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  #1  
Alt 28.05.2017, 14:42
Safra Safra ist offline
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Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Es hört nie auf :(

Hallo,

es liegt mir nicht, ellenlange Texte zu schreiben oder zu lesen. Vielleicht wiederhole ich was.

Fakt ist: Onkologen werden dazu neigen, eine Chemotherapie vorzuschlagen. Auch wenn die das Leben nur um paar Wochen verlängern kann und der Patient im Prinzip austherapiert ist. Darüber gibt es auch Untersuchungen. Ich kann Sonnes Mutter ganz gut verstehen.

Ich habe es schon paarmal hier angeboten und mache es hiermit wieder:
Ich habe mir mal einen Text über eine amerikanische Studie zum Thema Palliativmedizin und Chemo heruntergeladen, leider zu groß, um sie hier einzustellen. Wer Interesse hat, kann sie anfordern , idem er mir privat seine E-Mailadresse schickt (über Private Nachricht). Garantiert keine Mißbrauch!

Nun ist die Mutter sicher noch nicht austherapiert, aber die vorhergegangenen Therpien werden sie schon ordentlich geschlaucht haben. Man sollte so einen Wunsch schon akzeptieren, wenn es nicht nur eine Augenblicksreaktion ist.
Es haben hier schon einige geschrieben, die auch erst gesagt haben,dass man doch kämpfen muss und ähnliches, und denen es hinterher Leid tat.

SAfra
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  #2  
Alt 02.06.2017, 09:11
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2014
Beiträge: 8
Standard AW: Es hört nie auf :(

Hallo ihr lieben,

Vielen Dank für eure Antworten.

Ich bin was die Chemotherapie betrifft auch geteilter Meinung. Auf der einen Seite ist es womöglich die letzte Chance die meine Mama hat, auf der anderen Seite ist die Frage zu welchem Preis 😢 Mag sein das sie ohne ihre letzte chemo jetzt nicht mehr da wäre aber wir haben auch sehr sehr viel gelitten...
Ihr behandelnder Arzt hat jetzt eine metronomische Chemotherapie vorgeschlagen sowie die Hyperthermie (die meine Mama auch schon seit Jahren zusätzlich macht). Überraschenderweise hat sie dieser Chemotherapie zugestimmt. Wobei man sagen muss dass sie zu diesem Arzt auch ein sehr großes Vertrauen hat und er der einzige ist der ihr die Angst vor der Zukunft ein wenig nehmen konnte. Hat den schon mal jemand Erfahrung mit dieser Therapie gemacht? Ich wäre einfach froh sie wäre nicht immer so schlapp und hätte nicht so viele Schmerzen... dass sie einfach noch ein bisschen das Leben genießen könnte... sie so zu sehen macht mich sehr sehr traurig
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  #3  
Alt 02.06.2017, 14:12
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne26,

Zitat:
Ich bin was die Chemotherapie betrifft auch geteilter Meinung. Auf der einen Seite ist es womöglich die letzte Chance die meine Mama hat, auf der anderen Seite ist die Frage zu welchem Preis
Chemotherapien sind natürlich immer mit Abwägungen verbunden.

Die einerseits von den Ärzten getroffen werden (was sinnvoll evtl. noch gemacht werden kann), und andererseits aber letztlich vom Patient entschieden werden müssen (ob ja oder nein).

Was geteilte Meinungen anbelangt, sagte meine Onkologin mal einem ihrer Patienten:
Daß Sie von einer Chemo nicht jünger oder hübscher werden ist klar.
Aber gesünder können Sie werden.
Dazu müssen aber auch Sie das wollen.

Das mit dem "gesünder" ist natürlich arg relativ und hängt vom Einzelfall ab.
Es kann auch darin bestehen, daß es lebensverlängernd, evtl. auch nur noch kurzfristig, ist.

Zitat:
Überraschenderweise hat sie dieser Chemotherapie zugestimmt.
Das überrascht mich nicht, weil es eine vernünftige Entscheidung ist.

