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  #16  
Alt 19.02.2007, 11:25
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Registriert seit: 19.12.2005
Beiträge: 190
Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

hallo an alle,

hmm um noch mal zum sinn einer therapie zu kommen... das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden... ich denke wenn es so sehr weh tut dass der schmerz einen auffrisst und man das ganze nicht selber verarbeiten kann sollte man sich überlegen eine therapie zu machen. sinn ist es mit jemanden fremden über seine gefühle zu sprechen ...

der vorteil ist dass die therapeutin einen wirklich zuhört auch wenn man 20x das gleiche erzählt (was einige bekannte bzw freunde nicht mehr hören können) und man so seine trauer auch rauslassen kann.

mir hat es bisher geholfen. seit einer woche habe ich endlich wieder energie fühl mich gesundheitlich besser... versuch sogar schon wieder sport zu machen. ich bin so happy darüber weil ich mich monate lang nicht bewegen konnte und total schlapp war magenschmerzen ohne ende hatte... die meisten leute wissen nicht wie das ist wenn man nicht mehr von der couch hochkommt und denkt man hat selber krebs weil es einen so mies geht.

ich hoffe es bleibt so!

@rezzan ich glaube du brauchst keine therapie, weil meist ist es so dass du merkst wenn du wirklich eine brauchst... hast du depressionen? fühlst du dich schlapp energielos... bist du mit dir selbst unzufrieden? spürst du eine gewisse ausweglosigkeit? Kommst du mit der situation zu recht?

wenn du es alleine verarbeiten kannst ist es doch gut... ich konnte das leider nicht

@all
wie lange trauer geht kann man nicht bemessen das ist unterschiedlich und jeder darf sich so viel zeit nehmen wie er braucht. vergessen wird man den menschen nie denn man hat ihn ja geliebt. er lebt im herzen weiter. nur tut es irgendwann nicht mehr so weh an die person zu denken soondern an erinnert sich an viele schöne sachen zurück

liebe grüße
nadine
__________________
Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot
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  #17  
Alt 19.02.2007, 13:09
stef777 stef777 ist offline
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Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

@martina,

danke für deine schönen worte. auch für den link! er ist wirklich sehr aufschlußreich!

das mit dem trauertier finde ich auch sehr passend, dass man es im auge behalten muss. ja und hoffentlich wird daraus dann mal ein gezähmtes raubtier, das neben einem herläuft... auch dein vergleich "unglücklich - traurig"...mein leben ist momentan ausser bahn, ich weiss nicht mehr, was meine ziele sind/sein sollen, wie ich leben soll/will etc....das alles erschreckt einen sehr.

lieber axe,
finde sehr schön, wie du mit deiner trauer umgehst/umgehen kannst...beneide dich sehr um diese kostbare kammer....sie muss ungemein tröstlich sein... ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du, oder anders gesagt, ich frage mich oft, ob ichs dahin schaffe...irgendein spruch meinte, dass man trauer nicht überwinden, sondern nur verwandeln kann, in hoffnung, da ist schon was dran.

das gespräch mit meiner therapeutin verlief gut, richtig befreiend!!! ich hab sie nicht direkt "kritisiert", sondern einfach "gejammert" und viel geweint, was nicht schwer war, da es mir richtig mies geht in letzter zeit. also hat sie mir dieses mal mehr zugehört. sie wollte dann nach der hälfte eine visualisierung meines vaters mit mir machen, ich habe zweifel geäussert, und dann hat sie's auch gelassen...ich glaube, es war gut, dass ich mir darüber gedanken gemacht habe, warum ich nicht so zufrieden war mit der therapie...

nur - man ist ja so hilflos und durcheinander in seiner trauer, verliert die kontrolle über sich etc...- da weiss man einfach nicht sofort, wie einem geholfen werden kann und soll.....

ich glaube immer noch, dass meine therapeutin so eine trauer noch nicht selbst durchlebt hat. allerdings habe ich schon ein grundvertrauen zu ihr, da sie nett, intelligent ist und einfühlungsvermögen hat.
ich finde es - wie Nadine - gut, dass sie eine fremde ist und irgendwie habe ich vertrauen in ihr urteil und ihre "ratschläge", d.h. ich finde es gut, dass sie jemand ist, der mir _professionell_ hoffnung machen kann, d.h. jenseits des stereotypischen "die zeit heilt die wunden". allerdings habe ich gelernt, dass ich auch bei ihr - wenn ich weinen und jammern möchte - das behaupten muss, ich glaube, es war auch ein wenig mein fehler, dass ich oft versuchte, mich bei ihr zusammenzureissen...

