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  #1  
Alt 11.08.2008, 12:30
Gabysan Gabysan ist offline
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Registriert seit: 11.08.2008
Beiträge: 6
Standard Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo,

mein Vater hatte im Juni eine Rippenfellentzündung. Im Juli war er im Krankenhaus und dort wurde ein Pleuraerguss festgestellt und punktiert. Diagnose nach weiteren Untersuchungen: Rippenfellkrebs. Seit 2 Wochen ist er jetzt wieder Zuhause und es geht im schlecht. Er hat starke Schmerzen, mag nicht essen, kann nicht schlafen. Leider sagt er so gut wie garnichts, wir wissen alle nicht genau was los ist und wie wir helfen können. Nicht einmal meiner Mutter erzählt er etwas. Ich fühle mich so hilflos und könnte nur noch heulen. Leider hilft das nun überhaupt nicht weiter. Was kann ich tun?

Gaby
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  #2  
Alt 11.08.2008, 22:27
Benutzerbild von Koepifisch
Koepifisch Koepifisch ist offline
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Registriert seit: 01.11.2007
Ort: Duisburg
Beiträge: 203
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo Gaby...
ich denke, Dein Papa muß erst einmal selbst mit der Diagnose klar kommen. Du kannst nur immer wieder auf ihn zugehen und ihm Deine Hilfe anbieten. Es ist verdammt schwer in dieser Situation, ich kann es nachfühlen.
Meinem Mann hat Reden unheimlich geholfen, auch wenn viele Freunde und Bekannte damit nicht klar kamen. Aber Reden hilft... aber laß ihm Zeit.

ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit...

Marie-Luise aus Duisburg
__________________
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  #3  
Alt 19.01.2009, 15:10
Gabysan Gabysan ist offline
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Registriert seit: 11.08.2008
Beiträge: 6
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder.

Meinem Vater geht es immer schlechter, aber das kennt Ihr ja alle. Er hat
sich von Chemo zu Chemo gehangelt und sich Weihnachten als Ziel gesetzt.
Die Chemos hat er relativ gut vertragen, natürlich hatte er mit der Übelkeit zu kämpfen und sehr viel abgenommen. Und zum Teil hatte er auch starke
Schmerzen. Aber Weihnachten fühlte er sich recht gut, hat relativ gut ge-
gessen und viele Späße gemacht. Die ganze Familie war zusammen und das
hatte er immer schon sehr gerne.
Jetzt hat er kurz nach Weihnachten eine Lungenentzündung bekommen, mußte
ins Krankenhaus bekam Antibiotika. Silvester durfte er wieder nach Hause. Am 9.01. wurde die letzte Chemo gemacht und er sollte das Antibiotikum
absetzen. Warum? Leider fragen meine Eltern nicht nach. Es ging ihm sehr schlecht. Seitdem erholt er sich garnicht wieder. Er liegt fast nur im Bett, döst oder schläft. Nachts kann er schlecht bis überhaupt nicht schlafen - Husten. Oft hat er erhöhte Temperatur. Er schwitzt stark, sein T-Shirt und das Kissen waren richtig nass. Er ißt kaum etwas und trinkt auch viel zu wenig. Schmerzen hat er anscheinend nicht, er hat Tropfen (Tilidin) und soviel ich weiß auch Morphium (sein Arzt sagte, er müsse keine Schmerzen haben). Aber sagen würde er es auch nicht. Er ist so dünn geworden! Und schwach! Gestern waren wir zu Besuch, er ist tatsächlich für kurze Zeit aufgestanden und hat sich angezogen. Aber er ist ganz unsicher auf den Beinen und hat auch schon einen Arzttermin verschoben, weil er sich den Weg nicht zutraut. Dabei hätte er doch unbedingt hingemußt. Meine Mutter
ist ihren Kräften auch bald am Ende, sie schläft nachts natürlich auch nicht.
Sobald sie vorschlägt, dass er noch einmal ins Krankenhaus geht, wirft mein
Vater ihr vor, dass sie ihn abschieben will. Dabei macht sie sich solche Sor-
gen, dass es ihm viel schlechter geht als er sagt. Das wollen wir nicht!!!
Wir denken nur, dass er dort richtig versorgt wird! Ausserdem trinkt er fast
garnichts und das macht uns Angst. Was sollen wir nur machen? Wir können
einerseits verstehen, dass er sich Zuhause "am wohlsten" fühlt. Aber niemand
von uns kann seinen Gesundheitszustand richtig einschätzen, da er nichts sagt und alles "nicht so eng sieht" (ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll).
Mein Vater hat einen sehr dicken Kopf! Was ist jetzt richtig? Meine Schwester
und ich sind ratlos, Mutti steht irgendwie so alleine da. Natürlich fahren wir
so oft es geht hin, aber sie ist rund um die Uhr bei Papa. Meine Schwester und ich haben beide auch eine Familie und einen Beruf. Zudem wohne ich recht weit entfernt und habe nicht immer ein Auto zur Verfügung (das klingt doof, ich weiß). Da bleibt jedenfalls vieles an meiner Schwester hängen.
Natürlich müssen wir da irgendwie durch, aber manchmal fallen wir beide
doch in ein Loch und heulen einfach nur gemeinsam.
Gaby
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  #4  
Alt 19.01.2009, 18:02
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2007
Beiträge: 75
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

