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  #1  
Alt 17.06.2013, 15:20
Eduard Eduard ist offline
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Registriert seit: 17.06.2013
Beiträge: 2
Standard So schnell

Hallo,

bei meinem Stiefvater wurde am 10. Mai Magenkrebs im Endstadium diagnostiziert. Gestreut in Brustfell, Bauchfell und die Lymphknoten.
Ab dann jede Woche 4 Liter Wasser punktiert aus dem Bauchraum.

Es sollte dann eine Chemo gemacht werden. Musste aber verschoben werden da er zu schwach war. Alles was gegessen oder getrunken wurde kam nach 15 Minuten wieder raus.

Anfang Juni wurde dann auch Blut erbrochen und am 7.6 ist er friedlich eingeschlafen.

Irgendwie kann ich es noch nicht glauben, wie schnell das aufeinmal ging. Er hat bis Ende April noch gearbeitet, im April war er beim Arzt wegen Bauchschmerzen und es wurde erstmal nur Antibiotika gegeben, weil man an eine Infektion oder sowas gedacht hat. Als es dann nicht besser wurde die Magenspiegelung.

Oder hab ich einfach nur zu positiv gedacht? Weil mein Vater hatte Nierenkrebs und Lungenkrebs und ist bis jetzt Krebsfrei.
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  #2  
Alt 17.06.2013, 18:49
Zagorka Zagorka ist offline
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Registriert seit: 06.03.2007
Beiträge: 67
Standard AW: So schnell

Lieber Eduard,

das tut mir wirklich sehr leid für dich. Auch ich habe meinen Vater wegen dieser heimtückischen Krankheit verloren, und die Geschichte deines Stiefvaters liest sich sehr ähnlich. Es freut mich, dass wenigstens dein Vater inzwischen ein krebsfreies Leben führen kann.

Weißt du, Krebs ist nicht gleich Krebs. Es kommt auf das befallene Organ sowie auf das Stadium während der Diagnose an. Mein Vater hatte auch Wasser und Metastasen im Bauchfell, als es bei ihm entdeckt wurde. Dieser Tumor ist ganz besonders fies, weil du ihn erst zu spüren bekommst, wenn es dir schlecht geht - und dann ist es meistens zu spät. Brust- oder Hodenkrebs können wir eventuell noch ertasten, an den Magen kommen unsere Finger aber nicht ran. Mein Vater ging zum Arzt, als er sich innerhalb von ca. 3 Wochen mehrmals übergeben musste. Ihm wurde dann ebenfalls Wasser aus dem Bauch punktiert und anschließend eine Chemo gemacht.

Trotz dieser Prognose lebte er noch 16 Monate nach dem Befund und zwar wirklich gut, bis auf die letzten 3 Wochen. Ja, er hat bis 3 Wochen vor seinem Tod auch noch gearbeitet und ist ohne Begleitung Auto gefahren. Und dann ging alles recht schnell. Wieder Erbrechen, irgendwann kam Blut dazu, wieder Wasser im Bauch, welches punktiert werden musste, etc. Ich war damals genauso fassungslos wie du, weil ich nicht mit dieser Geschwindigkeit gerechnet hatte. Schließlich kannte ich mehrere Personen, die monatelang nur regungslos im Bett lagen und auf ihren Tod warteten.

Ich wünsche dir und den anderen Angehörigen ganz viel Kraft, um diesen harten Schlag zu verarbeiten.

Liebe Grüße
Zagorka
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  #3  
Alt 18.06.2013, 08:54
Eduard Eduard ist offline
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Registriert seit: 17.06.2013
Beiträge: 2
Standard AW: So schnell

Danke Zagorka.

Diese Schnelligkeit... Ab den ersten Anzeichen, über die Diagnose, bis zum Ende... Das es so schnell geht hätte ich nicht gedacht und diese Hilflosigkeit, man kann NIX machen (aus der Heilungssicht)...

An dem Dienstag hat er Abends erfahren, dass man nichts mehr tun kann und am Freitag in der frühe war es dann schon soweit.

Mir war bewusst, dass er in den nächsten Wochen sterben wird. Da er nichts mehr essen konnte und immer schwächer wird.

Aber das es nur noch 2 1/2 Tage dauern wird, dass hat mich dann doch geschockt.

Vor allem er konnte noch sitzen, sich unterhalten usw. er sah so schwach noch nicht aus.
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