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  #1  
Alt 01.10.2010, 11:00
Steffi65 Steffi65 ist offline
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Standard Pflege Zuhause???

Hallo an Alle,

ich habe eine dringende Frage an alle die sich mit häuslicher Pflege auskennen.
Unsere Mutter Kleinzelliges Lungenkarzinom, nun auch Hirnmetas und Knochenmetas liegt zurzeit stationär im KH.
Sie wird im Moment noch bestrahlt aber nur noch zur Schmerzlinderung.
Nächste Woche kommt sie nun als Pflegefall nach Hause.
Wir sind zu dritt mein Vater ist noch recht rüstig und ist ja den ganzen Tag zu Hause und da ist dann noch meine Schwester und ich. Alles ist schon bereitgestellt Pflegebett, Ambulanter Dienst ist schon aktiviert mit dem Hausarzt ist auch alles klar und er ist absolut verlässlich.
Meine Mutter ist im Moment ansprechbar zeitweise verwirrt sie isst und trinkt aber alleine sie kann noch alleine aufstehen aber sie kann nicht mehr alleine zum Beispiel zur Toilette dafür ist sie zu schwach und manchmal verwirrt.
Eigentlich dachten wir das wir das hinbekommen meine Schwester und ich wohnen im gleichen Ort und in unmittelbarer Nähe.
Jetzt ruft aber die zuständige Ärztin heute Morgen bei meinem Vater an und hat ihn und natürlich uns total verunsichert das, dass so nicht zu schaffen wäre sie müsste in ein Pflegeheim Bla, Bla, Bla.

Was nun???

Um ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar

LG Steffi
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  #2  
Alt 01.10.2010, 11:33
baeri baeri ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Hallo Steffi,

ich kann Dir keinen Rat geben, nur aus eigener Erfahrung berichten.
Meine Schwiegermutter wurde auf ihren Wunsch hin (sie wollte nicht ins Hospiz) bis zu ihrer letzten Stunde von meinem Mann, seiner Schwester und mir versorgt. Der Vater ist selber auf Pflege angewiesen.

Sicherlich war die Zeit, die über wenige Tage ging kein Zuckerschlecken, aber irgendwie haben wir es hinbekommen. Der Doc, den wir ausgesucht hatten war auch rund um die Uhr abrufbereit, der Pflegedienst kam vormittags und und abends, Pflegebett wie ihr es habt hatten wir auch.Den Rest haben wir gemacht.

Mein Mann hat sich krankschreiben lassen, meine Schwägerin ist Hausfrau und ich kam nach der Arbeit dazu. Essen und trinken bekam sie normal gereicht, solange sie es selber nehmen konnte, später halfen wir ihr dabei insofern sie wollte. Zur Toilette (was sie am Anfang noch konnte) brauchten wir fast eine halbe Stunde, aber sie wollte es allein schaffen. Als das auch nicht mehr ging, bekam sie eine Art Windeln vom Pflegedienst angelegt, die wir in Abwechslung mit diesem wechselten und sie auch wuschen.

Natürlich ist das alles nicht leicht Steffi, aber wenn ihr mit 3 Mann seid ist es durchaus zu schaffen. Vielleicht meint die Ärztin eher das psychische?!

Wie gesagt , raten kann ich nichts, aber ich würde es für meine Schwiegermama und jeden in meinem Verwandtenkreis wenn es deren Wunsch wäre, immer wieder tun.

