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  #16  
Alt 09.06.2007, 15:47
Benutzerbild von schnuffel71
schnuffel71 schnuffel71 ist offline
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Standard AW: I miss you, Daddy... die Zeit lässt es nicht erträglicher werden!

Hallo Tay!

Ich denke, dass jeder, der einen geliebten Menschen verliert - ob nun Elternteil, Geschwister, Verwandschaft oder Freund - sich irgendwann immer mal fragt "Warum... Wenn Aber..... Hätte man.....", zumindest kamen bei mir die Gedanken mindestens (!) einmal vor. Man "sollte" diese Gedanken nicht haben, dennoch halte ich sie für "normal". Wichtig ist, dass man diesen Gedanken keine weitere Bedeutung bemisst, und sich darin verrennt.

Meiner Meinung nach gibt es kein "richtiges" Verhalten, da jeder Mensch anders reagiert, anders empfindet, intuitiv und situationsbedingt vieles anders aufgenommen wird. Ich kann Deine Gedanken sehr gut verstehen, doch glaube mir wenn ich sage, dass Du Deinen Dad nicht im Stich gelassen hast, und dass er sehr wohl wußte, dass Du ihn liebst! Ich jedenfalls, glaube daran!

Wenn ich nocheinmal auf Deine Mama zurückkommen darf (?).....(sag mir bitte, falls ich zuweit gehe! OK?)
Vielleicht kannst Du z.Zt. wirklich nicht mehr für Deine Mama tun, als für sie da zu sein, wenn sie die Möglichkeit hat sich mit Dir in Verbindung zu setzen.
Versuche den Kontakt auf jeden Fall aufrechtzuerhalten, und spann Deinen Bruder mit ein.

Die Liebe einer Familie ist unheimlich stark! Nicht umsonst heißt es ja: "Blut ist dicker als Wasser". Ich wünsche Euch, dass Ihr diese Liebe, diese Stärke wieder findet!

Liebe Grüsse
Marion
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  #17  
Alt 12.06.2007, 20:53
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Tay Tay ist offline
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Standard AW: I miss you, Daddy... die Zeit lässt es nicht erträglicher werden!

Liebe Stef,

vielen Dank für deine lieben Worte :-)

Das stimmt... was soll man "aufbauendes" zu einem Menschen sagen, der weiß, dass er bald stirbt?
Wenn ich mich in diese Situation reindenke, wünsche ich mir natürlich viel Unterstützung und Kraft durch meine Freunde und meine Familie... aber ich weiß, dass ein paar in diesem Kreis zu schwach wären, um Kraft zu geben, wenn sie selbst keine haben.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie ein besonders starker Mensch gewesen bin... vielleicht lasse ich Dinge auch zu tief in mich hinein, also dass ich zu viel und zu oft darüber nachdenke, was ich hätte anders machen können.
Dieses Problem hatte ich schon immer und ich denke, dass es ein Teil von mir ist Leider!

Ich habe mich bis jetzt noch nicht getraut wieder zu meinem Hausarzt zu gehen um wegen einer Therapie zu fragen... vielleicht blocke ich doch noch zu sehr ab! Ich will eigentlich... sogar sehr, aber trotzdem traue ich mich nicht ganz.
Ich habe auch schon wieder Neurodermitis schlimmer bekommen... habe schon so Art Brandwunden an Armen und Beinen, wie bei Selbstverletzung... tut saumäßig weh und so schlimm habe ich es noch nie gehabt! Vielleicht kommt das durch mein inneres Chaos?!?

Ich kenne ein Lied von Laith Al-Deen mit dem Satz:
"Du könntest sagen Hoffnung ist nicht mehr als ein Gefühl, das uns am Leben hält" und ich sehe sehr viel wahres in diesem Satz...
"... doch wir sind jetzt hier... es liegt in unseren Händen..." ist ein weiterer Satz und so ist es auch... wir sind schono irgendwo verantwortlich für unsere Taten und Gedanken.
^^k.A. was ich damit sagen will ;-)

@Marion:

Auch vielen Dank an dich für deine lieben Worte :-)

Ich denke auch, dass es normal ist, wenn man sich Gedanken macht, was man hätte anders machen können, etc. Nur verrennen sich manche in diese Gedanken und die Gedanken machen diese Leute krank.
Sie quälen sich mit dem Gedanken, dass sie alles hätten besser machen können.
Ich denke nicht, dass ich so eine Person bin... ich bin kein Pessimist und denke, dass ich vieles richtig gemacht habe, weil ich mich selbst schützen wollte vielleicht.

