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  #1  
Alt 07.06.2013, 23:11
sonne47 sonne47 ist offline
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Frage AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

ich hab am 17. meine OP, festgestelltes großflächiges carzinom in situ,
noch mal glück gehabt!! - und ein 4-mm-knoten an anderer stelle, = anreicherung nach einer kernspintomographie. so kurz-bevor-der-schalter-umgelegt wahrscheinlich noch hat man den krebs erwischt. so dass ich ohne chemo auskommen werde - hoffentlich!!!!
nun hab ich aber sehr große angst, seit ich mir bewusst gemacht habe, dass das implantat unter den muskel kommt.
ich war so naiv und dachte mir zuerst, okay, es bleibt ja die form und die brustwarze erhalten, und dann stopft man halt dort - wo das brustgewebe war - eine implantat rein, näht zu und fertig. als mir der arzt gestern "unter-muskel" sagte, da war mir daheim dann ganz anders. es ist ja wie ein großes D, die senkrechte vom D der muskel, die wölbung dann die haut, und der muskel wird dann SO gedehnt, dass er die haut "greift"?? wie geht das?? ich kann mir das nicht vorstellen. es müssen ja riesige schmerzen sein....
oder wird so ein kleiner busen gemacht, dass es nur zu einer geringen wölbung kommt?? bei mir wird ohne expander gearbeitet, weil die andere brust eher klein ist. fast körbchengröße a.
ich weiß nicht, was auf mich zukommt und ob das ergebnis in etwa symmetrisch hinzubekommen ist?? wer kann mir von euch auf die sprünge helfen und hat so eine op schon durch?? und wie ist das mit dem kälte-empfinden im winter?? DAVOR hab ich auch angst.

ich bin ja heilfroh, dass mir das ganze programm, das manche von euch durchmachen müssen, verschont bleibt.... dennoch.... ich hab wegen der meinen sache auch schon genug angst. war vorher eher gelassen, weil ich ja noch-mal-gut-davon-komme.
jetzt ist es anders. ich bewundere alle, die so vieles durchstehen müssen!!!!

wenn mir jemand was erzählen kann, wär ich dennoch sehr froh!!!

sonst steh ich die nächste woche schwer durch.

danke!!!!

sonne

Geändert von sonne47 (07.06.2013 um 23:14 Uhr)
  #2  
Alt 07.06.2013, 23:26
ovomaltina ovomaltina ist offline
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Beiträge: 61
Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

liebe Sonne

Wollte eigentlich grad unter die decke, aber als ich deine verzweiflung rauslas, musste ich dir doch noch schnell antworten!
ruhig blut, das mit dem muskel ist das kleinste problem. ich hatte die gleiche diagnose und wohl auch eine ähnliche op! mach dir bitte keine sorgen wegen der schmerzen... Und nun hol dir eine portion schlaf, das schaffst du! melde mich morgen nichmals!
kopf hoch und gute nacht ovomalina
stelle fragen, ich helfe gerne
  #3  
Alt 08.06.2013, 08:45
sonne47 sonne47 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

guten morgen.

also, ich bin froh, dieses forum entdeckt zu haben. mich begleitet die ganzen letzten jahre schon eine ganz liebe gemeinde an menschen, die dabei waren, als ich mich von meinem partner trennen wollte, aber nicht konnte.... in einem anderen forum. jetzt bin ich hier, weil ich den erfahrungsaustausch als sehr hilfreich ansehe.....

ich habs geschafft, ein neues leben zu beginnen von 16 monaten, bin mit meinem sohn alleine in eine ganz super gartenwohnung gezogen - bin so dankbar, diese bekommen zu haben - und hab sie jetzt bis aufs letzte geschirrtuch und den letzten schneebesen fix und fertig eingerichtet.

und jetzt die nächste etappe des lebens....

mein mann war ein krebs, einem krebs läuft man anscheinend nicht so schnell davon??

ich hab ihn verlassen, weil ich ihm vorgeworfen hab, mit seinem leben ganz, ganz schlimm umzugehen, so dass er krank geworden ist - und er hat das seine dazu beigetragen, dass es immer mehr wurde. kurz vor lebertransplantation war er schon, das ist dann besser geworden, aber er hat sich nie gehalten.

ich bin davon gerannt, weil ich ihn früher mal sehr sehr gern hatte und ihm nicht zusehen konnte , wie er zusehens "verfällt". ich hab mich dann voll entliebt. aus selbstschutz oder weil ich genau hinschaute, was da alles passiert, ich weiß es nicht....

alles, was man im leben in den schatten stellt, bekommt man anscheinend irgendwann selber mal präsentiert, nicht als "strafe", sondern weil mans eben so extrem in den schatten stellte.


ich wollte "krankheit" nicht,
und wenn ich glück habe
, komme ich mit einem blauen auge -besser einer blauen rechten seite und eine paar narben, davon.

ich war immer guter dinge diesbezüglich, weil ich eben dachte, naja, hat ja auch was gutes, ich kanns ja auch wie ein geschenk betrachten, sofern ich "noch mal davon komme".
oder ich sehe es als "watschn" für meine überheblichkeit, ich weiß noch nicht. "man bekommt im leben das was man sich ganz intensiv wünscht", ja, nur sollte man tatsächlich aufpassen, WAS man sich wünscht.

ich wollte immer eine brust-OP, weil ich durch eine asymmetrie immer sehr sehr unglücklich war. enge kleidung und so gabs nicht, und schon gar nicht ein rumlaufen einfach "so".
bei mir war auch der warzenhof unterschiedlich, oder er IST unterschiedlich, gottseidank hat es die größere seite erwischt jetzt mit der diagnose.

