine Machtkämpfe (übrigens ein sehr passendes Wort) an die Nerven gehen und damit verärger ich ihn noch mehr. Er will mir fertig machen und ich tue so, als wenn mich das nicht im Geringsten stört! Ich bin trotzdem jeden Tag da, rufe jeden Tag an und erfülle meiner Mutter jeden Wunsch. Ich gucke trotzdem nach neuen Behandlungsmöglichkeiten etc. Sei für Deinen Vater da! Du würdest es sonst sehr bereuen! Mach ihm klar, dass er auf Dich zählen kann. Wenn er weg will von zu Hause, dass Du bereit bist der 1. zu sein, der ihn da weg holt! Vielleicht redest Du mit ihm über die Situation nochmal, ganz in Ruhe. Es ist ja nun mal auch eine Sache, die Deinen Vater betrifft. Es würde mehr Stress bringen, wenn Du Deiner Mutter den Kampf ansagst, als wenn Du sie "einfach" ignorierst. Bei uns geht dieser Terror schon seit ich denken kann! Und ich sag Dir, irgendwann wird abgerechnet! So denke ich mittlerweile...ich hoffe Du verstehst nichts falsch!
Halt die Ohren steif und sei weiterhin stark!!
LG
Vera