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  #601  
Alt 03.01.2012, 20:53
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

...Papá DU fehlst uns so.....
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*28.08.1940 - 20.10.2010

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  #602  
Alt 11.01.2012, 19:39
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

...ich habe mich entschlossen, einen Berufswechsel vorzunehmen. ich würde gern für eine Krebsorganisation oder ähnliches arbeiten...der Gedanke weckt ein angenehmes Gefühl in mir auf...
ich habe ein sehr tolles Zitat gefunden:

Franz von Assisi 1181-1226
„Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche.“

DAS könnte glatt von Papa gekommen sein, und wisst ihr,Papa hiess Francisco - dies war sein Schutzpatron...
das kann doch kein Zufall sein...



liebe Annika, fühl dich umarmt. ich hoffe euch geht es soweit. seid alle stark, obwohl ich auch oft schwach bin....aber ich denke daran, was papa sagen würde,
da passt schon wieder das Zitat welches ich zufällig gefunden habe

herzlich eure * chica*

...
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  #603  
Alt 11.01.2012, 19:56
frohsinn frohsinn ist offline
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Daumen hoch AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hi Chica..na das hört sich doch gut an und ein toller Vorsatz fürs neue Jahr,ich bin sicher es hilft dir bei deiner Trauerbewältigung......Aber ...es ist auch ein sehr schwerer,emotionaler Job....und auch wenn dich Franz Asiisi in Gedanken begleitet und stärkt hast du mit Krebskranken Menschen zu tun ...Na schau mal was für dich in Betracht kommt und wenn du googelst sieht du viele Möglichkeiten wo du dich organisieren kannst....
Also wünsche ich dir ein gutes Händchen für dein Vorhaben ... und Freude an der Arbeit !!!!
Bei meinem Mann haben sich Ende des Jahres schon neue Metas im Bauchraum gezeigt... Ende Februar wird nachkontrolliert in wieweit sie die Größe behalten haben ...und je nachdem wird die Therapie versucht anzupassen....Chica,auch Annika und die anderen Mädels hier haben das ja alles schon hinter sich und ihr wißt besser was auf uns zu kommt.....Hoffe bloß nicht zu schnell ............

Dann Grüße ich hier in die Runde .....bis bald mal wieder ,die Frohsinn
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  #604  
Alt 12.01.2012, 15:37
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

vielen Dank liebe Frohsinn, ich drücke euch die Daumen, das ihr den wertvollen Schatz Zeit, lange auf eurer Seite habt.

Ja mit dem Job, es ist eine Sekreteriatsaufgabe (Büro), dies traue ich mir zu....für das andere ist leider mein Geist zu schwach, Papa war Papa und ich würde seinen Abschied - die schwere Zeit immer wieder zu Hause wollen, allerdings bin ich so ein Typ der für Wunden, verarzten etc umkippt und dafür nicht geeignet ist....aber trotzdem ist es im Sinne diesen Bereiches und ich bete das dies klappt.
Ich arbeite bei einem großen Konzern im Büro, man arbeitet , erwirtschaftet Umsätze - aber SINN wäre es für mich für die Deutsche KRebshilfe zu arbeiten oder ähnliches....


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  #605  
Alt 16.01.2012, 12:32
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

ich habe geträumt, von Papa, ich weiss ich hab von ihm geträumt aber ich weiss nicht mehr was....hat er mich besucht? Das tolle an träumen ist doch, das wir eine "Ebene" haben, wo wir uns alle treffen können....
es war sooo schön...ich hörte seine Stimme, es fühlte sich so echt an....
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  #606  
Alt 16.01.2012, 12:33
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

...seh in die Sterne und glaub an das Licht....
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  #607  
Alt 16.01.2012, 19:46
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Ihr Lieben.
Ich wünsche euch alles Glück und einen riesen Haufen Gesundheit für euch und eure Lieben in diesem Jahr.

Ich bin froh, dass diese Tage zu Ende sind... irgendwas gibts immer...
Aber ich will mich nicht beschweren - ich bin wohlauf, meiner Mama gehts prima und mein Schatz ist auch gesund.