dass es aber so kommt, dass vorher das ganze gewebe raus kommen muss, DAS wollte ich nicht. und ich wär auch zu feig gewesen für eine OP, das gebe ich zu. ich wollte eine op, damit es besser wird. und jetzt wirds sicher schlechter. natürlich ist auch noch nicht eindeutig fix, dass es noch rechtzeitig ist. der wächterknoten wird mit entfernt bei der OP, um es genau sagen zu können. und... die anreicherung nach der kernspin war direkt vor dem warzenhof im stop. man weiß nicht, ob nicht die brustwarze nachträglich auch ab muss. die mikrokalkstraße ist an anderer stelle. weil so viel gewebe betroffen ist, wird alles entfernt.

ich nehme diesen thread jetzt begleitend für die nächsten wochen, oder ich gehe wieder zurück in "mein" forum, mal sehen. jedefalls protokolliere ich immer gerne den verlauf. wenn ihr mit erfahrungsberichten oder so dabei seid freue ich mich. und wie gesagt, ich bin unendlich dankbar, wenn ich nicht das ganze programm mitmachen muss, ich hab riiiiiesigen respekt vor allen, die das auf sich nehmen müssen. ich hab eine vorahnung bekommen, wie es sein könnte, mit der echten diagnose zu leben.

war zwei mal richtig fertig in den letzten wochen: als ich hörte "ein bestimmter krebs macht die mikrokalkstraßen" - da dacht ich schon, ich HAB ihn krass.....

und ich bin dagelegen und dacht mir, super, jetzt hab ich die wohnung eingerichtet, damit ich hier alleine sterbe..... - das war aber schnell vorbei. ich dachte mir "was immer kommt, stell dich dem allen mit liebe zum leben und mit allem, was einfach an prüfungen dazu gehört".

und das zweite mal war ich fertig eben angesichts dieser doch-nicht-so-einfachen-op (wie ich sie mir halt vorgestellt hab...) , und auch in anbetracht des ergebnisses.

ich hab mein leben unter meiner brust gelitten, wenns jetzt optisch schlimmer wird, ist das nicht lustig.

................. ich weiß, ich muss froh sein, wenn nicht MEHR ist, aber es wäre dann immer so im leben und man dürfte über nichts mehr traurig sein, weils immer ein MEHR geben könnte.
es ist jetzt keine entschuldigung, es ist nur eine bitte, dass man mir nicht sagt "na, du hast probleme, mach erst mal das ganze programm durch wie wir und dann reden wir weiter". das möchte ich einfach nicht hören, sonst bin ich hier wieder ganz, ganz schnell weg. es ist mir nämlich eh BEWUSST.

lg sonne

liebe ovomaltina,

bitte erzähl mir alles ohne schonung, ich vertrags schon. ich konfrontiere mich lieber vorher schon, als dann überrumpelt zu sein. im akh saßen beim ersten mal brustambulanzzentrum frauen, die erzählten von ihrer chemo, dass die nägel abgehen und die schleimhäute alle offen sind, ich dacht mir, super, ich hab die diagnose noch nicht fix, und dann DAS,....

anderseits war ich froh, dass es dann die möglichkeit gibt, sowas von menschen aus erfahrung zu hören und sich austauschen zu können.....

.. . es ist besser mit dem schlimmsten zu rechnen, als überrumpelt zu sein, finde ich ..... . w

(wenn man GUTE geschichten hört, ist es natürlich besser. es gibt hoffnung ,dass es nicht nur kapselfibrosen, künstliches aussehen, eiseskälte von innen etc. gibt).

lg sonne

...noch was... seit gestern spüre ich sowas wie ein leiches kribbeln in der brust..... komisch.... ich denke, ich hab meine brust die ganzen letzten jahre nicht gespürt.....

es ist, als würde sie sich noch mal mit "leben" an mich wenden wollen, bevor ich mich verabschieden muss...... ich bin immer mit sehr negativen und lieblosen gedanken umgegangen mit genau dieser einen seite..... das alles hat sich manifestiert und es geschieht mir eigentlich recht.

als ich vor zwei tagen noch mal ins krankenhaus bin, wollte ich darüber reden, alles mit bestrahlung zu versuchen. ich habe meine brust plötzlich sehr gemocht, so wie sie ist.... .
wenn ich ein implantat bekomme, werde ich dieses aber auch mögen. irgendwer im forum hat geschrieben, das DRÜSENgewebe braucht er ja eh nicht mehr.... das kann ersetzt werden.....zwei kinder sind gestillt, und ..... - es stimmt ja eigentlich auch. und wenn die angelina sich vorsorglich dazu entschließt, dann hats auch etwas von dem schrecken verloren, wenn die brust ganzheitlich operiert werden muss....

tja, alles spekulationen. wie es wirklich ist höre ich von euch oder ich kann es dann selber erzählen

sonne

ich bin dann mal weg für bis zum abend, ich steige immer miit der sim-karte meines telefons hier ein, und hab dann natürlich keinen empfang am handy...

bin deshalb nicht immer so lange hier wie gerade eben jetzt...
ich wünsche euch einen schönen tag mit eeendlich wieder sonne.


bis später
sunny

Geändert von gitti2002 (08.06.2013 um 11:41 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
  #4  
Alt 08.06.2013, 10:56
Benutzerbild von Mary-Lou
Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Sunny, ich habe mir gerade Deinen Monolog - weil es solchen scheint es sich ja fast zu entwickeln - durchgelesen, und sei Dir versichert, Du hast mein vollstes Mitgefühl.
Sicherlich kann Dir Jede von uns nachfühlen, wie Du Dich im Moment fühlst.

