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  #826  
Alt 25.02.2014, 19:01
sophie1992 sophie1992 ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo ihr lieben, euer schicksal tut mir sehr leid, und ich hoffe ich habt und werdet alle kraft finden, um das zu überstehen. meine mama ist zwar nicht verstorben, jedoch schwer krank, und ähnlich wie bei euch ist es sehr , sehr schwer .... und ich würde euch gerne fragen , was euch in der schweren zeit vor dem versterben geholfen hat ? und was euch jetzt hilft, denn ich bin ratlos, meine gedanke kreisen fast nur noch darum, obwohl ich das garnicht will, und ich denke ihr mich da besser verstehen da, wir ja auch irg wo das gleiche durchgemacht haben oder werden oder noch machen.. die menschen in meiner umgebung hören mir zwar zu , aber sie sind oft sprachlos.. versteht ihr was ich meine ?

lg sophie
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  #827  
Alt 26.02.2014, 00:06
hm maria hm maria ist offline
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Registriert seit: 15.07.2013
Ort: niederlande
Beiträge: 335
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe sophie!

ich verstehe was du meinst, menschen sind nur geschockt oder tun so, und wissen oft gar nicht was sie sagen oder machen sollen, selbst in der eigenen familie kann man das antreffen, ich dachte auch nur noch daran genau wie du machte ich mir die ganze zeit gedanken wie es sein würde und so weiter eigentlich ist es sicher nicht gut für unser gefühlschaos aber jeder geht anders um damit, ich probierte irgendwie noch schöne momente zu sammeln mit meinem papa auch war das schwer ich fand es nur schön das ich stundenlang neben ihm sitzen konnte auch hat er geschlafen aber ich war bei ihm, aber wie man damit umgehen soll ist schwer zu beantworten, ich war im gegebenen moment auch in so einer lage das ich gar nichts mehr wusste total am verzweifeln, und bin zur krebshilfe gegangen und hatte da eine sitzung mit einem psycholigin und dsa hat mir einfach gut getan, man versteht dann wieder irgendwie mehr, ich schicke dir hiermit viel kraft fuer die zeit die noch kommt und kommen wird, und hoffe mir das ihr noch viele schöne momente miteinander teilen dürft, lg maria
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  #828  
Alt 26.02.2014, 21:46
Caput Caput ist offline
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Registriert seit: 24.02.2014
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 15
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

auch ich habe meine geliebte Mama verloren. Meine Mutter starb im Juni 2012 im Alter von 61 Jahren an Eierstockkrebs, zu der Zeit stand ich kurz vor meinem 31. Geburtstag. Ich bin Einzelkind und so haben nur mein Vater und ich sie auf diesem letzten Weg begleitet. Meine Mutter lebte nach der Diagnose nur noch knapp 9 Wochen. Zeit um sich mit der Situation auseinanderzusetzen gab es da keine und so muss ich mir eingestehen, dass mich der Tod meiner Mutter auch heute noch sehr belastet.

Leider mochte meine Mutter nicht über ihre Krankheit oder den möglichen Tod sprechen. Ich hatte damals für diesen Sommer meine Hochzeit geplant und sie arbeitete nur daraufhin das noch mitzuerleben. Das durfte sie leider nicht mehr. Bei den letzten Besuchen lag es mir so oft auf den Lippen – ich hätte mich so gerne von ihr verabschiedet. Aber sie mochte sich nicht offen vor uns mit dem Tod auseinandersetzen, jedenfalls nicht zu Beginn ihrer Leidensgeschichte. Später gab es nicht wirklich mehr Gelegenheit dazu und ich glaube sie hat meinem Vater dieses Gespräch auch nicht zugetraut – er hatte mich auch gebeten, sie in seinem Beisein nicht darauf anzusprechen. Heute mache ich mir deswegen schwere Vorwürfe und nehme das Verhalten auch meinem Vater übel. Die erste Zeit nach dem Tod meiner Mutter verspürte ich so eine Art Erleichterung, ihr Leiden war vorbei und ich muss zugeben, dass mich die Zeit auch körperlich sehr mitgenommen hat und ich in der ersten Zeit nach dem Tod einfach wieder auftankte. Gefühlsmäßig fühlte ich mich völlig leer, so dass ich nach außen hin bestimmt wirkte, als ob ich das alles „gut wegstecke“. Nach 2-3 Monaten, als der Alltag wieder einkehrte, begann bei mir erst das richtige Trauern und Einsamfühlen, das war auch die Zeit in der die Selbstvorwürfe fast unerträglich stark wurden.

Ich habe dann zweimal von ihr geträumt. In meinem Traum hatte sie schon die Diagnose und stand kurz vor ihrer OP. Wir haben uns darüber unterhalten was alles passieren kann. Sie gab mir Instruktionen was in ihrem Sinne ist und wir haben uns verabschiedet. Als ich morgens aufwachte musste ich echt überlegen, ob das die Erinnerung an ein wirklich geführtes Gespräch war oder nur ein Traum – es wirkte so echt! Es war natürlich nur ein Traum, aber meine Selbstvorwürfe sind seitdem erträglicher.