Ich weiß nicht... ist es das Alter, dass einem aufzeigt, dass es kein wichtigeres Gut gibt als die Gesundheit? Oder sind es die eigenen Erfahrungen, die Anteilnahme am Schicksal anderer, liebgewonnener Menschen?
Ich weiß es nicht... auf jeden Fall habe ichs erkannt. Und trotzdem erwische ich mich beim Meckern, weils mir oft viel zu gut geht.
Dann lese ich von Frohsinn, für die ein neues Jahr auch neues Bangen bedeutet.
Ich drücke dir und deinem Mann feste die Daumen - halte uns bitte auf dem Laufenden.

Chica - toll, wenn du dir vorstellen kannst, dich in den Dienst der Krebshilfe zu stellen. So ein Jobwechsel ist immer so eine Sache... aber wenn du das von Herzen willst, dann kann darin auch nichts falsch sein bzw. gehst du mit Elan und Sinn an die Sache - das muss doch einfach klappen.
Bewundernswert. Hut ab, meine Süße.
Dein Papa wäre unglaublich stolz auf seine kleine starke Chica

Ich dachte nach Papas Tod daran, im Hospiz ehrenamtlich zu helfen.
Wenn ein Mensch einfach jemanden braucht, der ihm das Gefühl gibt, nicht alleine zu sein... da wäre ich doch perfekt... darf dabei sitzen, mein Buch lesen, mal die Hand halten, Tränken - einfach da sein... dachte ich.
Allerdings riet mir meine Mama davon ab. Sie fand den Gedanken schön, aber ich wäre nicht der richtige Typ Mensch, der diese Belastungen auf sich nehmen kann.
Heeeee... ich bin innerlich ein Kerl wie ein Baum (ein weiblicher Baum). Ich habe das Schlimmste in meinem Leben erlebt, was ich mir vorstellen konnte. Ich habe es gemeistert. Ich bin daran gewachsen.
Wieso soll ich sowas nicht schaffen? Ich kenne die Menschen doch gar nicht?!
Tja, dann dachte ich mehr darüber nach und musste meiner Mama Recht geben. Ich baue binnen kürzester Zeit zu alten oder kranken Menschen eine Beziehung auf. Für mich alleine. Irgendwas finde ich immer an diesen Menschen, dass sie für mich liebenswert macht. Das gründet mein zutiefst empfundenes Mitleid. Ich wäre traurig, ich würde mich in das Schicksal des Menschen hineinsteigern, vielleicht versuchen, in ihm aufzugehen, etwas zu bewegen. Und dann? Dann leide ich mit ihm, sterbe wieder ein kleines Stückchen, wenn der Mensch geht.
Ich weiß ehrlich nicht, ob ich das packen würde. Wohl eher nicht.
Ich merke das ganz deutlich, dass ich bei älteren Menschen alles an ihnen abscanne, nach Ähnlichkeiten suche... die Fingernägel? Die Augenbrauen? Der Kehlkopf? Die Hände? Die Gesichtsform? Die Haarfarbe? Irgendwas finde ich immer, woran sich meine Erinnerungen hochziehen...

Stellt euch mal vor: Samstag bin ich auf die Terrasse meiner Mama gegangen. Da lief eine rote Katze. Meine Mama wollte sie verjagen, ich bin raus und habe sie angelockt und gestreichelt. Sie war so ein wunderschönes Tier (und ich bin kein Katzenfreund). Diese hellgelben Augen, dieses wunderschöne, gepflegte rote Fell, die rosa Nase und die kleine rosa Zunge.
Meine Mama meinte: Warum hast du plötzlich an der so einen Narren gefressen?
Ich sagte: Weil sie rot ist! Und weil der Papa (und ich und meine Geschwister) auch rote Haare hatte. Ich mag seit Papas Krankheit (nicht seit seinem Tod) nur noch ROTE Katzen.
Bekloppt! Meine Mama lachte und schüttelte liebevoll ihren Kopf... "Du bist ein Papa-Kind!"
Ja, das bin ich

Chica, wenn das dein Weg sein soll, dann gehe ihn.
Ich finde es toll. Ich könnte nicht hauptberuflich ausbrechen. Was wäre, wenn... Ich habe meine Sicherheit im Job, meine "Familie" und einige Freunde in der Firma.
Sag Bescheid, wie du dich entscheidest und wie du voran kommst.

