Gallengangskarzinom Endstadium

[Karin67]

Hallo, ich bin seit Wochen stiller Mitleser. Bei meinem Paps wurde 2008 auf Grund einer Gelbsucht Gallengangskrebs festgestellt, man operierte ihn und es konnte bis auf eine Kleinigkeit alles entfernt werden, sollte anschließend ne Chemo machen, die ihm aber nicht empfohlen wurde, aufgrund seines Alters 81 Jahre und der Krebs da eh nicht mehr so schnell wachsen würde. Nun es ging ihm supergut, meine Heilpraktikerin päppelte ihn innerhalb kurzer Zeit wieder auf. Das ganze lief juni 2008 ab. Im Februar 2010 bekam er auf einmal Zucker, die Ärztin sprach von Alterszucker und drum nimmt er auch an Gewicht ab, alles OK. Im August reichte es mir dann und ich schickte meine Paps ins Krankenhaus um einen kompletten Check zu machen- und dann der Schock das bisschen was sie nicht rausschneiden konnten, ist auf 4 cm gewachsen und daher der Zucker und die Gewichtsabnahme. Keine OP mehr, nur palliative Chemo mit Gemzar. Die fingen wir dann auch gleich an 9 insgesamt, er vertrug sie recht gut, keine Übelkeit nur etwas appetitlos war er. Anfang Dez. 2010 war die letzte und es ging ihm ganz gut und war froh das er es so gut hintersich brachte. An Sylvester telefonierten wir und er sagte mir er sei so schwach und ginge nicht mehr raus, ich holte ihn dann zu mir und erschrack als ich ihn sah. >Am Neujahrstag brachte ich ihn ins KH und er war total dehydriert und hatte Bauchwasser, dieses saugten sie ab und er bekam Kochsalzlösungen. Am 10.1 konnte ich Paps abholen und seither ist er bei mir. 2 mal die Woche Bauchwasserpunktion und ein auf und ab, ißt wenig trink wenig, alles schmeckt eklig süß. Die Ärzte sagten mir am 10.1 ich solle die Zeit genießen es sind nur Tage oder >Wochen. Er hat heftige Schlafprobleme, ist nur noch Haut und Knochen, ißt ein Tellerchen Süppchen und seit gestern gar nix mehr, eine Tasse Tee und ein Glas Wasser das wars. Hat mit übelkeit zu kämpfen, Bauchwasser aber Gottseidank keine großen Schmerzen. Seit ein paar Tagen klagt er über Schleim im Hals, das ewig dauert bis wir es rausbekommen. Und sein linker Arm tut ihm sehr weh, weis nicht ob das kommt weil er so dünn ist und er immer auf dieser Seite schläft. Ich habe jeden Tag solche Angst in sein Zimmer zu gehen, aber wenn er sich bewegt fällt mir ein Stein vom Herzen. Ihn aber so leiden zu sehen tut mir auch sehr weh. Er hat so gern gegessen und es ist so schlimm für ihn, nur dazu sitzen und nix mehr machen zu können, weil er zu schwach ist. Manchmal ist er auch richtig bös zu mir und ich kann ihm nix recht machen. Ihm ist auch immer so kalt, Hände und Füsse können wir ohne Wärmekissen gar nicht warm bekommen. Ich hab ihn so fest lieb meinen Paps möchte ihm so gern helfen und weis nicht wie, er hat kein Interesse an gar nichts mehr. Meine Mama hab ich schon mit 15 Jahren an einen Gehirnschlag verloren und ich vermissen sie immer noch, wie soll ich das mit meinem Paps schaffen.

LG Karin

[wölkchen16]

liebe katrin,



ich weiss nicht, ob und wie ich dir helfen kann .....

mein papa ist vor knapp 3 wochen an diesem krebs gestorben ...

wir hatten es auch zu hause versucht.... aber irgendwann ging es nicht mehr....

die symptome wurden zu schlimm, es ging nicht mehr....

er war dann knapp 2 wochen auf der palliativstation..... das war die beste entscheidung, die wir für papa treffen konnten. so lieb wie dort alle waren *unglaublich*

papa wurde nicht mehr untersucht und gequält, es wurden nur die symptome behandelt ( er hatte schlimmen husten und atemnot.... ) und geguckt, was ihm erleichterung bringen könnte.

die ärztin dort und das pflegepersonal waren spitze. in allen entscheidungen wurden wir angehörigen mit einbezogen, es waren seelsorger und eine psychologin dort, mit denen wir täglich lange gespräche hatten.

wir alle - besonders papa - waren dort sehr gut aufgehoben und bestens betreut.

vielleicht wäre das ja eine möglichkeit für deinen papa.

wenn sich der behandelnde onkologe kümmert, bekommt man recht schnell einen platz.

ich drücke dir die daumen und schicke dir ein grosses kraftpaket.


wölkchen

[Patrick1969]

