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  #1  
Alt 06.10.2014, 23:22
Marmot Marmot ist offline
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Standard Sterbehilfe

Hallo in die Runde,

zur Zeit wird ja in Deutschland heftig das Thema "Sterbehilfe" diskutiert. Wie seht ihr das als Angehörige?

Mein Mann war sehr beruhigt, als ihm die Ärztin in der Klinik sagte, diese Diskussionen seien völlig überflüssig, denn es gibt keinen Arzt in Deutschland, der einen Patienten unnötig leiden lässt.

Diese Aussage hat ihn doch sehr beruhigt (und mich auch), denn die Angst vor dem Sterben war wirklich groß, er hat sich trotz aller palliativ medizinischer Bemühungen doch sehr quälen müssen.

Aber dann den letzten Schritt zu gehen und zu sagen, ja ich will jetzt sterben bzw. ich nehme diese Tabletten jetzt selbst zu mir, um zu sterben - das ist doch noch ne ganz andere Hausnummer oder? Und die Kraft haben doch die meisten Patienten dann gar nicht mehr.

Ach Mensch, ich weiß auch nicht, habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet, denn so ein wenig ist die Palliativmedizin ja tatsächlich schon Sterbehilfe in den letzten Tagen jedenfalls.´

Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass es die Medikamente - in welcher Dosierung zum Schluss auch immer - für meinen Liebsten gab.

Verwirrte Grüße
Marmot

Geändert von Marmot (06.10.2014 um 23:31 Uhr)
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  #2  
Alt 07.10.2014, 04:07
Kolibri62 Kolibri62 ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Liebe Marmot!
Mir geht es genauso! Allerdings denke ich, es sollte jedem überlassen werde, der noch selbst in der Lage ist.
Wir hatten hier unlängst einen Fall einer 85jährigen Dame, welche beginnende Demenz hatte.
Hier ihr Brief an die lokale Zeitung.
Hat mich sehr berührt.
http://www.vancouversun.com/news/Gil...057/story.html
Mein Mann hatte dieses Dilemma Gott sei Dank nicht! Der Krebs hatte ganze Arbeit geleistet, aber er musste nicht leiden!

Liebe Grüße Kolibri
__________________
Meine Liebe, mein Joachim
26.11.1962-03.01.2014
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  #3  
Alt 07.10.2014, 07:59
shahan shahan ist offline
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Beiträge: 154
Standard AW: Sterbehilfe

Liebe Marmot@all

Sterbehilfe ist so eine umstrittene Sache, so eine Dimension von moralischen Hintergründen und doch nehmen es ganz viele Menschen in Anspruch.
Ich wohne ja in der Schweiz und bei uns ist die Sterbehilfe legal, aber ich weiss bis heute nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll.
Die Eltern meines Schatzes waren seit Jahren bei einer Sterbehilfe Org. angemeldet, haben schön brav eingezahlt, billig ist es ohnehin nicht und es hat ihnen nichts gebracht. Sein Vater starb nicht bei Bewusstsein und seine Mutter die letztes Jahr beschloss zu gehen, sie ass und trank eine Woche nichts mehr, war zu schwach den Drink zu schlucken, denn das ist eine Voraussetzung für den Suizid.
Meinem Schatz hätte es auch nichts genützt, zwei Tage vor seinem Tod war er unter so hohen Morphiumdosen, dass er selber nicht in der Lage gewesen wäre den Drink zu nehmen. Vorher war es eh keine Frage, denn mein Liebster
wollte einfach Leben.

Ich wünsche euch einen schönen Tag

L.g.

Gisella
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  #4  
Alt 07.10.2014, 09:31
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Ort: In Niedersachsen
Beiträge: 683
Standard AW: Sterbehilfe

Liebe Marmot und liebe alle anderen,

Sterbehilfe ist ein Thema was sehr umstritten ist, aber ich kann Menschen verstehen , wenn sie sich in einer ausweglosen Situation Durch ihre Erkrankung befinden in der der sie nicht mehr sein möchten, vielleicht weil sie alleine sind oder...oder.,.und es hier in Deutschland Menschen gibt die sich denen angenommen haben.

Welches Tehema ich genauso wichtig finde ist die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht.

Mein Papa musste bevor er vor 9 Jahren gehen durfte, sehr Leiden , zum Glück hatten die Ärzte mit uns ( seiner Frau und uns Kindern ) seinen Verlauf abgesprochen, nur hat man immer so gute Ärzte? Da wir meinen Papa für seine Letzte Zeit nicht in ein Heim geben wollten war er bis er friedlich eingeschlafen ist bei uns zu Hause , meine Mutter und/oder ich waren 24 Stunden für ihn da.

