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  #1  
Alt 09.09.2007, 18:35
Benutzerbild von BirgitF
BirgitF BirgitF ist offline
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Registriert seit: 09.09.2007
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Standard BSDK, Metastasen in Lunge und Leber; was erwartet uns?

Hallo an alle, die das lesen,

ich bin neu hier im Forum und würde wohl nichts hier schreiben, wenn mein Vater nicht vor 2 Monaten diesen Befund bekommen hätte.

Mein Vater ist 74 Jahre alt und schon lange an einem Lungenemphysem erkrankt. Er kam wg eines Schlaganfalls ins Krankenhaus. Den hat er so gut überstanden (alle waren richtig schnell; Krankenwagen, Notarzt, Spezialkrankenhaus; er war innerhalb von 15 Minuten im KH), dass man meinen könnte, er hätte nie einen gehabt...

Bei den Untersuchungen, die gemacht wurden, um den Grund für den Schlaganfall herauszufinden, fand man den Tumor in der Bauchspeicheldrüse und zwei große Tumore in Lunge und Leber.

Ursprünglich sollte er nach diesem KH-Aufenthalt in ein anderes, auf BSDK spezialisiertes Krankenhaus verlegt werden. Seine Unterlagen wurden dorthin geschickt und von den Ärzten dort begutachtet. Es waren ja wirklich alle Untersuchungen bereits gemacht worden.

Die Ärzte in der Klinik kamen zu dem Schluss, dass eine Operation nicht mehr möglich wäre, dass man zwar Chemo- und/oder Strahlentherapie versuchen könnte, dass die Aussichten auf Besserung aber verschwindend gering seien.

Nachdem wir den ersten Schock überwunden hatten (bei meinem Vater ging das viel schneller als bei uns anderen), teilte mein Vater uns mit, dass er keine Therapie machen möchte.

Er hat uns gebeten, seine Entscheidung mit ihm zu tragen und ihm zu helfen, mit Würde gehen zu können. Er bat uns, ihm zu helfen, eine Patientenverfügung zu erstellen und seine Wünsche auch durchzusetzen.

Wenn man von seiner Luftnot (wg des Emphysems) absieht, geht es ihm recht gut. Er sagt, er hätte keine Schmerzen und merkt nichts von den Tumoren.

Nun meine Frage/Bitte: es gibt hier doch sicher jemanden, der mir sagen kann, mit welchen Verläufen man rechnen sollte/muss? Worauf sollte ich mich einstellen/vorbereiten?

Es ist mir klar, dass nicht jeder Krankheitsverlauf identisch ist, aber es gibt doch sicher so etwas wie Erfahrungswerte und ich wäre dankbar für jeden Tipp.

Wie sieht das aus bei normalen Kassenpatienten? Bekommt man die Medikamente, die man braucht oder sollten wir uns darauf einstellen, energisch werden zu müssen?

Ich wäre wirklich dankbar für jeden Hinweis und für Erfahrungswerte.

Danke!
Birgit

Irgendwo habe ich gelesen, dass
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  #2  
Alt 10.09.2007, 11:18
Elfie Elfie ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 499
Standard AW: BSDK, Metastasen in Lunge und Leber; was erwartet uns?

Hallo,
trauriges Willkommen. Es ist schwer, wenn man mit der Diagnose BSDK
konfrontiert wird und wenn dann noch Metas da sind.........
Aber ich würde die Entscheidung Deines Vaters respektieren, auch wenn es
noch so schwer fällt. Er ist der Chef. Ich hatte meine damals 75jährige Mutter auch zu einer Chemo geraten, ihr ging es danach nicht wirklich gut und gebracht hat es auch nichts. Das kann zwar bei jedem Menschen unterschiedlich sein, doch eine Belastung ist es allemal.
Zudem es Deinem Vater gut geht. Die Zellteilung ist in dem Alter sehr langsam, so dass er durchaus noch eine ganze Zeit ohne die üblichen BSDK-Beschwerden leben kann. Bei meiner Tante ist es übrigens so. Vor einigen Jahren über CT entdeckt, hat sich der Tumor kaum verändert und sie ist in-
zwischen über 80 und es geht ihr einigemassen gut.
Ich weiß wie schwer es ist, einfach nichts zu tun, aber bei dem Alter Deines Vaters hat er vielleicht doch die richtige Einstellung.
Ich wünsche Euch viel Kraft. LG Elfie

PS:
Der Verlauf der Kranheit ist sicherlich unterschiedlich. Medikamente, CTs usw. wurden von unserem Onkologen sowohl
bei meiner Mutter, wie auch jetzt bei meiner Tante anstandslos verschrieben.

Geändert von Elfie (10.09.2007 um 11:20 Uhr)
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  #3  
Alt 10.09.2007, 12:20
sunnyday sunnyday ist offline
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Registriert seit: 06.11.2006
Beiträge: 13
Standard AW: BSDK, Metastasen in Lunge und Leber; was erwartet uns?

Hallo Birgit,

auch von mir ein trauriges Willkommen.

Natürlich muß man die Entscheidung des Betroffenen akzeptieren,
d.h. Dein Vater ist diesbezüglich der Chef.

Aus eigener Erfahrung macht es aber manchmal Sinn solche Entscheidungen
zu überdenken und sich alle Informationen bzgl. Chemo und / oder
Strahlentherapie oder alternative Wege einzuholen.

Meiner Mutter hat man seitens der Ärzte damals nur noch wenige Wochen
gegeben, es wurde mit Gemzar und anderen Theraphien ein ganzes Jahr
daraus. Sie hat Gemzar (Standart-Chemo bei BSDK) gut vertragen und die
Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen, im nachhinein glaube ich auch, daß
sich unter der Chemo anfänglich ihre Lebensqualität deutlich verbessert
hat und dies steht nunmal an erster Stelle bei der Behandlung.

LG aus Köln

Guido
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  #4  
Alt 10.09.2007, 19:56
Benutzerbild von BirgitF
BirgitF BirgitF ist offline
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Registriert seit: 09.09.2007
Ort: Rheinland
Beiträge: 198
Standard AW: BSDK, Metastasen in Lunge und Leber; was erwartet uns?

Vielen Dank für Eure Tipps!

Es ist klar, dass unser Vater der "Chef" ist. Er muss die Entscheidungen treffen und soll das auch tun, solange er das kann. (Hoffentlich noch sehr lange und in guter Verfassung!)

Ich werde mal Curcuma besorgen und ihm sagen, dass er das ausprobieren soll. Vielleicht tut er das ja. Er ist da etwas heikel...

Meine Schwester und ich waren heute mit unserem Vater bei seiner Hausärztin, weil er seine Patientenverfügung geregelt haben wollte. An sich hatten meine Schwester und ich diverse Fragen auf unserer Liste, aber wirklich fragen konnten wir gar nicht...

Immerhin haben wir das Thema Schmerzen und Schmerzen-aushalten-müssen ansprechen. Sie hat uns gesagt, dass mein Vater eine Überweisung zum Onkologen bekommt und der sich dann um eine Schmerztherapie ect. kümmern wird. Nun werden wir einen Termin machen und ich hoffe, dass ich dann meine Fragen los werden kann. Mein Vater ist so einer, der nie sagt, wenn er Probleme hat, aber ich denke, wenn wir aufpassen, werden wir ja wohl sehen können, wenn, was-auch-immer, anfängt...

Liebe Grüße und nochmal ein Dankeschön an Euch!
Birgit
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