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  #1  
Alt 06.06.2008, 14:43
Steffi907 Steffi907 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 4
Standard Lebensgefährtin von betroffenem Vater

Hallo,
im Februar ist mein 7-Jähriger Stiefsohn an einem Medulloblastom erkrankt, der Tumo wurde entfernt, er konnte vollständig entfernt werden und hat nicht gestreut, am Anfang hatte er ziemliche Probleme mit der kompletten linken Körperhälfte, er macht jeden Tag kleine Fortschritte, kann sogar schon wieder ein paar Schritte ohne Gehwagen laufen...jetzt hat er seine Bestrahlung hinter sich, welche er gut überstanden hat und hat gestern den Port gelegt bekommen und heute den ersten Chemoblock.
Mein Lebensgefährte verbringt sehr sehr viel Zeit bei seinem Sohn, was natürlich vollkommen in Ordnung ist, ich selbst habe es alles schon mal mit meiner Mutter mitgemacht, sie hat Leukämie, ich unterstütze ihn bei allem, was er tut und versuche ihn aufzufangen und versuche ihm den Rücken freizuhalten..
In den den letzen 2 Wochen hat er sich sehr verändert, er ist sehr kalt geworden und sagt, dass seine Gefühle verrückt spielen, dass er nicht mehr glücklich ist, ich glaube er arbeitet jetzt im Moment alles erst auf...mein Freund hat ein Problem, er frisst schon immer alles in sich hinein und spricht nicht...
Nun möchte ich euch fragen, ob ihr mit so etwas schon Erfahrung habt, es vielleicht schon selbst miterlebt habt, wie soll ich micht verhalten, warum verändert er sich jetzt, ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Ich danke euch schonmal im Voraus,

Steffi
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  #2  
Alt 06.06.2008, 15:55
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Registriert seit: 15.02.2006
Ort: In der Nähe von Münster, NRW
Beiträge: 178
Standard AW: Lebensgefährtin von betroffenem Vater

Hallo Steffi,

ersteinmal möchte ich dir ein ganz dickes Kraftpaket schicken, es ist sooo toll, dass Du deinem Freund in dieser Zeit beistehst!!!

Warum er sich verändert hat? Mmh, genau kann dir das von uns wohl niemand sagen, dass kann nur dein Freund.

Aber ich mutmaße jetzt mal einfach:

Als Vater würde man sein leben geben, um das seines Sohnes (generell seiner Kinder!) zu schützen, ihm helfen zu können, ihm die Schmerzen zu nehmen. Und was kann er tun? Nichts, außer für seinen Sohn dazu sein, ihm die Hand zu halten, ihm evtl die Schüssel zu halten wenn er sich wieder mal wegen den Medikameten übergeben muss...
Er musste miterleben, wie sein kleiner Junge am Kopf operiert wurde, er halbseitig gelähmt ist, und das obwohl er doch eigentlich nicht in einem Krankenbett sondern mit seinen sieben Jahren mit anderen Kindern toben sollte, und seine Kindheit geniessen sollte!
Er muss mit ansehen, wie seinem kleinen Sonnenschein Gift in die Adern gepumpt wird, er (erst einmal) immer schwächer wird, er vor Übelkeit nichts mehr essen kann, er immer dünner und dünner wird....

Klar, Du hast ähnliches mit deiner Mutter mitgemacht, auch das war schlimm für Dich, aber ich glaube (ohne hier irgendjemandem zu nahe treten zu wollen!!!) Es ist immer schlimmer wenn seinen Kindern etwas schlimmes passiert...
Denn es ist nun mal gegen die Natur, dass Kinder eher gehen müssen, oder schwer erkranken!

Gib ihm Zeit und sei für Ihn da.

Fühl Dich einmal herzlich umarmt!!!

Cinderella80

Geändert von Cinderella80 (06.06.2008 um 16:14 Uhr)
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  #3  
Alt 06.06.2008, 16:36
Steffi907 Steffi907 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Lebensgefährtin von betroffenem Vater

Hallo,
danke für deinen Zuspruch,
ich glaube auch, dass es schlimmer ist sein eigenes Kind so leiden sehen zu müssen...
Ich wünsche mir, dass ich ihm die nötige Kraft und Unterstützung geben kann, die er braucht...
Im Moment herrscht aber zwischen uns sehr viel Kälte...ich habe einfach große Angst ihm in der schwierigen Zeit nicht die nötige Hilfe geben zu können...

Danke
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  #4  
Alt 06.06.2008, 17:52
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Registriert seit: 15.02.2006
Ort: In der Nähe von Münster, NRW
Beiträge: 178
Standard AW: Lebensgefährtin von betroffenem Vater

Hallo Steffi,

ich lese gerade das Buch: "Frauen sind von der Venus, Männer vom Mars"

Bis jetzt hat fast alles wie die Faust aufs Auge gepasst, was meine Erfahrungen angeht.
Dort ist zum Beispiel auch beschrieben: Frauen wollen reden, wenn sie Probleme haben, sie brauchen jemanden der ihnen zuhört und sie gegebenenfalls auch mal in den Arm nimmt usw. Wir erwarten das von unseren Partnern und auch von unseren Freundinnen (da klappt das besser...schon mal aufgefallen?).

Männer wollen nicht reden, sie ziehen sich zurück, denken alleine nach, wollen Hilfe in den meisten Fällen "nur" wenn sie selbst darum bitten! Im Gegenteil, wenn wir von allein unsere Hilfe anbieten, denken sie, dass man ihnen nicht zutraut es allein zu schaffen.

Ich finde das schwer nachzuvollziehen, weil wenn es mir schlecht geht, möchte ich gern drüber reden, aber bei Männern scheint das halt anders zu sein.

Natürlich ist das sehr oberflächlich und ich möchte mich hiermit bei allen entschuldigen, denen ich jetzt einfach was unterstellt habe. Wie schon gesagt, bei mir hat es gepasst...

Versuche doch mit deinem Freund mal offen darüber zu reden, dass Du ihm so gerne helfen möchtest, aber nicht weißt wie usw.

Liebe Grüße
Cinderella80
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  #5  
Alt 08.06.2008, 10:39
Steffi907 Steffi907 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Lebensgefährtin von betroffenem Vater

Huhu,
gibt es hier nicht noch mehr betroffene?
Nochmal vielen Dank...

Lieber Gruß

Steffi
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