Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 30.01.2011, 23:27
Elma106 Elma106 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2011
Beiträge: 10
Standard Kleinzelliges Bronchial-CA

Erst einmal ein "Hallo" an alle, ich bin Ela und es geht um meinen Vater, 61 Jahre.

Seit Mittwoch wissen wir, das er ein kleinzelliges Bronchialkarzinom hat. Was natürlich ein riesiger Schock war... Kurz mal der bisherige Werdegang:

Vor Weihnachten war mein Dad beim Arzt, weil er irre Schmerzen im rechten, unteren Rippenbereich hatte. Er ging zum Arzt, Diagnose Lungenentzündung und Gürtelrose. Antibiotika verschrieben bekommen, halfen auch wunderbar.
Allerdings war das Röntgenbild wohl nicht so top in Ordnung, ein CT und eine Blutentnahme wurden angeordnet.
CT erhärtete wohl den Verdacht das da was nicht stimmt, er wurde mit einer Krankenhauseinweisung "V.a. Bronchial-CA" nach Münster verwiesen, um sich dort einer Bronchoskopie zu unterziehen.
Seine Blutwerte waren im übrigen bis auf einen CEA von 7,5 absolut in Ordnung!!
Am 18. Januar kam er dann für drei Tage nach Münster. Übliches Procedere, erneute Blutentnahme, Lungenfunktionstest, Ultraschall der Organe und MRT Schädel.
Blutwerte bis auf einen erhöhten CEA-Wert in Ordnung,
Lungenvolumen von ca 93% (und das bei 40 Jahre Tabakkonsum...)
Alle Organe sind bis auf einen kleinen Gallenstein in einem Top-Zustand
und auch im Schädel nichts zu finden.
Bronchoskopie erhärtete aber weiter den Verdacht. Tumorsubstrat im rechten Lungenflügel, hier Gewebeproben. Linker Lungenflügel stellt sich regelrecht dar, alles gut.
Wir hatten natürlich auf Grund all dieser positiven Aspekte die allerbesten Hoffnungen, das es nichts ist.
Aber das war ja dann wohl mal nichts...
Da er auch über Schmerzen in der Leiste klagt, haben wir am Donnerstag direkt ein Skelettszintigramm machen lassen. Und da gibt es ein paar Ecken, die dem Arzt "nicht gefallen", speziell im Wirbelsäulen- und Beckenbereich. Sollte weiter abgeklärt werden.

Soweit ist bisher unser Stand der Dinge. Morgen nochmal Termin bei seinem Hausarzt, damit möglichst schnell alles in die Gänge kommt. Unsere Hoffnung ist noch, das seine Lungenentzündung vielleicht ein kleiner Segen war und der Tumor noch früh genug erkannt wurde... An irgendwas muss man sich ja klammern...

Ich kann jetzt gar nicht so genau sagen, warum ich das alles hier schreibe... Vielleicht wäre es einfach schön, sich mit jemandem austauschen zu können, der das selbe durchmacht und der mir/uns neutral gegenüber steht.
Denn im familiären Umfeld ist es natürlich so, das einem erst mal unfassbar viel Mitleid entgegenschlägt, um dann auf "Tschaka"-Parolen umzusteigen. Und irgendwie kommt das alles so unnatürlich rüber...

Vielleicht wäre eine kleine Einschätzung auch nicht das schlechteste. Ich weiß, keiner kann hier irgendwelche Diagnosen stellen, Prognosen abgeben oder sonstiges, aber ein kleines bisschen Mut machen wäre schön =) Wenn es denn einen Anhalt dafür gibt...
Wenn nicht, knallt mir auch das vor den Kopf!!
Ich bin selber Arzthelferin und habe auch schon mal eine Krebserkrankung bei meiner Schwester miterlebt, ich weiß was da alles auf uns zukommt (das macht uns auch am meisten Angst...), daher kann ich auch negative Aussagen einigermaßen gefasst ertragen...

Ich fange an zu faseln und das ist nicht gut...

Wie gesagt, über ein wenig Austausch wäre ich hoch erfreut und bedanke mich jetzt schon einmal, alleine schon weil ich es klasse finde, das es so ein Forum gibt!!

