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  #1  
Alt 05.02.2005, 19:38
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Standard Mama geht es nicht gut!

Lange habe ich hier nicht mehr geschrieben, geschweige den gelesen, meine Mama vordert alle Aufmerksamkeit!
Vor drei Jahren wurde Brustkrebs bei ihr diagnosdiziert, OP, Chemo und Bestralung folgten, vor ca. 4 Monaten kam der Krebs wieder, im Schambein, Metastasen in Lunge und Leber wie auch auf Brustbein und Rückenwirbel.
Wieder Bestralung und Chemo, wo jedeoch die Chemo im Moment unterbrochen ist weil ihr Blut-Bild nicht in ordnung ist, sie kann und darf auch nicht mehr laufen, hat stark abgenommen, halt die üblichen Nebenwirkungen! :-(
Eine Frage hätte ich, ich weiß nicht wie ich es meiner Tochter beibringen soll das ihre Oma so krank ist, sie ist 5 und liebt sie abgöttisch!
Vieleicht kann mir jemand eine Rat geben, danke schon mal im voraus!
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  #2  
Alt 06.02.2005, 01:20
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Standard Mama geht es nicht gut!

Liebe Trixy,

aus eigener Erfahrung weiß ich, das es sehr schwer ist Kindern "beizubringen" das ihnen sehr nahe stehende Menschen schwer krank sind und evtl. sterben können.

Mein Vater ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Meine Kinder, sprich seine Enkelkinder sind 7 und 10 Jahre alt. Ich antworte auf alle Fragen, die mir meine Kinder stellen ehrlich und versuche dabei kindgerecht zu sein. Ein Beispiel: Beide Mädels fragten mich, ob der Opa an dem Krebs sterben kann. Ich antwortete: "Ja, das kann sein, muß aber nicht."

Desweiteren "verabreiche" ich meinen beiden Mädels bei Hiobsbotschaften die Notfalltropfen von Dr. Bach (Rescuetropfen). Die nehme ich übrigens auch regelmäßig. Diese Tropfen können nicht schaden (da pflanzlich) sondern nur helfen.

Einen lieben Gruß
Britta OWL
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  #3  
Alt 06.02.2005, 11:11
Benutzerbild von Peter
Peter Peter ist offline
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Trixi,

ich denke es ist sehr wichtig das man auch mit den Kindern offen darüber redet...
Es ist nicht einfach das alles Kindgerecht rüber zu bringen...

Meine Erfahrung sagt mir allerdings, gerade in diesem Alter haben die Kid`s noch eine ganz andere Vorstellungskraft.
Sie können sich leichter im Tod, ein "bildlich" fröhliches Weiterleben auf einem Stern ganz weit von hier vorstellen, wo die Oma, der Opa, oder wer auch immer auf uns herabschaut und seine freude hat zu zusehen was wir hier unten machen...

Ich weiß auch es ist nicht einfach und einem selbst tut es ja auch weh wenn man darüber reden muß...aber den Kindern hilft es ungemein....

Alles Gute und vielleicht gibt es ja doch noch einen Hoffnungsfunken bei Deiner Mutter....

Viele Grüße

Peter
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  #4  
Alt 06.02.2005, 11:43
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ela68 ela68 ist offline
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Trixy,

meine Tochter ist 7 Jahre und hat das ganze Leid von meinem Vater mitbekommen,vorher hatte sie keine Fragen zum Tod gestellt als er dann im Mai starb und fragte wo Opa jetzt ist,habe ich es ihr erklärt wie Peter es gesagt hat.

Er wohnt auf dem hellsten Stern am Himmel,ihm geht es jetzt wieder gut,er kann alles wieder machen,was er hier auf Erden auch gern gemacht hat....ich glaub die Kinder können es leichter verarbeiten als wir,kurz nach dem Tod meines Vater haben wir noch ein schönes Buch vom Hospiz bekommen,das habe ich ihr vorgelesen.....

Komischer Weise seitdem mein Papa tot ist,kommt immer eine kleine Meise zu uns auf der Terrasse,ich weiß nicht ob sie vorher auch immer kam,aber erst seitdem mein Papa tot ist,habe ich es beobachten,die Kinder (ich hab 3) haben mich auch darauf aufmerksam gemacht.ich sagte Ihnen es kann sein,dass Opa ihn schickt,um zugucken ob alles ok ist....

