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  #1  
Alt 29.12.2015, 22:37
Ress Ress ist offline
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Beiträge: 12
Standard Neuzugang

Hallo zusammen,

und wieder einer mehr, leider. Bin 36, männlich logischerweise , keine Vorbelastung bzgl. Krebs. Ein ganz klassicher Anfang soweit.
  • am 23.12. unter der Dusche durch puren Zufall eine harte "Beule" am rechten Hoden festgestellt. Gleich ins Internet, gesucht und gegoogelt, auf dieses Forum gestoßen. Paar Stunden lesen und schon wußte ich gut Bescheid.
  • über Weihnachten natürlich alles dicht, aber am Montag (28.12.) gleich in der Früh zum Urologen. Beim ersten abgewiesen ("hab keine Termine, auch nicht für Notfälle, bla-bla, suchen Sie sich einen anderen"), beim zweiten aber vorgelassen.
  • Untersuchung hat das bestätigt, was eh schon bekannt war. Tumor im Hoden, laut US ca. 12 mm (wobei so eine Messung ja ziemlich ungenau ist) Der Arzt hat noch versucht im Doppler die Gefäßinfiltration abzuschätzen, aber da war nichts wirklich zu erkennen. Der linke Hoden unauffällig.
  • Blut abgenommen, wobei ich gebeten habe, auch Testosteron mitzubestimmen. Informationsblätter ausgefüllt, am selben Tag noch ins Krankenhaus zum Narkosevorgespräch. OP für Mittwoch (30.12.) angesetzt.
Das ist jetzt der Stand, morgen um 7 warten die schon im KH auf mich. Wird meine erste OP überhaupt sein. Angst, Gefühl "kann nicht wahr sein" und der ganze Rest... kann sich hier ja jeder denken

Einen ganz herzlichen Dank übrigens an alle Forumteilnehmer! Man glaubt es gar nicht, was das für ein Wissensschatz ist, was sich hier über Jahre angesammelt hat.

Was mir jetzt noch zum Gespräch mit dem Arzt einfällt:
  • es wird keine Biopsie vom anderen Hoden gemacht. Hat gemeint, das war früher üblich, heute nur noch bei Auffälligkeiten
  • es wird kein Schnellschnitt gemacht. Hat gemeint, er sieht keine Notwendigkeit, entfernen muß man den offensichtlich so oder so
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  #2  
Alt 29.12.2015, 23:20
Carina02 Carina02 ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Neuzugang

Hallo Ress

Ich wünsche dir für die bevorstehende OP nur das Beste und den möglichst besten Befund, den man in so einer Situation haben kann.
Ich bin zwar kein Mann und habe dementsprechend auch kein Hodenkrebs, aber irgendwie trotz allem eine "gewisse Ähnlichkeit", weil bei mir vor bald zwei Jahren Eierstöcke und Gebärmutter entfernt wurden. Lese oftmals bei euch "Herren" hier und bin immer wieder fasziniert, wie gut ihr diese Situation meistert.
Drücke dir für alles bevorstehende fest die Daumen.
Grüsse Carina
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  #3  
Alt 30.12.2015, 02:22
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Neuzugang

Hey Ress, herzlich willkommen im Klub der (K)Eineiigen, zu dem eigentlich keiner gehören will .

Zunächst einmal könnt ich schon wieder ausrasten, wenn ein Urologe einen einfach wieder weg schickt. So was darf einfach nicht sein und ist unter aller Sau. Schön, dass du hartnäckig geblieben bist und gleich den nächsten Urologen aufgesucht hast.

Doof natürlich, dass es dich erwischt hat! Aber du wirst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder gesund, wie mein Urologe es ausdrücken würde. So eine Diagnose haut einen natürlich erst mal um, aber man wächst mit seinen Aufgaben und Hodenkrebs gehört glücklicherweise zu den gut machbaren Aufgaben. Die OP wird bestimmt gut laufen.

Zum Thema Biopsie des anderen Hodens kann ich dir leider auch nicht viel sagen. Bei meiner Diagnose vor zwei Jahren wurde diese gleich mit gemacht. Inwieweit sich der Standard da geändert hat weiß ich auch nicht. Die Biopsie lässt sich aber im Fall der Fälle auch nachholen.

Der Schnellschnitt bietet keine absolute Sicherheit, die kann einzig und allein die Biopsie liefern. Im Ultraschall lässt sich eigentlich auch gut erkennen, ob es sich um was tumoröses handelt oder nicht. Von daher erscheint es nachvollziehbar gleich alles rausziehen, was keine Miete zahlt .

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen und wünsche dir maximale Erfolge. Melde dich wenn du Ergebnisse hast! Und komm trotzdem gut ins neue Jahr
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #4  
Alt 30.12.2015, 11:31
eistee eistee ist offline
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Beiträge: 288
Standard AW: Neuzugang

Auch von mir ein herzliches Willkommen...
Die OP war damals auch meine erste und ist im Nachhinein betrachtet halb so wild. Wirst sehen, morgen Abend feierst du schon wieder ins neue Jahr - bloß Tanzen geht dann vermutlich noch nicht
Halte uns auf dem Laufenden, was die Histologie und Marker-Bestimmung ergeben. Alles Gute für die OP (die jetzt vermutlich schon rum ist) und die besten Wünsche für die Diagnose.

