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  #46  
Alt 23.09.2004, 07:13
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Nordlicht,

Du hast recht, die Krankheit verändert uns alle. Nicht nur den Patienten, also unsere Mütter, sondern uns auch. Ich denke seit der Diagnose auch ganz anders. Es gibt viele Dinge, die mich früher auf die Palme brachten - heute denk ich einfach, dass es die Aufregung gar nicht wert ist.

10 Stunden im Möbelhaus ist ja eine riesen Leistung. Für Dich und auch für Deine Mama. War sie denn gut drauf (Freude...)? Ein Danke ist doch schon ein erster Schritt. Vielleicht sieht sie Deine Bemühungen langsam und es wird besser. Hoffentlich. Nach dem, was Du schon alles für sie getan hast. Leider weiß ich nicht, was ein Hand-Fuß-Syndrom ist. Meine Mama hatte rissige Haut vom Cortison... Ist das so was ähnliches?

Liebe Vera,

ich habe mir die letzten Einträge noch einmal angeschaut und möchte Dir sagen, dass Du wirklich eine sehr starke Frau bist! Diese Belastung ist sicherlich sehr schwer zu tragen. Mein Vater möchte von Mamas Erkrankung gar nichts wissen, aber wenigstens fällt bei uns das andere Weg. Ich wünsche Dir viel viel Kraft.

LG
Ke
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  #47  
Alt 23.09.2004, 13:41
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Ke,

meine Mutter war recht gut drauf. Freude war es vielleicht auch, aber viel mehr Aufregung und vermutlich auch etwas Angst vor dem Ungewissen.

Sie ist recht nah am Wasser gebaut (=weinerlich). Letztens hat sie mehrmals geweint, weil wir nicht in ihre Wohnung konnten und sie/ich deshalb durch die ganze Stadt fahren mussten. Es war zu erwarten, dass wir nicht reinkommen, weil wir uns erst den Schlüssel bei der zuständigen Person besorgen mussten, die außerhalb der Sprechzeiten natürlich nicht da war.

Zu dem Hand-Fuß-Syndrom findest du hier etwas: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...d.php3?id=4382

LG
Nordlicht
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  #48  
Alt 24.09.2004, 07:49
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo und guten Morgen!

Danke für den Link. Ich habe ihn mir gleich durchgelesen. Meiner Mutter ist das zum Glück erspart geblieben. Ich stelle mir das sehr schmerzhaft vor. Es ist verständlich, dass Deine Mama etwas Angst hat. Allerdings hoffe ich, dass bald die Freude über die neuen Möbel (und alles andere) überwiegt. Die erste Zeit in der neuen Wohnung wird sicherlich auch noch hart für sie. Was ist eigentlich aus dem Computer geworden? Vielleicht würde sie das etwas ablenken? Meine Mama hat bis zur Reha nicht nur nah ans Wasser gebaut. Es war eher noch so 2 Meter drin. Die einzige Frage, die ich mir stellte: Sind die Augen schon rot? Kann ich vor den ersten Tränen wenigstens noch die Jacke ausziehen? Sie hat ständig geweint. Wahrscheinlich auch durch die Tatsache, dass ich wieder nach Hause gekommen bin.
Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber ich hatte vor der Diagnose fast 2 Jahre absolut keinen Kontakt zu meiner Mutter. Ich bin wortlos zu Hause ausgezogen ohne meine neue Adresse zu hinterlassen. Sie hat sich im Gegenzug auch nicht gemeldet (sie wußte ja wo ich arbeite und Handynummer ist auch bekannt). Halt ein richtiger Streit. Sie konnte sich denken, dass es sehr schlecht um sie steht, wenn die Kleine wieder Heim kommt... Ein Danke kommt dafür auch nicht. Aber bei anderen hebt sie mich in den Himmel. Ein Trost ist das auch nicht so richtig. Eine Umarmung würde mir manchmal auch gut tun. Na ja.

Zum Schluß noch ein kurzes Wort zu meinem Chinchilla. Er heißt übrigens Krümel. Er hat 4 Tage starke Medikamente gegen Entzündungen und Schmerzen bekommen. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Gestern abend und heute hat er sich ganz gut gezeigt. Mal abwarten was daraus wird.