LG
Anja (P.s. sollte nicht so lang werden ;-) verzeih)
__________________
- Bsdk bei meiner Schwiegermutter, festgestellt am 12.05.2009

- Gehofft bis zum Schluß und dennoch am 12.08.2010 von einem ganz besonderen Engel abgeholt worden.
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  #3  
Alt 01.10.2010, 12:00
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Liebe Steffi

sorry ,aber ich kann das gerade nicht nachvollziehen?
Das hat doch die Ärztin nicht zu bestimmen,sondern die Familie.
Habt ihr schon eine Vorsorgevollmacht u.s.w.,wenn nicht sofort machen.Dann könnt ihr als Familie immer bestimmen.
Habt ihr denn schon Pflegestufe beantragt?
Wenn deine Mutti heim kommt ,könnt ihr doch einen Pflegedienst beauftragen der euch dann ,wenn nötig unterstützen kann.
Klar wird es schwer ,wenn deine Mutti verwirrt ist,dann wird dein Vati auch ab und an überfordert sein ohne Hilfe von euch Kindern.Denn solche Menschen brauchen wirklich sehr viel Zuwendung und kann sie teilweise nicht alleine lassen.

Ich selbst habe meinen Sohn zum sterben nach Hause geholt und ihn gepflegt ,wir durften noch 6 schöne Wochen gemeinsam verbringen und ich würde es immer wieder tun.Keine Sek. bereue ich ,auch wenn es
physisch sehr schwer war.
__________________

_____________________


Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
unbekannter Verfasser
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Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010
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  #4  
Alt 01.10.2010, 12:03
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Sorry ,habe mich verdrückt
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Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
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  #5  
Alt 01.10.2010, 12:11
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Huhu!

Zitat:
Eigentlich dachten wir das wir das hinbekommen meine Schwester und ich wohnen im gleichen Ort und in unmittelbarer Nähe.
Was mir hier fehlt ist ne Info dazu: arbeitet ihr?

Die Ärztin, so stell ich mir vor, macht sich wahrscheinlich Gedanken darum, was in der Zeit geschieht die KEINER anwesend sein kann. Du schreibst von Schwäche und zeitweiser Verwirrtheit, woraus sich zwangsläufig GEFAHREN ableiten (Stürze, Herd anmachen, etc)

Um die Situation dennoch zuhause händeln zu können würde ich
also:

- es könnte eine von euch nach dem Pflegezeitgesetz 6 Mon pausieren
um die Pflege zuhause leisten zu können, dazu gibt es ein Pflegezeitgesetz
Infos siehe hier .... HIER ...

Wenn derjenige dann fast rund um die Uhr bei der Mutter sein kann ...?
Und der andere nach seiner Arbeit immer für ein paar Stunden Ablösung sorgt?

Die Kinder meiner Freundin wollten auch unbedingt dass die Mutter nach Hause kommt (und ich bin ansich auch IMMER dafür). Allerdings wußte ich als ex Altenpflegerin da schon was dort an Pflege auf sie zukommen wird - sie wußten es nicht.

Letztendlich waren sie dankbar, dass ihre Mutter im Hospiz war und sie sie so besuchen konnten - OHNE mit der Pflege belastet zu sein. Sie konnten die gesamte Zeit miteinander so schön wie möglich verbringen - für alles andere war ja gesorgt (es ist ja nicht nur die Pflege sondern auch die Versorgung mit Essen, also kochen etc, was man zuhause hat)

Und vor allem:
es war im Notfall IMMER kompetente Hilfe vor Ort, Heike hatte zB Krampfanfälle ... Notknopf gedrückt, Schwester gekommen, Spritze gegeben, sofortige Hilfe. Die mussten auch nicht ellenlang vorher Infos von uns erfragen, weil sie ja informiert waren was mit ihr los ist und die Med und Spritzen lagen in ihrem Schrank bereit .... also wertvolle Zeit, die man im NOTFALL spart, wenn jemand n einem Hospiz ist.
Diese "Annehmlichkeit" des Hospizes und dass ein Arzt SOFORT vor Ort ist hat man allerdings (wir wollen mal realistisch bleiben) in einem Pflegeheim meistens auch nicht. Da hätte man eben nur abgesichert, dass sie
(hoffentlich) "optimal versorgt" ist und immer (rund um die Uhr) jemand da ....
wobei dort auch niemand 24 um sie herum sein könnte.