Meine mittlere Tochter war Nachmittags allein zu Hause,sie sagte sie hätte etwas Angst gehabt,dann kam das Vögelchen wieder und sie war beruhigt,weil sie wußte das Opa jetzt auf sie aufpasst.....ich finde es sehr schön.....


Ich wünsche Euch alles Gute
Liebe Grüße
Daniela
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  #5  
Alt 06.02.2005, 15:20
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Standard Mama geht es nicht gut!

Danke euch allen für eure Tips, ich denke einfach das ich zu viel Angst habe vor diesem Moment.
Doch leider kann ich mich nicht länger davor drücken, sie fragt mich schon warum Oma nicht mehr läuft und so dünn geworden ist.
Ich denke ich nehme sie beiseite und werde ihr die Geschichte von dem hellen Stern erzählen, so wie ihr es getan habt.
Ich danke euch noch mal!
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  #6  
Alt 06.02.2005, 17:39
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo,
Sylvia Broeckmann hat ein gutes Buch geschrieben. Es handelt zwar davon, wie man Kindern sagt, daß die Mama oder der Papa stirbt, aber im Falle deiner kleinen Tochter ist das sicher auch das richtigte. Ich selbst bin auch sehr krank und mein fast 7-jähriger Enkel hängt auch sehr an mir.

Lieben Gruß
kaja
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  #7  
Alt 09.02.2005, 14:14
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Katja,
du schreibst das du selber krank bist und einen Enkel hast der sehr an dir hängt, weiß er was mit dir los ist? Und wenn ja, wie habt ihr es ihm bei gebracht? Mit hilfe des Buches?
Gestern hat der Arzt uns gesagt das meine Mama auf jeden Fall der Krebserkrankung erliegen wird, wir wissen nicht wie viel Zeit uns noch bleiben wird.

Liebe Grüße
Mitsu (Trixy)
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  #8  
Alt 10.02.2005, 19:36
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Trixy,
wir haben es meinem Enkel nicht wirklich so beigebracht, wie ich es heute, 2 1/2 Jahre nach der Ersterkrankung, mir wünschen würde. Man kann sich ja nicht vorbereiten, Krebs wurde festgestellt, operiert, Chemo, Bestrahlung, man wird förmlich von den Therapien bombardiert.
Vor einiger Zeit hat er meine Tochter gefragt, Mami, warum hat mir keiner gesagt, daß die Omi Krebs hat? Er hat miterlebt, wie mir die Haare komplett ausgefallen sind - er hat meinen kahlen Kopf gestreichelt.
Er hat im letzten halben Jahr starke Ängste entwickelt. Es sind diffuse Ängste und Ängste vor dem Tod. Wenn im Autoradio die Nachrichten laufen und von irgendeinem Unfall berichtet wird, möchte er, daß das Radio ausgeschaltet wird.

Es ist für mich sehr belastend, daß er erleben muß, daß es seiner geliebten Omi oft schlechtgeht, Aber meine beiden Zwerge und das Zwerglein, das noch im Bauch meiner Tochter ist, geben mir viel Kraft. Ich denke, daß ich es spüre, wenn meine Kraft für dieses Leben nachläßt und ich hoffe und bete, daß ich dann die Kraft und den Mut habe, die richtigen Worte zu finden.

Liebe Grüsse und viel Kraft für deine Mami.
kaja
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  #9  
Alt 10.02.2005, 23:30
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo Trixy,

ich kann es Dir sehr gut nachempfinden.Mein Sohn ist jetzt 6 Jahre alt und mein Vater ist vor zwei Jahren an Kehlkopfkrebs erkrankt.
Am Anfang hat meinSohn sich so seine eigenen Gedanken darüber gemacht.Er dachte es wären kleine Tierchen die seinem geliebten Opa geliebten Opa weh tun.
Dann habe ich ihm versucht zu erklären das dies keine Tierchen sind sondern eine böse Krankheit.
Da ich selbst ein Labor leite war ich in der glücklichen Lage ihn das am Mikroskop zu erklären ( habe ihn Mikroorganismen gezeigt die andere auffressen und verdauen )So hatte er schonmal keinen groll mehr auf Tiere.
Er fragt sehr viel und er beschäftigt sich sehr mit der Krankheit und dem Tod. Habe unserem Kinderarzt zur Hilfe dazugezogen der mich an eine Beratungsstelle verwiesen hat.Die Gespräche haben meinem Sohn sehr gut getan und letztes Jahr in der Kur haben wir sehr stark daran gearbeitet.
Leider ist mein Vater seid Anfang Dezember austherapiert.
Die Ärzte haben gesagt wir können jetzt nur noch auf den Tag x warten.
Mein Sohn hat sehr schnell verstanden das mein Vater nun nicht mehr ins Kh geht und auf Weihnachten sagte er dann als absolutes tobabo war ( 3 Kinder im alter von 2-6 J und 6 Erwachsenen ) nun lasst uns alle mal für unsern Opi singen nächstes Jahr ist er nicht mehr da!

