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  #1  
Alt 12.03.2014, 22:05
Tomislav2 Tomislav2 ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

Danke erst mal für eure Beiträge! Bin wirklich gerührt...

Muss aber irgendwie meine Gedanken loswerden. Der Nachmittag war die Hölle. Ab 15.30 Uhr versuchte ich jemanden zu erreichen. Es hieß immer nur, die OP fing etwas später an als geplant und wir wissen noch nix. Je weiter die Zeit voran schritt umso heftiger wurde es. Du hast da Gedanken....

Um 19.45 Uhr kam dann der erlösende Anruf. Sie hat es überstanden, nach 8h Operation... Es war wohl sehr heftig. Der Tumor hat sich weit ausgebreitet und eigentlich hat die ganze Chemo seit Dezember nix gebracht (obwohl meine Frau das Gefühl hatte). Lt. Ärztin war/ist die Tumormasse hochaktiv... 80 % der Tumormasse konnte entfernt werden, leider musste dabei ein Teil des Dickdarms und die rechte Niere mit raus. 20 % sind noch drin, der größte Teil sitzt am Bein (da wo auch die Thrombose war). Dort wurden die Sonden gesetzt und wenn meine Frau wieder einigermaßen bei Kräften ist, werden diese eine Woche lang die Bestrahlung übernehmen. Danach sollen sie wieder raus.

Also was soll ich davon halten? Eigentlich bin ich ja froh, dass meine Frau die OP überstanden hat und dass sie stabil ist. Aber andererseits ist da diese Angst, immer wieder diese ANGST. Angst vor dem, was da kommt. Was, wenn die Bestrahlung nix bringt, was dann? Wir haben fast alle Joker verspielt...

Eigentlich wollte ich heute abend nicht mehr schreiben, da ich momentan noch viel zu emotional bin. Muss da erstmal 'ne Nacht drüber schlafen, um das alles zu verarbeiten. Aber dann musste es doch raus...

LG
Thomas
__________________
Meine geliebte Annika *11.09.1977 22.08.2014
(Myxoides Liposarkom ED 08/2013)
Meine Mama * 19.03.1961 06.09.2015
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  #2  
Alt 13.03.2014, 05:33
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

Hallo Thomas
Gut das ihr es überstanden habt.
Ich kann mit deinen Sorgen nur zu gut vorstellen.

Du schreibst:
Zitat:
Also was soll ich davon halten? Eigentlich bin ich ja froh, dass meine Frau die OP überstanden hat und dass sie stabil ist. Aber andererseits ist da diese Angst, immer wieder diese ANGST. Angst vor dem, was da kommt. Was, wenn die Bestrahlung nix bringt, was dann? Wir haben fast alle Joker verspielt...
Das leben ist schon komisch, das habe ich seit der Diagnose gelernt.
Man denkt, als kleiner Mensch der man nun mal ist, man weiß alles, aber meistens kommt es doch noch anders.
Alle Joker verspielt?
Sicher nicht.
Jetzt warte erst einmal ab, Angst um die Zukunft ist kein guter Berater, das lerne ich auch gerade. ( Bin im ersten Lehrjahr oder eigentlich noch in der Probezeit)

Deine Frau hat die OP gut überstanden jetzt ist nach sorge angesagt, was in einer Woche ist??
Wo du Vorplanen kannst solltest du natürlich Vorplanen!
Aber bei der Diagnose Krebs ist Vorplanen im Bereich Heilung und Genesung deiner Frau nicht gut möglich.

Das Leben ist jetzt anders, Fassettenreicher, andere würden sagen Komplizierter.

Zitat:
Eigentlich wollte ich heute Abend nicht mehr schreiben, da ich momentan noch viel zu emotional bin. Muss da erst mal 'ne Nacht drüber schlafen, um das alles zu verarbeiten. Aber dann musste es doch raus...
Gut so denn auch Männer dürfen Emotionen haben!

Ich wünsche dir und deiner Familie einen Hoffnungsvollen, Glücklichen und gesegneten Tag.
Kraft zu dir und deiner Familie.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #3  
Alt 13.03.2014, 21:47
Tomislav2 Tomislav2 ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

War heute bei meiner Frau auf der Intensivstation. Nachdem ich ja gestern ziemlich down war, habe ich mich heute wieder gefangen. Habe versucht, ihr Mut zu machen. Sie sah auch besser aus, als ich nach der OP erwartet hätte. Mental war sie heute ziemlich unten. Eine ihrer ersten Fragen war "War's das wert?" - Man muss dazu sagen, dass kurz vor meinem Besuch die Visite war und sie dort die Infos der Ärzte über die OP bekommen hat.

@kaba18: Danke für Deine Antwort. Bei mir ist es komischerweise so, dass ich mit dem Schlafen eigentlich keine Probleme habe, egal wie schlimm es auch wieder war... Dafür "fresse" ich in wahrstem Sinne alles in mich rein. Wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute!