Zitat:
Zitat von sonne47
jedefalls protokolliere ich immer gerne den verlauf.
Wir sind hier ein Forum, das vom gemeinsamen Austausch lebt. Meiner Meinung nach ist ein Protokoll des Verlaufs doch eher etwas für einen Blog und nicht für ein Forum. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung . . .

Wie schön, dass Du von Dir sagen kannst
Zitat:
und wenn ich glück habe
, komme ich mit einem blauen auge -besser einer blauen rechten seite und eine paar narben, davon.
Und ich hoffe für Dich, dass sich die Frauen, die sich gerade in akuter Behandlung befinden - und die DAS von sich selber nicht sagen können - dies auch so empfinden, auch wenn es für sie wahrscheinlich eher wie ein Schlag ins Gesicht ist (auch wenn Du das nicht hören möchtest)

Wir wollten übrigens alle diese Krankheit nicht und ich war mit meinem Busen immer zufrieden, auch wenn ich jetzt zwei Silikonseiten habe . ..

Dir alles Gute wünschenden Gruss
__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk
  #5  
Alt 08.06.2013, 12:51
ovomaltina ovomaltina ist offline
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Standard AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Liebe Sonne

Deine Gedanken fahren Achterbahn, und da ist wohl kaum eine hier, die das nicht versteht.
Die Diagnose wirbelt ganz toll durcheinander – egal in welcher Dimension einen die Krankheit dann trifft. Du hattest in der Vergangenheit ja schon einiges zu bewältigen!
Ich war ein Leben lang kerngesund, kein Rauchen, kein Übergewicht, viel Bewegung, stillende Mutter …. Und dann das! Meine Mutter hatte auch BK aber erst mit 70!
Das war aber vielleicht auch meine Rettung. Denn so ging ich einigermassen früh und regelmässig zur Mammo, bis zur Diagnose: DCIS in der gesamten einen Brust.
Da war nichts mehr zu retten.
Auf dringendes Anraten der Ärzte liess ich gleich beide Brustdrüsen entfernen (ich verabscheue das Wort Amputation) und in der gleichen OP wieder aufbauen.

Auch ich habe gebibbert, ob das Karzinom wirklich überall in situ geblieben ist. Der Lymphknoten war im Schnellschnitt während der OP frei – erstes Aufatmen. Die Biopsie des Drüsengewebes ergab: kein malignes Gewebe ausserhalb der Drüsengänge: Uffff. Auch wenn ich darauf hoffen durfte, die Erleichterung war riesig!

Die OP war für mich nicht wirklich schlimm. Klar hat man während kurzer Phasen Schmerzen, doch man kriegt ausreichend Medikamente. Nicht einfach war für mich als Bauchschläferin, das wochenlange zwangsweise auf dem Rückenliegen. Da hat sich doch ein ordentliches Schlafdefizit angesammelt.

Noch zum Themenkreis, der dich sehr zu beschäftigen scheint: die Ästhetik.
Ich hatte immer ein sehr entspanntes Verhältnis zu meinem durchschnittlichen B75 Busen. Der war mal grösser (Schwangerschaft) dann kleiner (danach) und mit den Jahren auch mal etwas hängender – so what! Er passte zu mir: natürlich, sportlich, durchschnittlich!
Wie man in anderen Beiträgen lesen kann, ist das optische Resultat in meinem Fall nicht extrem gelungen. Erstmals in meinem Leben schaue ich meinen Busen nun täglich bewusst im Spiegel an – und hadere manchmal. Auch wenn ich weiss, dass ich riesiges Glück im Unglück hatte…
Nach der ganzen A.Jolie-Geschichte, merke ich wie busenfixiert unsere Gesellschaft ist. Bis anhin war das für mich kein Thema. Nun fühle ich mich plötzlich nicht mehr als vollwertige Frau – ich weiss, das ist supderdoof – nur ändern kann ich es nicht.

Wenn ich dir einen Rat geben darf, dann versuche die Gesundheit über die Ästhetik zu stellen. Immer und immer und immer wieder.

Es wird auch dann noch schwierige Momente geben. Du wirst, wie heute, immer mal wieder zwei Seelen in deiner Brust haben.
Ich bin nicht schlecht damit gefahren, einfach mal die medizinische Seite über alles zu stellen. Wegen des Optischen findet sich vielleicht noch eine Lösung.

Ich wünsche dir auf deinem Weg das Allerbeste und hole dir Rat, wann immer du ihn brauchst. Gezielte Fragen zu Op beantworte ich gerne

Liebe Grüsse ovomaltina

@marylou

Seien wir etwas gnädig. Der Titel des Threads verrät ja wohin die Reise geht
Und wer nicht mag, muss ja nicht weiterlesen (und sich damit auch nicht ins Gesicht schlagen lassen...) - aber das ist nur meine Meinung.

Ganz liebe Grüsse ovomaltina


Das Buch von Z. Bank, aus dem du zitierst ist wunderschön! Ich habe es für die Zeit im Spital bekommen, weil jemand den Titel so "ausgleichend" fand. Es war genau richtig!

Geändert von gitti2002 (08.06.2013 um 13:09 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
  #6  
Alt 08.06.2013, 13:10
Benutzerbild von Dyara
Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

Ein Erfahrungsaustausch besteht in meinen Augen aus, Geben und Nehmen. Einen geführten Monolog würde ich eher in einem Tagebuch festhalten. Aber ich denke mir, Sonne, Du möchtest Beides miteinander verbinden.

Meine persönliche Gedanken kreisen sich seit meiner Diagnose immer wieder um das gleiche Thema *Die Natur findet einen Weg*. Ich will damit sagen, wer sagt mir denn, dass das Schalentier besiegt ist? Ich habe zwar alles getan, um das Mistvieh auszuradieren, aber für wie lange? Schläft ER, oder lauert ER noch irgendwo im Hintergrund?