Daher wäre mein Rat: macht euch mal Gedanken um die Pause ... und wenn 1/2 Jahr vorbei ist, kann vielleicht die andere Tochter in Pflegezeit gehen - so wäre 1 Jahr abgedeckt.

Nur: sorgt dafür dass auch wirklich 24 Stunden jemand bei ihr in der Wohnung ist und überlegt: was mach ich wenn Mutti stürzt und ich bin allein mit ihr?
Denn all sowas kann auf euch zukommen ...

Es kann sein, dass ihr die Mama irgendwann nicht mehr so liebevoll umsorgen könnt, weil ihr an eure Grenzen stoßt - achtet darauf rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.

Und: macht einen Kurs für pflegende Angehörige (die KK bieten sowas an) - nicht dass die Mutter irgendwann komplett voller Kontrakturen und Dekubiti ist ...


So, das fällt mir erstmal auf die Schnelle ein.

Ansonsten kann ich Dir noch folgendes Froum empfehlen (Elke pflegt seit Jahren ihren Mann und ist sehr firm mit ALLEM rund um "pflegende Angehörige" und hat sicher noch andere Lösungsvorschläge und Infos.)

http://pflegendeangehoerige.plusboard.de/

Alles Gute für euch!

Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


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  #6  
Alt 01.10.2010, 12:21
Benutzerbild von Rena49
Rena49 Rena49 ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Hallo Steffi,
eigentlich habe ich mich schon seit einiger Zeit sehr zurückgezogen hier im Forum, der Abstand, den ich dadurch bekommen habe, tut mir auch sehr gut. Aber manchmal lese ich hier doch noch, und so hab ich heute Deine Zeilen gesehen.
ich habe meine Mutter (Magenkarzinom im Endstadium) ca. 6 Wochen lang zu Hause gepflegt, sogar ohne Pflegedienst. Ich hatte so nach und nach einige Hilfsmittel, wie Badewannenlifter, Duschstuhl, Toilettenstuhl, das war wichtig. Ja, es war anstrengend, in den letzten Wochen war ich nur mal kurz zum Duschen und Essen zu Hause (wohnte gleich um die Ecke), aber es war eine gute Zeit, die ich nicht missen möchte.
Fragt bitte die Ärztin (und zwar am besten alle drei: Vater, Schwester, Du), was sie mit ihren Äußerungen gemeint hat, ganz präzise, und dann entscheidet Ihr drei bzw. vier, falls Deine Mutter sich daran auch beteiligen kann/möchte.
Ihr solltet sofort eine Pflegestufe beantragen - und wenn Euch dann noch ein Pflegedienst unterstützt, solltet Ihr es versuchen. Ein Pflegeheim kann immer noch ausgesucht werden, wenn es wirklich nicht geht.
Eure Mutter wird es Euch danken, es ist immer schön, wenn man die letzten Tage, Wochen, Monate (wie lange es immer dauert) zu Hause im Kreise der Angehörigen und in gewohnter Umgebung verbringen kann.
Alles Liebe und viel Kraft
Rena
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Lass meiner Trauer Flügel wachsen ...
Liebe baut Brücken vom Ich zum Du,
vom irdischen zum überirdischen Ufer.
Begrenzt ist das Leben,
doch unendlich die Erinnerung ...
Du bist nicht mehr da, wo Du warst,
aber Du bist überall, wo ich bin.
Wir sehen uns wieder,
irgendwo, irgendwie, irgendwann ...
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Die Lübecker Bucht ist ihre letzte Ruhestätte
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  #7  
Alt 01.10.2010, 13:12
Steffi65 Steffi65 ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Hallo,