hallo gaby,
wie gut kann ich dich und deine schwester verstehen,
und wenn man einmal bedenkt wie schlecht es euch geht, wie muß sich wohl eure ma fühlen.
wenn ich deine zeilen lese, habe ich das gefühl ich hätte sie geschrieben, denn bei meinem vater war das genauso wie du es beschreibst.
alles ist fast identisch
er wollte auch nicht ins krankenhaus oder in ein hospitz,
aber letzendlich mußte er ins krankenhaus denn er war dort auf jeden fall besser aufgehoben wie zu hause und auch im krankenhaus war er nie allein wir waren tag und nacht bei ihm.
kommt denn sein arzt nicht zu euch nach hause, denn so wie du es beschreibst wäre es ja besser, bei meinem vater kam eine home care ärztin.
auch mein pa hat so stark geschwitzt wie dein papa, manchmal mußten wir ihn 3 mal in der nacht umziehen und die decke und kissen wechseln und später dann auch am tage. man sagte uns das es entweder von dem krebs kommt oder von seinen medikamenten.
innerhalb von nicht einmal 2 wochen hat mein vater so stark abgebaut das wir wußten das es zu ende gehen wird und es war so schwer und schlimm aber als er dann erlöst wurde waren meine familie und ich nur noch froh das unser alles geliebter mann und pa nicht mehr leiden mußte und keine schmerzen mehr hatte.
ich wünsche euch für die kommende zeit so viel kraft
ich drück dich von herzen und denke fest an euch
ganz liebe grüße sabrina

Geändert von Sabrina1978 (19.01.2009 um 18:07 Uhr)
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  #5  
Alt 20.01.2009, 12:33
Gabysan Gabysan ist offline
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Registriert seit: 11.08.2008
Beiträge: 6
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo Sabrina,

vielen Dank für Deine Zeilen und Deine lieben Worte.

Wie lange ist es bei Euch denn her? Und wie lange hat Dein Vater gelitten?

Seit gestern haben wir wieder einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer: Papa
war vormittags und nachmittags für einige Zeit auf und hatte auch etwas
Appetit (meine Mutter kocht natürlich nur noch seine Lieblingsgerichte oder
was er sich wünscht, und da konnte er wohl nicht widerstehen...). Ansonsten
ist sein Befinden leider unverändert, aber es ist schön, dass er sich wieder
etwas aufrafft und an seiner Umwelt teilnimmt.

Von home care habe ich nicht nie etwas gehört! Aber meine Mutter begleitet
meinen Vater am Donnerstag zum Arzt und wird nachfragen. Auch ob der
Arzt Hausbesuche macht. Mein Vater ist seit Anfang an bei diesem Arzt in
Behandlung und er vertraut ihm, daher wäre es schön, wenn der zu ihm nach
Hause kommen würde.

Drück uns die Daumen, dass er sich wieder etwas berappelt. Im Februar haben
meine Mutter und mein Sohn Geburtstag und wir wünschen uns so sehr, dass
Papa dann mit uns feiern wird.

Ganz liebe Grüße zurück.

