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  #151  
Alt 17.04.2012, 21:31
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Hallo Laura,

ich weiß auch gerade nicht was ich Dir wirklich schreiben soll.

ABER auch wenn dein Papa ja auch einen kleinzelligen Tumor hat, vielleicht wächst der ja gar nicht so schnell und eine Verschnaufpause ist nicht verkehrt, damit dein Papa dem Biest dann richtig in den A... treten kann.

Ich denke nicht dass Sie deinen Papa "einfach so sterben lassen". Er soll wieder zu Kräften kommen und dann geht es weiter.

MUSS ES EINFACH...
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  #152  
Alt 17.04.2012, 22:17
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Liebe Laura,
solche Aussage vom behandelndenArzt zu hören,ist bitter.Weisst du,ich finde es nicht ganz richtig,vom "Kampf" gegen den Krebs zu sprechen.Natürlich ist es für die Betroffenen eine schwere Zeit,aber das Wort "Kampf" hat für mich so einen schalen Beigeschmack...Kämpft man auch gegen einen Schlaganfall,gegen Bluthochdruck oder verkalkte Herzkranzgefässe Alles das kann einen auch töten,aber von Kampf spricht keiner...sondern von Behandlung.
Uns wie ist es,wenn nicht mehr gegen den Krebs behandelt wird? Hat derjenige zuwenig gekämft? Den "Kampf "verloren? Ist er ein "Verlierer?
Verstehst du,was ich meine? Dein Papa kann die agressive Therapie seiner Krankheit nicht mehr aushalten,aber dass bedeutet nicht,dass er nicht mehr behandelt wird...Er wird weiterhin gegen ale Symptome seinerKrankheit behandelt,gegen Schmerzen und Luftnot,gegen Angst und Schwächegefühl.
Du hast in denem ersten Posting schon geschrieben,"dass mit der Chemo (falls die Strahlentherapie nicht gemacht werden kann) den Tumor nur in seinem Wachstun aufhalten kann, also nicht mehr geheilt werden kann."

Ich sehe es ein bischen wie Miriam.Durch meinen medizinischen Hintergrund kenne ich mich (leider) besser aus,als mir lieb ist.Ich möchte hier keine" Chemo bei palliativer Behandlung sinnvoll oder nicht"-Diskussion lostreten.Nur soviel ganz offen von mir: Meine Mum hat ihre Chemo ganz bewusst abgelehnt und ich war froh und dankbar dafür.Sie kann nicht mehr geheilt werden,durch keine Chemo der Welt und so haben wir schon sieben gute Monate ,in denen sie bei guter Lebensqualität einfach leben konnte...
Nimm es an,liebe Laura.Es ist schwer,ich weiss.Du bist bei ihm,deine Mama ist bei ihm.Mehr könnt ihr nicht tun.
Alles Liebe,
Sylvia
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In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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  #153  
Alt 18.04.2012, 17:19
Laura88 Laura88 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Hallo zusammen, ihr seid so lieb!

