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  #1  
Alt 05.02.2009, 13:08
aeon flux aeon flux ist offline
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Registriert seit: 05.02.2009
Beiträge: 2
Standard ...zornig und hilflos....

hallo liebe foris da draussen,

ich bin so froh, dieses forum gefunden zu haben....ich möchte mich kurz vorstellen: ich heisse susanne und habe in der vergangenen woche erfahren, dass bei meiner mutter lymphknoten-krebs diagnostiziert wurde....

dies allein ist ja schon übel genug, was mich aber so richtig fertigmacht, sind die umstände, die die anstehende therapie nicht gerade erleichtern:

meine mutter ist nun bereits 75 jahre jung und erst vor 4 jahren verstarb mein vater an lungenkrebs - wir haben diesen ganzen schei** also schon einmal durchlitten....meine mutter hatte sich nach diesem verlust in ihrem leben, das sie nun alleine führen muss, recht gut zurechtgefunden - ich bin stolz auf sie, wie sie alles alleine meistert....

und nun hat der krebs auch bei ihr zugeschlagen! das allerschlimmste für mich als angehörige ist, dass ich zu allem übel mit meiner familie auch noch 200 km entfernt von ihr wohne und leider keine geschwister habe, so dass sich ausser mir niemand um sie kümmern kann...(ausser einiger ihrer freunde, aber familie ist eben doch noch ein bisschen was anderes...)

in der nächsten woche stehen die gewebe-entnahme und die rückenmarks-punktion an - zumindest bei letzterem termin werde ich bei ihr sein können (weil ende der woche und meine kinder sind entsprechend versorgt)....wenn dann die resultate kommen, werden wir wissen, um welche art und welches stadium es sich handelt...

ich weiss zum derzeitigen zeitpunkt noch nicht, wie ich das alles bewältigen soll....am liebsten würde ich sie hier in unsere stadt holen, allein schon, um ihr psychischen beistand zu geben und um mich nach den sitzungen direkt um sie kümmern zu können, ABER würde das überhaupt sinn machen? mal abgesehen, dass ich von jetzt auf gleich wohl nicht mal eben eine nette wohnung für sie fände, wäre es eine zusätzliche psychische belastung unter solchen umständen auch die gewohnte umgebung nicht mehr zu haben?

derzeit durchforste ich das netz nach selbsthilfegruppen und hoffe, das ich eine in der nähe meiner mutter finde - es würde mich beruhigen, sie in kontakt mit anderen zu wissen, ich würde gerne die gewissheit haben, dass sie noch anderweitige unterstützung erhält....

wenn ihr bis hierher gelesen habt: lieben dank! es tut schon gut, sich das ganze mal rauszuschreiben....

seid alle herzlichst gegrüsst und seid stark!
alles liebe für euch,
susanne
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  #2  
Alt 05.02.2009, 15:20
Benutzerbild von Eisbaer*1
Eisbaer*1 Eisbaer*1 ist offline
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Standard AW: ...zornig und hilflos....

Liebe Susanne!

Erstmal herzlich willkommen hier, auch wenn es kein schöner Anlass ist, aber es ist gut, dass Du den Weg hierher gefunden hast!
Ich bin auch Angehörige, auch meine Mutter ist betroffen und ich kann nur sagen, dass ich immer noch sehr dankbar bin, wie ich hier im Forum aufgenommen wurde! Egal worum es geht, hier findet sich immer jemand, der einem mit Rat und Tat bei Seite steht! Und wenn Du Dich nur mal aussprechen (ausschreiben!) willst, kein Problem, hier sind immer Menschen mit offenen Ohren!
Meine Mutter war 71 als NHL diagnostiziert wurde (Okt.2007)und ich kann mich gut in Deine Situation hineinversetzen. Zuerst der Schock und dann die Gedanken und Sorgen, wie das alles werden soll.
Auch Deine Bedenken wegen der großen Entfernung kann ich gut verstehen. Ich würde auch überlegen, ob ich meine Mutter zu mir holen würde. Aber das ist sicherlich eine Entscheidung, die Du mit Deiner Familie und vor allem mit Deiner Mutter treffen musst! Es spielt auch eine Rolle, ob eine gute Klinik in der Nähe ist!

Meine Mutter hat eine lange Zeit im Krankenhaus verbracht. Die Chemo dauerte immer 6 Tage, d.h. Sie war pro Chemozyklus meistens zwischen 7-10 Tagen in der Klinik und kam dann zu meiner Schwester. Die hatte genug Platz, um sie aufzunehmen, da wir alle nicht wollten, dass sie ganz alleine in ihrem Haus ist. (Mein Vater starb vor 12 Jahren) Zeitweise wäre das auch gar nicht möglich gewesen, da sie ziemlich schwach war. Und außerdem waren wir so auch etwas ruhiger.