Wir Erwachsenen waren sehr geschockt aber mein Dad hat angefangen zu grinsen und meinen Sohn gedrückt und geflüstert " Du hast recht kleiner Räuber aber ich schau Euch dann vom Himmel zu und singe mit Euch"

Wenn ich so daran denke schießen mir wieder die Tränen in die Augen ich liebe meinen DAD doch ich kann nicht loslassen. Mein Sohn ja. Er versteht nicht wie mein Dad sterben wird und er soll es auch gar nicht wissen.Wenn ich so da sitze und weine und erbekommt es mit, fragt er mich ob es wegen Opili ist und ich antworte ihm ehrlich ja so ist es. Dann nimmt mein kleiner Futzzi mich in den Arm und sagt Mami sterben ist gar nicht so schlimm ich habe mit dem lieben Gott gesprochen und der hat mir versprochen das es meinem Opili dann wieder gut geht.


Mitlerwile kann mein Dad nicht mehr sprechen und schläft fasst den ganzen Tag. Doch mein Sohn schafft es immernoch ihm ein lächeln abzugewinnen.

Ich glaube das es für uns Erwachsene sehr schwierig ist zu verstehen das auch kleine Kinder mit dem Tod umgehen können. Natürlich auf Ihre Weise.

Sie begreifen erst später das der Mensch den man so sehr liebt nicht mehr da ist, doch ich finde das ist auch gut so. Sie sollen unbeschwert damit umgehen.

Ich selbst habe meine Oma verloren als ich 5 Jahre alt war ( auch an Krebs ) und ich kann mich sehr gut daran erinnern.
Doch ich habe als kleines Kind jeden Abend mit meiner Mum am Fenster gesessen und zu meiner Oma gesprochen.
Ich für meinen Teil werde dies auch mit meinem Sohn machen.
Denn ich weiss der Tag des Abschiedes ist nicht mehr weit weg.
Doch dann ist mein Dad erlösst und so weh mir dies auch tut ich werde ihm sagen das er gehen soll, das wir auf unsere Mum aufpassen und das wir ihn lieben.

(es macht mich fertig wenn ich daran denke, aber ich nehme seid zwei Jahren jeden Tag ein bischen mehr Abschied!!! ICH LIEBE MEINEN DAD!!!!!)

Für Euch alles Gute
Lieben Gruß
Angela
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  #10  
Alt 12.02.2005, 15:04
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Standard Mama geht es nicht gut!

Hallo,

mein Vater ist letztes Jahr im Juni im Alter von 68 J. gestorben. Mein Sohn damals gerade 7 geworden hat natürlich mitbekommen wie ich die letzten Wochen die mein Vater auf der Intensiv lag immer ins KH gefahren bin, oft geweint habe, und nach seinem Tod natürlich erst recht. Er war nicht mit auf der Beerdigung aber kurz danach sind wir ans Grab gefahren, er hat die vielen Kränze gesehen usw. Wir sind oft am Friedhof obwohl ich das selbst aus meiner Kindheit nicht kannte, meine Eltern hatten immer ein Tabu daraus gemacht, auch wenn geliebte Grosstanten starben sind wir nie am Grab gewesen. Mein Bruder handelt genauso, er geht nie an das Grab. Ich bin froh dass ich für mich und meine Kinder "die Kurve gekriegt habe" und jetzt anders damit umgehen kann. Ich habe nie gedacht dass es anders sein könnte, die Verstorbenen waren immer irgendwie einfach nur weg... und erst jetzt mit 40 J. ist mir das aufgefallen.... Meine Tochter mit damals 2,5 J.- waren noch zu klein aber mein Sohn hat viel gefragt und ich habe versucht so offen es geht ohne ihn zu sehr mit Details zu belasten darüber zu sprechen. Er hat auch oft "schlimme Gedanken", wenn wir als seine Eltern mal ein Wehwehchen haben fragt er ob das Krebs sein kann usw., also es hat auch Ängste ausgelöst aber ich denke so ist es besser als ich es als Kind selbst erlebt habe. Wir zünden am Grab Kerzen an und er darf sich z.B. im Blumenladen eine Deko aussuchen (z.B. Marienkäfer auf Holzstäbchen) und dem Opa dann zwischen die Blumen stecken. Ich hoffe ich habe das mit ihm einigermassen hinbekommen. Mein Vater selbst ist soweit ich weiss auch höchst selten oder fast nie am Grab seiner Eltern gewesen. Meine Mutter (meine Eltern waren geschieden und mein Vater neu verheiratet) geht sowieso nie auf Friedhöfe, ich ja bisher auch nie, aber jetzt ist es für mich selbstverständlich, und ein Ort der Ruhe.