Schönen Tag und schönes Wochenende

Ke
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  #49  
Alt 24.09.2004, 12:19
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Hallo Ke,

es ist sicherlich schmerzhaft mit den Händen. Sie erwähnt es nur gelegentlich, aber es sieht recht schmerzhaft aus.
Der Computer ist bei ihr und staubt ein...naja, sie ist einmal in der Woche für eine Stunde dran. Aber mit der Zeit vergisst sie wieder einiges und große Fortschritte macht sie nicht. Sie versucht den "Start"-Button mit dem Mausrad zu öffnen...Sie hat halt keine Vorkenntnisse. Trotzdem will sie bald ins Internet, bis dahin muss sie aber noch ein wenig üben.
Hoffentlich ist der Beitrag hier bis dahin veraltet, denn sie muss ja nicht alles wissen.

Gut, dass meine Mutter nur am Wasser steht und noch nicht drin steht. Aber soweit ich weiß, geht es deiner Mutter auch schon wieder besser.
Ich hätte es nie über das Herz gebracht wortlos auszuziehen. Ich hätte es weder meinem Vater noch meiner Mutter antun können. Zudem hatte / habe ich ein gutes Verhältnis zu ihnen und ich brauche sie - genau so wie sie mich.
Anscheinend weiß sie deine Taten doch zu schätzen, ansonsten würde sie dich nicht bei anderen loben. Immerhin. Schde, dass auch bir dir selten (oder gar kein) Dank kommt.

Gute Besserung an Krümel!

Dir auch ein schönes Wochenende!

LG
Nordlicht
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  #50  
Alt 25.09.2004, 18:17
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Hallo,

ja meiner Mama geht es mittlerweile recht gut. Zum Glück? hat sie eine Krebsart, die nur langsam wächst. Nachteil ist, dass er auch nur schwer zu Therapieren ist. Wenn Chemo, dann Hochdosis. Für uns hat sich das ja erledigt, weil sie die Chemo nicht vertragen hat. Unser Onkologe würde sie nur behandeln, wenn es absolut keinen anderen Weg gibt. Also genießen wir die Zeit, die uns bleibt und versuchen das Beste daraus zu machen. Ich weiß es hört sich hart an, aber wenn ich zurück denke, wie Sie vor einem Jahr da lag und einfach nur noch sterben wollte... die Verzweiflung und Hilflosigkeit. Mein größtes Problem bei allem ist, dass ich nur für sie da sein kann. Ich stehe hilflos daneben und kann nichts tun außer Händchen halten.
Manchmal bereue ich, dass ich so von zu Hause ausgezogen bin. Doch es war für mich und meine Zukunft das einzig richtige. Es ist schwer zu verstehen für jemanden, der die Geschichte nicht kennt. Aber ich habe das nur meiner Mutter angetan, mein Vater ist schon 1999 ausgezogen. In den zwei Jahren ohne Vater zur Hause hat sich meine Mutter so verändert. Ich würde sagen Haßerfüllt - auch mir gegenüber. Sie war kein leichtzunehmender Mensch. Mein Freund hat sich mit ihr so verkracht, dass sie heute noch nicht miteinander sprechen bzw. nur hallo und tschüß. Trotzdem bin ich froh und dankbar, dass wir wieder einen Weg zueinander gefunden haben. Mittlerweile haben wir kein Mutter-Tochter-Verhältnis, sondern sind wie Freundinen. Durch meine Aktion hat sie wohl auch eingesehen, dass ich kein kleines Kind mehr bin.

Mama hat sich mit dem Computer auch sehr schwer getan. Die Bedienung und vor allem das Bewegen der Maus habe ich ihr mit Solitär beigebracht. Zu dem ging sie vor Langeweile öfter dran und hat gespielt. Dann haben wir die Sache ein bißchen gesteigert. Aber wenn sie auch den Weg ins Internet sucht, werde ich ihr glaub ich eine Liste schreiben. Sicher ist sicher. Sie ist halt eine Generation, die nicht wie wir damit aufgewachsen ist. Wenn dieser Tag kommt, werde ich genauso wie Du hoffen, dass dieser Beitrag hier veraltet ist... Andererseits schreiben wir hier nichts, wofür wir uns schämen müßten. Vielleicht würde es dann mal klick machen und unsere Mütter verstehen, dass wir auch leiden. Immerhin ist das hier mehr oder weniger Öffentlich. Aus Jux schreibt hier niemand denke ich.
Vielleicht bekommst Du Deine Mutter dazu einen Kurs zu besuchen. Vielleicht kann sie dort neue Kontakte knüpfen?!