Was mich noch interessieren würde, wie verhält sich bei euch der überlebende Partner, falls vorhanden? Wie ist euer Verhältnis zu diesem, bzw. was hat sich nach dem Tod in eurer Beziehung zu ihm verändert? Ich hing früher sehr stark an meinem Vater, was allerdings schon vor der Erkrankung meiner Mutter nachgelassen hatte. Seit dem Tod meiner Mutter ist mein Verhältnis zu ihm (und dem Rest der Familie) völlig zerrüttet, da ich ihm sein Verhalten während der Erkrankung meiner Mutter teilweise übel nehme und da er sich nach dem Tod meiner Mutter meines Erachtens sehr pietätlos verhalten hat. Eigentlich war ich immer stolz auf meine Familie und dachte, dass wir alle im Angesicht dieser Diagnose näher zusammenrücken würden – aber dem war nicht so. Wie ist das bei euch gelaufen?

Traurige aber dennoch liebe Grüße K.
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  #829  
Alt 06.10.2014, 14:33
Anitchen33 Anitchen33 ist offline
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Registriert seit: 06.10.2014
Beiträge: 1
Pfeil AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe K. (Caput),
liebe Leidensgenossinnen,

ich möchte Euch allen mein Beileid ausdrücken und bin froh zu lesen, dass ich nicht so ziemlich die Einzige mit diesen Sorgen bin.

Übermorgen ist meine Mama schon 1 Jahr nicht mehr bei uns. Sie starb letztes Jahr an Lungenkrebs einen Tag vor meinem 33. Geburtstag und musste sich nach Diagnosestellung 6 Monate lang quälen. Darüber gesprochen haben wir nie so richtig, aber ich war froh die wenige Zeit mit Ihr verbringen zu dürfen. Leider hat sie alle meine Ratschläge nicht angenommen, Ärzte habe ich nie sprechen können. Auch sie wollte sicherlich die verbleibende Zeit nicht mit diesen Gesprächen verbringen. Seit 14 Jahren wohne ich schon mehrere hundert Kilometer von meinem Elternhaus weg. Daher konnte ich nur alle 14 Tage am Wochenende zu ihr fahren und versuchen Sie und meinen Stiefvater zu unterstützen. Ich weiß, dass sie das sehr zu schätzen wusste. In den letzten 3 Tagen vor Ihre Tode konnte ich bei ihr sein und da sie nicht mehr sprechen konnte, haben wir uns viel über die Augen unterhalten. Das tröstet mich sehr, denn es war wie Telepathie.

Caput, so wie Du beschreibst hat sich auch mein Stiefvater unmöglich mir gegenüber verhalten. Er ist ein reiner Egoist und dachte auch in den 23 Jahren des Zusammenlebens mit meiner Mom immer nur an sich. Ich dachte, man könne sich im Laufe der Zeit ändern, denn er war immer wie ein Vater zu mir - aber weit gefehlt. Er hat in den ersten 4 Wochen nach dem Tod meiner Mama sein wahres Gesicht gezeigt, mich mit Beleidigungen und Lügen überhäuft. Eine neue Freundin hat er schon seit 6 Monaten wieder...und ist in eine neue Wohnung gezogen ...ohne auch mir auch im ganzen Dorf schlecht nachzureden, versteht sich.
Es scheint, er hat mit dem Tod meiner Mutter am Tag selbst den Lebensabschnitt völlig abgeschlossen und sich sein Leben von da an direkt neu eingerichtet. Ohne mich oder seine vier eigenen Töchter. Obwohl eine ist wieder direkt in seinem Leben. Aber wie der Vater so die Tochter. Die ist auch nur hinter seinem Geld her, denn davon hat er eine beachtliche Menge. Also, sehr ähnlich wie bei Dir auch: Die "Familie" ist nicht zusammen, sondern viel weiter auseinander gerückt.

Aber die Gefühlskälte direkt nach dem Todestag kenne ich gut. Im Verstand ist die Tatsache angekommen, aber es gibt ja soviel zu tun. Beerdigung organisieren, Haushalt aufräumen, Erbschaftsangelegenheiten regeln... Die Arbeit lenkt ab, und außerdem hatte ich einen Arbeitsdrang wie sonst nie.
... und im Gefühl ist es, als wäre sie nur im Urlaub und kommt eigentlich jede Minute wieder durch die Tür und erzählt, wie schön es war. Wie oft habe ich das geträumt...
Weit gefehlt. Nach 8 - 12 Wochen kam auch im Gefühl an, dass sie nicht wiederkommt und so saß ich jeden Tag allein und weinte wie selten in meinem Leben. So jetzt auch. Ich vermisse sie jeden Tag so sehr und wünschte, sie wäre hier.

