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Alt 20.02.2009, 09:22
Paddy Paddy ist offline
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Registriert seit: 22.09.2005
Ort: Braunschweig
Beiträge: 107
Standard Familie und Freunde und wie sie mit uns umgehen!

Hallo Ihr Lieben,

Es scheint sehr schwer für Freunde/Familie zu sein, mit uns, der Krankheit "Krebs" - oder dem, was davon übrig geblieben ist - umzugehen.
Ich kenne eine Reihe von Frauen, denen es ähnlich geht wie mir....!!!

Ich bin knapp 53 Jahre alt. Diagnose Brustkrebs im Herbst 2005, Behandlung bis Juli 2006, bin ich seit Januar 2007 wieder (in Teilzeit) als Sekretärin tätig. Probleme gibt es hinsichtlich meiner Konzentrationsfähigkeit (gelegentlich noch immer, wenn es auch stetig besser geworden ist) und vor allem durch meinen ständig schmerzenden rechten Arm (trotzdem ich kein Lymphödem habe, jedoch wöchentlich 1 bis 2 x Lymphdrainagen bekomme). Berufskrankheit "Rücken" kommt noch dazu. Ich will sagen: Ich gebe mein Bestes, aber der Job alleine reicht mir eigentlich schon. Kommt der Haushalt noch dazu. Der Status der Überlastung ist also gegeben.

Seitens meiner Familie (Ehemann, Sohn 22 Jahre) ist man der Meinung, dass alles wieder in Ordnung ist, der Krebs wurde rausgeschnitten, damit hat sich die Sache erledigt. Die Angst davor, dass der Krebs zurückkommen könnte: "Unbegründet". Schlafstörungen vor Nachsorge: "Quatsch". Schmerzender Arm: "Kannst Du doch später machen". Konzentrationsstörungen werden belächelt - ich werde belächelt!
Hilfe im Haushalt: Am Wochenende vergleichsweise wenig, in der Woche gar nicht.

Sorry, aber jetzt reicht es. Eine Haushaltshilfe ist nicht drin, und die Bereitschaft meiner Familie hält sich schwer in Grenzen.
Ich bin abends total erledigt, schlafe bei den Nachrichten ein.
Meine - ehemals beste, jetzt Ex- - Freundin hielt es nicht mal für notwendig, mich, als ich Ende des letzten Jahres im Krankenhaus war, auch nur anzurufen, um mir im Gegenzug vor einigen Wochen mit ihren Problemen die Ohren vollzuheulen.

HALT!! Hier ziehe ich die Notbremse. Ich bin kein Mülleimer. Ich bin kein Roboter. Ich habe eine harte Therapie hinter mir - wie alle, die mit dieser Krankheit zu tun haben. Ich plädiere dafür, dass man rücksichtsvoller mit uns umgeht, dass die Anforderungen runtergeschraubt werden. Ich habe einen Schwerbehindertenausweis - aber im Umgang mit meinen Freunden und meiner Familie mit mir nützt er mir herzlich wenig!!!

Fazit: Es wird höchste Zeit, dass sich im häuslich-privaten Bereich kräftig was ändert, andernfalls muss und werde ich Konsequenzen ziehen. Ich werde wütend, wenn mir Sätze wie "stell Dich nicht so an" um die Ohren gehauen werden, kann vielen der Leute, mit denen ich täglich zu tun habe, nur noch schwer aufs Fell gucken. Kaum ein "Danke" für die vielen Sachen, die ich tagtäglich erledige, die aber auch mich (kräftemäßig) erledigen.

Wer von Euch steckt in einer ähnlichen Situation? Wie geht Ihr damit um? Habt Ihr Lösungsvorschläge?

Jetzt habe ich Euch ein wenig Diskussionsstoff gegeben und freue mich auf Rückmeldungen.
Trotzdem: Allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße
Paddy
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