Schönes Restwochenende

LG
Ke
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  #51  
Alt 25.09.2004, 19:02
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Hallo Ke,

Sorry, ich wusste nicht, wie es um deine Mutter steht.
Ich bereue es gar nicht, dass ich damals ausgezogen bin. Hätte ich noch ein paar Moante gewartet, wäre die Diagnose gefallen und hätte wesentlich mehr Probleme gehabt meine Mutter alleinzulassen.
Sind deine Eltern auch getrennt? Dann haben wir ja eine recht ähnliche Situation. Bei meiner Mutter kam Diagnose und Trennung fast zur gleichen Zeit, daher hat sie doppelt zu kämpfen, leidet doppelt und hat sich innerhalb einer kurzen Zeit stark verändert.
Meine Mutter ist ähnlich vorsichtig, was PC angeht. Sie spielt 4-gewinnt u.ä.
Das mit dem Internet...ich fände es unangenehm, wenn meine Mutter diese Beiträge liest. Auch, wenn ich mir nichts vorzuwerfen habe.
Wer hier aus Jux schreibt muss schon einen gestörten Humor haben.

Das mit einem Kurs / Selbsthilfegrupee...wird sich vielleicht ergeben, wenn sie umgezogen ist.

Am Montag beginnt mein Studium, jetzt macht sich Nervosität breit.

LG
Nordlicht
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  #52  
Alt 26.09.2004, 16:26
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Halle Nordlicht,

mein Papa ist genau am 04.09.1999 ausgezogen. Ich werde den Tag nie vergessen. Meine Mama und ich waren auf einem Markt und hatten einen schönen Nachmittag. Als wir nach Hause kamen, hatte Papa seine Drohung wahr gemacht. Er war gerade dabei seine Sachen zu packen. Mama hat die Situation nicht ausgehalten und hat sich bei mir in der Wohnung aufgehalten (meiner Meinung nach großer Fehler). Als er fertig war, hat er bei mir geklingelt, mir Tschüß gesagt und mich zum Abendessen in ein Lokal eingeladen. Bei diesem Treffen hat er mir den Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt. Das war´s. Meine Eltern haben sich in den 28 Jahren Ehe auseinandergelebt. Es gab keine Gemeinsamkeiten mehr. Kurz darauf stellte sich heraus, dass mein Papa - wohl genauso wie Dein Papa - eine Neue hat. Die ersten 1 1/2 Jahre habe ich mit dieser Frau nichts zu tun haben wollen, was ebenfalls ein großer Fehler war. Meinem Papa geht es heute besser und seine Freundin ist super nett. Wie verstehst Du dich eigentlich mit der Freundin Deines Vaters?
Mama hat in der Zwischenzeit alles ignoriert und ist sehr hartherzig geworden. Wahrscheinlich haben wir uns so gezofft, weil ich in 2. Ehe entstand und mein Bruder aus 1. Ehe ist. Sonst kann ich mir nicht vorstellen, warum sie ihn (eigentlich schon immer) vorgezogen hat.
Die Vergangenheit kann sein wie sie will - ändern kann ich nichts daran und in dieser Situation damit anzufangen wäre auch nicht richtig. Irgendwann werden wir mal alles aufarbeiten, doch jetzt möchte ich ihr erst einmal helfen. Ich habe gelernt, dass ich nur eine Mutter habe. Nur schade, dass ich dazu diese Krankheit brauchte.

Studium und Umzug und das ganze drumherum wird Dich noch einmal viel Kraft und Nerven kosten. Ich wünsche Dir viel Erfolg im Studium.