Deiner Mutter und Euch wünsche ich, daß sich der erhoffte Erfolg auch einstellt.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #4  
Alt 10.10.2017, 20:53
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2014
Beiträge: 8
Standard AW: Es hört nie auf :(

Das war es dann. 5 Monate später liegt sie mit Wasser im Bauch im Krankenhaus und die Ärzte können nichts mehr für sie tun. Ich bin am Boden zerstört und weiß nicht wie es weiter gehen soll. Wie ich das verkraften soll... Ich bin zudem
im dritten Monat schwanger, es war alles andere als geplant, aber jetzt dachte ich es muss so sein, meine Mama soll noch ihren Enkel/Enkelin kennen lernen... und jetzt innerhalb von einer Woche ging es so berg ab dass wir die Welt nicht mehr verstanden haben... ich hab Angst daran kaputt zu gehen... ich weiß nichts und niemand kann mir helfen oder mir einen Rat geben... aber es tat gut das alles mal los zu werden...
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  #5  
Alt 11.10.2017, 08:05
Sonnenschein30 Sonnenschein30 ist offline
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Registriert seit: 18.09.2017
Beiträge: 19
Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne, diese Zeit ist eine ganz schlimme und schwierige Zeit.

Mir hilft in diesen Situationen nur der Gedanke, dass das Leiden bald ein Ende hat. Natürlich möchte man noch ganz viel Zeit mit seinem Liebsten verbringen, aber noch viel mehr möchte man, dass diese Person keine Schmerzen und Qualen mehr durchstehen muss.

Du wirst daran nicht zerbrechen! Dein Leben wird weitergehen, auch wenn es sich verändert. Freust du dich über deine Schwangerschaft? Vielleicht ist dies auch ein Zeichen, eine Form von Schicksal. Etwas was dir weiterhelfen soll.

Bleib stark!
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  #6  
Alt 11.10.2017, 08:47
Silversurfer12 Silversurfer12 ist offline
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Registriert seit: 09.09.2016
Beiträge: 5
Standard AW: Es hört nie auf :(

Liebe Sonne,

das ist wirklich keine einfache Zeit, aber genieße noch soviel Zeit wie möglich mit Deiner Mama. Mit etwas Abstand wirst Du Dich immer mehr an die schönen Momente dieser Zeit erinnern, da sie so intensiv sind wie selten zuvor.
Mir geht es jedenfalls so. Meine Frau ist im Mai, 11 Monate nach der Diagnose eines Gallengangkarzinoms und großem Kampf verstorben. Was es etwas vergleichbar macht mit Deiner Situation - ich habe zwei Kinder (6 Jahre), die alleine natürlich hilflos sind. So wird es mit Deinem Kind sein, und das braucht dann die Mama. Deshalb wirst Du nicht daran zerbrechen, auch wenn Du das momentan verständlicherweise noch nicht so siehst.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Liebe und Gute und viel Kraft für die nächste Zeit. Vielleicht ist es wie Sonnenschein30 schreibt ein Zeichen mit der Schwangerschaft.
Das Leben findet mit den Lebenden statt und nicht mit den Toten - so hat mir mal eine Bekannte auf dem Sterbebett gesagt - da ist was dran.
Und irgendwann versteht man diesen Satz dann auch.

Alles Gute Euch.
Liebe Grüsse
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  #7  
Alt 13.10.2017, 20:45
Sonne26 Sonne26 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2014
Beiträge: 8
Standard AW: Es hört nie auf :(

Ich danke euch für eure lieben Antworten.

Sie hat es geschafft. Gestern Mittag hat sie in meinem Beisein aufgehört zu atmen. Ich bin dankbar dass ich bis zum Schluss bei ihr sein konnte und sie keinen Todeskampf durch stehen musste...sie hat die letzten Jahre wirklich genug gekämpft. Immer wieder zwischen hoffen und bangen, neuen Rückschlägen mit denen wir versuchen mussten um zu gehen. Es ist wirklich nicht in Worte zu fassen was meine Mama alles über sich hat ergehen lassen müssen. Sie war so tapfer und so bewundernswert. Obwohl es ihr so schlecht ging hatte sie immer nur sorgen um mich und meinen Papa...
Ich hoffe dass auch mein Papa nicht daran zerbrechen wird. Er hat sie die letzten Jahre so um sorgt, hat sich um alles gekümmert, war teilweise Krankenpfleger, am Ende konnte er sogar den Port von meiner Mama anschließen. Was er alles geleistet hat... ich kann das garnicht begreifen... ich kann meine Mama nie mehr anrufen... kann sie nie mehr in den Armen nehmen... ich weiß nicht wie ich das aushalten soll...

Ich freue mich über meine Schwangerschaft auch wenn sie nicht geplant war. Aber ich habe es als Schicksal gesehen dass meine Mama dass einfach noch miterleben soll... umso trauriger bin ich dass jetzt alles anders gekommen ist. Ich weiß auch nicht ob mit der Schwangerschaft jetzt alles gut geht...immerhin habe ich mich die letzte Woche in einem absoluten Ausnahmezustand befunden...

Das Leben ist einach so unfair.
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