Vielleicht magst Du Dir unsere Geschichte mal durchlesen (oder überfliegen- sonst dauert es zu lange!) Ich denke, es ist durchaus eine Geschichte, die Mut macht, denn zu Beginn sah es gar nicht so gut aus und nun hatte Mutti grad wieder Kontrolle und es ist alles gut!

Ich wünsche Euch für die nächste Zeit ganz viel Kraft und Zuversicht!
Alles Gute und liebe Grüße,

Anja.

__________________

Meine Mutter, 71 Jahre alt, hat diffus, großzellig, hochmalignes NHL der B-Zell-Reihe, mit Knochenbefall (Knochenauflösung), Stadium IV. Diagnose 24.10.2007.
Therapie nach dem GMALL-B-ALL/NHL 2002 Protokoll, 6 Blöcke.
Zwischenstaging 03.01.2008: Partielle Remission!!!
Remissionskontrolle am 05.03.2008: Komplette Remission!!!! Juhu!!!

Nach 6 Chemo-Blöcken: Abschlußuntersuchung am 07.05.2008 Ergebnis: Komplette Remission, Aufbau der angegriffenen Knochen! Geschafft!!

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  #3  
Alt 09.02.2009, 09:27
aeon flux aeon flux ist offline
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Standard AW: ...zornig und hilflos....

liebe anja,

hab' ganz, ganz herzlichen dank für deine lieben worte und für's mutmachen! es hilft mir sehr zu wissen, dass ich nicht alleine bin....

wenn damit zu rechnen ist, dass die die einzelnen behandlungszyklen mehrere tage andauern, wirft das ein völlig neues licht auf die ganze situation - dann werde ich alle hebel an bewegung setzen, um meine mutter hier zu uns zu holen....dann könnte ich wenigstens jeden tag zu ihr ins krankenhaus fahren und mich um sie kümmern..

gerne lese ich mir deine geschichte durch - ich melde mich bald wieder! hab' nochmals herzlichen dank und fühl dich (unbekannterweise) herzlich umarmt!

alles liebe,
susanne
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  #4  
Alt 09.02.2009, 11:19
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caitlin caitlin ist offline
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Standard AW: ...zornig und hilflos....

Liebe Susanne,
ich würde erst mal das Staging abwarten, kann ja auch sein, dass aktuell noch keine Behandlung erfolgt. Und je nach Art gibt es auch unterschiedliche Behandlungen. R-CHOP, das hat mein Mann bekommen, dauerte stationär zwei Tage und wenn es ambulant gemacht werden konnte, nur einen Tag. Wenn er dann nach Hause kam, war er zwar ziemlich benebelt und hat nur geschlafen, aber am nächsten Tag gings dann schon wieder. Während der Zeit hat er aber weitestgehend noch allein den Haushalt gemacht, okay er ist auch "erst" 60, aber ich will damit sagen, dass es einen nicht unbedingt aus den Schuhen hauen muß. Dabei hat wohl auch seine Körperfülle geholfen, die Chemo besser zu verdauen, schlecht war ihm nie, er hat immer nach Essen gejammert und auch nix wieder hergegeben. Zum Dank hats ihm zwar die Hüfte zerstört, aber nun ja, auch das hat er überstanden...
Also ruhig Blut, jeder Fall ist unterschiedlich.
Und nichts über den Kopf Deiner Mutter hinweg in die Wege leiten, darauf reagieren viele sehr empfindlich...
Alles Liebe und guten Erfolg
Caitlin
__________________

Alles Liebe
Caitlin

Geändert von caitlin (09.02.2009 um 11:29 Uhr)
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  #5  
Alt 09.02.2009, 13:42
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Skipper_48 Skipper_48 ist offline
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Standard AW: ...zornig und hilflos....

Susanne,

da kann ich Caitlin nur rcht geben, warte das Staging in Ruhe ab, möglicherweise ist keine Therapie notwendig.

Meine Frau und ich hatten unsere Chemo jeweils ambulant, sie dauerte etwa 5 - 6 Stunden. Uns war nie richtig schlecht aber müde ist man danach. Wir haben auch beide während der gesamten Therapiezeit normal weitergearbeitet, es ging ganz gut.

Du siehst, es muß nicht unbedingt schlimm kommen, Deine Sorgen verstehe ich trotzdem.

Gruß
skipper
__________________
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Ich : Hochmalignes B-Zell NHL, festgestellt 08.2003; 6 x R-CHOP; Vollremission seit 01.2004.
Meine liebe Frau: Foll. NHL Stadium 3, MGUS; festgestellt 11.2006; "Wait and Watch";6 mal R-CHOP seit 03.2007; Therapie abgeschlossen; Ergebnis vom Zwischen-CT: "Remission"
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