danke für die Antworten.
Also die Pflegestufe haben wir schon beantragt, der medizinischer Dienst hat sich schon gemeldet. Alles ist eigentlich bereit das Mama heimkommen kann.
Unser Hausarzt, der unser Mutter schon lange kennt, hat uns auch schon seine Privatnummer gegeben mit dem Hinweis das er Tag und Nacht erreichbar wäre.
Meine Mutter ist im letzten Stadium ihrer Krebserkrankung. Wir können auf keinen Fall mehr mit Jahren rechnen Monate sind schon ziemlich utopisch, ich denke wir reden hier über Wochen.
Die Erkrankung ist insofern tückisch das, wenn man Hirnmetastasen hat, verstärkt zu Krampfanfällen tendiert und das ist wohl laut Ärzten ziemlich fürchterlich für alle Beteiligten. Auch aus diesem Grund bekommt sie im Moment noch Bestrahlungen.
Wir haben uns in dem vier wöchigen KH Aufenthalt jetzt ziemlich mit der Situation vertraut gemacht.
Ob und wie wir einen Krampfanfall ertragen weiss wohl keiner von uns, aber man kann doch nicht alles meiden was event. passieren könnte.
Wir sind uns schon klar was auf uns zukommt, nach zwei jähriger Erkrankung ist man ziemlich gut informiert.
Meine Schwester und ich sind beide berufstätig aber in Teilzeit.
Vielleicht können wir uns abwechseln, ich denke das bekommen wir auch geregelt.
Wir werden es auf jeden Fall versuchen weil das sind wir unserer Mutter schuldig. Sie, da bin ich mir sicher, hätte im umgekehrten Fall das
Gleiche für uns getan.
Ich glaube das wir das Richtige tun, sie erst einmal nach Hause zu holen.
Ich hoffe und bete das meine Mutter nicht schlimm leiden muss, und wenn doch dann soll sie wenigstens nicht alleine sein.
Wenn doch alles nicht so verdammt schwierig wäre...
LG Steffi
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  #8  
Alt 01.10.2010, 14:16
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Ja, die Krampfanfälle .... darüber hatte ich gestern per PN mit einer Userin geschrieben. Sie sind für die Anwesenden schlimm (Heike hatte das auch)

Ich bin ja Altenpflegerin, aber hatte bis dato auch noch nie einen solchen Anfall miterlebt und ich muss sagen, es hat mich ganz schön mitgenommen - auch wenn Heike selber nach dem Anfall gar nicht wusste dass sie einen hatte. Vielleicht für euch als hilfreiche Info: erst fing die Hand an zu zucken, dann der Arm, dann die Schulter und es steigerte sich weiter ...

Bis ich kapiert habe was da passiert - oh man ...
Ich habe dann Notalarm ausgelöst und sie bekam SOFORT ein Medikament in die Bauchdecke gespritzt - dennoch dauerte der Krampfanfall eine gefühlte Ewigkeit (reell ca 15-20 Minuten bis sie wirklich wieder entspannt war und schlief).

Vielleicht gibt es auch zusätzlich eine Arztpraxis in unmittelbarer Nähe der Wohnung ? Und vielleicht könnte euer Hausarzt sich mit der Praxis in Verbindung setzen, dass ihr im Notfall eines solchen Krampfanfalles auch dort schnell anrufen könntet? Das erforderliche Medikament könnte man evtl als Bedarf schon verschreiben lassen, so dass es bei der Mama zuhause für den Notfall bereitliegt?

Im Grunde klingt das was Du an Voraussetzungen (Teilzeit und so) schreibst ganz gut, um die Mama nach Hause zu holen - vielleicht könnt ihr es so regeln, dass einer von euch nur früh und einer spät arbeitet für den, wie Du schreibst, wohl begrenzten Zeitraum in dem eure Mutter euch brauchen wird?
Manche Chefs sind da sehr kulant, wenn man sie nur fragt.

Ich finde es schön, dass ihr versuchen wollt, eurer Mama die Zeit zu Hause zu ermöglichen - aber wie gesagt: wenn jemand von euch merkt, dass es doch zu sehr belastet (auch psychisch), dann zieht (besonders auch im Interesse eurer Mama) bitte aber wirklich die Notbremse.