Ein *festgestelltes großflächiges carzinom in situ* wäre für mich zwar im Moment eine riesengroße Erleichterung, aber es ist Krebs. Ich will es nicht schön reden.

Jetzt gehe ich mal auf Deine Gedanken ein.

Wenn man älter wird, kommt eine gewisse Portion Lebenserfahrung dazu. Manchmal auch geprägt mit Vergangenheitsbewältigung. Was man in den vergangenen Jahren bewältigen musste, stößt einen manchmal bitter auf. Dann stellt man sich die Fragen *Warum ausgerechnet ich? Habe ich nicht schon genug mitgemacht?“

Ich glaube, da stehe ich nicht alleine da. Es geht vielen Frauen so. Aber ich würde einen Teufel tun, mir was anzudichten, was ein Anderer verbockt hat. Auch ich bin gerannt, weil ich mit einem Alkoholiker verheiratet war. Der alles zerstört hat, ohne Rücksicht auf seine Familie. JA, ich bin gerannt. Es war Selbstschutz für meine Kinder und für mich. Wir haben überlebt. Ich hoffe, er ruht in Frieden. Verzeihen, kann ich ihm nicht.

Seit der Diagnose höre ich mehr auf meinen Körper. Er sagt mir doch, wie er sich fühlt.
Auch ich habe meine Brüste gespürt. Ich habe auch Abschied von meinen Brüsten genommen. Habe mich sehr lange mit dem Thema auseinander gesetzt. Kein *Holz vor der Hütte* heißt doch nicht mehr, dass ich keine Frau bin.

Mein Vater sagte mir immer vor meinen Operationen, die ich hatte, denke positiv Mädchen. Er war ein Weiser Mann. Vieles fällt leichter dadurch. Ich versuche es auch in anderen Lebenssituationen umzusetzen. Gelingt mir nicht immer, ich arbeite dran.

Wünsche Euch allen, ein ruhiges Wochenende.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)
  #7  
Alt 08.06.2013, 14:45
Benutzerbild von karatina
karatina karatina ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Zitat:
Zitat von sonne47 Beitrag anzeigen
(..) ich bin immer mit sehr negativen und lieblosen gedanken umgegangen mit genau dieser einen seite..... das alles hat sich manifestiert und es geschieht mir eigentlich recht.
Hallo Sonne,

Deine obig zitierte Aussage hat mich sehr berührt. Ich kann viele Deiner Gedankengänge nachvollziehen..... Auch ich habe immer mit meiner Brust gehadert, war nie zufrieden, habe mir in meinen Träumen mit Lottogewinn eine super tolle Brust-OP gewünscht... Und nach der Diagnose habe ich ähnliche Gedanken gehabt, wie Du...
Habe ich vielleicht die Krebserkrankung durch meine "Wünsche" begünstigt? Sind meine Wünsche nach einer Brust-OP vielleicht irgendwo erhört worden und auf hämische, des Lebens belehrende Weise wahr geworden?

Auch Deine anderen Gedankengänge kann ich nachvollziehen... Du hast es nicht expliziert erwähnt, aber man könnte durchaus aus Deinem Posting entnehmen, dass Dein ehemaliger Partner Alkoholiker war oder andere schlimme Drogen genommen hat.
Dass Du dich von ihm gelöst hast, dass Du diese Krankheit nicht wolltest und Dich auch nicht weiter zu einer Co-Abhängigen machen lassen hast, dafür meinen vollsten Respekt.

Warum ich Dir schreibe ist einzig der Grund, dass ich Dir mitteilen möchte, dass Du mit Deinen Gedanken hier weiß Gott nicht exotisch bist.
Ich möchte Dir aber auch sehr gerne aus meiner Erfahrung mitteilen, dass Du bitte, bitte, von dem Weg, die Verantwortung der Erkrankung als Sühne, oder unbeglichene Schuld anzusehen, schnellstens abkommen solltet.

Meiner Meinung nach gibt es keine"Schuld" an dieser Erkrankung.

Ich freue mich für Dich, wenn Du tatsächlich noch mit einem "blauen Auge" davonkommen solltest. Übrigens ist auch das eine Interpretationssache... Ein Brustverlust ist ein sehr einschneidendes Erlebniis und ist auch nicth mit der Freude über die nicht nötige Chemo wieder aufbaubar...

Ich wünsche Dir noch viele Tipps mit Bezug auf Deine Ängste vor der OP... es gibt viele Frauen hier, die diese OP hinter sich haben.

Dir nun alles Gute wünschende Grüße
Katharina
__________________

  #8  
Alt 08.06.2013, 15:11
ovomaltina ovomaltina ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Zitat:
Zitat von karatina Beitrag anzeigen
Übrigens ist auch das eine Interpretationssache... Ein Brustverlust ist ein sehr einschneidendes Erlebniis und ist auch nicth mit der Freude über die nicht nötige Chemo wieder aufbaubar...
Wie Recht du hast, Katharina.
Deshalb bin ich auch immer dagegen, dass wir Frauen hier "Schicksale" und "Grade der Betroffenheit" vergleichen und werten.

Auch deine Gedanken in Bezug auf die "Schuld" (die es ja nicht gibt) sind wichtig.
Im Zusammenhang mit A.J. Schritt stiess ich auf haarsträubende Theorien. Eine davon: "Krebs tritt bei einsamen Menschen auf, weil die Krebszellen die Lücken der Einsamkeit füllen möchten."
Da wird mir übel..

