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  #16  
Alt 26.11.2012, 19:21
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Hi,

ich bin selbst auch Angehörige, auch wenn die Situation bei "uns" noch anders ist. Ich hatte gerade die spontane Idee, vielleicht zu versuchen, die Träume nicht zu verneinen, aber das was von ihnen machbar ist "vorzuziehen" ... so nach dem Motto "in drei Jahren Eure goldene Hochzeit? Klar, da schmeißen wir ne riesen Party... aber sagt mal : habt ihr nicht Lust erstmal DIESES Jahr euern Hochzeitstag ein bisschen größer zu feiern? - schließlich muss man die Feste feiern wie sie fallen und 48 Jahre ist doch auch ne beeindruckende Zahl..."

Vielleicht könnt ihr auf diese Weise die Zeit, die euch noch bleibt optimal nutzen? - und etwas von dem umsetzen, was Deine Mama gern noch machen mag? Und wer weiß... ich meine: ich will hier keine "alles wird gut"-Parolen verbreiten, aber Statistiken sind Durchschnittszahlen...so manch einer hat auch schon ein/zwei Jahre länger gelebt, als die Prognose hieß... und ich glaube, dass da Ziele durchaus helfen können...
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  #17  
Alt 26.11.2012, 20:36
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Hallo Katzensprung!

Ich weiß genau wie du dich fühlst. Mein Vater wollte auch nie wahrhaben wie es um ihn steht. Es war bis zum Schluss so. Er hatte eine Woche bevor er gestorben ist eine Besprechung mit dem Arzt bei der ich dabei war. Der Arzt sagte absolut nichts positives bei dem Gespräch, aber mein Papa war danach wieder total zuversichtlich. Ich dachte mir damals auch, bekommt er es nicht mit? Will er es sofort verdrängen? Sind es die antidepresiva die er bekommt? Oder will er mich nur schützen?

Ich weiß es bis heute nicht. 48 Stunden bevor er starb wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Ich war sofort bei ihm. Als ich ihn da so am Krankenbett liegen gesehen habe mit dem Sauerstoff, ein Schatten seiner selbst sagte er nur kurz, "So ein Schmarrn, ich dachte mir ich schaffe es die Scheiß Krankheit zu besiegen!"

Oh Gott wie sehr habe ich gegen die Tränen gekämpft, aber ich habe es nicht geschafft. Mein Vater lächelte mich nur an und sagte, "Hör auf zum weinen, sonst red ich nix mehr mit dir! "

Zwei Minuten später erzählt er mir wieder wie sehr er sich freuen würde mit mir und meinen Kindern wieder mal schwimmen zu gehen. Er wollte dann sogar noch eine in den Park runter rauchen gehe . Das haben wir dann auch gemacht, zwar mit Rollstuhl und Sauerstoff, aber er hat es genossen. Kaum war die Zigarette ausgeraucht, Sauerstoffgerät wieder an und sofort raus in Krankenzimmer weil er dann so müde war.

Also ich denke es ist teilweise Selbstschutz und ich glaube auch sie wollen uns auch schützen.

Im Nachhinein bin ich froh das mein Papa bis zum Schluss geleugnet hat, oder in seiner Traumwelt gelebt hat, besser als deprimiert und frustriert zu sein. Ich hatte auch in den letzten Wochen und Tagen noch sehr schöne und auch lustige Momente da er sich bis zum Schluss positiv gestimmt hat.

Ich wünsche dir viel Kraft, es ist sehr schwer. Ich kenne die Momente wo man den jenigen so gerne in die Arme nehmen würde und gemeinsam mit ihm weinen möchte.

LG Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
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  #18  
Alt 01.12.2012, 02:01
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe hierfalsch vielen Dank für deinen Beitrag. Von der Idee, den Hochzeitstag nun grösser zu feiern halte ich nichts, weil es einerseits zu viel Aufregung und Anstrengung wäre und andereseits eine Art Eingeständnis wäre, die goldene Hochzeit nicht zu erleben.

Liebe Andrea, vielen Dank für deinen Beitrag. Mir standen die Tränen in den Augen, dass du noch mit deinem Papa eine Rauchen gegangen bist. Du warst so tapfer. So lieb mit ihm, das hat mich sehr gerührt.
So möchte ich auch sein...
Jemand sagte mir: Wer trösten will, darf nicht weinen. Pah, das sehe ich anders. Wer Beistand gibt, darf auch weinen.

Mutti war heute bei uns und wir haben aus lustiger Laune Fotos gemacht, Mutti (mit Perücke) hat meinen Kater auf dem Arm. Eigentlich hat sie Ränder unter den Augen und man sieht ihr Krankheit deutlich an - aber auf den Fotos strahlt sie! Schaut ganz toll aus!
Es war so seltsam, als würde auch die Kamera leugnen!