Ich glaube es ist wichtig Kinder einerseits nicht zu überlasten, es muss schon altersgerecht "verpackt" werden aber sie bekommen ja ohnehin vieles mit und da ist es besser keine Geheimnisse und kein Tuschel-Tuschel daraus zu machen. Ich denke Kinder haben oft auch viel weniger Berührungsängste (Haare weg...) weil sie viel impulsiver sind und Dinge oft so nehmen können wie sie einfach sind. Natürlich gibt es auch oft Fragen nach dem Warum. Ich hatte dann auch eine Darmspiegelung machen lassen und ihm alles erklärt warum und wieso.

Ich fand übrigens das Buch "Und was kommt dann" von Pernilla Stalfeld für Kinder in dem Alter sehr gut, es geht eher spielerisch an das Thema Tod heran. Soweit das möglich ist.

Kerstin
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  #11  
Alt 12.02.2005, 19:45
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Standard Mama geht es nicht gut!

@ Angela:
Mein Gott, Dir geht es ja genauso wie mir, nur das es bei dir Dein Vater ist. Es tut mir echt leid das zu lesen, ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und das Dein geliebter Vater nicht leiden muß. Ich denke an Dich!

Meinen Vater habe ich im alter von 13 Jahren verloren, er hatte Magen-Darm-Krebs, es liegt leider bei uns in der Familie.
Es ist immer wieder fazinierend wie Kinder mit kranken umgehen, meine Tochter weiß das Oma krank ist, jedoch nicht das Oma daram sterben wird.
Meine kleine schafft es immer meine Mutter aufzubauen wenn es ihr schlecht geht, wenn ich erlich bin , ist sie eigendlich die einzigste die es dann noch schafft.

@Katja:
Julie (meine Tochter) fragt immer wieder warum Omi nicht mehr mit ihr spatzieren gehen kann und warum wir Omi denn nun im Rollstuhl fahren müssen, wir habe es ihr erklärt und sie fragt nicht mehr.
Doch nun kommt für uns das schwerste, sie darauf vorzubereiten das Oma bald nicht mehr ist, meine Mutter versucht sie langsam dort hin zu führen, in dem sie z.B. sagt: Wenn die Oma mal nicht mehr da ist, ist sie der hellste Stern am Himmel, ich sehe dich dann immer und wenn du ganz lieb bist, dann freut sich die Oma ganz doll!
Wenn ich daran denke kommen mir schon wieder die Tränen, ich habe solche Angst davor, nicht nur wegen meiner Tochter, denn auch ich habe meine Mama lieb!

@Kerstin:
Vor diesem Tag habe ich mehr als nur Angst, ich habe schon soviele Meinungen gehört, die einen sagen das man sein Kind ruhig mitnehmen soll auf die Beerdigung, die anderen meinen das sollte man auf keinen Fall machen, ich weiß nicht was richtig ist wenn es so weit ist.

Mit dem Tod mußte sich meine kleine schon auseinander setzen, ich weiß, seltsammer Vergleich, aber sie hatte eine kleine Maus als Haustier, sie werden nicht alt und als sie starb, war es für sie ein Spiel, bis zu dem Punkt, als die Maus im Garten vergraben wurde, sie schrie und meinte ihre Mausi soll wieder wach werden, da mußte selbst ich weinen als ich mein Kind so erlebte.

Ich hoffe bis es so weit ist, wir noch viel Wasser den Rhein runter fließen, auch wenn ich nicht mehr daran glaube wenn ich sehe wie es meiner Mum von Tag zu Tag schlechter geht.

Ich bin nur froh das es dieses Forum gibt und Menschen wie ihr, Menschen wie mir helft und Hoffnung gebt!
Dafür danke ich euch!