Liebe Grüße,
Ela

Geändert von Elma106 (30.01.2011 um 23:30 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 31.01.2011, 08:01
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 505
Standard AW: Kleinzelliges Bronchial-CA

Hallo Ela,

erstmal willkommen hier.
Ja, diese Warterei macht einem verrückt, man kann nichts tun und weiss auch noch nicht wie es weitergehen wird.
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen, das sie keine Metastasen in Becken und Wirbelsäule finden!! Wenn keine gefunden werden sind sogar Heilungschancen da!! Wenn sie welche finden, dann kann man die zwar stoppen und eindämmen aber es wäre nicht mehr heilbar. Sprich dann wird "nur" palliativ behandelt. Was aber nicht heissen muss das er in kurzer Zeit stirbt, auch so kann man noch einige schöne Jahre haben, je nachdem wie die Therapie anschlägt. Es gibt sogar auch Metastasen die verschwinden.
Leider kann ein Kleinzeller auch sehr schnell wachsen und streuen, im Gegensatz zu einem Grosszelligem.
Es steht also noch alles offen, und wenn er auch recht fit ist dann ist das ja schon mal positiv.
Da ihr ja wisst was in etwa auf euch zukommen kann, macht es euch warscheinlich noch mehr angst. Darf ich fragen, ob deine Schwester geheilt werden konnte?
Ich wünsche euch viel Kraft, und gebt die Hoffnung nicht auf!!!
Und denk dran, JEDER ist anders, es sind alles nur Statistiken! Man darf den Glauben daran nicht verlieren!
liebe grüsse ange
__________________
-Meine Schwiegermama + 4.10.2010
-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 31.01.2011, 14:19
Elma106 Elma106 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2011
Beiträge: 10
Standard AW: Kleinzelliges Bronchial-CA

Erstmal danke für die lieben Antworten =)

Heute um 16 Uhr hat mein Dad einen Termin bei seinem Arzt. Hoffe, das er auch sehr zeitnahe einen Termin zum Röntgen bekommt, zum einen, damit man endlich Gewissheit hat, zum anderen weil ich denke, das bei dieser Art Krebs jeder Tag zählt...

Und ja, meine Schwester konnte geheilt werden.
Sie hatte mit 19 einen seltenen, bösartigen Tumor (Dysgerminom) am Eierstock. Über 1 1/2 Jahre derbe Chemo bekommen. Das ganze ist mittlerweile 10 Jahre her. Heute wäre eine Chemo nicht mal mehr nötig, das sagte neulich bei der jährlichen Kontrolluntersuchung ihr Onkologe. Wir haben riesiges Glück gehabt und ich hoffe, das auch mein Dad den selben Schutzengel hat...

Und Statistiken lesen hab ich von selber schon aufgegeben, da wird einem ja angst und bange!

Bleibt wohl nur, das beste zu hoffen =)

und ja, die größte Angst habe ich vor dem was auf uns zukommt, alleine schon, weil man als Angehöriger einfach so ohnmächtig ist! Man kann nichts tun, außer immer und immer wieder Mut zuzusprechen.
Aber auch da bleibt wieder nur zu hoffen, das Dad das alles gut verknappt. Eigentlich ist er ein Bär, den haut so schnell nichts um und ich hoffe, das bleibt auch so =)

Liebe Grüße, Ela
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 31.01.2011, 23:51
fische1945 fische1945 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.02.2010
Ort: Berlin
Beiträge: 148
Standard AW: Kleinzelliges Bronchial-CA

Hallo Ela,

ich drücke euch auch ganz fest dei Daumen, dass im Becken und in der Wirbelsäule noch keine Metastasen sind.
Der Kleinzeller spricht sehr gut auf eine Chemo an......aber......

Mein Mann (er wird in diesem Jahr 61 Jahre) hat auch einen Kleinzeller im linken Lungenflügel. ED 4/2009.
Nach Chemobehandlung und Bestrahlungen, hat der Tumor 14 Monate "geschlafen".
Bei der Nachsorgeuntersuchung im Januar 2011 ist der Befund leider nicht so gut ausgefallen, jetzt hat er Metastasen in der Leber. Den ersten Zyklus hat mein Mann gerade wieder hinter sich...