GLG, nochmal Angie
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  #9  
Alt 01.10.2010, 15:57
Benutzerbild von Rosalisa
Rosalisa Rosalisa ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Liebe Steffi!
Ich habe meinen Mann Zuhause gepflegt (Hirntumor) und er bekam gegen die Anfälle Tavor / Schmelztabletten. Das sind Tabletten, die sich im Mund auflösen und recht schnell wirken. Etwas anderes werden die im Pflegeheim auch nicht geben können! Wenn man dort einen Krampfanfall überhaupt rechtzeitig bemerkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ständig jemand in ihrer Nähe ist.
Wenn Ihr entschieden habt sie nach Hause zu holen, dann macht das bitte auch. Das ist zu schaffen. Für Deine Mutter ist es die bessere Wahl, sie wird sich wohlfühlen. Einen prima Arzt und einen Pflegedienst habt ihr auch, also ist es gut so. Ein Hospitz wäre eh die bessere Wahl, im Vergleich zum Pflegeheim, aber das steht euch auch noch offen. Ich denke Ihr habt Euch schon entschieden, denn die Entscheidung aus dem Bauch heraus ist meistens richtig.
Ich wünsche Dir viel Kraft und viele schöne Momente mit Deiner Mutter !!

Liebe Grüße rosa
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  #10  
Alt 01.10.2010, 17:57
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Liebe Steffi,
ich hatte zu diesem Thema schon mal an eine andere userin geschrieben, bei ihr ging es um die Schwiegermutter.
Aber ich glaube, alles was ich geschrieben habe, triff auch auf Euch zu.
Deshalb verlinke ich mal


http://www.krebs-kompass.org/forum/s...256#post954256

Vielleicht hilft es Dir ja.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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  #11  
Alt 01.10.2010, 18:52
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

hallo Steffi

ich vermute, die Ärztin geht davon aus, dein Vater ist mit der Pflege auf sich allein gestellt.

Mit ein bischen guten Willen lässt sich vieles bewegen.

Ich würde folgendermassen vorgehen.
1. ruf die Krankenkasse deiner Mutter an und bitte um den Besuch einer Pflegebertaterin. Die kann euch, was die ganzen Hilfmittel betrifft, beraten und helfen.
2. Sprecht noch mal mit dem hausarzt. Gegen Krampfanfälle gibt es Medikamente, unter anderem Diazepam ( als Rektaltube, als Sublingualkapseln, usw.) Gegen Schmerzen setzt euch rechtzeitig mit einem onkologischen Palliativpflegedienst oder einem Schmerztherapeuten in Verbindung. Ihr braucht Medikamente die ihr vorher vor Ort habt, nicht erst wenn die Schmerzen anfangen. Dasselbe gilt für Beruhigungsmedikamente.
3. Ich würde mir auch bereits frühzeitig um Sauerstoff bemühen.
4. Macht einen genauen Plan, sorgt dafür das ihr Auszeiten habt um euch zu regenerieren.
5. Bezieht eure Mutter in alles ein, was sie betrifft. Baut das Pflegebett so auf, das sie immer dabei sein kann.
6. Lasst euch vom Pflegedienst in allen Bereichen schulen. Dann könnt ihr auch selbt einen großen teil selbst bewältigen.

Scheut euch nicht, Hilfe von allen möglichen Seiten in Anspruch zu nehmen. Dann schafft ihr es als Familie gemeinsam.

silverlady
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  #12  
Alt 02.10.2010, 11:37
Steffi65 Steffi65 ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Pflege Zuhause???

