Befund bronchialkarzinom meines Vaters

[markus71]

Hallo
Hier geht es mal wieder um meinen dad.
Man hat in einer 2. gesteuerten Punktion was gefunden.

Hier die Diagnosen

Bronchialkarzinom des oberlappens rechts, histopathologisch
Adenokarzinom, cT1b cN0 cM1b (nebenniere links, PET-CT),
Stadium IV
Bekanntes Adenokarzinom der Prostata (Gleason-Score 3+4)
Mit hochgradigem Verdacht auf eine BWK-11-Metastasierung
Bekannte COPD im Stadium III nach Gold
Generalisierte Arteriosklerose
Bekannte KHK mit Zustand nach hinterwandinfakt 1995
Zustand nach transitorisch ischämischer Attacke 2005
Bekannte pAVK mit Zustand nach PTA 1996
Bekannter arterieller hypertonus

Das ist jetzt der Akt. Befund

Es wäre sehr nett wenn das hier irgendwer erklären konnte

Mein dad ist 78 Jahre alt und eigentlich für sein alter sehr gut dabei

In der tumorkonferenz hat man empfohlen erst mal eine
Gesteuerte Punktion der nebenniere zur dignitätssicherung
Zu machen.
Aber kein Hinweis oder eine Empfehlung was man mit dem Tumor
In der Lunge macht

Schon komisch das alles

Hoffe hier kann einer für Klarheit sorgen

Vielen lieben dank
Markus

[markus71]

Keiner der uns da eine Info geben kann ?

[The Witch]

Mir ist nicht ganz klar, welche Infos du erwartest. Allein deine Aussage

Zitat von markus71

Mein dad ist 78 Jahre alt und eigentlich für sein alter sehr gut dabei

wird durch den Bericht zu den Nicht-Krebsgeschichten in ein sehr fragwürdiges Licht gerückt.

• Schwere Raucherlunge (= COPD Gold-Stadium III),
  
• über den ganzen Körper verteilte Arterienverkalkung (= generalisierte Arteriosklerose),
  
• Verengung der Herzkranzgefäße, die bereits 1995 (!!!) zu einem Herzinfarkt geführt hat (= KHK = Koronare HerzKrankheit),
  
• Durchblutungsstörung des Gehirns mit neurologischem Ausfall, der sich wieder zurückgebildet hat (= transitorische ischiämische Attacke; sozusagen Mini-Schlaganfall - 2005, da war dein Vater noch nicht einmal 70),
  
• Raucherbein (= pAVK = periphere arterielle VerschlußKrankheit), das bereits 1996 (!!!) durch Aufweiten mit einem Ballon (= PTA = perkutane transluminale Angioplastie, eventuell sogar einem Stent) versorgt wurde
  
• und Bluthochdruck (= arterieller Hypertonus) ...

... das spricht nicht gerade für ein "Gut-dabei-Sein", sorry. Die COPD wird von der Schwere her in die Stadien I bis IV eingeteilt, das Stadium III ist das zweitschwerste. Darüber steht nur noch Stadium IV, in dem ein Patient im Allgemeinen den größten Teil des Tages beatmet werden muss. Ob man in dem Zustand noch irgendwas an der Lunge macht - keine Ahnung. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird man aber wohl nicht bestrahlen können, da dadurch das normale Lungengewebe noch mehr geschädigt würde. Falls die Nebenniere doch nicht befallen ist, kann man vielleicht versuchen zu operieren - aber das ist absolute Spekulation, insbesondere in dem Zustand deines Vaters. Da werdet ihr die Vorschläge der Klinik abwarten müssen.

[markus71]

Hallo
Danke erst mal für deinen Beitrag.
Für sein alter ist er wirklich in einem top Zustand
Äußerlich wohl gemerkt.

Was große Anstrengungen angeht da muss er natürlich passen

Morgen haben wir einen Termin beim lungenfacharzt.
Der wird uns dann hoffentlich sagen wie es jetzt weiter geht

[markus71]

Hallo
Heute sind wir dann zu unseren lungenarzt gefahren
Er sagte uns das ohne eine Punktion der nebenniere man keine Behandlung
Machen kann. Sollte in der Niere keine Metastase sein, dann bestünde die Hoffnung vielleicht noch über eine pö nach zu denken.

Warten jetzt auf einen Termin dafür

Markus

[thomue]

Hallo Markus,

das muss alles ziemlich viel für Euch sein. Immerhin habt Ihr mit Eurem Vater schon diverse Stürme erlebt. Meine Güte, die Liste der Vorerkrankungen ist wahrlich beeindruckend.

Allerdings ist es mir wichtig zu sagen, dass eine derartige Anamnese und eine Krebstherapie der Kategorie "Aus allen Rohren, Feuer frei!" kaum miteinander in Einklang zu bringen sind. Du solltest also keinen Groll gegen die Ärzte hegen wenn Sie Deinem Vater nicht alles anbieten können was die moderne Krebsmedizin hergibt und was im Zusammenhang mit dem Bronchialkarzinom auf vielen Internetseiten als Standard dargestellt wird.

Andererseits heisst das natürlich nicht, dass Hilfe unmöglich ist. Dein Papa war schon vor seiner Lungenkrebsdiagnose sehr, sehr krank und daher solltet Ihr mit den Ärzten versuchen realistische Ziele zu definieren.

Es ist niemandem damit geholfen, zu allerletzt Deinem Vater, eine wahrlich mörderische Behandlung anzusetzen oder Luftschlösser zu bauen. Ihr werdet das schon meistern.

Alles Liebe und ein schönes Wochenende,

thomue