Die geplante Chemo am Donnerstag konnte sie nicht bekommen, die Blutwerte waren zu schlecht.

Die Pfarrerin war inzwischen bei ihr, Mutti hat sich sehr darüber gefreut.

Danke Andrea, du hast mir viel Kraft und Mut gegeben.
Ich bin nun an einem Punkt, wo ich mich auf das Leugnen einlassen kann.

Ich möchte mich nun nicht mehr mit dem Tod und dem Loslassen beschäftigen,
ich hab das schon viel zu lange gemacht und vorbereitet ist man niemals....
Werd mich vielleicht länger nicht melden.
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  #19  
Alt 22.12.2012, 01:36
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Nun ist Mutti zwar Weihnachten zu Hause, es geht ihr nicht sehr gut, aber mein Bruder hatte einen Rückfall, er hat gesoffen. Er ist Alkoholiker und Tablettensüchtig. Ich musste ihn am Donnerstag morgen mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus bringen.

Unser letztes gemeinsames Weihnachten WAR also schon, denn wir werden niemals wieder zu viert am Tisch sitzen.

Ich bin verzweifelt.
Und ich kann nicht schlafen.
Dabei brauche ich meine Kraft doch so sehr.
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  #20  
Alt 22.12.2012, 14:17
lucie79 lucie79 ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Hallo Katzensprung,der Gedanke daran dass es das letzte Weihnachten mit deiner Mama ist muss unerträglich sein, zu Schade das dein Bruder dem ganzen einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber er ist halt Krank. Das ist für Ihn ja auch schwer, der Gedanke an das Fest hat Ihm sicherlich Angst gemacht. Versuch trotzdem die Zeit mit Deiner Mama etwas zu genießen auch wenn es so unendlich schwer fällt. Ich wünsch Euch ruhige Weihnachten und hoffe deine Mama kann das Fest auch ein Stück genießen.
Lucie

Geändert von lucie79 (30.12.2012 um 22:06 Uhr)
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  #21  
Alt 29.12.2012, 18:30
cawo cawo ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Eure Beiträge haben mir gerade sehr sehr geholfen, DANKE.

Mein Partner hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und ist in einem schlechten Allgemeinzustand, da er seit 2 Monaten nichts essen und trinken kann (wird parenteral ernährt)...

Ich möchte ihn immer in alles mit einbeziehen, so heute z.B. dass wir uns mal um einen Pflegedienst umschauen, falls es ihm mal schlechter geht und ich ihn z.B. nicht alleine heben kann (derzeit funktioniert alles noch mit meiner Hilfestellung).

Da hat er mich angeflaumt, ich soll mir jetzt keinen Kopf um Dinge machen, die vielleicht mal in 10 Jahren zur Debatte stehen

Die Schwestern im KH haben mir nahe gelegt mich mit dem Gedanken Hospiz anzufreunden und mir ruhig eine solche Einrichtung anzuschauen.

Das zerreist mich. Ich kann das nicht. Ich kann und will solche Dinge auch nicht hinter seinem Rücken machen. Aber ich kann einen geliebten Menschen, der glaubt (glauben will), dass er wieder fitt wird auch nicht mit einem Hospiz konfrontieren.

Ich glaube ich habe aus euren Beiträgen mitgenommen, dass ich versuchen muss auf die positiven Gedanken von ihm anzuspringen und ihn zu bestätigen.

Vielleicht haben wir so noch ein bisschen eine schöne Zeit und ich schaffe es auch ein bisschen mit "verdrängen"
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  #22  
Alt 31.12.2012, 07:49
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe cawo,

ja inzwischen bin ich auch zu der Erkenntnis gekommen, dass es gut ist, zu leugnen. So viel Alltag wie möglich zu leben und normal miteinander umgehen, das ist gut. Meine Mutti glaubt auch, in drei Jahren die goldene Hochzeit zu feiern. ok. Lassen wir es so.
Liebe cawo, mich zerreisst es auch und ich muss viel heulen. Aber niemals vor ihr.

hab noch eine schöne Zeit mit ihm. nicht traurig, weil er gehen muss. sei dankbar, dass es ihn gab. heulen kann man später.
ich versuche, es so zu halten... schwer...

ich mag keinen Hospiz, meine Mutti bleibt zu Hause.