Hallo,

vielen Dank für die hilfreichen und auch aufbauenden Antworten.
@ Silverlady
ich glaube es liegt daran das die Ärztin das Pflegeheim vorgeschlagen hat, weil mein Vater auf Andere doch schon einen hilflosen Eindruck macht.
Er ist natürlich im Moment genauso durch den Wind wie wir nur er zeigt es allen, so ist er halt.
Er hat eigentlich schon immer den Haushalt alleine machen können meine Mutter war berufstätig und er war oft mit uns alleine.
In den vergangenen zwei Jahren in denen Mama krank war hat er immer gekocht und meine Mutter betüddelt wo er nur konnte.
Wir sind sehr dankbar solch einen Vater zu haben.
Wenn er so ein hilfloses männliches Wesen wäre wie es sie ja oft gibt, hätten wir eine ganz andere Diskussionsbasis.
Danke für den Tipp mit der Pflegeberaterin. Ich werde nächste Woche mal bei der Kasse nachhören.
@Monika Rasch
aufgund deines Beitrages habe ich auch ein Pflegeheim ausgeschlossen. Danke dafür, er war und ist sehr hilfreich.
Bist du in der Pflege tätig?
@Rosa
Danke für deine Worte.
Ich werde nächste Woche direkt mal den Hausarzt auf diese Tabletten ansprechen vielleicht kommen die ja auch für meine Mama in Frage.
@Angie
man hat uns von allen Seiten vor diesen Krampfanfällen gewarnt, wir sind auf das Schlimmste gefasst, aber wenn sie diese Krampfanfälle bekommt dann so oder so. Du hast recht wenn wir merken das es nicht mehr geht müssen wir schauen das wir es anders machen.
Auch darüber werde ich nächste Woche mal mit unserem Hausarzt sprechen.
Wir haben bei uns hier ein KH mit einer Palliativstation die soll sehr schön und familier sein.
Vielleicht wäre das ja dann eine Option.

LG an Alle
Steffi
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  #13  
Alt 02.10.2010, 11:56
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: Pflege Zuhause???

Zitat:
Bist du in der Pflege tätig?
Bin Krankenschwester, habe einige Jahre jetzt im Seniorenheim/Pflegeheim gearbeitet.
Der Arbeitsanfall ist unglaublich, die Personalknappheit eigentlich unverantwortlich.
Das Funktionieren einer Pflegeabteilung wird von völligst überlasteten, und immer noch mehr gefordertem Personal gestemmt.
Überstunden werden als völlig selbstverständlich vorausgesetzt, tariflich stehen uns nur 8 komplette Wochenenden frei zu- und das wird auch weidlich ausgenutzt.
Mit- sagen wir mal 2 Schwestern- im Wochenendienst bei einer Belegung von 20 zu Versorgenden- da kann man nur von satt und sauber sprechen-
es ist so was von unbefriedigend, ständig überlastet zu sein und dazu ein schlechtes Gewissen zu haben.
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  #14  
Alt 02.10.2010, 12:02
Steffi65 Steffi65 ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Pflege Zuhause???

Liebe Monika,
ich bewundere Menschen wie dich die trotzdem weiter machen.
Meine Tochter möchte übrigens auch unbedingt Krankenpflegerin werden.
Ich befürworte das trotz allem was man hört, weil man Menschen braucht die diesen Job machen.
LG Steffi
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  #15  
Alt 02.10.2010, 12:13
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Pflege Zuhause???

Mein Sohn hat auch die Krankenpflegeausbildung gemacht.
Und er ist wirklich zufrieden mit seiner Berufswahl.
Er möchte aber nach einiger Zeit noch ein berufsbegleitendes Pflegestudium beginnen.
Erst mal muss er Erfahrungen sammeln.
Es ist ein schöner Beruf, die Arbeitszeiten sind mit unterschiedlichen Diensten recht flexibel.
Und irgendwann - hoffe ich- gehen auch mal die Patienten auf die Strasse.

Es kann doch nicht sein, dass für Hotelähnliche Umbauten Geld da ist- und für die BEZAHLUNG von Personal (Überstunden ! ) nicht.
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