Ihr habt so recht mit dem, was ihr sagt ... Aber ich bin einfach am Ende!!
Ich finde es ja eigentlich gut, dass keine Chemo mehr gemacht wird, ich will ja nicht, dass es meinem Papa schlecht geht. Aber mein erster Gedanke war "Er wird wirklich sterben". Das hört sich blöd an, aber mir kam der Tod auf einmal so nah vor und ich habe richig Panik bekommen, die auch bis heute anhält. Letzte Nacht habe ich ganz schrecklich geträumt. Ich war auf der Beerdigung meines Vaters. Ich kam in einen ganz großen Saal, in der Mitte stand ein Sarg. Ich habe fürchterlich geweint und geschluchzt und alle haben mich angesehen. Es war so furchtbar und dieser Traum verfolgt mich schon den ganzen Tag.
Ich bewundere euch alle, dass ihr eure Gefühle so toll nieder schreiben könnt, ich bin da leider nicht so talentiert.
Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass ich gar nicht mehr lebe... Ich geh arbeiten, unternehme was mit meinem Sohn, mache den Haushalt (naja, einigermaßen zumindest) und bin natürlich bei meinem Papa. Aber ich fühle mich so leer. Wir fangen nächste Woche an zu renovieren (die ganze Wohnung ), weil mein Freund zu uns zieht. Wir bekommen auch eine neue Küche usw und da freu ich mich schon drauf. Ich glaube, ich kann mich darauf nur freuen, weil es meinem Papa zur Zeit eigentlich ganz gut geht. Das tut mir auch gut. Trotzdem kann ich meine Gedanken nicht abstellen, was ich total gern tun würde. Ich muss ständig an meinen Papa denken und dann kommen so Gedanken wie "Wird er an meinem Geburtstag im September noch da sein?" "Wird er an Weihnachten noch bei uns sein?" Und dann fühle ich mich ganz schlecht, dass ich so etwas denke.
Und vorgestern hat mir meine Nachbarin etwas erzählt, was mir völlig den Boden unter den Füßen weggerissen hat (ich muss dabei an Jessy denken, da sie gerade ähnliches erlebt hat):
Sie hat sich mit ihrem Ex-Freund unterhalten bzw gestritten. Er ist Schreiner und hat meinen Eltern vor ein paar Jahren mal die ganze Möbel versaut. Als sie ihn darauf angesprochen hatte meinte er dann, dass wäre nicht wahr und sagte wohl aus Wut über meinen Papa "Der Alte macht´s doch eh nicht mehr lang" ... Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was da innerlich in mir vorgegangen ist. Ich wünsche ihm die Pesst!! Unser Ort ist nicht besonders groß und ich werde ihm begegnen. Morgen, übermorgen oder nächste Woche! Und dann wird er sich wünschen er hätte das nie gesagt. Ich habe mir schon das passende überlegt, was ich ihm sagen werde! Ich war völlig fassungslos und hätte am liebsten sofort angefangen zu heulen. Ich bin momentan eh sehr weinerlich. Gestern hat mein Freund meinen Eltern die neue Garderobe angebracht, mein Papa stand sofort mit Hamme und Dübeln neben ihm, das war so süß! Und als er in der Küche noch was holen wollte, hat er sich ganz schlimm den Kopf am Regal angehauen, er hat geblutet wie ein Schw***.
Das hat mir soooo leid getan!!

Ich weiß, dass die Ärzte meinen Papa nicht einfach sterben lassen, aber für mich hat es sich im esten Schock irgendwie so angefühlt. Ich weiß, dass die Symptome behandelt werden usw, aber ich kann einfach nicht akzeptieren, dass er nicht mehr gesund wird. Und dass nichts mehr gegen den Krebs an sich unternommen wird. Ich komme damit einfach nicht klar... Ich wäre gerne so stark wie ihr, ich weiß, euch geht es nicht besser wie mir, aber ich habe den Eindruck, dass ihr ... wie soll ich sagen ... stärker seid?! Besser akzeptieren könnt und die Zeit genießen könnt?! Ich schreibe etwas wirr, das tut mir leid, aber so denke ich zur Zeit auch. Völlig wirr, verzweifelt und keine Ahnung wie ich mit all dem umgehen soll!
Ich habe einfach so große Angst, Angst, Angst!

Ich wünsche euch trotzdem einen halbwegs guten Tag, ohne schlechte Nachrichten, Kummer und Leid!
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  #154  
Alt 18.04.2012, 17:39
Lulu79 Lulu79 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

hallo laura,

ich lese immer mal wieder bei dir mit.
mein papa hatte auch lungenkrebs, er ist anfang des jahres verstorben.
die gefühle und gedanken die du jetzt hast kann ich sehr gut nachvollziehen. auch ich konnte mich immer nur dann über dinge freuen wenn ich wusste dass bei meinem vater alles soweit "okay" war.
man lebt immer mit der angst im nacken aber man kann das leider auch nicht ändern.
ich kann dir nur auf deinen/euren weg mitgeben genieße die zeit mit deinem papa und lebe im heute.
wenn ich die dinge, die ich wusste als mein vater im sterben lag, früher gewusst hätte, hätte ich versucht mehr im hier & jetzt zu leben und mich nicht zu sehr um morgen zu sorgen.
ich weiss das ist leichter gesagt als getan aber einen versuch wert.

