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  #1  
Alt 01.03.2007, 19:47
Anna-Elisa Anna-Elisa ist offline
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Registriert seit: 01.03.2007
Beiträge: 1
Standard Bin neu und hilflos

Hallo Zusammen,

ich (39 Jahre) komme gerade vom Krankenhaus und habe erfahren, dass meine Mutter (78 Jahre) Tumore bzw. Metastasen in Leber, Milz, Lunge und im Oberschenkel hat.

Meine Mutter wurde 1993 und 1995 wegen Brustkrebs operiert, beim ersten mal mit einer Chemotherapie, beim zweiten Mal mit einer Strahlentherapie. Seither war Ruhe und alle Vorsorgeuntersuchungen verliefen ohne Befund.

Nun gingen im Dezember ihre Tumorwerte in Höhe und die "normalen" Gyn-Untersuchungen gingen los. Da diese ohne Befund waren, kam meine Mutter nun am Dienstag für weiter Untersuchungen ins Krankenhaus.

Was noch unklar ist ob die Metastasen vom Brustkrebs kommen oder vielleicht einen anderen Herd haben. Darm und Nieren sind nicht untersucht, dazu soll sie nun auf die Innere verlegt werden.

Ich fühle mich so hilflos und habe furchtbare Angst wie es für meine Mutter nun weiter gehen soll.

Es ist wirklich zum verzweifeln, ich selbst leide seit rund 20 Jahren an einer rheumatischen Erkrankung (Morbus Bechterew) und mein Mann ist letztes Jahr an MS (Multiple Sklerose) erkrankt.

Aber nun steht erst mal meine Mam in Vordergrund.

Kennt jemand einen ähnlichen Fall?
Kennt jemand gute Links zu dieser Art von Krebs?

Liebe Grüße
Anna-Elisa
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  #2  
Alt 02.03.2007, 00:59
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2004
Ort: auf der ganzen Welt, z.Z. Basel, Schweiz
Beiträge: 929
Standard AW: Bin neu und hilflos

Liebe Anna-Elisa

Es tut uns sehr leid, dass deine Mutter nun erneut davon betroffen ist. Wir verstehen deine Verzweifelung, dnen nach dem du bereits einige Jahre Brustkrebs gemeinsam mit ihr durchgestanden hast, ist dir der Ernst der Lage mehr als nur bewusst.

Leider kann ich dir nichts zu einem gleichen oder ähnlichen Fall sagen oder gar Links vermitteln.

Ich kann aber deine enorme Mehrfachbelastung nachvollziehen, denn diese herrscht bei uns auch seit Jahren.

Wir haben einen behinderten volljährigen Sohn der eine Ausbildung in einer Behindertenwerkstatt macht, einen Sohn der Mukoviszidose hat - ebenfalls in Ausbildung, meine Mutter ist fast Blind und Gehbehindert - wir gehen wöchentlich ihre Einkäufe erledigen und versorgen sie, schauen nahc dem Rechten und helfen ihr wo es nur geht.

2001 erhielt ich die definitive MS Diagnose - Erstverdacht war aber bereits 1982, damals konnte ich trotz allem noch laufen - wenn auch schwankend wegen den Gleichgewichtsstörungen und nur mit Stock, dann 2002 benötigte ich schon den Gehwagen und heute bin ich mehrheitlich im Rolli oder E-Rolli. Zu Hause kann ich noch etwas an den Möbeln oder Wänden entlang laufen.

Und 9 Monate später ....

Und 2002 erfuhren wir, dass mein Mann damals 49, einen Pancoast Tumor hat, Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium. Er unterzog sich einer kombinierten Chemo/Bestrahlungstherapie. Während der Therapie wurde mir am Heiligabend 2002 mitgeteilt "der Tumor sei zu gross sie können doch nicht operieren, wir sollen die Zeit einfach geniessen, er habe noch 2-3 Monate zum Leben". Da eine hohe Lähmung, vom Hals abwärts (Tetraplegie) - drohte musste doch noch operiert werden mit einer 1%igen Chance laufend aus dem ganzen raus zu kommen - sein Glück, denn so wurden uns bislang 4,5 Jahre geschenkt, er kann laufen ist aber vom Bauch bis ins Gesicht halbseitig gelähmt.

Ich shcätze es geht dir ähnlich wie es mir damals erging, es wächst einem einfach alles über den Kopf, man weiss gar nicht mehr wo man anfangen soll udn wo man die Prioritäten setzen muss oder kann. Man weiss aber auch nicht wie man umgfehen soll mit allem, denn kaum ist der erste Schock vom einen "angedaut" kommt schon der nächste.

Ich mag mich gut daran erinnern, dass ich vor lauter Porblem die ersten Jahre nahc der MS Diagnose mich überhaupt nicht mit meiner MS auseinander setzen konnte, denn zuerst starben beide Eltern von Willy (zur gleichen Zeit wie ich meine Diagnose erhielt - Diagnose MS war am 4.12.2001, Vati starb am 5.12.2001 und Mutti am 2.1.2002 - zudem war ich 2,5 Monate in der KLinik und wir waren mitten im Umzug! Kaum hatten wir etwas Ruhe vom ganzen bekommen, kam Willy mit seiner Diagnose. Ich schätze es geht euch im Moment ähnlich, einfach zuviele Baustellen wie Willy immer sagt!

Und doch scheint es mir, dass alles andere Zeit hat, ausser deine Mutter. Ihr musst nun für sie da sein, denn ehrlich gesagt sie braucht euch dringend.....

Wichtig ist aber erstmal die Diagnostik mal abzuwarten, danach wird sicher ein Behandlungsplan erstellt, in weit dieser geht wissen nur die Ärzte. Aber falls es doch nur in Richtung palliative gehen sollte, wünschen wir dir und deiner Familie ganz, ganz viel Kraft um eure Mam begleiten zu können. Und hoffen für deine Mam, dass die Schmerzen, falls sie welche hat diese sich in Grenzen halten.

Versuch einfach da zu sein, ihr zu sagen wie lieb du sie hast und ihr die Zeit so schön als möglich zu machen. Lass Haushalt sein, lass dich nötigenfalls freistellen, damit du diese Zeit auch hast.

Hier hast du auf alle Fälle die Chance deinen Ängsten udn Gedanken freien Lauf zu lassen, es befreit und macht Platz für die Kraft die du hier bekommst um die nächste Zeit auch überstehen zu können.

Drücken die Daumen für die weiteren Abklärungen...

Sei lieb umarmt und mit viel Kraft überhäuft

LG s'Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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