Für uns statt fest nach seinem Tod, soetwas wollen wir nicht erleben müssen und schon garnicht , was wenn die Ärzte nicht so einfühlsam gewesen wären.

So haben wir alle eine Patientenverfügung und jetzt auch eine Vorsorgevollmacht.
Leben ja , aber nicht Leiden müssen, dafü gibt es Medikamente, gehen dürfen wenn die Zeit da ist und nicht den Rest des Lebens durch Maschinen am Leben erhalten werden.Da wo nur noch ein Körper im Bett liegt, wo man nicht weiß was bekommt er/sie noch mit. Es keine Aussicht auf Besserung gibt..... Dafür gibt es zum Glück die Patientenverfügung. Ich finde das ist eine Sterbehilfe die jeder zu gesunden Zeiten für sich schreiben kann wenn er möchte.

Hoffnungsvolle Grüße von glaube
__________________
gLG Heike
___________________________________________
Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.

Geändert von Glaube39 (07.10.2014 um 09:36 Uhr)
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  #5  
Alt 07.10.2014, 11:10
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Ort: Gelsenkirchen-Buer
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Standard AW: Sterbehilfe

Hallo ihr Lieben Alle !

Alles kann man in einer Patientenverfügung nicht abdecken- aber Eines
war für mich ganz wichtig.
Ich will keine dauerhafte PEG Sonde gelegt bekommen.

Diese PEG Sonde ermöglich eine künstliche Ernährung- über Jahre.

Wenn ich bewusslos dahinlebe, nur noch Körper ohne Geist bin(nach
schwerem Schlaganfall, nach einem Herzstillstand(nach geglückter?
Reanimation), nach einem schweren Unfall geistig
weggetreten(Kopftrauma, neurologisch schwer geschädigt).
Ich rede hier ausdrücklich nicht gegen eine zeitweise, einen akuten
Zustand überbrückende zwangsweise PEG Ernährung- aber alles muss
auch mal ein Ende haben.
In meiner Patientenverfügung steht mein Lebenspartner- und der weiss
genau was ich will.
Auch meine Kinder(beide in der Pflege) wissen genau, wo bei mir das Ende
zu setzen ist.
Kein Arzt wird meine Angehörigen unter Druck setzen können- denn wir
reden darüber !
Immer wieder mal.
Auch wenn einem eine todbringende Spritze verwehrt bleibt, so hat man doch
die Möglichkeit selber zu entscheiden ob man um jeden Preis- nur
weil man es kann- am leben erhalten werden muss.
Die betreuenden Ärzte sind ganz dankbar, wenn nicht SIE entscheiden
müssen.
Allerdings werden sie trotzdem im Ernstfall- auch mit Patientenverfügung-
versuchen ,die Angehörigen zu beraten"wir wollen ihn/sie doch nicht
verhungern lassen!?"
Und dann müssen unsere Angehörigen wissen was sie zu sagen haben-
auch wenn es ihnen herzlos vorkommt.

In der Patientenverfügung sollte auch stehen, dass man schmerzlindernde
Medikamente zu erhalten wünscht, auch mit dem Risiko dass eine
Abhängigkeit (Haha) entsteht oder weitere Organschäden auftreten.

Ich habe viel gesehen, sehe es immer noch- deshalb bin ich ganz sicher
wie mein Leben zuende gehen soll.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015

Geändert von gitti2002 (18.10.2014 um 22:26 Uhr)
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  #6  
Alt 07.10.2014, 12:18
Marmot Marmot ist offline
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Beiträge: 198
Standard AW: Sterbehilfe

Hallo Ihr Lieben,

lasst uns das gerne im Forum für Hinterbliebene diskutieren, vielleicht ist das tatsächlich einfühlsamer, als hier, wo noch an anderer Front gekämpft wird. Muss nur noch herausfinden, wie ich es dahin schiebe :-)

Eine Patientenverfügung haben wir auch gemacht und vorher genau besprochen, was in welchem Fall gewünscht wird und was nicht.

Da steht ja dann auch drin, diese und jene Medikamente trotz des Risikos der Lebensverkürzung oder so ähnlich.

Also mir erschien die palliativmedizinische Versorgung der letzten 24 Stunden meines Liebsten schon wie "Sterbehilfe", dafür bin ich dankbar und er hat dies ja auch in der Patientenverfügung festgelegt und wurde gefragt, ob er sediert werden möchte und er hat klar und deutlich der Ärztin geantwortet.

Ich putze jetzt erstmal Fenster und grüble weiter, vielleicht werden dann nicht nur die Fenster klarer...

Liebe Grüße
Marmot

Geändert von gitti2002 (18.10.2014 um 22:24 Uhr)
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  #7  
Alt 07.10.2014, 12:25
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Hallo
Wirklich ein schweres Thema!
Ich habe lange überlegt ob ich was dazu schreibe oder nicht.
Ich bin ja wie viele wissen ein gläubiger Mensch aber habe auch meine eigenen Ansichten.
Des weiteren leide ich ja seit meine Jugend an Depressionen.