VG

Philipp
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  #5  
Alt 30.12.2015, 20:06
rnnyhsl rnnyhsl ist offline
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Registriert seit: 06.12.2015
Beiträge: 22
Standard AW: Neuzugang

Hallo Ress,

willkommen im Club und im Forum.
Tut mir natürlich leid, dass es dich erwischt hat. Aber wie du hier in den letzten Tagen sicherlich schon gelesen hast, hast du sehr sehr gute Chancen, wieder vollständig gesund zu werden.

Was die Biopsie am Gegenhoden angeht: Bei mir wurde am 5.11. noch eine gemacht. Allerdings ausdrücklich nur wegen der beidseitigen Mikrolithiasis testis, die laut meinen Urologen (und Wikipedia) ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko darstellt. Ansonsten hätten sie bei mir auch auf eine Biopsie verzichtet.

Bei mir wurde zwar ein Schnellschnitt gemacht. Aber eine Stunde vor der OP kam der Operateur noch zu mir um den Hoden selber abzutasten. Er hat dann direkt abgewinkt und gemeint: "Jo, der muss raus." Scheinbar sind sich manche Ärzte so sicher, dass sie auf den Schnellschnitt verzichten

Ich hoffe, du hast die OP heute gut überstanden. Ich drücke dir die Daumen für gute Marktwerte und das Primärstaging.
Halte uns bitte auf dem Laufenden, wenn du irgendwelche Ergebnisse bekommen hast.

Gruß
Ronny
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  #6  
Alt 31.12.2015, 20:57
Ress Ress ist offline
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Registriert seit: 25.12.2015
Beiträge: 12
Standard AW: Neuzugang

Danke für die aufmunternden Worte! Hab vor der OP noch kurz lesen können, bloß nicht mehr beantworten. Aber jetzt.

Daß man vor dieser OP keine Angst haben muß, kann ich jetzt bestätigen. Vorbereitung, Narkose, Aufwachen - alles schnell und problemlos gelaufen. Schmerzen hat man danach shon (ist auch logisch, man wird ja aufgeschnitten), halten sich aber durchaus in Grenzen. Zum ersten Mal aufgestanden bin ich ca. 5 Stunden nach dem Aufwachen.

Ein paar Anmerkungen praktischer Natur:
  • den Bereich unten sollte man vorher glatt rasieren oder zumindest versuchen. Und nicht bloß den eigentlichen Schambereich, sondern auch Oberschenkel im Umkreis von ca. 30 cm. Wird vor der OP sowieso kontrolliert und notfalls nachgebessert, aber man spart dadurch jede Menge Zeit und Rumfummelei.
  • bei mir wurde genäht, nicht geklammert. Hab extra davor angesprochen.
  • den rot-blauen Penis wie in einigen Berichten kann ich nicht bestätigen, dafür erstrahlt die Haut jetzt in schönem Orange. Kommt anscheinend vom Desinfektionsmittel. Sieht wie eine halblange orange Unterhose aus
  • nach der OP ist es den Ärzten wichtig, daß man möglichst bald Wasser lassen kann. Also schön trinken und irgendwann los (langsam aufstehen, keine Angst, aufrecht gehts wieder einfacher). Lifehack: das Waschbecken nutzen, genau die richtige Höhe und leicht zu treffen
  • es gibt täglich eine Spritze gegen Thrombose, wahlweise Bauch oder Oberschenkel. Die Notwendigkeit kann ich nicht ganz nachvollziehen, schadet aber auch nichts.

CT, Histologie usw. gibt es jetzt erst nächste Woche. Über die Feiertage passiert da nicht viel.

Was mich nun ärgert, ist daß die mich jetzt anscheinend so schnell wie möglich raus haben wollen. Ich wäre schon noch gern ein paar Tage im KH geblieben übers Wochenende. Aber dauernd kommt jemand rein und meint sinngemäß "hm, ah ja, und Sie verlassen uns also morgen?" Da die allermeisten Zimmer gerade ohnehin leer stehen, sehe ich wirklich keinen triftigen Grund dafür. Werde mich wohl mit Händen und Füßen noch wehren müssen

@Carina
Tut mit leid zu hören, daß es dich so getroffen hat. Du hast auf jeden Fall Recht, wir sind alle irgendwie im selben Boot hier, egal ob Frau oder Mann.

@Dusty
Hat mich auch gewundert, daß ein Arzt so einen Fall einfach wegschicken kann. Es war ja am Ende nicht viel Arbeit, da ich quasi mit einer fertigen Diagnose schon in der Tür stand. Aber von so einem möchte ich dann ehrlich gesagt auch nicht operiert werden, also vielleicht doch ganz gut, daß er sich von vornherein disqualifiziert hatte.

@eistee
Na ja, Tanzen wäre jetzt tatsächlich etwas gewagt Bin schon froh, daß ich einigermaßen laufen kann. Hatte mir schlimmer vorgestellt.

@rnnyhsl
Schlau wie das Forum einen macht habe ich den Urologen extra auf Mikroverkalkungen angesprochen. Er hat bei mir nichts gefunden und ich selbst habe auch nichts verdächtiges gesehen (kann US ein wenig lesen). Also scheint wohl wirklich die neue Regel zu sein. Möglicherweise auch gut so, wenn man sich die Berichte anschaut, wie schmerzhaft die Biopsiestellen unter Umständen sein können...

Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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