Allen anderen schicke ich herzlichste Grüße mit meinen Gedanken an euch.
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Alles Liebe.
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #608  
Alt 30.01.2012, 10:07
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

...er fehlt so....
als wir das Grab fertig gemacht hatten, konnte ich mich von dem Holzkreuz, was man vor dem Grabstein bekommt nicht trennen. Ich wollte nicht das das so wegkommt,
nun, ich hatte es, wollte es irgendwie feierlich verbrennen, zu Ostern, so dachten wir uns das so. Jedesmal, wenn ich aber das Kreuz gesehen habe, durchfuhr mich diese endlose Trauer.

Gestern morgen stand ich auf. Sah eine Schale und fragte meinen Mann: " was hast du denn hier im Kamin verbrannt, dies ist Kohle?"

Er zögerte und sagte: " Ich dachte es wäre besser du bist nicht dabei und ich hab es jetzt verbrannt."

Feinsäuberlich die Kohlereste in einer Schale.

Ich war so traurig, wütend. Ich hatte Lust ihn zu schlagen, ohrfeigen, ihn anzubrüllen, eine masslose Wut kam in mir hoch, ich sagte nur: ," du kannst doch nicht entscheiden - so etwas bedeutsames entscheiden - "


Hat er richtig gehandlet, um die Trauer zu nehmen, endlich loszulassen, dieses Holzstück - doch für mich von solcher Bedeutung?
Ich weiss es nicht...

Im Moment fühle ich mich so traurig, es geht manchmal besser, doch die Traurigkeit holt einen immerwieder ein....
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  #609  
Alt 06.02.2012, 07:54
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Liebe Chica.
Du fragst, ob dein Mann richtig gehandelt hat?

Aus der Nähe – aus deiner Sicht – gesehen:
bestimmt nicht.
Du hast das Kreuz erstmal behalten wollen, warst unzuschlüssig, was und wie du damit weitermachen wolltest...
Jetzt hat dein Mann dir die Entscheidung abgenommen.

Aus meiner Sicht, aus der Ferne, mit Abstand:
Sei ihm nicht böse – er hat so entschieden, weil er dich liebt. Er wollte nichts Böses damit bezwecken.
Vielleicht hatte er Bedenken, dass du noch tiefer in deine Trauer rutschst oder noch schwerer da raus kommst.
Vielleicht wollte er damit helfen, dir die Entscheidung abzunehmen, weil er das Gefühl hat, sonst nicht viel tun zu können, um dir deine Trauer zu nehmen.

Chica, ich wäre sicher genauso sauer.
Es war DEIN Papa. Es war das Kreuz SEINES Grabes, dass DU mitnehmen wolltest, weil DU entscheiden wolltest. DU wolltest es feierlich verbrennen und dabei an DEINEN Papa denken, der DIR so nah ist.

Aber sieh es vielleicht mal von seiner Seite aus.
Krass gesagt: Es war ein Stück Holz.
Du brauchst kein Stück Holz, um dich in Gedanken an deinen Papa daran zu klammern.
Brauchst du ein weiteres Ritual, um deine Trauer daran zu binden?
Dann verstreue die Holz-Asche im Sommerwind, den dein Papa liebte, oder nimm sie beim nächsten Mal mit ans Meer, oder vergrabe sie im Land deines Vaters in der Erde auf einem Berg...

Du hast bestimmt Angst davor, dass du mit Vernichten des Holzkreuzes irgendeinen Schwung Erinnerungen mitvernichtest, oder?
Es ist kein "Verrat", kein Vergessen, kein Verdrängen.