@RudiHH: Ach Rüdiger, Du hast ja so recht. Gestern war nur absolutes Gefühlschaos angesagt. Seit Wochen und Monaten wandelt man zwischen Angst, Hoffen, Rückschlag, wieder Hoffen usw. Aber das kennst Du ja nur zu gut. Drücke Euch auch die Daumen.

Wünsch allen noch einen schönen Abend!
Thomas
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  #4  
Alt 14.03.2014, 05:19
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RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

Hallo Thomas
Zitat:
Eine ihrer ersten Fragen war "War's das wert?
Eine frage die nur ihr beantworten könnt.

Ihr habt Kinder, ihr Liebt euch, wäre es mir das in dieser Situation wert?
Schwere Frage.

Ich hoffe das es euch noch sehr lange gut geht, ihr ein erfülltes Leben habt und dann sich die Antwort von selber einstellt.
__________________
.
Rüdiger
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  #5  
Alt 15.03.2014, 12:58
Tomislav2 Tomislav2 ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

Hallo,
War gestern nicht bei meiner Frau, sondern Schwiegereltern. Habe nur mit ihr telefoniert. Es geht ihr, naja solala. Durch die Sonden muss Sie liegen bleiben und darf sich kaum bewegen. Das auch noch bis nächste woche Freitag. Auf der ITS muss sie vorr. noch bis morgen bleiben. Ab montag startet dann die bestrahlung über die sonden 2x tgl. Dass dann bis Freitag nd dann werden die sonden gezogen. Anschließend folgt 5 Wochen normale Bestrahlung (ambulant). Genaueres kriege ich dann erst heute, wenn ich wieder hinfahre.

Danke für Eure Anteilnahme und Unterstützung!

Lg
Thomas
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  #6  
Alt 16.03.2014, 12:53
Tomislav2 Tomislav2 ist offline
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Standard AW: Myxoides Liposarkom

War gestern bei ihr und sie sah schon besser aus. Sie musste sich wohl mehrmals übergeben, aberdas sind wohl Nebenwirkungen von den Schmerzmitteln. Dann hatte sie einen richtigen Jeeper (schreibt man das so?) auf cola. Lt. Arzt durfte sie das - das Gesicht beim Trinken - herrlich. Das könnte man so für einen Werbespot nehmen...

Naja, ansonsten ist sie noch sehr müde. Sie kann dort aber nicht richtig schlafen, da dort immer unruhe ist. Vielleicht wird es ja jetzt besser, sie wurde heute früh auf Normal-Station verlegt. Deshalb fahre ich gleich mit unserer Großen mal hin.

Euch noch einen schönen Sonntag.

P.S. Nach dem Tief am Mittwoch wächst so langsam wieder die Zuversicht. Es muss einfach klappen!
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  #7  
Alt 17.03.2014, 22:18
Tomislav2 Tomislav2 ist offline
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Ich hasse diese Auf und Ab's. Viele von Euch kennen das sicherlich, aber es ist einfach Mist...

War ja gestern mit unserer Großen bei meiner Frau. Da war eigentlich alles gut. Heute ging die Bestrahlung los und das ist doch heftiger als gedacht. Der Transport ist sehr anstrengend und schmerzhaft. Erst Warten auf die Pfleger, dann wird sie von ihrem Bett auf das Transportbett gehievt. Dann mit dem Transportbett über Kopfsteinpflaster bis zum Auto. Dann die Fahrt mit Kurven und Ruckeln (und unvorhergesehen Bremsmövern). Wieder raus aus dem Auto, geschoben werden über Huckel usw. bis zur Radiologie. Vom Transportbett auf die Ragiologiepritsche hieven lassen. Warten, bis man dran ist. Dann die eigentliche Bestrahlung. Danach Warten, bis die Pfleger wiederkommen zum Abholen (heute nachmittag dauerte es 45 Minuten!), die ganze Tour wieder zurück. Wenn man dann noch so tolle Pfleger hat, die aus Versehen gegen den Hebel des Transportbettes kommen, sodass das Rückenteil von ca. 45° auf 0° ungebremst nach unten knallt, kann man sich vorstellen, dass meine Frau fertig ist... (wie schon oben erwähnt, muss sie da 2x am Tag durch).

Dann kam noch hinzu, dass der "Sonden-Ausgang" (so ähnlich wie eine Dränage, wo dann die Teile zum Strahlen reinkommen) wund war und zusätzlich Schmerzen verursachte. Ach ja, mit dem Übergeben ist es auch noch nicht besser. Sie isst auch kaum was und wenn, bleibt es nicht drin.

So war sie heute ein ziemliches Nervenbündel, als ich hinkam. Sie war wieder ganz schön down. Ich kann sie verstehen, habe ihr auch gesagt, dass sie sich bei mir nicht zusammenreißen braucht. Wenn sie aber wieder zu krasse Gedanken äußerte, versuchte ich sie daran zu erinnern, wofür sie kämpfen soll, nämlich für unsere Kinder und natürlich auch für mich... Hoffe, dass es morgen besser wird, bin heute mit einem unguten Gefühl nach Hause gefahren.

LG
Thomas
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