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#1
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Chemo geht wieder los
Hallo,
nun hat mich der Alltag entgültig wieder. Nach dem wirklich schönen und erholsamen Urlaub waren wir zum Wochenende zur Taufe meines Enkels. Alles Ereignisse, die diese besxxxssene Krankheit vergessen lassen. Ich musste mich manchmal in den vergangenen Tage daran erinnern, dass dies nicht wie selbstverständlich so weiter gehen wird. Meine erste Prognose habe ich inzwischen überlebt und um mich herum gibt es Ereignisse, bei denen ich vor einem Jahr nicht geglaubt hätte, sie noch erleben zu können. Das alles erzeugt ein enormes Hochgefühl und ich werde dankbar, für alles Schöne, das ich noch erleben darf. Aber - vor dem Angenehmen steht noch eine Pflicht, die alternativlos scheint. So sitze ich wieder in der Chemotherapie und lasse Gift in meinen Körper tropfen und hoffe, mit jedem Tropfen eine Stunde Leben zu erhalten. Im Momement, weil gestärkt durch Urlaub und körperlichem Wohlbefinden, kann ich es mir nicht vorstellen, dass dies alles in absehbarer Zeit für mich zu Ende sein soll. Fazit: ich arbeite daran, auch meine letzte Prognose (die allerdings eine ganz andere Qualität als die Erste hat) lügen zu strafen. So werde ich die nächsten Kurven und Schikanen mit Vollgas nehmen in der Hoffnung, das Rennen interessant zu gestalten und dabei Spaß zu haben. Die dicke Frau soll nicht beleidigt sein, dass ich sie noch nicht singen hören will! In diesem Sinne: herzliche Grüsse SmartM |
#2
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AW: Chemo geht wieder los
Zitat:
Das ist ein schöner Satz und ich wünsche es dir von Herzen ! Ist die dicke Frau auch eine Bezeichnung wie Sensenmann ? kenn ich so gar nicht ....... |
#3
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AW: Chemo geht wieder los
Zitat:
"das Rennen ist erst vorbei, wenn die dicke Frau (die Nationalhymne) gesungen hat". |
#4
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AW: Chemo geht wieder los
Ah danke .
Ich finde deine Einstellung gut . Und bewundere dich . Kannst du mit deiner frau darüber reden ? Offen und ehrlich ? Oder meidet ihr das Thema ? Geändert von gitti2002 (08.07.2015 um 01:12 Uhr) Grund: Zitat |
#5
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Tinele,
danke für das Kompliment! Hin und wieder kann ich mit meiner Frau darüber reden. Ehrlich: Ja. Offen: in Grenzen. Wenn irgend möglich vermeiden wir, darüber zu reden. Meine Frau leidet seit vielen Jahren an Depressionen und meine Erkrankung macht das nicht besser. Dies ist auch für mich die Motivation gewesen, mir eine Psychotherapeutin zu suchen, der ich alles, was mich berührt (positiv wie negativ) ohne auf sie Rücksicht nehmen zu müssen, erzählen kann. LG SmartM |
#6
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AW: Das Rennen läuft
So unterschieldich sind die Menschen . Ich wünschte mir verzweifelt , das mein Mann offen , schonungslos und ehrlich mit mir redet - oder vielleicht auch mal zusammen mit mir über dieses schwere Schicksal weint ?!
Meine Depressionen hatten sich durch seine Erkrankung massivst verschlechtert und mir hätten offene Gespräche geholfen . Nix . Er konnte und wollte es nicht . Nicht hinsehen , es nicht ranlassen - Scheuklappen. Bis jetzt kommt er mit der Taktik ja durch , solange die wirren Zellen ihn in Ruhe lassen . |
#7
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so unterschiedlich sind die Menschen...
Ja, genau so ist das.
Wenn wir aber ehrlich sind, wollen wir doch die Vielfalt. ...und immer das, was wir gerade NICHT haben... |
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Stichworte |
diagnosebewältigung, leben mit der krankheit, palliative chemo |
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