ärzte sind leider auch nur menschen und die medizin hat ihre grenzen. wichtig ist, dass dein vater so gut wie möglich schmerzfrei ist und eine schöne zeit mit der familie hat.
auch bei meinem vater kam irgendwann der punkt wo nichts mehr gemacht wurde weil einfach nichts mehr ging. das ist so schwer für euch alle, ich weiss das nur zu gut. aber es ist leider, leider nicht zu ändern.
man kann nur noch als familie zusammenhalten.

bezügl. dem ex-freund deiner nachbarin.
klar, eine absolute frechheit von ihm so etwas zu äussern. aber auch deine nachbarin scheint nicht wirklich feingefühl zu besitzen. sie hätte dir das, meiner meinung, nicht erzählen müssen.

ich wünsche dir und deiner familie alles gute.
lulu
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  #155  
Alt 18.04.2012, 18:04
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Liebe Laura,

wir sind alle kein bißchen stärker als du und wir können auch nicht besser über unsere Gefühle sprechen. Du hast doch genau das jetzt getan und genau wie du dich jetzt fühlst, das kann ich auch noch gut erinnern... Es war für mich so grauenhaft, als unser Hausarzt mir ziemlich früh sagte, dass mein Papa keine Chance hat und er riet mir, die Zeit mit ihn zu nutzen. Alles zu tun und zu unternehmen, was mein Papa möchte... Er hat es zwar besser verpackt, doch die Essenz war: "Ihr Vater wird an dieser Krebserkrankung sterben und ihm bleibt nicht mehr viel Zeit." Puh, das ist eine Botschaft, die einen umhaut. Irgendwie habe ich damals nichts mehr auf Entzündungs- und andere Blutwerte gegeben, mir waren die Ergebnisse sämtlicher Kontrolluntersuchungen egal. Was zählte war nur das persönliche Empfinden meines Vaters. Wenn es ihm halbwegs gut ging, dann war ich froh, habe mich darüber gefreut und es genossen. Das meinen wir alle mit dem, was wir dir raten... Es wird ein wenig dauern, bis du für dich die Botschaft verdaut hast, die die Ärzte verkündet haben, aber dann wirst du einen Weg für dich finden, mit all dem umzugehen. dein Unterbewusstsein arbeitet ja auf vollen Touren...
Weißt du, was die Seelsorgerin meiner Mutter sagte? "Wissen Sie, wir haben alle nur 24 Stunden jeden Tag. So müssen Sie jeden Tag beginnen. Und es könnte durchaus passieren, dass Sie vor Ihrem Mann gehen müssen, wenn Sie sich nachher ins Auto setzten..." Das hat meiner Mutter geholfen. Seitdem war sie im JETZT angekommen und es hat ihr alles erleichert.

Ich schicke dir eine Umarmung
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #156  
Alt 18.04.2012, 18:07
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Oh meine liebe Laura,
Ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen... Ich denke nicht das wir stärker sind als du. Wir sind einfach nur schon einen Schritt weiter. Als ich angefangen habe zu realisieren dass mein Papa nicht wieder gesund wird ging es mir ganz genau wie dir. Ich war dann auch erstmal krankgeschrieben, völlig kopflos, weinerlich und zu nichts zu gebrauchen. Also meine Liebe, ich denke deine Reaktion ist völlig normal. Wir hatten nur schon mehr Zeit uns mit diesem Gedanken zu befassen und ihn zu akzeptieren (auch wenn mir das bis heute immernoch nicht wirklich gelingt).
Denk an den Text den ich bei mir im Thread gepostet habe.... : die Zeit heilt KEINE Wunden, aber wir lernen damit zu Leben....

Zu dem Ex-freund deiner Nachbarin kann ich nur eins sagen...WAS FÜR EIN AR***LOCH!!! Ich hoffe du bekommst die Möglichkeit ihm mal die Meinung zu sagen und dir mal richtig Luft zu machen. Was für ein Unmensch.. Dem wünsche ich auch die Pest!!! Du siehst...ich scheibe mich schon wieder in rage...

Drück dich ganz fest meine Süße.... Du bist so stark und meisterst das alles so toll.
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Mein Papsi....
13 Monate tapfer gekämpft und nun doch friedlich in unseren Armen für immer eingeschlafen

*15.04.1958 - +17.08.2012

Wir werden uns wieder sehen...... irgendwann


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  #157  
Alt 18.04.2012, 21:29
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Daumen hoch AW: Papa hat Lungenkrebs

Hallo Laura,

ich versuche Dich mal von weitem gaaanz vorsichtig zu drücken.