ich drücke dich, Nadi

Geändert von Katzensprung (31.12.2012 um 08:00 Uhr)
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  #23  
Alt 31.12.2012, 09:57
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe Cawo, liebe Nadi!
Bei uns ist es genauso. Mein Papa hat Lungenkrebs und wird auch immer schwächer, hustet sehr viel. Ich kann schon niemanden mehr husten hören, ich zucke sofort zusammen. Aber wir schauen auch, dass wir ihm Hoffnung vermitteln, auch wenn ich abends dann alleine weine wie eine Wilde. Für mich wäre es auch am Besten wenn Papa bis zum Schluss seine Hoffnung nicht verlieren würde und sich denkt er wird wieder fit. Sonst würde er sich ja ganz aufgeben. Momentan denke ich er realisiert schon, dass es ihm schlechter geht. Man merkt es an seiner Laune. Gerade jetzt zum Jahreswechsel (immer wenn so Feste anstehen) merkt man dass es ihm bedeutend schlechter geht, vielleicht doch auch die Psyche.
Ich wünsche euch dass trotzdem alles halbwegs gut geht und am meisten wünsche ich euch und uns die Kraft zum "aushalten" und zum "dasein".
Mein Papa bleibt sicherlich auch zuhause. Auf jeden Fall!!!!
Liebe Grüße und guten Rusch, Nina
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  #24  
Alt 31.12.2012, 14:29
cawo cawo ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe Nadi,
liebe Nina,

es tut gut sich hier mit anderen die in einer ähnlichen Situation sind auszutauschen.

Das mit dem Hospiz, wäre für mich die letzte Option, falls ich es körperlich nicht schaffen sollte. Ich bin leider alleine und habe keine familiere Unterstützung. Ich hoffe auch so, dass wir das alleine durchstehen werden

Ich werde auf alle Fälle versuchen Unterstützung durch einen ambulanten Palliativdienst zu bekommen. Hier habe ich schon mal einen Kontakt hergestellt. Anfordern möchte ich diesen Dienst aber erst, wenn es nicht mehr anders geht. Wir möchten beide keinen zusätzlichen "Umtrieb" hier.

LG und auch euch einen guten Rutsch

(ich werde mich jetzt auf den Weg ins KH machen, leider ist er seit ein paar Tagen wieder Stationär, da er sich eine Sepsis eingefangen hat... heul )
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  #25  
Alt 05.01.2013, 03:51
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Ihr Lieben,

mir tut das so gut, mich mit euch hier auszutauschen... zu berichten... Anteil zu nehmen... und zu bekommen...

ich habe mir inzwischen einen Therapeuten gesucht, weil ich der ganzen Belastung nicht mehr gewachsen bin.
Nicht nur, dass meine Mutti dem Tode geweiht ist und nicht mehr lange zu leben hat... wir haben gerade ihren 69 Geburtstag gefeiert. Mein alkoholkranker und tablettensüchtiger Bruder macht mir genauso Sorgen. Schizoide Tendenzen, Zwangsgedanken. Auch er ist sehr krank... und ich habe Angst, dass er mitgeht, wenn die Mutti geht...

Oft habe ich Sodbrennen zum Kotzen und schlafen kann ich nur 2 Stunden am Stück, träume Horror und bin dann erstmal wieder lange wach.
Bei dem Therapeuten bin ich mir noch nicht sicher, ob mir das hilft... ständig spricht er davon: "was macht das mit Ihnen und Ihrer Fraulichkeit?" Scheiß auf Fraulichkeit...

Hospiz wäre für mich auch die allerletzte Möglichkeit, wenn ich absolut nicht mehr kann. Noch ist Mutti ja nicht bettlägerig, sie ermüdet zwar schnell und schläft viel, kann bringt es tatsächlich noch zustande, etwas zu Kochen. Und Pa lässt sich bewirten! Wie immer. Essen kann sie nur wenig, ist schon ganz dürr. Und durch die Knochenmetastasen im Nacken kann sie den Kopf nicht mehr heben. Hat eine geduckte Haltung, einen Buckel.

Mutti hat geweint, als sie zu mir meinte, sich nicht genug um meinen Bruder gekümmert zu haben, weil er 14 Tage durchgesoffen hat, vor Weihnachten. Ich habe ihr gesagt, dass wir ihm nicht helfen können, wenn er säuft.. und dass sie ihre Kraft für sich selbst braucht...

2013 wird scheiße. Noch vor 2 Jahren habe ich zu meinem Mann zur Jahreswende gesagt:"Das sind die guten Zeiten. Wir haben keine wirklich schlimmen Sorgen. Lass uns das genießen.."
Wie meistens haben wir auch diesen Jahreswechsel in kleinem Rahmen mit unseren besten Freunden gefeiert und es war schön. Ich kann auch herzlich lachen, das ist mir wichtig, denn ich brauche das Lachen in meinem Leben...
aber trotzdem hat es mich um 0.00h, als wir auf der Strasse das Feuerwerk anschauten, doch kurz überkommen und ich musste weinen.

Der beste Mann der Welt nahm mich wortlos in seine Arme...