Dieses Kreuz ist nur aus Holz und hat mit deinem Papa nichts zu tun.
Es stand auf dem Grab, bis ein Stein seinen Platz einnahm und damit unwichtig wurde. Es war ein Platzhalter für ein reales Denkmal, das weitaus mehr Gewicht hat. Dieses Holkreuz sollte nicht auch zum Platzhalter in deinem Leben werden. Das brauchst du nicht. Du hast deine Erinnerungen, deine Wirklichkeit von deinem Papa.
Lass diese Holzkreuz-Asche nicht so einen wichtigen Stellenwert einnehmen.

Vielleicht siehst du es heute, ein paar Tage danach, schon anders.

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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #610  
Alt 21.02.2012, 22:50
*chica* *chica* ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

ach annika, du triffst es glaube ich mal wieder auf den Punkt.

es sind ein paar Tage vergangen, etwas Zeit zum durchatmen....ich schliesse die Augen und mus nachdenken.


Ich hatte vor Kurzem den Traum, ich hätte Papa besucht. Es war in unserem früheren Schrebergarten. Er sah so wundervoll aus, so braungebrannt, seine stattliche Figur, in seinen "Knickebockers" aus Cord, unser Labrador Leo lief umher und auch unser erster Hund, unser Tuffi war da....
es war so REAL...
ich sitze hier und warum habe ich einfach nur das Verlangen zu Weinen, es war so schön....ich wollte gar nicht aufstehen, ich schlummerte immerwieder ein und ich konnte dort "weiterträumen" wo ich aufgrhört hatte.
Kennt ihr das? es ist einfachunglaublich....doch irgendwann musste ich den Traum ziehen lassen und meine kleine Elena und mein Dario verlangten dann doch mal nach mir....
Ich war meinem Mann dankbar, das er mich bis zum Vormittag einfach hat schlafen lassen...es war so schön...

Ich sage meinem Sohn, Träume sind etwas ganz besonderes, denn in ihnen, können wir hingehen, hinfliegen wohin wo wir nur wollen. Man kann sich verabreden, wir können Leute besuchen....

Wahrscheinlich glaube ich dies so sehr, das ich es selber mache...oder ich hatte wirklich die Gelegenheit Papa zu besuchen...???
Ich weiss es nicht aber ich weiss wie echt das war, wie schön...


War es ein <Zeichen, das dies mit dem Kreuz nicht so schlimm ist?
Ich habe heute eine Kiste gekauft, möchte die Asche umfüllen und sobald der Frühling kommt, werde ich diese verstreuen....an einem seiner liebsten Plätze, es war am Mühlengraben, ja mit diesem einst so unbedeutenden Graben, verbinde ich soviel mit Papa, Mist! meine Tränen laufen schon wieder...

Papá. te mando adonde siempre estes un besico. tu ana.
...
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  #611  
Alt 01.03.2012, 15:18
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

haben heute Papas Grab Frühlingsfrisch gemacht....hätte weinen wollen, habe es aber nicht, da meine Ma dabei war, und sie war so froh, dass Papa endlich wieder frische blühende Blumen hat.... es sah so trist aus, jetzt ist es aber wieder schön....

wollte sie mal nicht mit "runterziehen". auch wenn es Ok ist und auch eine Mama dafür steht, und es nicht schlimm gewesen wäre, aber ich wollte es nunmal nicht...

bin aber jetzt wieder sehr, sehr traurig....


con todo mi corazon pienso en ti,
con toda mi alma te quiero, con cada dia mas,
con todo mi carino recuerdo el pasado,
con toda la esperanza se - que nos vamos a ver otra vez....
um besico papi- tu ana
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  #612  
Alt 11.03.2012, 20:43
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo ihr Lieben,
es wird endlich Zeit dass der Frühling kommt, das die Sonne unsere Haut begrüsst und dass wir uns endlich draussen die Sonne geniessen können.

Ich bin gespannt wenn dieses Jahr (ja auch dieses Jahr wird Papas Kirschbaum wieder blühen) der Kirschbaum wieder seine Blütenpracht zeigen kann....