Und,... DU BIST STARK ...

Ich kenne Dich ja nicht persönlich, aber wenn ich lese, dass Du mit deinen 23 jährchen einen 7 jährigen Sohn groß ziehst (von mir aus auch wachsen lässt) und seit etwa 6 Monaten damit lebst, dass Dein Papa schwer krank ist. Ich bin fast 20 Jahre älter, meinen 5 Jahre alten Sohn ziehe ich mit meinem Mann zusammen auf und mein Papa ist seit grade mal 2 Monaten schwer krank und ich gehe am Stock. Ich kriege einen Heulkrampf wenn mir die Zwiebeln runterfallen oder ich den zweiten Socken nicht finde.

Ich weiß es hilft nicht viel, aber es geht uns allen doch recht ähnlich in unterschiedlichen Stadien.

Mir geht es übrigens auch viiel besser wenn ich meinen Papa gerade gesehen habe und ich weiß es geht ihm gut. Und sonst, tja wie das so ist, manchmal ist alles "gut" und dann packt einen das Angstmonster heimtückisch von hinten und Du fragst Dich "Wie lange noch???" .

Ich habe vor einiger Zeit mal im Radio gehört, dass Leute befragt wurden, ob sie wissen wollten wann sie sterben. Die meisten (fast alle) habe gesagt NEIN. Bei unseren Eltern ist es jetzt anders. Es ist nicht irgendwann in ferner Zukunft, sondern wahrscheinlich bald. An dem wahrscheinlich siehst Du, dass ich es auch nicht wirklich akzeptieren kann.

Versuche trotzdem schön zu schlafen. Morgen ist ein neuer Tag und irgendwo scheint die Sonne.
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  #158  
Alt 18.04.2012, 22:12
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Liebe Laura,
wir sind nicht stärker als du! Und ich hoffe sehr,dass ich dir mit meinem ,doch eher medizinisch-sachlichen Posting nicht kalt und abgebrüht erscheine.....So war es nicht gemeint!
Ich verstehe deinen Schmerz! Es ist eher so,wie Jessy meint...einige von uns sind im Moment einen Schritt weiter.Und irgendwie hab ich auch verdrängt,wie jung du doch bist.Als ich 23 war,hatte ich gerade mein erstes Kind bekommen und wäre nie auf die Idee gekommem,meine Mum würde mich nicht mindestens noch zwanzig Jahre begleiten...
Was den Moment angeht,wo man realisiert,das unsere Eltern wirklich sterben....und dieser Zeitpunkt nicht weit weg ist,diesen Moment hatte ich viel eher in der Behandlung.Im Prinzip gleich,als ich den Anruf des Kardiologen bekam, zu dem meine Mum wegen ihrer Kurzatmigkeit gegangen war. Er hatte im Ultraschall die Katastrophe gesehen,gleich ein CT gemacht und dann gleich mich angerufen.Wir kennen uns auch privat.Ich war mit meiner Kleinen gerade beim Kinderarzt und hab das Gespräch erst mal weggedrückt.Dann klingelt es wieder,ich gehe ran und er sagt,was er gesehen hat..Ich weiss bis heute nicht,wie ich nachhause
gekommen bin.Kind ins Bett und dann raus in den Garten.Dort bin ich zusammengesunken,habe geweint und geschrien,mit dem Gesicht im Gras,hab mich gekrümmt und gejammert,fast eine Stunde lang.Dort hab ich schon angefangen,um meine Mum zu trauern....Und Chemo gab ja dann nicht,nur Bestrahlung der Tumorzapfens,der schon die Bronchien verstopfte....Bei uns war schon von Anfang an diese Gewissheit,die du erst jetzt langsam realisierst....
Und wenn ich hier so über Chemos lese,bin ich jetzt manchmal froh,dass ihr das wenigstens erspart bleibt..
Liebe Laura,weine und schreie und schreib dir hier die Finger wund.Irgendwann bist du soweit,es zu akzeptieren...
Ich nehm dich mal ganz fest in den Arm,Süsse!
Sylvia
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  #159  
Alt 18.04.2012, 22:16
AliceStayGold AliceStayGold ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Hey Laura,