Erst einmal ich könnte niemanden Töten.
Jedenfalls nicht unter normalen Voraussetzungen.
Dann, wenn ich das richtig sehe, ist damit eigentlich ein Suizid gemeint, denn man bestimmt selber ob man das Medikament nimmt oder nicht.

Selbstmord ist für mich nicht machbar.

Ich möchte es hier lieber nicht weiter ausführen und kann nur versichern das ich sehr unschöne Erfahrungen darin gesammelt habe.

Ich bin eher dafür das man selber bestimmt was bei einer Ausweg losen Situation passieren soll.
Versorgungsvollmacht ist ein Weg, wir haben sogar eine Generalvollmacht.
Man sollte schon sehr genau darin verfassen was wann der eigene Wunsch ist.
Der ausführende hat auch ein Gewissen und man sollte bedenken, das man mit dem erfüllen eines Todeswunsches in eine bestimmten Situation, das gewissen des bestimmenden sehr belastet.

Ich musste schon einmal so etwas entscheiden und es ist bis heute ein schwerer Stein auf meinem Herzen geblieben.
Ich hoffe das ich nie mehr so etwas entscheiden muss.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
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  #8  
Alt 14.10.2014, 12:12
Marmot Marmot ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Hallo Ihr lieben Schweizer Gisella und Lella,

vielen Dank für Eure interessanten Schilderungen aus der Schweiz. Mir war nicht klar, dass trotz der Entscheidung des Patienten für den Suizid dann nochmals solche Hürden genommen werden müssen.

Mir war auch nicht klar, dass man Mitglied in einem Verein sein muss, um diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen. Das habe ich jetzt durch die Beiträge im Fernsehen erst gehört und hier gelesen.

So sollte es meiner Meinung nach in Deutschland nicht organisiert werden. Wenn, dann muss jeder Mensch die Möglichkeit dazu haben und das darf nicht wieder vom Geldbeutel abhängen.

Die Palliativversorgung, wie ich sie hier in Berlin erlebt habe, war wirklich ausgezeichnet. Hoffentlich kann das auch in der Schweiz umgesetzt werden.

Ja, ein wirklich schweres Thema in jeder Hinsicht.

Herzliche Grüße
Marmot
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  #9  
Alt 14.10.2014, 13:58
Lella Lella ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Ja, ich hoffe auch sehr, dass die Palliativmedizin hier noch mehr an Bedeutung gewinnt. Ich bin aber sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, es werden wirklich grosse Anstrengungen unternommen. Leider ist es zur Zeit noch sehr von der Region abhängig, welche Angebote einem Patienten und seinen Angehörigen zur Verfügung stehen.

Was mich aber auch beeindruckt hat, ist die Aussage einer Palliativärztin, die sich dahingehend äusserte, dass viele Menschen ihre Sicht auf die Sterbehilfe ändern, und diese auch gar nicht mehr in Anspruch nehmen möchten, wenn sie erst einmal erfahren haben, was ihnen die Palliativmedizin bieten kann. Sterbehilfe bleibt dann als "Plan B" im Hintergrund.

Und ich denke, genau dies sollte der Weg sein. Linderung und ein "gutes" Leben, solange es geht. Und wenn dies nicht mehr geht, die Möglichkeit allem ein humanes Ende setzen zu können.

Aber wie Du richtig sagst, Marmot, ein schwieriges Thema. Und ich denke, dass sich die Sichtweise darauf auch mit jeder Erfahrung, die man macht ändert. Viele, die einen geliebten Menschen auf seinem letzten Weg begleitet haben, denken sich vielleicht, oh, hätten wir ihn doch erlösen können, es wäre doch so viel einfacher gewesen viel früher und "geplant" aus dem Leben zu scheiden... Ich bin mir aber nicht sicher, ob das jeder, der bei einem Freitod mit Hilfe einer Sterbeorganisation dabei war, dies auch noch immer genauso sieht...
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Lella
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  #10  
Alt 14.10.2014, 14:46
Benutzerbild von Alter Stassfurter
Alter Stassfurter Alter Stassfurter ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Sterbehilfe...wie geht man damit um, wenn ein Angehöriger den Wunsch äussert, selbstbestimmt und in Würde zu gehen...
Meine Mutter hatte ihrerzeit eine PV hinterlegt...Alles gut und schön, die Ethik lässt im KH aber keine Sterbehilfe zu...Als ich sah, wie meine Mutter immer weniger wurde und körperlich / Kräftemäßig abbaute, sprach ich mit meiner Schwester und meiner Tante (der Schwester meiner Mutter) über die PV und wir wurden uns darüber einig, den behandelnden Arzt über das weitere Vorgehen zu begfragen...er sagte mir ganz klar, Herr S. Ihre Mutter hat noch ein Zeitfenster von eventuell 3-4 Tagen, wir leisten keine lebensverlängenden Maßnahmen, aber die Grundversorgung...
Mit der Prognose 3-4 Tage lag er sehr genau...