Ganz liebe Grüsse ovomaltina

Geändert von gitti2002 (09.06.2013 um 12:40 Uhr) Grund: Zitatcode ergänzt
  #9  
Alt 09.06.2013, 07:48
sonne47 sonne47 ist offline
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Standard AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Zitat:
Zitat von Mary-Lou Beitrag anzeigen
Wie schön, dass Du von Dir sagen kannst Und ich hoffe für Dich, dass sich die Frauen, die sich gerade in akuter Behandlung befinden - und die DAS von sich selber nicht sagen können - dies auch so empfinden, auch wenn es für sie wahrscheinlich eher wie ein Schlag ins Gesicht ist (auch wenn Du das nicht hören möchtest)

Wir wollten übrigens alle diese Krankheit nicht und ich war mit meinem Busen immer zufrieden, auch wenn ich jetzt zwei Silikonseiten habe .
also, ich versteh das jetzt nicht, ich hab explizit noch darum gebeten, SOLCHE aussagen zu lassen. und dann kommt als erstes posting nach meinem monolog - (so nennst du das gleich??? es waren meine eingangspostings, die ich einfach untergliedert hatte), genau diese aussage.

weißt du, mary-lou, ich kann auch nicht sagen, wie es sich entwickelt. und selbst WENN es bei dem bleibt, ists sicher nicht lustig.

was gibt dir also das recht, so über mich zu "urteilen".
dass ich anderen eine drüberknall.

DU brauchst das ja nicht lesen, wenn es sich "nur" um eine brust-op handelt,

und WENNS ein monolog wird, der hier nicht reingehört deines erachtens: vielleicht gibts ja andere frauen, die genau HIER im krebsforum ein protokoll von "nur" einer brust-op - als hilfestellung annehmen wollen.

ich weiß also jetzt nicht genau, was ich dazu sagen soll:
und ich will auch nicht drüber diskutieren.
aber... als vergleich.

es wäre echt vermessen, jeder mutter ,die sich beklagt, weil ihr kind alles mögliche anstellt, zu sagen: "es ist wie ein schlag ins gesicht, dich hier zu hören, es gibt mütter, die haben ihr kind verloren, und du redest von peanuts".

es wäre IMMER so im leben und man dürfte über NICHTS mehr reden, weil es immer schlimmeres gibt. und ich hab jetzt auch andere gedanken, als mich runterziehen zu lassen von menschen, die SELBER watschn verteilen.
du hast mich also zumindest für HEUTE vertrieben.

danke allen anderen vorläufig mal.
sonne

hallo doch noch mal,

hab jetzt gestöbert im forum, und komisch, der thread mit der prophylaktischen brustgewebeentfernung hat 600 000 views, daher: es dürften auch andere menschen sich hier mit der optik befassen dürfen . ich habe wie gesagt immer extrem gelitten unter meiner asymmetrie, und wenn man jetzt am wunden punkt noch mehr verursacht, als schon war, dann ist das für mich noch viel schlimmer, wenn ich NICHT darauf vorbereitet bin.

deshalb hilft mir auch der erfahrungsbericht von dir, liebe ovomaltina, hab jetzt ein wenig nachgelesen.... . ich weiß, was auf mich zukommen könnte, dann ist der schock nachher nicht so groß. auch wenns schon so auch noch genug schock sein wird.... aber ... mir wurden eben auch vorher wunderbare ergebnisse anhand von fotos gezeigt.....

wie gesagt, anfangs dachte ich, es ist, als würde man einen kürbis einfach ausschaben (so wie halloween eben - gibts einen smiley mit blauen augen????) und genau in diese außenkonstruktion kommt dann ein implantat, ich hab mich schon gefreut, endlich ein schönes kosmetisches ergebnis zu bekommen.

...... ich konnte mir das auch gut vorstellen. füllung raus, "gesunde" füllung rein, fertig.

dass der muskel gehoben wird hat mich dann soo schockiert. weil ich mir das eben so vorstelle, wie es in einem anderen thread auch schon beschrieben wurde: muskel wird gedehnt, ein kleines implantat kommt rein, es ist dann ein hautüberschuss, der entweder weggeschnitten werden muss oder der dann so locker und fahl über dem muskel hängt....

nun, was ich mich die ganze zeit frage: warum - wenn die ansätze trotz unter-muskel oft noch zu sehen sind - kommt das implantat nicht einfach drüber? bei einer bekannten wurde das implantat bei einer schönheits-op auch über den muskel gesetzt, und es sieht wunderschön aus. braucht man wohl den schutz, der bei vorhandenen eigengewebe noch gegeben ist???

naja , während des schreibens hab ich mir die frage selber beantwortet. über-muskel wäre ja, als würde man sand in einen ballon füllen und den dann ständig der schwerkraft aussetzen. irgendwann leiert sich die "haut" aus und der ballon hängt immer schwerer vom ansatz weg nach unten..... . bei einer beauty-op hat man ja das gewebe, das bindet.....

Zitat:
Zitat von ovomaltina Beitrag anzeigen
Die OP war für mich nicht wirklich schlimm. Klar hat man während kurzer Phasen Schmerzen, doch man kriegt ausreichend Medikamente. Nicht einfach war für mich als Bauchschläferin, das wochenlange zwangsweise auf dem Rückenliegen. Da hat sich doch ein ordentliches Schlafdefizit angesammelt.

Das Buch von Z. Bank, aus dem du zitierst ist wunderschön! Ich habe es für die Zeit im Spital bekommen, weil jemand den Titel so "ausgleichend" fand. Es war genau richtig!
liebe ovomaltina,
ja, wegen des schlafens, da hab ich mir auch gedacht, wie wird das werden .ich hab auch versucht, testhalber schon, auf dem rücken zu schlafen und es hat nicht funktioniert. ich igle mich immer voll gerne ein oder dreh mich auf den bauch, und bisher hab ich mir immer gedacht, ich weiß es sooo zu schätzen, dass mir nirgendwo was weh tut. und auch dieses schöne gefühl wird mitunter verloren gehen...... ..... wenn man aber die jolie sieht, die sagt, ihr gehts wunderbar, das macht dann auch wieder hoffnung
buch von z.bank: ich kenn das nicht.... muss mal googeln....

Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
Ein *festgestelltes großflächiges carzinom in situ* wäre für mich zwar im Moment eine riesengroße Erleichterung, aber es ist Krebs. Ich will es nicht schön reden.
liebe dyara.
bei mir war anfangs von in situ die rede, der arzt hat sichs aber rauslocken lassen, dass neben der mikrokalkstraße auch noch ein 4-mm herd ist, an dems bei der kernspintomographie angereichert hat. weiters möchte er mir die zweite brust nicht prophylaktisch mitoperieren, weils sein kann, dass die brustwarze doch noch weg muss,... ... hört sich dann doch wieder nicht soo gut an....
also, es kann auch mir noch so einiges bevorstehen.... .
bitte daumen drücken, dass es nicht so ist....
Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
**Warum ausgerechnet ich? Habe ich nicht schon genug mitgemacht?“
dieses "hab ich nicht schon genug mitgemacht", das sich bestimmt einige oder viele fragen, ist schon so eine sache... . man weiß ja auch nicht, wo man die kraft hernehmen soll für eine extreme neue runde, vielleicht die extremste.....

die esoterik redet z.b. schön, aber es hilft. ich nehme mir noch sequenzen aus meiner früheren faszination dahingehend raus:
"alles erleben, um alles zu erfahren". ja, danke für das geschenk, ich DARF alles erfahren, aber bitte:

solangs im rahmen bleibt"!!!!
ich möchte nicht sagen müssen: puh, das was mir vorher in summe im extremen grenzbereich gewesen ist, war ja GAR NIX im vergleich zu dem, was jetzt ist.... DAS möchte ich nicht.
Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
* Wir haben überlebt. Ich hoffe, er ruht in Frieden. Verzeihen, kann ich ihm nicht.
liebe dyara, ich werde meinem mann auch niemals verzeihen. egal, was ist. es ist einfach so. und der vergleich mit dem krebs, der einen wieder einholt, ja, es ist echt krass. ich bin einem krebs davongelaufen (meinem mann - sternzeichen) und jetzt hab ich ihn wieder in anderer form. warum passiert das gerade jetzt?? und nicht in den 17 jahren vorher, wo wir noch zusammen waren??
[QUOTE=Dyara;1194306Seit der Diagnose höre ich mehr auf meinen Körper. Er sagt mir doch, wie er sich fühlt.
Auch ich habe meine Brüste gespürt. Ich habe auch Abschied von meinen Brüsten genommen.[/QUOTE]
danke dyara, für diese ansicht... . ich darf dann auch abschied nehmen, ich finde das schön... . ich hab frieden geschlossen mit meiner brust.... ich mag sie jetzt wie sie ist.... und wenns ein zurück geben würde, ich würde sie jetzt einfach ganz anders behandeln, nicht mehr so verächtlich.....
es wird aber auch nachher noch meine brust sein.... . man lebt ja auch mit falschen kniegelenken etc.etc. -..... hüftprothesen, allem möglichen...... . nur wenns optisch voll daneben geht werd ich drunter leiden....
viel schlimmer ists aber bei frauen glaub ich, die vorher eine sehr schöne brust hatten..... oder auch nicht... ich weiß nicht, wie gesagt, ich hab immer drunter gelitten, und der wunde punkt braucht nicht noch eine ganz krasse drüber geknallt....
Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
Mein Vater sagte mir immer vor meinen Operationen, die ich hatte, denke positiv Mädchen. Er war ein Weiser Mann. Vieles fällt leichter dadurch. Ich versuche es auch in anderen Lebenssituationen umzusetzen. Gelingt mir nicht immer, ich arbeite dran.
es ist immer so ein "mein mädchen"-gefühl, das ich immer vermisst hab. mein vater hätte sowas nie gesagt, er ist so ein nach außen hin harter mann gewesen. als er dann fast vier jahre nur mehr im bett sein könnte, da war er sooo tapfer, es hat alles wett gemacht. ich hab auch hier meinen frieden geschlossen, bevor er vor 6 monaten gestorben ist. darüber bin ich noch froh. ich freu mich für jede frau, die von ihrem vater solche worte hören durfte "mädchen" ..... für mich ists jetzt nicht so einfach, denn ich bin im grunde voll allleine. .... meine mutter lebt mit mir, sie kann nicht schlafen, sie ist immer die schwache und ich muss für sie stark sein,.... daher BIN ich auch so stark geworden, ich glaub schon....
Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
Vieles fällt leichter dadurch. Ich versuche es auch in anderen Lebenssituationen umzusetzen. Gelingt mir nicht immer, ich arbeite dran.
im rahmen der gegebenen möglichkeiten das beste rauszusehen, ja, DAS ist gutes denken finde ich.

