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Alt 12.05.2012, 23:52
Ziege66 Ziege66 ist offline
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Registriert seit: 12.05.2012
Beiträge: 26
Standard Mein lieber Mann hat einen metastasierten Pancoast-Tumor

Hallo Ihr alle,
ich habe eben Eure Beiträge gelesen. Ich habe mich dann entschlossen, mich hier zu registrieren und über uns zu schreiben. Oft sitze ich da, wenn mein
Mann schläft, und würde mich so freuen, mich mit anderen austauschen zu
könne, da es wohl vielen ähnlich geht, obwohl man beim Arzt so oft denkt,
komisch, uns hat es wohl besonders schlimm erwischt.
Ich erkenne mich in vielen Beträgen wieder, weil sich vieles so ähnelt.
Mein Mann hat Lungenkrebs mit einem Tumor im rechten Lungenflügel, Metastasen in den Rippen auf der rechten Seite und einen ca. 8 cm großen
Tumor über dem Steißbein.
Wir haben im März erst diese Diagnose bekommen, obwohl es meinem Mann schon sehr lange nicht gut geht. Aber da wurde immer weggeschaut und
alles auf den Rücken geschoben bis es nicht mehr ging.
Wir haben zwei Chemos, die jeweils 8 Stunden gedauert haben hinter uns. Dies mußten wir jetzt unterbrechen, da sich der Tumor über dem Steiß-
bein in wenigen Wochen von 4 auf 8 cm vergrößert hat. Das hat zur Folge, dass mein Mann gar nicht mehr weiß, wie er liegen soll, aber auch nicht auf-
stehen kann, weil er zu schwach ist. Letzten Montag haben wir mit einer Strahlentherapie begonnen, die den Tumor verkleinern soll. Da dies bei uns in der Stadt nicht möglich ist, müssen wir jeden Tag insgesamt 2 Stunden fahren, für 5 Minuten Bestrahlung und das 4 Wochen lang. Zum Glück können wir das mit einem liegenden Transport machen, so dass mein Mann bei der Therapie nur die Liege mit einem Rollbrett wechseln muß und ansonsten nur liegt. Trotzdem ist das alles sehr anstrengend und es geht ihm immer schlechter. Durch die Chemo sind die Schleimhäute kaputt gegangen, so dass das Schlucken schwierig ist. Der Geschmackssinn ist vollkommen verändert, ehemalige Lieblingsgericht sind jetzt eklig. Es gibt auch Probleme mit Wasser
lassen und dem Stuhlgang. Außerdem ständig wahnsinnige Schweißausbrüche. Die Schmerzen haben wir im Moment auch mal wieder nicht im Griff, nachdem wir die Medikamente schon zig mal geändert
bzw. erhöht haben. Sie kommen meistens morgens 2 - 3 mal im Abstand
von ca. 1,5 Stunden. Tagsüber geht es dann und abends geht es dann wieder los. Der Arzt sagte mir, wir sind bei der Basismedikation fast am Limit
angekommen, obwohl alle ja immer sagen, man braucht keine Schmerzen zu haben. Für die Durchbruchschmerzen haben wir Effentora, die wir natürlich
auch öfters nehmen. Außerdem haben wir noch ein Nasenspray, das ganz gut hilft. Aber diese Schmerzen kommen einfach viel zu oft und hauen meinen Mann so um, dass er zittert, Schweißausbrüche bekommt, weint und einfach nicht mehr kann. Wenn die Medikamente wirken, geht es dann wieder. Freitag hat mich dann bei der Strahlentherapie der Arzt angesprochen und gefragt, wie lange ich das zu Hause wohl noch so schaffen werde, da es meinem Mann ja nicht gut geht. Ich habe ihm gesagt, dass ich es so lange schaffe, wie es sein muß, wobei ich natürlich nicht weiß, was noch kommt. Mein Mann möchte auf keinen Fall ins Krankenhaus. Natürlich ist die Situation auch
für uns zu Hause sehr schwierig. Wir haben drei Kinder (10, 12, 19) und auch die nimmt alles sehr mit, wobei jeder von den dreien das anders ver-
arbeitet. Ich bringe es jedenfalls nicht übers Herz, meinen Mann ins Krankenhaus zu schicken. Zum Glück habe ich eine SAPV-Verordnung vom
Palliativ-Stützpunkt und die Pflegestufe II ist beantragt. Ich muß nur
endlich mal für mich einsehen, dass ich das auch in Anspruch nehmen muß. Ich habe dem Arzt gesagt, wenn er meint, dass es aus seiner Sicht zu Hause nicht mehr geht, wenn also medizinische Dinge sich ändern (z. Zt. hat mein
Mann z. B. einen Infekt mit grünlichem Auswurf, wogegen er ein Antibiotikum
bekommt), soll er das Nötige veranlassen. Ich würde mich freuen, wenn
jemand Zeit und Lust hätte, mir zu schreiben.
Denn es ist ja doch so, dass man, mit je mehr Leuten man darüber spricht, immer mehr erfährt und oft noch ganz neue Möglichkeiten entdeckt,
die man bisher gar nicht kannte.
Ich wünsche Euch jedenfalls allen einen schönen Muttertag und freue mich
auf Eure Nachrichten.
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