Stimmt als Angehörige steht man da neben und man kann nur begleiten.
Ich wünsche deinem Dad viel Kraft für die nächste Zeit und dir schicke ich ein großes Kraftpaket, dass du ihn begleiten kannst.

Geändert von fische1945 (05.02.2011 um 20:05 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 01.02.2011, 19:03
Elma106 Elma106 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2011
Beiträge: 10
Standard AW: Kleinzelliges Bronchial-CA

Hallo fische1945,

herrje... Ich hoffe, du und dein Mann stehen das durch! Kann mir vorstellen, das so ein Rezidiv einen noch ein wenig härter trifft als die ED... Ich drück euch ganz fest die Daumen!

Mein Dad beginnt morgen mit seiner ersten Chemo. Angesetzt sind 3/Monat.
Seine Diagnose lautet nun wie folgt:

kleinzelliges Bronchial-CA re Lungenoberlappen im Primärstadium extensive disease (cT4, cN3, cM1)

Das das "M1" für Metastasen steht, konnte ich aus dem Bericht selber schon entschlüsseln, sein Onkologe sagte ihm auch schon, das er davon ausgeht das sein Becken befallen ist, daher "wird mal erst so getan als ob", die Sicherung durch ein CT wäre eigentlich nur noch Formsache...

Seine erste Chemo morgen beginnt mit "Platin und Vepesid", parallel dazu dann eben ergänzende Diagnostik Schädel und Knochen.

Bin irgendwie froh das es jetzt endlich los geht...

Und ich wäre auch sehr froh, wenn mir jemand schreiben würde, der Erfahrung mit den Chemo-Medikamenten hat. Verträglichkeit etc. Ich weiß das auch das oft bei jedem anders ist, aber eine grobe Richtung, damit man sich als Angehöriger vorbereiten kann, das wäre wirklich toll...

Ich danke schon mal im vorraus!!!

Liebe Grüße, Ela
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 01.02.2011, 20:23
fische1945 fische1945 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.02.2010
Ort: Berlin
Beiträge: 148
Standard AW: Kleinzelliges Bronchial-CA

Hallo Ela,

mein Mann hat jetzt die gleiche Tumorformel, wie dein Dad.
Vorher hatte er T4/N3/M0, nun wurde die Tumorformel auf M1b geändert.

Du hast Recht, die Mitteilung über das Rezidiv, mußten wir erstmal verdauen........es geht ihm gut keine Luftprobleme, kein Tumorschmerzen, obwohl man immer wieder daran denkt und weiß, er kommt wieder....aber 14 Monate ohne Chemo hat ihn wieder gestärkt. Das der Tumor so lange ruhig war ist nicht selbstverständlich.
Daher war es jetzt wieder möglich die gleiche Chemogabe zu verabreichen. Er bekam Cisplatin und Etoposid, hat wohl fast die gleichen Bestandteile, wie Vepesid.
Wird dein Dad auch gleichzeitig bestrahlt?

Was soll ich sagen, zu den Nebenwirkungen....jeder regiert anders. Mein Mann hatte Juckreiz....dafür gibt es Tabletten, die Mundschleimhäute entzündeten sich..dafür gibts ein Gel, oder Tee, muss man ausprobieren.
Erbrochen oder Durchfall hatte er nicht. Alle Haare hat er verloren vor dem 2. Zyklus....mal sehen ob es jetzt wieder passiert.....
ab morgen beginnen alle Blutwerte zu fallen und mein Mann igelt sich ein...zur Blutabnahme geht er am Freitag wegen der Ansteckungsgefahr mit Mundschutz zum Arzt.....
Ich wasche mir zig mal die Hände am Tag, ein Fieberthermometer sollte man immer griff bereit liegen zu haben, Zahnpaste (Sensodyne) und eine weiche Zahnbürste hat er. Nur Obst essen was man schälen kann....keine weich gekochten Eier essen, nur frisches Brot, durchgebratenes Fleisch....so in etwa haben wir die 6 Zyklen 2009 überstanden.
Mit dem Wissen, dass der Kleinzeller ein hinterlistiges Biest, will er sich dem noch einmal stellen.

Ich wünsche deinem Dad für Morgen alles Gute für den 1. Chemotag
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
kleinzeller


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:45 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55