Gaby
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  #6  
Alt 20.01.2009, 12:33
narnia narnia ist offline
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Registriert seit: 18.06.2008
Ort: Nordhessen
Beiträge: 42
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo Gaby,

ich erkenne soviel von meiner eigenen Situation in deinen Worten wieder. Nur bei uns war ich diejenige (habe noch zwei Schwestern die weiter entfernt wohnen) die vor Ort war. Ich kann Dir nur von Herzen ganz ganz viel Kraft wünschen. Mein Vater wollte auch zu Hause bleiben. Aber da gab es so viele Komplikationen, dass wir ihm den Wunsch leider nicht erfüllen konnten. Aber meine Mutter und ich waren ständig bei ihm am KH-Bett. Das ist glaube das einzige, was man wirklich tun kann. Ihm das Gefühl geben, dass er nicht allein ist und dass er geliebt wird.

Ich bin in Gedanken bei euch

Dagmar
__________________
Diagnose Pleuramesotheliom am 21.02.2008
*14.03.1930 + 21.08.2008

Schlimmen Traum hab ich geträumt, und wollte schnell erwachen.
Doch sah ich dann, es war kein Traum, nur Tränen und kein Lachen.
Die Zukunft scheint mir ohne Dich ganz ohne Sinn und Freude.
Gestern warst Du noch bei uns, gegangen bist Du heute.
Nun da Du nicht mehr bei mir bist, umgibt mich grauer Nebel.
In meinem wunden Herz jedoch, da wirst Du weiterleben.


Papa, du fehlst mir so sehr!!!
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  #7  
Alt 20.01.2009, 20:37
Sabrina1978 Sabrina1978 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2007
Beiträge: 75
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

hallo gaby,
bei meinem pa wurde pleuram. im feb.2007 festgestellt, dann bekam er 3 chemos, dann die große op und nach reha bestrahlung, war er wieder im jan.2008 da, erst im rücken-bauchraum, dann auf der re. lunge und zum schluß dann noch eine metastase im kopf.
und am 19.juni 2008 sagte man uns das man nichts mehr für meinen pa machen kann!
ja und am 15.8.2008 hat mein vater nach einem wirklich schweren kampf die erlösung gefunden!
also mein pa hat so ziehmlich alles mitgenommen was geht,
aber er war so tapfer hat nicht einmal gejammert, ganz im gegenteil er hat uns noch stark gemacht.
naja eine home care ärztin bekam mein pa auch erst nachdem man uns sagte das man nichts mehr für ihn tun kann...
ich hoffe für euch das ihr noch viel zeit gemeinsam habt und das ihr alle zusammen noch die geburtstage eurer lieben feiern könnt
lg sabrina
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  #8  
Alt 20.01.2009, 22:36
Benutzerbild von condesa
condesa condesa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2008
Ort: Berlin-Hamburg-Ostsee
Beiträge: 54
Standard AW: Diagnose: Rippenfellkrebs

Hallo Ihr Lieben,

habe gerade eure Berichte gelesen, und eure Situationen kommen mir ebenfalls sehr bekannt vor. Ich habe bisher im Thread "Cup-Syndrom" geschrieben, da dies die Diagnose meiner Mutter war.
Das Antibiotika wurden bei meiner Mutter im KH abgesetzt als die Ärzte gemerkt haben das die Entzündungswerte nicht so erhöht wegen einer Infektion waren, sondern dies von der Krankheit kam.
Morphium Pflaster gibt es von 25-100 mg (soweit ich sie kenne). Danach gibt es natürlich noch andere Möglichkeiten.
Wir haben unsere Mutter nach Hause geholt - leider waren es nur noch wenige Tage. Die Sozialarbeiterin hatte sich um alles gekümmert. Wir bekamen ein Luftbett, Toilettenstuhl/,-Aufsatz und Rollstuhl. Eine Pflege kam auch zweimal täglich.

Man muss halt einfach nachfragen wenn man von den Ärzten nicht darauf hingewiesen wird
Wünsche Euch alles Gute und viel Kraft!
Alles Liebe

Katarina
__________________
In endloser Liebe, tiefer Dankbarkeit & ewiger Verbundenheit!
Deine Töchter Elisabeth & Katarina


Diagnose CUP Syndrom im August 2008

* 26.03.1953 + 25.12.2008 3:53h

Frage nicht, welche Krankheit der Mensch hat, sondern frage, welcher Mensch die Krankheit hat...
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