Ich merke das jetzt nach 1,5 Jahren ganz viele Bilder von Papas Tod erst jetzt wieder so real werden. Es macht mich traurig, es macht mir angst...

Ich sehne mich, wenn ich dann doch mal im Traum Papa begegnen kann und er "hantiert" wie damals, wo noch alles in Orndnung zu sein schien....
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  #613  
Alt 12.03.2012, 07:05
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Liebe Chica.
Ich kenne das auch, wenn die Sonne anfängt, uns zu wärmen, wenn die Blumen zu blühen beginnen... dann denke ich besonders an den ersten Frühling ohne meinen Papa.
Wie ich mit Mama schon auf der Terrasse gesessen habe und wir in jedem wachsenden Grashalm, in jedem bunten Blütenblättchen, in jedem Vogelzwitschern und Bienensummen eine Aktivität vom Papa entdeckt bzw. ihm zugeschrieben.
Verrückt. Aber das hat's uns so warm ums Herz gemacht...

Ich glaube, jeder freut sich darauf, wenn der Frühling kommt. Dann wird die Stimmung anders, man entkommt dem dunklen, kalten Wetter, den tristen Tagen, dem Grau.

Ich lebe dann immer auf - und das wünsche ich jedem von Euch.
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  #614  
Alt 18.03.2012, 13:34
gatita gatita ist offline
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Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo ihr, Chica, Annika und alle anderen,

nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder. Ich hadere oft so mit allem, dass ich manchmal gar nicht mal in der Lage bin, zu schreiben. oft kommt es mir so vor, als bringt gar nichts ein Fortkommen....

momentan ist eine schlimmere Phase - fast 9 Monate Trauer...und jetzt alles wieder sehr schwer. Ich habe in der Zwischenzeit auch meinen JOb gekündigt, um endlich wieder mit meinem Freund zusammenzuleben. Vorher bin ich zwischen drei orten gependelt - Arbeit an einem Ort, Eltern an einem Ort, Freund an einem Ort. nachdem mein vater starb, war es irgendwie klar, dass sich was ändern muss. aber diese vielen wechsel...versuche mich nun selbständig zu machen, das braucht energien, gleichzeoitig versucht mein partner mich aber aufzufangen und nimmt mir vieles ab. dennoch ziehen isch die abschiede eben weiter: von der arbeit, von den kollegen, von "meiner" alten wohnung (meiner rückzugshöhle zu zeiten, als ich dauernd nach hause pendelte zu meinem vater)....

...und diese trauer über allem wie ein weiter, weiter schleier....es kommt mir so vor, als bin ich immer noch dabei zu realisieren...es wirklichkeit fühlen lassen....so lange zeit? dabei dachte ich zwischenzeitlich ich wäre schon weiter, hätte es angenommen und muss "nur" weitergehen....auch lassen die träume von und mit meinem vater wieder nach....dafür tauchen die letzten bilder, momente, worte wieder mit einer vehemenz hoch und der schmerz ist da so übermächtig, bedrückend..

... ich habe mich noch nie so lose, ungefestigt und unverwurzelt mit mir under welt gefühlt wie in dieser zeit. wo bin ich? wo soll ich hin? wo gehöre ich hin? es gibt logische antworten darauf ("du gehörst zu deinem partner", "geh voran und schaue auf das gute im Leben (von dem es unbestritten einiges gibt)..) und dennoch "fühlt" sich nichts richtig, verlässlich und eindeutig an. Ich komme mir vor, wie ein paragleiter, der seine flugbahn verloren und zwischen den winden, oben und unten, hin und hergerissen wird und nicht mehr weiss, wie er sicher wieder auf dem boden landen kann...

Wie gut, dass ich hier schreiben kann, was ich keinem anderen erklären oder begreifbar machen kann.

Ich wünsche euch weiterhin den richtigen kompass für euren weg!

ich hoffe so sehr, dass es eines tages möglich sein kann, dass wir wieder zu unseren vätern finden. dass es im leben einen draht zwischen uns und ihnen gibt, der uns hält, und danach eine wiederbegegnung.

euch allen alles liebe und viele frühlingsstrahlen!

gatita
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  #615  
Alt 23.03.2012, 12:30
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Liebe Gatita,
als ich deinen Beitrag las, dachte ich: Ach - so ähnlich gings mir auch.

