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  #1  
Alt 17.01.2010, 02:14
Benutzerbild von Rüdi58
Rüdi58 Rüdi58 ist offline
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Standard Meiner Frau geht es sehr schlecht

Hallo, liebe Forengemeinde

Ich lese hier schon 2 Jahre immer mit, es stimmt mich so traurig über diese Krankheit lesen zu müssen.

Ich bin total verzweifelt , meine Frau (49 Jahre) wurde im Februar 2008 nach der Whipplemethode operiert, sie hatte keinen Pankreastumor sondern das seltene Papillenkarzinom.(an der Papilla vateri) Zählt aber trotzdem zum Pankreaskarzinom.
Richtig hieß die OP: Pyloruserhaltene Pankreaskopfresektion nach Whipple, der Zwölffingerdarm und die Galle wurden auch mit entfernt.

Es ging auch alles gut, sie konnte ab Mai 2008 wieder arbeiten gehen und hatte sich sehr gut erholt. Es war wie immer und die ganze Familie hatte sich von dem Schock erholt.

Im Januar 2009 bekam sie wieder Schmerzen im Bauch, es wurde dann ein CT gemacht und Ultraschall.
Der Befund ergab, das ein erneuter Tumor sich gebildet hatte und genau um die Pfortader und truncus coeliacus.

Sie bekam dann Chemo mit Gemzar und Oxaliplatin, das aber nichts nutzte, dann 5FU mit Avastin und Irinotecan.

Es hat alles nichts genutzt, jetzt ist sie seit 29.11.09 auf der Palliativstation und bekommt sehr viel Morphium gegen ihre Schmerzen und wieder Gemcitabin.
2 Tage vor Weihnachten hatten unsere beiden Töchter meine Frau und ich mit den leitenden Ärzten ein Gespräch. Da wurde uns dann mitgeteilt, das meine Frau vielleicht noch 1-2 Monate zu leben hätte.

Wir waren alle so niedergeschmettert, das kann es doch nicht gewesen sein?
Zu Weihnachten war sie dann 2 Tage zu Hause mit Schmerzen, es war das schrecklichste Weihnachten meines Lebens, immer mit diesem Gedanken im Hinterkopf, ob es wohl das letzte Weihnachten in diesem Kreise ist?


Sie wurde dann am 31.12.09 entlassen mit Morphinpumpe, inzwischen wurde auch ein Krankenbett mit entsprechender Matratze geliefert.

Sie hielt es nur 2 Tage hier aus, sie hat nichts gegessen und getrunken, ich habe dann die Palliativstation angerufen und sie haben sofort ein Bett für sie freigemacht.

Seit den letzten 5 Tagen hat meine Frau sehr viel Wasseransammlungen im Bauch, jetzt soll sie eine Drainage bekommen und wird auch künstlich ernährt.

Ich bin nur noch am weinen, obwohl ich mich sonst für einen starken Menschen gehalten hatte.
Wenn ich hier im Forum dann die anderen Schicksale von Betroffenen lese, weine ich noch mehr.

Ich fühle so sehr mit euch, alle die hier einen Funken Hoffnung verbreiten können, die werden von mir aufgesaugt, daran klammere ich mich.

Ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll, ich mag inzwischen auch nicht mehr ans Telefon gehen.
Immer diese ganzen Fragen zum Gesundheitszustand meiner Frau und beim nächsten Anruf fange ich wieder von vorne an.
Ich kann dann auch einfach nicht mehr.
Ich habe meine Frau so lieb, sie ist immer so eine süße Maus, tut keiner Fliege was zu Leide, warum bekommt sie diese Sch....krankheit.

Dieses Jahr im Juli haben wir unseren 30. Hochzeitstag.

Ich möchte lieber nicht voraussehen. Ich hoffe und hoffe und hoffe.

Viele Grüße und Hoffnung an euch alle
Rüdi58

Geändert von Rüdi58 (17.01.2010 um 02:17 Uhr)
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  #2  
Alt 18.01.2010, 08:49
Pferdchen Pferdchen ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Lieber Rüdi,

ich sitze hier und weine mit dir. Ich befinde mich mit meinem Lebensgefährten gerade in genau der selben Situation wie du mit deiner Frau. Leider sind uns die noch guten Monate die du mit deiner Frau nach der OP noch hattest nicht vergönnt gewesen, sei bitte dankbar dafür.
Ich wünsche die für die nächste Zeit ganz viel Kraft!

