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Alt 07.03.2008, 09:56
woelmuis woelmuis ist offline
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Registriert seit: 07.03.2008
Beiträge: 1
Standard Mein Vater auch!? shitte!

Hallo

Seit eine weile lese ich dieses Forum und werde auch versuchen mein frust von der seel zu schreiben. In december ist mein Vater (eltern wohnen in frankreich) erkrankt an einer "grippe". Mein Mutter hat den dorfsarzt angerufen das ervorbei kommen sollte. Hat er geweigert, weil niemanden so schwach sein kann. (Den arzt nehme ich mir das nächste mal vor ). Jedenfalls um eine lange geschichte kurz zu machen ist ein Arzt den meine Eltern gar nicht kannte, selber schon alt ist, aus ein 15km entferntes nachbarn dorf abends um 19:00 vorbei gekommen. Der hat gleich für meinem vater ein Krankenhausbett geregelt nach eine Stunde untersuchung.
Im krankenhaus gingen die untersuchungen weiter und er hatte irgendeine Streptoskok virus in seine Lunge. Ursache 1 also gefunden gibt also kein Grund um weitere untersuchungen zu tun (Französischer ärzte eid). Nach 2 wochen konnte er nach Hause. Muss ich aber auch an dieser Stelle sagen das die hier schon festgestellt haben das die weiße blutkörperchen doch an der sehr hohe seite waren und er kaum noch rote hat. Und dann nach Hause ????? muss mann nicht verstehen oder??.

Jedenfalls zuhause angekommen hat mein Vater erst angefangen alles auf zuräumen. Er wollte ein neues leben anfangen, weil alle dachten das er wieder krebs hatte. (Letztes jahr ist er nach 10 Jahre krebsfrei gewesen zu sein, für geheilt erklärt). In diese Woche hat er mich angerufen. Dazu muss mann sagen das mein Vater und ich nur eine biologischer verknüpfung sind. Also gar kein guter beziehung. Er hatte schinebar nachgedacht und seine entschuldigungen angeboten für das war er nicht getan hat und was er hätte tun sollen. Das war für mich mehr wert als alle "ich liebe dichs" den er versuchte zu sagen. Innerhalb einer Woche ging es ihm aber wieder so schlecht das er wieder aufgenommen würde. Und jetzt stellten die ärzte krebs in weit geforderte Stadium fest. Knochenmark, lympfe drüsen, alle organen befallen. Letzten donnerstag bin ich dann hin geflogen und und habe ein Vater vorgefunden. 63kg (bei 2 meter), mund offen und augen die nichts mehr sagten. Alsob er schon tot ist. Ich habe im Krankentransport gearbeitet und auch viele menschen "sterben" sehen, aber es ist mein papa. Wir dürften ihm, vom Arzt, wahrscheinlich nach französischen heilmethoden, nicht zeigen das wir es schwer haben. Wir konnten nach dem besuch auf gefangen werden durch ein psychologen wenn wir wollten. Ich war ...nee dachte, das ich vorbereitet war auf meinem Vater. Weit daneben. Ich bin mir so erschrocken das als wir wieder gegangen sind ich tierisch geheult habe. Jetzt weiß ich was es heißt "fertig" zu sein. Aber gut das leben geht weiter und wir (bruder und ich) mussten stark sein für ihr. Diese Besuch hat aber ein sehr positieves erscheinung gehabt. Mein vater hat sich innerhalb (mehrere besuche) so verbessert das er wieder leben in seine Augen hatte. Der Arzt hat uns zwar gesagt das wir uns an alle kleine milimeter schrittchen freuen durfen aber das es sehr kritisch ist. Gestern bin ich zurück geflogen nach hause und der abschied von mein Vater ist schwer gefallen aber. Ich weiß nicht ob ich ihm je wieder lebend sehen werde. Und hier habe ich zum ersten mal mein Vater heulen sehen. Der sonnst so "zu" starke mann... Das frist an einem.

Diese eine Woche in Frankreich hat mir aber vieles gelernt., werde ich jetzt nicht alles aufschreiben. Aber eins schon. Eine famillie ist nicht nur da um "ich liebe dich, schön das du da bist, willst du eine kaffee, usw sondern wenn mann seine famillie zurück findet, so wie ich, wieviel kraft mann einander geben kann. Auch wenn es jetzt etwas sehr nuchtern sich anhören darf. Aber wenn mein Vater stirbt, hat diese Woche alles gut gemacht was in all die Jahren falsch gegangen ist. Er hat uns auseinander getrieben aber durch seine den krebs auch wieder zusammen gebracht. Und irgendwie fühle ich mich verflichtet jetzt auch zu sagen das auch wenn der weg so schwer ist auf einem zuzugehen und sich zu entschuldigen, es lohnt sich. Besser als wenn es zu spät ist und irgendeine Psychologe versucht die Wunde zu kleben, die irgendwo nicht mehr zu kleben sind.

Was mir persönlich in diese Tage auch sehr viel kraft gegeben hat, ist das buch Jonathan Livingstone, der möwe. Ich glaube selber das wir erst sterben wenn es zeit ist, wenn mann das auf erde gelernt hat, was wir lernen müssen, was auch immer das sein mag. Und im nächsten Leben wir fröhlich weiter lernen.

Ich finde es trotzdem sehr sehr schwer diese Zeit und um 1800KM weit weg zu wohnen von meine Eltern. Sorry das es solang geworden ist, aber für ein pschychofrritzen bin ich noch nicht bereit. Danke wenn ihr bis hier gekommen seit, und wenn nicht, auch nicht schlimm. Unter tränen und schöne erinnerungen an früher, der es scheinbar doch gegeben hat, schliesse ich ab.

Woelmuis.
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  #2  
Alt 07.03.2008, 12:27
Chrische Chrische ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.02.2008
Beiträge: 15
Standard AW: Mein Vater auch!? shitte!

Hallo Woelmuis,

es tut mir sehr leid, dass es deinen Vater so schlimm getroffen hat. Besonders nach 10 Jahren ohne Krebs und der Annahme, dass jetzt alles überstanden ist, ist das sicher ein Schlag ins Gesicht. Ich wünsche euch viel Kraft für alles, was noch kommen mag!

Es ist schön, dass du erfahren hast, wie viel Kraft eine Familie einander geben kann. Man sollte dankbar dafür sein, denn das ist nicht selbstverständlich, besonders, wenn man sich vorher nicht so gut verstanden hat.
Ich finde es auch gut, dass du mit deinem Vater Frieden schließen konntest. Das ist für deine und auch seine Seele sehr wichtig.

Ich wünsche euch alles Gute!
__________________
Juhu!!!! Chemo geschafft!
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