btt...Sterbehilfe ist (für mich!!) ein Weg der Würdigung eines Menschen...Man lässt ihn nicht auf Gedeih und Verderb an Schläuchen und Maschinen dahinvegetieren...Niemand wird sich in die Situation des Betroffenen hineinversetzen können, Niemand hat das Recht, einen Menschen zu bevormunden...In den Gremien wird immer schön diskutiert und gesprochen...und...geholfen hat's bisher Keinem...
Wer sein Leben selbstbestimmt geführt hat, dem darf nicht verwehrt werden, es selbstbestimmt zu beenden. und selbst, wer auf fremde Hilfe angewiesen ist, dem darf ein Recht auf Schmerz-und Leidensfreiheit nicht verwehrt werden. LG Ronald
__________________
Man muss mich nicht mögen, aber man sollte mich respektieren!
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  #11  
Alt 14.10.2014, 15:23
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sterbehilfe

Hallo an Alle,
1. Ablehnung lebensverlängernder therapeutischer Maßnahmen, wenn eine Heilung absgeschlossen oder extrem unwahrscheinlich ist. Das muss das Recht jedes Patienten und jeder Patientin sein, wenn er nicht mehr reden kann kann das die Patientenverfügung regeln. Das ist keine Beihilfe zum Suizid.
2. Verordnung von Medikanten zur Beruhigung oder Schmerzbekämpfung auch dann, wenn sie die Lebensdauer verkürzen könnten. Auch das ist keine Beihilfe zum Suizid.
3. Maßnahmen, die zu einem schnelleren Tod führen auf Wunsch des Patienten. Darum geht es bei der Frage, ob Ärzte dies tun dürfen. Das kann Beihilfe zum Suizid sein.
Einem Arzt wird man kaum nachweisen können, dass es Beihilfe zum Suizid war, wenn auch die Möglichkeit 2 gegeben ist. Meist ist daas bei Krebs im Endstadium so, da die Krankheit fortschreitet und mit Schmerzen verbunden ist. Aber der Arzt sollte auch nicht vom Gesetzgeber bedroht werden.
Befor meine Frau ins Hospiz kam, wurden Anzeichen für ein beginnendes Leberversagen festgestellt. Eine Ärztin sagt mir später, dass sei noch gut, weil sie so nicht so lange leiden mußte. Aber es hätte auch anders kommen können.
liebe Grüße
Hermnn
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  #12  
Alt 14.10.2014, 15:57
Lella Lella ist offline
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Beiträge: 221
Standard AW: Sterbehilfe

Hallo nochmal
Ich glaube genau da liegt die Problematik. Wo fängt die aktive Sterbehilfe an und wo hört die Linderung von Leid auf?

Sprechen wir von Sterbehilfe im Sinne einer Freitodbegleitung, wie sie von den Organisationen Exit oder Dignitas in der Schweiz angeboten werden, ist es so, dass dazu der Patient ein Medikament nehmen muss. Er muss es entweder noch SELBER schlucken können oder SELBER einen Infusionshahn öffnen. Alles andere, also eine Gabe durch Dritte, ist auch in der Schweiz illegal. Und er muss in diesem Zeitpunkt noch URTEILSFÄHIg sein. Einen solchen Schritt bei vollem Bewusstsein zu gehen, das stelle ich mir sehr, sehr schwer vor, sowohl für Angehörige, wie auch für den Betroffenen selbst. Dies ist jedoch nur die eine Seite und ich bin hier auch der Meinung, dass dies jeder Mensch für sich selbst entscheiden können soll. Vielen hilft es auch ganz einfach, zu wissen, dass sie jederzeit könnten...

Wie oft unbewusste oder bewusste Sterbehilfe durch einen Arzt, eine Pflegerperson oder auch Angehörige geleistet wird, dies ist wohl schwerz zu sagen und die Grenze zur blossen Linderung wohl fliessend. Und auch hier denke ich, dass das gut so ist und dass die meisten Betroffenen instinktiv richtig und im Sinne des Patienten handeln... Der Gesetzgeber hat hier meiner Meinung nach nichts zu regeln, vor allem nicht dann, wenn ein Leben offensichtlich nicht mehr zu retten ist und ein Weiterleben nur noch für kurze Dauer und unter grossem Leid möglich wäre.

Liebe Grüsse
Lella
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