soll ich dir mal was sagen... du bist genauso "stark"&"schwach"(zugleich) wie alle anderen hier auch. Jeder von uns.. hat schon unzählige male die selben gefühle und traurigen gedanken/befürchtungen durchlebt wie du. Und täglich wieder auf's neue. wie allen stehen uns in nichts nach ..
wir alle können es so nach empfinden.. sind für einander da.. so fühlt sich jeder von uns, ein stück weit weniger allein mit all den ängsten.
Ich kenne auch diese schlimmen Träume ..die einen den ganzen tag über verfolgen.meine träume fingen im januar an. immer in der selben art und weise. immer katastrophale zustände und situationen(überschwemmungen,erdbeben,etc) und jedesmal meine mama, die mir sagte..jetzt musst du allein weiter gehen. puh..Hölle. vorallem dieses intensive weinen, habe ich auch in einigen träumen erlebt. aber solche träume sind sogar ganz wichtig. den sie bauen innerliche anspannungen ab. und die anspannung ist ja ENORM zur zeit bei dir. diese bilder die du gesehen hast, sind schlimm.. aber das ist .. das was dich so sehr beschäftigt. und vielleicht ich weiss es nicht, ist es auch eine vorbereitung..

Liebe Laura..
denk immer daran.. du bist nicht allein hier.. wir alle verstehen dich.
ich wünsche dir noch ganz viele gute und wertvolle momente mit deinem papa.

fühl dich umarmt
alice
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Nur die Liebe und der Tod verändern restlos alles.
Khalil Gibran

Geändert von AliceStayGold (18.04.2012 um 22:34 Uhr)
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  #160  
Alt 18.04.2012, 22:40
Laura88 Laura88 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ... ich bin euch so unendlich dankbar! Ich wünschte, ich könnte euch alle mal persönlich in den Arm nehmen und euch danken! Ihr seid so lieb... So viele liebe Worte, ich bin grad so ergriffen, diese ganze Anteilnahme.... DANKE!!!

Nun sitze ich wieder hier und heule. Ich bekomme mich gar nicht unter Kontrolle. Ich bin ja momentan wirklich nur am jammern *schäm* und das, obwohl es meinem Papa ja zur Zeit gut geht. Das freut mich rießig, aber diese sch*** Kopfkinos und die Gedanken, die sich nicht abstellen lassen.
Ihr habt ja so recht mit all dem, was ihr sagt. Und ich werde vesucht es mir zu Herzen zu nehmen. Ich frage mich, ob ich es überhaupt schaffen werde mit der Akzeptanz, denn ich glaube, wirklich akzeptieren kann man es nicht, oder?
Wer will schon akzwptieren, dass die Mama/der Papa stirbt? Und man es quasi mitansehen muss und es einem das Herz raus reisst. Bis zum 14.10.11 war alles super, ich stehe mit beiden Beinen im Leben, lebe selbstständig mit einer super-tollen Familie im Rücken und dann fällt das alles zusammen wie ein Kartenhaus. Ich möchte nächstes Jahr heiraten und ich möchte, dass mein Papa mich zum Traualtar führt... ich darf gar nicht daran denken .

Ihr Lieben, ich danke euch von ganzem Herzen und drücke euch ganz doll!!!
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  #161  
Alt 19.04.2012, 00:20
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JessyHH JessyHH ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Ach mensch Laura... wir "jammern" hier doch alle mal und dafür brauch sich wirklich NIEMAND schämen.... Wir leben leider alle mit einer wirklich schweren Situation und deshalb sind wir alle hier. Heulen uns mal aus und fangen uns gegenseitig wieder auf.

Ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen.... ich bin ja auch gerade mal 25 und sage auch oft genog dass das Kartenhaus/die gesamte Lebensplanung irgendwie zusammenbricht. Ich hatte mir auch immer gewünscht dass mein Pa mal auf meiner Hochzeit dabei ist, seinen Enkel in der Karre umherschiebt usw.... all das scheint plözlich nicht mehr möglich zu sein und somit bricht das Kartenhaus langsam in sich zusammen.
Also du siehst.... auch damit bist du nicht allein! Wir können dich hier alle verstehen!