Bevor mein Papa starb, nahmen mein Freund und ich uns vor, uns eine gemeinsame Wohnung zu suchen. Er begab sich auf die Suche - ich hatte dafür keinen Sinn, da ich täglich bei meinen Eltern war und "Botengänge" erledigt habe.
Er fand eine schöne Wohnung, ich musste sie natürlich begutachten und wir bekamen auch den Zuschlag. Vor Weihnachten 2007 unterschrieben wir den Mietvertrag, kauften eine Küche und dann wars das erstmal für mich.
Mehr Gedanken konnte ich nicht dafür aufbringen. Die Sorgen um meinen Papa wurden immer mehr und veränderten sich in Angst und Schrecken.

Als Papa Silvester 2007 starb und das neue Jahr begann, begann auch für mich ein komplett neues Leben. Zuerst stand auf dem Plan, dass ich meiner Mama noch 3 Wochen Beistand leistete. Ich blieb bei ihr im Haus, ging arbeiten, organisierte alles rund um Papas Tod (Schriftverkehr).
Erst danach bin ich wieder in meine Wohnung zurück und fing das Packen an.
Umzug lief reibungslos und das neue Leben in einer neuen Wohnung begann.
Ich stand so unter Stress, dass ich kaum Zeit hatte, über meine eigene Trauer nachzudenken bzw. sie "auszuleben", was auch immer man darunter verstehen mag - jeder wie er kann und mag.

Jetzt sind 4 Jahre vergangen und wenn ich manchmal zum Sport fahre, komme ich an meiner alten Wohnung - in der ich mich sauwohl gefühlt habe - vorbei.
Ich kann REIN GAR NICHTS denken, wenn ich das Haus sehe.
Dort fand ein Teil meines Lebens statt, in dem ich sehr glücklich war.
Aber es gab auch einen anderen Teil, in dem ich todunglücklich war (Papa).
Ich empfinde nichts beim Anblick des Hauses. Komisch.
Für mich zählt mein Leben neu ab dem Zeitpunkt von Papas Tod in der neuen Wohnung.

Ich habe nach Erklärungen gesucht, warum es mir dabei so geht.
Gefunden habe ich keine. Ich nehme es einfach an.
Der Stress um diese Zeit war vielleicht gut für mich, sonst wäre ich versunken, hätte mich eingegraben. So war ich gefordert: von meiner Mama, vom Umzug und die ganze Planerei und Erledigungen nach Papas Tod.

Allerdings habe ich 1/2 Jahr gebraucht, als mein Kopf dann endgültig sagte: So, Mädel! Jetzt lass es raus - genau hier und genau jetzt!
Wir waren an der Ostsee im Urlaub. Dort fühle ich mich heimisch, das Meer gibt mir das Gefühl von Geborgenheit, Fliehen können. Die Ruhe und die Entfernung von Zuhause hat mir geholfen, meinen Ballast zu erkennen und rauszulassen. Erst dort wollte ich mich fallen lassen und meinen Gedanken Herr werden.

Ich habe auch danach noch sehr lange getrauert, aber diese Zeit an der See war wie Heimkommen. Dort habe ich zu Papa gesprochen, habe um ihn geweint und mit meinem Freund gelacht.

Gatita, du hast eine große Veränderung vor dir, die dir vielleicht auch hilft, deine Gedanken zu sortieren, einiges zu klären, was dich innerlich beschäftigt.
Man muss von ganz alleine Dinge bewegen, damit sich was ändern kann.

Vielleicht bringt der Stress dich einen Schritt weiter, damit du nicht mehr in deiner unendlichen Trauer versinkst, sondern kleine Schritte nach Vorne machst, die dich weiterbringen können.
Ich wünsch es dir.

Und allen anderen wünsche ich ein schönes Wochenende.
Endlich ist die Sonne da
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Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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