Zitat:
Zitat von karatina Beitrag anzeigen
Deine obig zitierte Aussage hat mich sehr berührt. Ich kann viele Deiner Gedankengänge nachvollziehen..... Auch ich habe immer mit meiner Brust gehadert, war nie zufrieden, habe mir in meinen Träumen mit Lottogewinn eine super tolle Brust-OP gewünscht... Und nach der Diagnose habe ich ähnliche Gedanken gehabt, wie Du...
Habe ich vielleicht die Krebserkrankung durch meine "Wünsche" begünstigt? Sind meine Wünsche nach einer Brust-OP vielleicht irgendwo erhört worden und auf hämische, des Lebens belehrende Weise wahr geworden?
liebe karatina, ja, du hast das gut zusammengefasst. es sind immer so sonderbare "zufälle", die das leben so begleiten. .... und ich liebe diese "synchronizitäten" auch so... . das heíßt jetzt nicht, dass ich "selber schuld" bin oder dass ich mir dies auch so zuschreibe.
Zitat:
Zitat von karatina Beitrag anzeigen
Ich möchte Dir aber auch sehr gerne aus meiner Erfahrung mitteilen, dass Du bitte, bitte, von dem Weg, die Verantwortung der Erkrankung als Sühne, oder unbeglichene Schuld anzusehen, schnellstens abkommen solltet.
Meiner Meinung nach gibt es keine"Schuld" an dieser Erkrankung.
so wie du sagst. ich sehe es auch so, dass es keine schuld gibt. es ist das spiel des lebens..... manches mal hat man den ersten ball aber doch selber geworfen. SCHEINT so, und das löst in mir doch ein liebevolles schmunzeln aus.
Zitat:
Zitat von karatina Beitrag anzeigen
Ich freue mich für Dich, wenn Du tatsächlich noch mit einem "blauen Auge" davonkommen solltest. Übrigens ist auch das eine Interpretationssache... Ein Brustverlust ist ein sehr einschneidendes Erlebniis und ist auch nicth mit der Freude über die nicht nötige Chemo wieder aufbaubar...
auch das sehe ich so. deshalb war ich so sauer momentan, dass das erste posting genau in DIE richtung geht, dass meine ängste und sorgen absolut nichtig sind ... im vergleich jetzt... und das - noch dazu -wo ich extra geschrieben hab, dass ich vollsten respekt vor allen habe, die chemo durchstehen müssen und alles mögliche...

mein chef hats auch abgetan und gesagt, es ist ja eine sache, die vorüber geht. ich hab gleich gemeint, STOP, die psychische komponente spielt da aber schon auch eine wesentliche rolle.
er meinte dann nachher, ich solle mich ordentlich auskurieren ohne schlechten gewissens, weil momentan ist eh nicht so viel arbeit. tja, das sind dann die begleitenden mitteilung der menschen herum.
es kommt mir vor wie bei der kollegin, die ihrem vater gesagt hat: du, papa, ich hab einen autounfall gehabt, und ER hat - ohne nachzufragen, ob sie noch lebt (achtung ironie), gesagt "ich hab mich heute auch beim rasieren geschnitten".
so hat jeder seine eigene betrachtungsweise seiner welt, und im grunde steht man mit sich fast alleine da. und DAS verbindet einen so mit sich selber finde ich.

Zitat:
Zitat von ovomaltina Beitrag anzeigen
Auch deine Gedanken in Bezug auf die "Schuld" (die es ja nicht gibt) sind wichtig.
Im Zusammenhang mit A.J. Schritt stiess ich auf haarsträubende Theorien. Eine davon: "Krebs tritt bei einsamen Menschen auf, weil die Krebszellen die Lücken der Einsamkeit füllen möchten."
Da wird mir übel..
liebe ovomaltina,

ich hab immer gesagt, ich mag nix reinfressen, denn alles in sich reinzufressen macht krank, und ich will ja echt nicht krebs bekommen. an diese theorie hab ich mich immer gehalten, ich dachte oft, kummer nicht rauszulassen, manifestiert sich oftmals in DIESER form. meine vorstellungen über werte etc. werden rasant über bord geworfen. ich weiß immer mehr, dass man NIX beeinflussen kann.

bevor ich den pc abdrehe meine fragen an euch:

wie zufrieden seid ihr mit euren ergebnissen nach der brust-OP
.... und was würdet ihr bei eurem chirurgen - würde die op noch bevorstehen - nach dem jetzigen stand eures wissens noch extra ansprechen??

kann ich ihn noch fragen wegen der expander? ist das die empfehlenswertere methode? bei mir wird ja in einer woche ohne expander operiert.

kann der arzt es beeinflussen, wie das dekoltee aussehen wird, oder kann er gar nicht anders als die brust eher seitlich anzusetzen, weil die körperlichen voraussetzungen es nicht anders zulassen? gibts ops, wo die brust nicht sehr künstlich aussieht und man sich vorstellen kann, die andere seite nicht angleichen zu müssen?

bitte um eure mitteilungen - sonne

Geändert von gitti2002 (09.06.2013 um 12:54 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
  #10  
Alt 09.06.2013, 10:45
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Susi04 Susi04 ist offline
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Zitat:
Zitat von sonne47 Beitrag anzeigen
also, ich versteh das jetzt nicht, ich hab explizit noch darum gebeten, SOLCHE aussagen zu lassen.
Was willst du dann hier, wenn du keinen anderen Meinungen hören willst" In einem Forum tauscht man sich aus, dazu gehören auch andere Meinungen.

In meinen Augen sind deine Probleme überwiegend psychischer Natur und benötigen kein Krebsforum, sondern einen Psychologen.

Es interessiert hier auch niemanden, was Angelina macht, sondern dass, was Krebskranke Menschen hier erleben.
Die Betonung liegt auf "Leben". Wenn man das "volle Programm" durchmachen muss, dann interessiert die Optik irgendwann nicht mehr.

Zitat:
Zitat von Sonne47
und WENNS ein monolog wird, der hier nicht reingehört deines erachtens: vielleicht gibts ja andere frauen, die genau HIER im krebsforum ein protokoll von "nur" einer brust-op - als hilfestellung annehmen wollen.
Auch "meines Erachtens" gehört ein Protokoll über eine Brust OP nicht in ein Krebsforum, ebensowenig wie Monologe. Aber dazu sagen die Nutzungsbedingungen sicher mehr.