Alles Gute, ihr Lieben, ich wünsche euch vor allem viel Kraft fürs neue Jahr.
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  #26  
Alt 05.01.2013, 11:26
Brigitte 1955 Brigitte 1955 ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe Katzensprung, es hat mich sehr traurig gemacht zu lesen wieviel Ängste, Kummer und Sorgen du hast. Aber es ist schön, dass dein Mann so fest an deiner Seite steht.
Fühl dich gedrückt
Brigitte
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  #27  
Alt 05.01.2013, 16:45
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Liebe Katzensprung. Ich habe jetzt so weinen müssen als ich deine Zeilen gelesen habe, aber die Tränen sind mir gekommen als ich gelesen habe wie sehr dein Mann ein deiner Seite ist. Mein Mann war/ist für mich auch in der schweren zweit mit meinem Papa u d jetzt auch danach immer an meiner seit gewesen, es freut mich sehr zu lesen das auch du so eine Verbindung mit deinem Mann hast.

Ich wünsche dir trotzdem ein schönes Jahr 2013.Genieße die zeit mit deiner Mama. Überlege dir was dir wichtig ist noch mit ihr zu unternehmen. Bei mir und meinem Papa waren er so einfache Sachen wie formel1 gemeinsam zu schauen, auf einen Kaffee zu gehen, u.s.w.

Ich wünsche dir für 2013 das du noch viele schöne Moment mit ihr erleben kannst.
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
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  #28  
Alt 06.01.2013, 04:52
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Danke Andrea, danke Brigitte -
eure Anteilnahme gibt mir etwas Kraft.

nun hat es sich leider so zugespitzt, dass die Mama meines Mannes geht.
Davon habe ich noch nicht berichtet.

Es ist nicht, weil es mich nicht beschäftigen würde... Welche Ma geht zuerst haben wir nie ausgesprochen.
Ich mag seine Ma sehr. Ich hab sie Weihnachten zum letzten mal gesehen und kann mir ihren aktuellen Zustand nicht anschauen.
Gestern hat er sich schon von ihr verabschiedet. Sie konnte sich nur noch mit den Augen mitteilen.
Und für sie wird es eine Erlösung sein. Da sie schon so lange Zeit bettlägrig versorgt wurde. Sie möchte gehen.
Hoffentlich muss sie sich nicht lange quälen.

Mein Mann ist immer so klar in den Dingen, er sagte, wir müssen es halt nehmen, wie es kommt...
er sagt auch, vielleicht ist es gut, das wir das gleichzeitig erleben...
Er ist so stark, mein Fels. doch ich weiss, was in ihm abgeht.

lg Nadi
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  #29  
Alt 09.01.2013, 05:11
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Katzensprung Katzensprung ist offline
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Standard AW: Wenn die Kranke leugnet

Die Mutter meines Mannes ist am Montag (7.1.) im Alter von 80 Jahren friedlich zu Hause und im Kreise ihrer Lieben eingeschlafen. Nach langer Krankheit, Parkinson und Borreliose. Wir hatten ganz tolle Palliativ-Mediziner an der Seite.

Weihnachten haben wir noch schön gefeiert, sie war zwar schon sehr schwach, aber mit uns. Freitag nacht ging es dann rapide bergab, wir mussten den Notarzt rufen, der eine Lungenentzündung diagnostizierte. Aber sie wollte nicht mehr ins Krankenhaus, was aufgrund einer Patientenverfügung (sehr wichtig!) möglich war. Wenig später wurden die Ärzte des Palliativen Netzwerks hinzugezogen.

Ich hab es zu dem Zeitpunkt nicht mehr ertragen, sie zu sehen... ich konnte einfach nicht an ihr Sterbebett gehen... weil ich selbst meine Mutti (69) bald gehen lassen muss... aber das war auch ok und wurde von allem akzeptiert...

Mein Mann ist so stark, er hat sich am Samstag sehr klar von seiner Mutti verabschieden können.
Er hat ihr das Selbe gesagt, was ich auch meiner Mutti sagen würde: "Vielen Dank für die schöne Kindheit und die schöne Zeit mit dir."
Sie hat seine Hand gedrückt und ist dann eingeschlafen. die Palliativ-Mediziner haben in den nächsten Tagen immer wieder dafür gesorgt, dass sie nicht leiden muss.

Alles war gut und richtig.
Trotzdem ist man nicht wirklich vorbereitet...

Doch wir werden es schaffen, ihren letzten Wunsch zu erfüllen, im Garten zu liegen. Wer näheres darüber wissen mag, bitte pn.

Meine nierenkrebskranke Mutti, die leugnet, ist zu Hause und meint, sie feiert in drei Jahren Goldene Hochzeit...
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