Lieben Gruß

Michaela
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  #3  
Alt 18.01.2010, 09:54
vintage vintage ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

lieber rüdi58,

ich möchte dir einfach mal kraft zusenden!

es ist gut, wenn dir die kontakte und gespräche nicht gut tun,
nicht ans telefon zu gehen.
es reicht, wenn bei bedarf ein/e vertraueteR einbezogen ist und dann alle anderen informieren kann.
mit den kräften musst ihr sehr haushalten, hört auf eure intuition, weint, sprecht... und wenn es sein muss, nehmt abschied voneinander, solange es geht. nicht gesagte worte tuen manchmal weh, also lass deine frau deine liebe spüren. sie gibt dir auch die nötige kraft, für sie da zu sein.

der krebs ist ungerecht und nie fair!

liebe gruesse, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #4  
Alt 18.01.2010, 11:00
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Lieber Rüdi,

sende dir ein Kraftpaket und viel Zuversicht.


Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #5  
Alt 18.01.2010, 11:07
Heike77 Heike77 ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Lieber Rüdi 58,
ich fühle mit dir und wünsch euch ganz viel Kraft !
Ich drücke dich
Heike
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  #6  
Alt 18.01.2010, 11:13
Benutzerbild von beatex
beatex beatex ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

lieber rüdi,

ich möchte dir auch ganz viel kraft wünschen für die schwere zeit die noch vor euch liegen wird.
die hoffnung darf man dennoch niemals aufgeben!!!
ich wünsche dir und deiner frau alles liebe und gute...

ganz liebe grüße beate
__________________
"Mama wir vermissen dich so sehr..
Nun bist du ein Engel...
22.01.1941 - 02.09.2009 "

http://www.youtube.com/watch?v=HMWmK_V5RZU
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  #7  
Alt 18.01.2010, 11:11
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Rüdi58 Rüdi58 ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Liebe Michaela und Vintage

Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte.

Michaela, ich kenne auch Deine traurige Geschichte mit Deinem Lebensgefährten, es tut mir so leid für Euch. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, das es wieder besser wird.

Man fühlt sich so machtlos, man wollte doch noch so viel gemeinsam machen.
Unsere Partner sind einfach zu jung um jetzt schon zu sterben.
Ich kann die Hoffnung einfach nicht aufgeben, auch wenn ich meine Frau so leiden sehe, ich denke immer noch es geht wieder bergauf.

Heute Nachmittag fahre ich wieder ins Krankenhaus , meiner Frau fallen auch öfters die Augen zu und dann schläft sie einen Augenblick während ich da bin.
Dieses viele Morphium macht sie immer so unkonzentriert und schläfrig.

Die Drainage gegen das Wasser sollte gestern gemacht werden, aber es funktionierte nicht, der Prof. kam nicht mit der Nadel dahin wo er wollte.
Nun bekommt sie einen Tropf mit Wasseraustreibenden Medikamenten, sie muß dann alle halbe Stunde auf Toilette.

Ich hoffe wenn das Wasser weg ist, das es ihr dann wieder etwas besser geht.
Morgen ist eigentlich wieder Chemo, ob es was wird weiß ich nicht,
es ist eigentlich unsere letzte Hoffnung das der Tumor kleiner wird.
Was anderes gibt es nicht mehr, eine OP wurde ausgeschlossen.

Hatte schon mit der Charite in Berlin und mit Cyberknife in München gesprochen, alle sagten da geht nichts mehr, nachdem sie die CT-Befunde gesehen hatten.
Der Tumor wächst genau an diesen Hauptarterien und hat sie fest umklammert.

Seid ganz lieb gegrüßt,
Rüdi
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  #8  
Alt 18.01.2010, 11:16
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Rüdi58 Rüdi58 ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Liebe Petra und Heike

Ich hatte Eure Beiträge zu spät bemerkt,
Vielen,vielen Dank für eure lieben Worte.
Es ist schön sowas zu lesen.

Lieben Gruß an euch
Rüdi
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  #9  
Alt 18.01.2010, 11:29
Heike77 Heike77 ist offline
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Standard AW: Meiner Frau geht es sehr schlecht

Ich nochmal..bei meiner Mutter hat der Tumor auch die Bauchaorta ummauert,bei ihr wurde die OP abgebrochen. Nun auch Chemo mit Gemzar und Tarceva. Ich kenne deine Verzweiflung nur zu gut ! Es ist so grausam-selbst nicht helfen zu können. Ich bin auch am Boden zerstört-meine geliebte Mutter in naher Zukunft zu verlieren (wenn kein Wunder geschieht)

Alles Liebe für euch !
Heike
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