Fühl dich ganz lieb gedrückt!
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*15.04.1958 - +17.08.2012

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  #162  
Alt 19.04.2012, 21:52
Laura88 Laura88 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Danke liebe Jessy, für deine lieben Worte!

Ich muss sagen, heute geht es mir ein bisschen besser. Ich habe heute nicht den ganzen Tag so dumme Gedanken gehabt wie die letzten Tage ... (obwohl ich letzte Nacht wieder einen schlimmen Traum hatte - diesmal von meinem Sohn).
Meinem Papa geht es weiterhin gut, das macht mich natürlich sehr glücklich. Ich habe immer nur Angst, dass plötzlich alles ganz schnell geht. Das liest man ja leider sehr häufig. Ich sehe es überhaupt nicht ein mich jetzt schon von meinem Papa zu verabschieden. Das kommt überhaupt nicht in Frage!
Den blöden Ex-Freund meiner Nachbarin habe ich leider noch nicht getroffen . Aber ich halte intensiv Ausschau nach ihm. Der Tag wird kommen, an dem er mir über den Weg läuft!

Ich hoffe, bei euch ist alles im grünen Bereich?!
Fühlt euch ganz doll geknuddelt!!!
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... und was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen...
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  #163  
Alt 20.04.2012, 10:15
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Meine liebe Laura,

ich weiß, wie besch... sich das alles anfühlt... Und ja, es stimmt, manchmal kann das alles sehr schnell gehen, sich der Gesundheitszustand extrem verschlechtern. Bei uns war es so, dass mein Vater in seinen letzten 14 Tagen rapide abgebaut hat. Leider mussten wir dabei zusehen, wie seine Lebenskraft schwand von Tag zu Tag. Das ist für die Angehörigen grauenhaft und auch für denjenigen, der krank ist, da auch er sich Sorgen macht, da er oder sie jeden Tag weniger selbstständig erledigen kann und womöglich Schmerzen erleidet. Im nachhinein kann ich dennoch sagen, dass ich dankbar bin, meinen Vater begleitet zu haben. Dass diesem Sterbe- und Abschiedsprozess eine sehr große Kraft innewohnt, die wir auch mitnehmen in unser weiteres Leben. Dass am Ende eine so innige Nähe entsteht und die Grenzen zwischen dem Hier und der anderen Welt sehr dünn und bisweilen aufgelöst sind.
Natürlich wünscht du dir nichts sehnlicher als das Wunder, dein Papa möge wieder gesund werden. Er möge dich zum Traualtar führen und glücklich und ausgelassen mit euch feiern. Das wünsche ich dir auch! Und sollte er das nicht tun können, dann sei gewiss, er wird trotzdem da sein. Man wird ihn nicht in seiner gewohnten Gestalt sehen können, doch er wird da sein bei dir! Deine Hand halten und dich zum Altar führen... Und du wirst spüren, dass er da ist. Bei dir und ganz tief in dir drin. Auch dort wird sein Zuhause sein...

Kopf hoch, meine liebe Laura! Und ich kann dich wirklich gut verstehen und deine Gedanken und Wünsche nachvollziehen!

Umarmung
Miriam
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  #164  
Alt 20.04.2012, 12:04
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Oh mensch Miri... das hast du so schön geschrieben... da habe ich glatt eine Gänsehaut bekommen.

Liebe Laura,
ich wollte dir nur schnell einen wunderschönen Tag, ohne "dumme Gedanken" wünschen!!!! Genieß die Zeit mit deinem Papa!

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*15.04.1958 - +17.08.2012

Wir werden uns wieder sehen...... irgendwann


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  #165  
Alt 20.04.2012, 20:52
Laura88 Laura88 ist offline
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Standard AW: Papa hat Lungenkrebs

Ach Miriam, da fließen die Tränen in strömen ... Das hast du so schön geschrieben. Vielen, vielen Dank!!

Vielen Dank Jessy, für deine lieben Wünsche!!


Ich fahre jetzt mal schnell zum MC, mein Papa hat so dolle Lust auf einen Bic Mac .

Euch allen einen schönen Abend!!
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