Hallo Karin,

im Dezember 09 erhielt mein Paps die Diagnose Klatskin Tumor, er war schon weit fortgeschritten bis zur Hepaticusgabel in die Leber. Man entschied eine OP zu wagen, zumal mein Paps damals gerade 63 Jahre alt war. Die OP verlief als R1 Resektion. Nach der OP stellte sich erstmal ein heftiges Durchgangssyndrom ein, nach kurzer Zeit kam es zu einem Lungenabszess, der operativ saniert werden musste. Dabei wurde das Zwerchfell gefenstert, um eine Thoraxöffnung zu vermeiden. Es dauerte nach OP ca. 3 Monate bis sich halbwegs eine lebenswerte Zeit einstellte. Diese dauerte dann auch bis kurz nach Weihnachten 2010. Dann allerdings brach die Hölle los. Es kam zu plötzlichem Husten verbunden mit einem Erstickungsanfall. 10 Tage verbrachte er in einem künstlichen Koma, danach musste ein Luftröhrenschnitt gemacht werden, um ihn aus dem Koma zurückzuholen. Seither ist er permanent am Husten. Zwischen Leber und Lunge gibt es eine Verbindung über das seinerzeit gefensterte Zwerchfell. Hier staut sich Gallenflüssigkeit in der Lunge und es bildet sich Eiter in der Lunge. Er muss permanent husten, kann nichts mehr essen seit ca. 8 Tagen, ständig muss er sich erbrechen und hat auch massiv Schmerzen. Ich kann dir nur ganz dringend empfehlen, mit einer Palliativstation Kontakt zu machen, damit du eine kompetente Anlaufstelle hast, wenn es richtig brenzlig wird. Und es wird brenzlig, bei dieser schlimmen Krankheit. Ich hatte da richtig Glück im Unglück und rechtzeitig einen Kontakt gemacht, schon letztes Jahr im Sommer, da ich viel gelesen hatte über den Klatskin Tumor und dessen Verlauf. Man kann das irgendwann zu Hause nicht mehr leisten. Wir haben Paps auch nach Hause geholt und versucht ihm zu Hause die Möglichkeit zu geben in Frieden zu gehen, es ging nicht. Leider.
Jetzt ist er wieder im Krankenhaus. Auf dieser Station arbeiten so viele liebe und kompetente Menschen ohne die, das alles glaube ich nicht mehr zu meistern wäre. Ich frage mich sowieso jeden Tag wie die Leute ihren Job machen können, wo es doch nur schlimmes Leid und Tod zu sehen gibt - jeden Tag.
Es ist furchtbar mitanschauen zu müssen, wie ein Mensch den man liebt, so leidet, ohne selbst was tun zu können, was die Situation verbessert. Aber man kann was tun - versuchen alles erdenkliche zu tun, um die bestmögliche Versorgung und Schmerzlinderung zu ermöglichen, z.B. Hilfe bei einem Palliativteam organisieren.
Ich drück euch fest die Daumen, dass es nicht so schlimm kommen mag, aber ich rate dir ganz dringend kompetente Hilfe in Anspruch zu nehmen. Rechtzeitig, denn gute Palliativstationen haben oft Wartezeiten... Alles Gute für euch. Patrick

[Karin67]

Erstmal vielen vielen Dank euch, für eure Antworten. Finde leider erst heute Zeit zu schreiben. Gestern wurden meinem Paps wieder 4,5 Liter Wasser abgesaugt und er fühlte sich etwas besser, aber gegessen hat er trotzdem nix. Bekommt jetzt auch stärkere Schmerzmittel Hydromorphon und die wirken ganz gut. Am Montag war eine Dame von einer palliative Station da und das hat mir sehr geholfen und Paps auch, möchte aber bei mir bleiben und ich denke wir schaffen das, wenns nicht mehr geht kann ich jederzeit Hilfe haben.
Nein er hat nur Gemzar bekommen sonst nix und wenn ich das alles hier so lese, was es für Möglichkeiten gibt, wie Mistel ect. dann frag ich mich schon bei was für Ärzten wir waren. Jetzt is mein Paps bei meinem Doc und der macht alles wasin seiner Macht steht, hat mir sogar seine Privatnummer gegeben und ich kann Tag und Nacht anrufen. Das Bauchwasser hat er ihm auch bei uns zuhaus abgesaugt und mein Paps mußte sich nirgens hinquälen.
Ich Danke euch sehr für eure Anteilnahme, das gibt mir weiter kraft und ich sehe das ich leider nicht alleine bin. Ich schicke euch auch von ganzen Herzen Kraft und Liebe.
Meine Mam sagte immer zu mir, ( immer wenn du meinst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. ) Ihr seit derzeit mein Licht und mein mann, meine Kinder und der Doc.

LG karin

[Karin67]

Hallo Ihr Lieben, möchte mich nochmal Herzlich bei euch bedanken. Leider ist mein geliebter Papa am Donnerstag den 7.4. eingeschlafen. Er hat bis zum Schluß gekämpft und war so tapfer. Ich hoffe und wünsche mir so sehr, das er jetzt bei meiner Mama ist und die beiden Glücklich auf einer Wolke sitzen. Ich vermisse ihn so sehr und ich kann es gar nicht glauben das er nicht mehr da ist. Ich liebe Dich Paps, du bist für immer ihn meinem Herzen, so wie Mama auch.
Euch allen wünsche ich viel Kraft und Gesundheit
LG Karin

Wenn Engel einsam sind
in ihren Kreisen,
dann gehen sie von Zeit
zu Zeit auf Reisen.

Sie suchen auf der ganzen Welt
nach ihresgleichen,
nach Engeln, die in Menschgestalt
durchs Leben streichen.

Sie nehmen diese mit
zu sich nach Haus –
für uns sieht dies Verschwinden
dann wie Sterben aus.

[dolores2505]

Liebe Karin,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust von deinem Vater.
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und Zuversicht.
Liebe Grüße
von
dolores

[Deniz]

Es tut mir leid für deinen Vater Karin,ich wünsch dir viel Kraft und alles gute.

Lg deniz

[Magra59]

für dich und deine Familie wünsche ich viel Kraft. Es ist hart und ungerecht. Ich denke an euch
lG
Manfred