Dazu kommt, dass ich noch 4 Halbbrüder habe, die ebenfalls nur auf auf ihren Vorteil bedacht und lediglich daran interessiert sind, was und vor allem wieviel sie kriegen. Niemanden interessiert es, dass das eigentlich nur passiert, weil jemand gestorben ist. So intrigiert man viel hinter meinem Rücken, rückt mir von Anfang an ohne mich persönlich zu fragen mit Anwälten zu Leibe und setzt mich mit vielerlei Lügen und Spinnereien unter Druck.

Mein Elternhaus musste ich nun aufgrund der Pflichtteilsansprüche meiner Brüder verkaufen und bin dabei, die letzten Arbeiten des Ausräumens hinter mich zu bringen: Allein. - Sicher meine Brüder haben angeboten zu helfen, wollen aber nur herumspionieren, was es zu holen gäbe. ...und auf dieses geheuchel habe ich keine Lust. Noch weniger auf die Lügen, die sie über unsere Mutter erzählen. SIE kann sich ja nicht mehr wehren. Klar, das Leben mit Ihr in Kindertagen war nicht immer einfach (es hat ja einen Grund, warum ich auch soweit weg wohnte), aber NIEMAND hat es verdient, dass man nach seinem Tode schlecht über ihn redet und womöglich noch Märchen erzählt. So möchte ich mir das Bild von ihr bewahren, wie ich sie kannte. Das und die Zweifel über meine Unzulänglichkeiten in diesem Zusammenhang schmerzen schon genug.

Kennt nicht jemand eine Selbsthilfegruppe, an die ich mich wenden könnte? Eigentlich geht es mir nicht soo schlecht - ich funktioniere im Alltag, aber gerade das macht mir etwas Sorgen, denn ich neige mittlerweile etwas zu Suchtverhalten. Dazu muss ich sagen: Ich habe keine Partnerschaft im Hintergrund, erst recht keine Kinder und eigentlich keine wirklichen Freunde. Viele können mit meiner Problematik nichts anfangen, weil sie alle ihre Mütter noch haben. Die restliche Verwandschaft meiner Mom haben alle ihre eigene Familie und so bleibe ich auch da außen vor. Ich fühle mich soo allein.

Ich fühle mit Euch allen und wünsche Euch viel Kraft für Eure Zukunft. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreiben konnte, geht es mir es mir ein klein wenig besser. Ich danke jedem für das Lesen und hoffe, es tröstet Euch ein wenig, geteiltes Leid hier fühlen zu können.

Um weiter vorne auch zu zitieren: Es wird wieder gut - aber anders. Das hoffe ich sehr für uns alle!

Anitchen33

Geändert von gitti2002 (06.10.2014 um 14:49 Uhr) Grund: Beiträge anderer User nicht in der vollen Länge noch mal als Zitat ins Forum stellen
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  #830  
Alt 06.10.2014, 16:29
mausi69 mausi69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.02.2014
Beiträge: 1.379
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe anitchen!

Ich bin mit meinen 45 Jahren zwar keine junge aber auch noch keine alte Frau!
Ich habe am 22.6 diesen Jahres meine Mama durch BSDK verloren, sie war erst 64 Jahre jung. Von Diagnosestellung bis zu ihrem Tod vergingen leider nur 4,5 Monate!

Ich hatte allerdings das Glück das ich nicht weit entfernt wohne und so ständig bei der Mama war und die letzten Tage von früh bis spät, sie war nie allein!
Unsere Familie ist schon immer sehr sehr innig gewesen und wurde es durch die Erkrankung und den viel zu frühen Tod noch mehr.

Es tut mir sehr sehr leid für dich das du soviel negative Erfahrungen in deiner Familie sammeln musstest. Das dein Stiefvater nur sechs Monate nach dem Tod deiner Mama eine Neue Partnerin hat, was stört dich daran so sehr? Ja es ist sehr schnell nachdem Tod deiner Mutter, aber was wäre wenn er jetzt ein Jahr danach erst die Frau kennengelernt hätte? Ich glaube es wäre für dich genauso schlimm, weil es für dich immer so war das deine Mama die Frau an seiner Seite war!

Gut ich muss ehrlich sein ich wüsste nicht wie es mir dabei gehen würde!
Das verhalten deiner Geschwister ist nicht sehr schön, aber liegt es nur an ihnen? Ich will dir auf keinen Fall zu nahe treten, aber du schreibst das du mit keinem von den ganzen Geschwistern klar kommst!

Ich denke eine Selbsthilfegruppe wäre nicht das richtige für dich. Für mich hört es sich so an das in der Vergangenheit schon viel in argen gelegen hat und da müsstest du erst einmal anfangen aufzuarbeiten! Ich würde mir einen Psychologen suchen um über das erlebte zu sprechen, damit du für dich neu anfangen kannst!

Alles liebe zu dir!

Mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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