gruss
stef
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  #18  
Alt 21.02.2007, 18:32
martinaIna martinaIna ist offline
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Registriert seit: 16.12.2006
Ort: Nordhessen Knüll
Beiträge: 221
Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

@Stef:
Liebe Stef,
ich glaube nicht, dass es notwendig ist, dass Deine Therapeutin selbst schon einmal solche Trauer erlebt hat. Sie soll ja nicht Deine Gefühle (für Dich) fühlen, sondern sie soll dich begleiten und Dir Wege aufzeigen, damit umzugehen.
Das was heilt, ist in Dir. Den Weg musst Du finden, das Tempo und auch die Richtung kommen von Dir. Du bist die Expertin für Dich.
Sie kann dabei helfen, kann Wegbegleiterin sein, kann Dir aufzeigen, wo Du im Kreis gehst oder in Sackgassen stecken bleibst. Mehr nicht, aber das ist schon ne Menge. (Wenn ich so an meine Kreiseleien und Sackgassen denke....)
Ich glaube, Dein-in-die-Hand-nehmen der letzten Sitzung ist ja auch schon ein Schritt, wie Du Wege für dich eröffnest. Das sollte Dich stolz machen.

@ Axel,
Ich bin jetzt erst zwei Monate „in Trauer“, fünf Jahre kommen mir erschreckend lang vor. Ich könnte es nicht in Zeiträumen abschätzen, tapse mehr so von einem in den anderen Tag. Bin froh, wenn ich wieder einen Tag geschafft habe. Aber Du bist da auch schon weiter.
Ja das Trauertier fragt nicht, ob man es mag. Es nimmt sich einfach seinen Platz. Und ja, wäre die Trauer nicht, wäre das, was wir verloren haben, wohl nicht sehr viel gewesen.

@Simone,
Gratuliere zu den Vorhängen! Genau so fühle ich es auch, wenn ich endlich was erledigt habe.

Grüße an Euch alle
martina
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  #19  
Alt 22.02.2007, 15:48
katchen katchen ist offline
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Registriert seit: 08.06.2006
Beiträge: 67
Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

Ich möchte nur ganz kurz meine Erfahrung über die therapeutische Hilfe schildern.
Mein Lebensgefährte ist im Mai 2006 an einem Sarkom verstorben, wir waren 9Jahre zusammen. Ich habe mich in therapeutische Hilfe begegeben um auch den Sterbeprozess und den Krankheitsprozess aufzuarbeiten, ich brauchte diese Hilfe. Auch jetzt noch bin ich bei meiner Psychologin in Behandlung, und es tut mir gut mit jemanden zu sprechen der nicht emotional Betroffen ist. Ich möchte die Trauer nicht los werden sie ist ein Teil meines Lebens, aber ich möchte mit ihr Leben können so gut es ebend geht.
Auch die Begleiterscheinungen einer Trauer die sich bei mir mit Appetitlosigkeit gezeigt haben versuche ich mit der Psychologin zu bekämpfen. Und auch anderer Alltagsprobleme- ich finde mir tut es sehr gut. Jetzt haben wir einen Rythmus, das wir uns alle drei Wochen zu einem längeren Gespräch treffen , dass tut gut!
Ich kann also nur sagen das es mir Hilft, es nimmt mir nicht die Trauerarbeit ab aber ich bekomme eine anderer Sicht auf viele Dinge des Lebens!!

und ich hoffe für mich den richtigen Weg genommen zu haben..
Aber ein Weg entsteht in dem man ihn geht..... man kann also nie sicher sein was das wirklich Richtige ist.. und schon gar nicht bei Trauer...
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  #20  
Alt 26.02.2007, 15:18
stef777 stef777 ist offline
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Beiträge: 175
Standard AW: therapeutische hilfe bei trauer?

hallo martina,

ja, du hast recht, mit diesen sackgassen und sich gedanklich im kreise drehen...
meine heutige sitzung war auch wieder gut, ich würde sogar sagen Sehr Gut....ich habe viel geredet, wir haben keine übungen gemacht...sie hat mir fragen gestellt und dadurch neue blickwinkel eröffnet...im moment bin ich in der tat sehr zufrieden damit, wie die therapie verläuft...
vielleicht liegt es auch daran, dass die grosse schockphase bei mir wohl vorbei ist, in der ich überhaupt nicht wusste, wo mir der kopf stand und wie ich möchte, dass mir geholfen wird...nun gehts mir immer noch oft sehr schlecht, stehe aber nicht mehr so unter schock...

euch alles gute!!!

LG
stef.
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