LG

Mitsu
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  #12  
Alt 13.02.2005, 12:01
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Meine Kinder (3 und 6 Jahre) haben hautnah den Zerfall und den Tod ihres Großvaters miterlebt, da wir im gleichen Haus wohnen. Ich habe es immer so gemacht, daß ich auf alle Fragen der Kinder ehrlich geantwortet habe....
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  #13  
Alt 13.02.2005, 13:16
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Hallo Trixy,

ob Du Dein Kind mit zu der Beerdigung nehmen willst kannst nur Du selbst entscheiden, da gibt es kein "man darf keinesfalls" oder "man sollte unbedingt"... es kommt auf das Kind an, auf die Familie, was man selbst seinem Kind zutraut und sich selbst...

Dass ich meinen Sohn mit damals gerade 7 Jahren nicht mitgenommen habe lag nur daran dass ich selbst es mir nicht zutraute mich da noch um ihn zu kümmern, er ist wenn wir z.B. mal in einer Kirche waren auch schnell mal hibbelig und das macht mich dann nervös (wahrscheinlich gebe ich zuviel darauf was die anderen denken...). Und ich fühlte mich selbst zu wackelig, wollte mich auf mich selbst konzentrieren können. Aber wie gesagt das lag nur an mir, nicht weil ich gedacht hätte er würde es nicht verkraften oder so. Ich fand es vor allem für mich selbst einfach besser dann gleich am nächsten Tag mit ihm zum Grab zu gehen. Mein Sohn hatte kein sehr enges Verhältnis zu seinem Opa in dem Sinne dass sie sich sooo oft gesehen hätten, mein Vater hatte einfach keine Ader für kleine Kinder, das fing gerade erst an sich zu ändern dass ich meinen Sohn mal zu ihm zum Eisenbahn spielen (mein Vater war zeitlebens leidenschaftlicher Modeleisenbahn-Fan)brachte und er schon mal etwas mit ihm anfangen konnte. Das hat meinen Sohn auch immer sehr beeindruckt und ich glaube dass er auch wirklich um seinen Opa trauert. Aber er war eben kein "jeden Tag auf den Spielplatz"-Opa, trotz Rentenalter immer noch im Job und auch mit seinen eigenen Kindern nicht sooo eng. Was ich damit nur sagen will: ich habe meinen Vater sehr lieb und mein Sohn bestimmt auch, hat ihn sehr bewundert glaube ich, aber ich dachte es ist OK wenn er nicht sieht wie der Opa beerdigt wird. Aber ich kann mir auch vorstellen dass man bei Kindern in dem Alter sagt es könnte sogar besser sein wenn das Kind dabei ist, z.B. wenn der Opa oder die Oma mit im Haus gelebt hat, also es eine sehr enge Beziehung war, dann kann ich mir vorstellen dass es auch für das Kind gut wäre nicht "ausgeschlossen" zu werden bei diesem Ritual des Abschiednehmens. Aber es kommt meiner Ansicht nach wie gesagt auch sehr auf das Kind an. Meinem Sohn hätte ich es zugetraut, nur mir selbst nicht.... war auch besser so für mich. Und die ganze Familie ist bei uns auch eher "steif" - wenn man wüsste es macht nix und keiner kuckt böse wenn ein Kind auch mal dazwischen plappert und man sich deswegen nicht solchen Stress machen muss, dann ist das doch OK wenn Kinder dabei sind. Viel jüngere würde ich glaube ich aber nicht mitnehmen weil sie es vielleicht noch nicht so richtig begreifen und nicht so lange stillsitzen können. Das ist meine Meinung dazu.

LG
Kerstin
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  #14  
Alt 13.02.2005, 15:25
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Ich hatte meine beiden Kinder (3 und 6 Jahre) bei der Beerdigung dabei und auch nicht "bereut".
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  #15  
Alt 16.02.2005, 11:17
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Danke für eure vielen Antworten.
Ich hoffe jedoch das es noch etwas Zeit ist bis ich mich mit diesem Gedanken ernsthaft beschäftigen muß, auch wenn ich nun weiß das ich es über kurz oder lang machen werden muß.
Meine kleine und ich werden meiner Mutter immer zur Seite stehen, egal in welcher Situation, dessen bin ich mir klar geworden. Und sollte der Tag X kommen, so hoffe ich werde ich darauf vorbereitet sein, in so fern man das überhaubt kann.
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