Auf jeden Fall werde ich den Kontakt zu meiner Ma aufrecht erhalten... es ist viel passiert, aber ich liebe sie bedingungslos und sie ist mir viel zu wichtig, als das ich sie wegen Konflikten links liegen lassen würde!
Mir tut es richtig weh, dass sie sich so verändert hat und ihre Einstellung eine total andere geworden ist... dass sie auf ihre Freiheit verzichtet, für einen Mann, der nicht gut für sie ist! Sie hat so viel besseres verdient...


Einen schönen Abend wünsche ich euch :-)
__________________
*R.I.P. Daddy - I miss you more than words can say and I love you from the deepest part of my heart <3*

^^You were an angel without wings on earth and now you're an angel with wings in heaven^^


If there's one thing in this world that I know is true
It's the love that I feel when I'm thinking of you
No ocean or mountain can keep us apart
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  #18  
Alt 13.06.2007, 10:08
stef777 stef777 ist offline
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Standard AW: I miss you, Daddy... die Zeit lässt es nicht erträglicher werden!

liebe tay,

du machst auf mich keinen schwachen eindruck. die tatsache, dass du dich mit dir auseinandersetzt und deinem vergangenen verhalten beweist doch sehr viel stärke....auch die bereitschaft, sich hierbei hilfe durch einen therapeuten zu holen, finde ich mutig und stark. es gibt so viele menschen, die die trauer und anderes verdrängen, alles unter den teppich kehren wollen, das ist meiner meinung nach eher ein "schwaches" verhalten.
wenn es dir gegenüber deinem hausarzt unangenehm ist, kannst du dir auch bei einem neurologen, was vielleicht anonymer und objektiver ist, eine beratung und überweisung zwecks therapie holen. (so hab ichs auch gemacht)
witzig, dass du laith al-deen erwähnst...da ich mich unlängst auch viel beschäftigt hab mit ihm. ich finde den satz mit der hoffnung auch sehr wahr. hoffnung ist wirklich sehr wichtig und die nicht zu verlieren ist oft sehr schwer.

LG
stef.

Geändert von stef777 (13.06.2007 um 10:12 Uhr)
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  #19  
Alt 17.06.2007, 18:50
Benutzerbild von Tay
Tay Tay ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: I miss you, Daddy... die Zeit lässt es nicht erträglicher werden!

Liebe Stef,

vielen Dank für deine lieben Worte :-)

Laith Al-Deen hat sehr schöne Songs. Auch auf seinem neuen Album sind viele schöne drauf und momentan höre ich "Ich hab's dir nie gesagt" rauf und runter. Super schöner Song :-)

Das stimmt... finde es auch auch mehr "Schwäche", wenn man seine Ängste und Gefühle verdrängt. Das tue ich heute auch noch sehr oft und weine sehr ungern, wenn jemand dabei ist (sogar wenn mein baldiger Mann dabei ist und ich vertraue ihm eigentlich voll und ganz), aber ich mag diese Schwäche nicht zeigen. Ich zeige sehr sehr ungern wie's in mir aussieht und schlinge es eher runter oder mache nur Andeutungen.
Hier habe ich viel erzählt und mir "von der Seele geschrieben"...
dieses DANKE SCHÖN an alle, die mir zugehört habe und so liebe Worte an mich geschrieben haben :-)

Ihr macht hier sehr vielen Menschen Mut oder helft ihnen mit der Trauer umzugehen und das finde ich echt super! Macht alle weiter so...

Ich halte morgen einen Vortrag über den Umgang mit dem Tod und wie man sich gegenüber Kindern verhalten soll... und ich finde es echt sehr interessant.
Man sollte so früh wie möglich damit anfangen mit seinen Kindern darüber zu sprechen, weil sie früher oder später mit diesem Thema konfrontiert werden.
Wenn man Kinder von dem Thema "Tod" fern hält oder die Sache falsch angeht, dann gibt es nachher Störungen bei der Trauer und der Tod wird viel schlechter verarbeitet.
^^Ich denke, dass meine Eltern mich vor dem Thema bewahren wollten und ich wirklich nie gelernt habe, was es heißt zu trauern.
Wenn ich an Trauer denke, sehe ich ein Bild aus meinen Kindheitstagen:

Mein Cousin ist mit 8 Jahren an Leberversagen gestorben. Er hatte einen Nierentransplantation, aber der Körper hat die Niere nicht richtig angenommen.
Als meine Mutter davon erfuhr, weinte sie sehr doll und sie hat meinen Bruder und mich wegen irgendetwas angeschrien.
Sie hat uns dann gesagt, dass Christian tot sei und ich konnte es gar nicht fassen. Seitdem verbinde ich Tod mit Wut und vielen Tränen... das war die erste Situation, wo ich das trauern das 1. Mal gesehen habe.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende noch :-)

GLG,
Tay
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