Auch für mich wirken deine Ausführungen, (ductal invasives Ca li. mit Ablatio und Aufbau mit Eigengewebe, 2. Brustkrebserkrankung, lobuläres Ca insitu mit Mastektomie und Silikonaufbau unter dem Muskel nur ein Jahr später, sowie einer Chemotherapie und einer Antikörpertherapie) wie ein Schlag ins Gesicht.
Eine Krebstherapie kann das Leben grundlegend verändern. Ich wäre schon froh, wenn ich wieder schmerzfrei gehen könnte. Leider sind die Spuren der Therapie bei mir nicht mehr reversibel. Achja und auch die beiden Aufbauten sind optisch alles andere als gelungen, aber ich lebe und das sehr intensiv und mit alles Sinnen

Übrigens, auch ich habe mich von meinem Alkoholkranken Mann getrennt und im Verlauf der Trennungs-und Scheidungsphase die Hilfe einer Psychologin in Anspruch genommen.

Ich werde diesen Thread jetzt an die Moderatoren melden.

Susi


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  #11  
Alt 09.06.2013, 16:04
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Liebe Frauen

Ehe der Thread geschlossen wird, erlaube ich mir noch ein persönliches, ganz frisches Elebnis zu schildern, das verdeutlichen soll, wie ich - als "nur"Mastektomie-Betroffene - das Auf und Ab erlebe.

Ich war heute an einem riesigen Laufsportanlass, an dem ich jedes Jahr teilnehme. Vergangenes Jahr konnte ich nicht, ich war exakt dort, wo Sonne47 heute steht!
Nun bin ich wieder gelaufen - und es ging super! Am Ziel hätte ich weinen können vor Freude. Es war mir so richtig bewusst, dass - wenn ich Chemo gebraucht hätte - an eine solche Leistung nicht einmal zu denken gewesen wäre... Ich war unendlich dankbar!

Liebe Frauen, die es euch ganz hart getroffen hat und die ihr an ganz anderen Fronten als auf einer Laufstrecke kämpfen müsst: ich verneige mich vor euch.
euche allen wünsche ich Kraft, Zuversicht .... und ganz viel Ausdauer!


PS:
Und dann ging es zum Duschen, und da war eben ganz kurz auch das andere Gefühl... In solchen Momenten, wenn lauter "Unversehrte" rund um mich sind, denke ich halt eben doch: der ganze Mist hätte überhaupt nicht sein müssen! und vielleicht schwingt dann auch Selbstmitleid mit.
  #12  
Alt 09.06.2013, 16:25
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Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

„winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

wenn man es so sieht, Susi sind wir alle seelisch angeschlagen, der eine mehr, der andere weniger. Andere wiederum, werden von Nebenwirkungen heimgesucht, dass einem Himmelangst werden kann. Dazu gehöre ich leider. Und meine Mißempfindungen werden sich auch nicht über eine kurze Zeitspanne ändern, wenn ich einen Psychologen hinzuziehen würde..

Deshalb ist es doch total egal, wer was an Therapien bekommen hat. Das Einzigste was doch zählt, wir haben die gleiche Krankheit, die uns das LEBEN kosten kann. In meinen Augen sucht Sonne den Erfahrungsaustausch und ich fühle mich keinesfalls geohrfeigt.

Dyara
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Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)
  #13  
Alt 09.06.2013, 17:35
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: AufbauOP - Implantat unter dem Muskel und meine Panik

Zitat:
Zitat von Dyara Beitrag anzeigen
In meinen Augen sucht Sonne den Erfahrungsaustausch und ich fühle mich keinesfalls geohrfeigt.
Da bin ich ganz anderer Ansicht, Dyara

Zitat:
ich nehme diesen thread jetzt begleitend für die nächsten wochen, oder ich gehe wieder zurück in "mein" forum, mal sehen. jedefalls protokolliere ich immer gerne den verlauf.
Zitat:
ich hab explizit noch darum gebeten, SOLCHE aussagen zu lassen.
Zitat:
vielleicht gibts ja andere frauen, die genau HIER im krebsforum ein protokoll von "nur" einer brust-op - als hilfestellung annehmen wollen.
ich weiß also jetzt nicht genau, was ich dazu sagen soll:
und ich will auch nicht drüber diskutieren.
Dyara, jeder der Hilfe braucht, kann sich hier mitteilen. Aber, bestimmte Antworten gleich auszuschließen ist da nicht sehr hilfreich.
Ein Austausch ist immer ein geben und nehmen und dazu gehört auch Antworten zu aktzepieren, die nicht immmer bequem sind.

Ja, Sonne braucht sicher Hilfe, aber damit sind wir alle hier aufgrund unserer eigenen Probleme überfordert. Auch ein Grund, warum relativ wenig Personen bisher geantwortet haben.

Es wäre sicher hilfreich in kurzen Postings die Probleme zu benennen und dann die Antworten abzuwarten. Manchmal ist weniger einfach mehr und hilfreicher.
Sonne vielleicht magst du dich kürzer fassen, damit man deinen Ausführungen leichter folgen und Fragen gezielt beantworten kann.
Irgendwie kommt nämlich gar nicht rüber, was denn nun eigentlich Sinn dieses Thread ist.
Das du Ängste hast ist sehr verständlich, aber wie soll dir jemand helfen und raten, wenn er sich erst du endlose Postings arbeiten muss um herauszufinden, was du eigentlich willst.
Stelle deine Fragen gezielt, dann bekommst du auch gezielt Antworten

Ich will keineswegs die Ängste einer Frau abtun, die "nur" ein Ca insitu hat.......und kleiner Hinweis an eine neue Userin, "wer PM schreiben kann, kann auch im Thread anworten"


Viele Grüße
Karin
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  #14  
Alt 09.06.2013, 23:14
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