LG
Ke
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  #53  
Alt 26.09.2004, 19:12
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Hallo Ke,

Bei meinen Eltern war es genau so. Bloß, dass mein Vater gesagt hat, dass er sich schon vor Jahren getrennt hätte, wenn es mich nicht gegeben hätte. Er wollte mir keine Scheidung und die damit verbundenen Wochenendeltern ersparen. Ich bin eher ein Papa-Kind und wir haben ein sehr gutes Verhältnis, obwohl sich meine Mutter viel um mich gekümmert hat.
Ich habe seine Freundin nach etwa 2 Monaten getroffen. Ich wollte sie nicht mögen, war aber neugierig, mit wem mein Vater seine Zeit verbringt. Doch sie ist ganz nett und sie mag mich auch.
Das macht es einfacher zu verkraften, dass ihr Sohn nun in meinem Zimmer schlafen wird.

Meine Mutter ist gedanklich immernoch mit ihm zusammen. Sie hat ihm auch etwas zum Geburtstag geschenkt. Naja, ich kann da nichts gegen tun. Es ist nicht gut für sie, aber egal.

Ich bin mal gespannt, wie sie es verkraften wird, wenn ich ihr sage, dass wir nicht Heiligabend zusammen feiern werden. Aber damit warte ich noch...

Jetzt muss / darf ich morgen erst mal zur Fachhochschule und Mathe pauken. So langsam holt mich die Aufregung ein.

Dir noch ein schönes Restwochenende

LG
Nordlicht
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  #54  
Alt 28.09.2004, 09:38
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Hallo Ihr beiden,

da habt IHr aber eine Menge geschrieben in den letzten Tagen :-) Toll!!
Liebes Nordlicht,
das Hand-Fuss-Syndrom hat meine Mutti auch. Wir haben eine Salbe entdeckt, die ihr wirklich gut tut. Die Salbe heißt "Hamamelis" und hat Wunder bei ihr bewirkt. Die Haut (ganz dunkel und rissig) löste sich nach ein paar Tagen ab und darunter erschien neue gesunde Haut. Vielleicht drückst Du die Salbe Deiner Mutti einfach mal in die Hand?
Wie läuft Dein gestern angelaufenes Studium? Erzähl doch mal von Deinen neuen Eindrücken etc.
Wann kann Deine Mutter in die neue Wohnung? Wieso magst Du nicht Heiligabend mit Deiner Mutter verbringen? Ich könnte mir vorstellen, daß ihr das weh tun wird. Hast Du Dir schon überlegt, wie Du ihr das beibringst?
Liebe Ke,
Du hast es auch nicht leicht. Nach so einem langen Streit wieder zurück zu kehren und Deine Mutter zu unterstützen. Das ist ein wirklich toller Zug von Dir und Deine Mutter wird Dir bestimmt sehr dankbar sein. Dein Vater interessiert sich nicht für die Krankheit Deiner Mutter? Irgendwie kann man das doch verstehen...die beiden sind seit 5 Jahren nicht mehr zusammen und so wie Du erzählst, sind die beiden auch im Streit auseinander. Hast Du denn mal versucht mit ihm zu reden? Wie geht es Krümel? Übrigens...ist das der Spitzname meines Freundes :-) Was hat denn Deine Mutter für einen Krebs?

Ich wünschte, meine Mutter hätte sich auch schon vor Jahren von ihm getrennt. Sie hat aber nicht die Kraft dazu im Moment, was auch verständlich ist. Ihr geht es nicht sehr gut, hat jetzt zwei Krankenhaus-Aufenthalte hinter sich und muss sich erstmal erholen. Mir wurde über meinen Bruder ausgerichtet, daß ich nur noch in seinem Haus geduldet werde, weil Mama es so wünscht. Wenn Mama tot ist, ist seine Tochter für ihn auch gestorben. Diese Aussage ist nun schon ein paar Tage her, mittlerweile komme ich damit klar. Er ist mir sooo egal!!! Mein Leben lang hat er mit tyrannisiert und ich habe hin und wieder schon richtige Hassgefühle. Mama liebe ich sehr. Sie ist meine beste Freundin, mein bessere Hälfte...wir hängen sehr aneinander. Ja, so sieht mein derzeitiger Stand der Dinge aus und ich rutsche von einem tiefen Loch ins Nächste. Aber irgendwie komme ich immer wieder raus. Nein, Ke..eine starke Frau? Das habe ich vor 3 Jahren gedacht, als Mama den Krebs zum 1. Mal hatte, aber bei diesem Mal komme ich nicht klar. Ich versuche es natürlich zu verbergen, lasse niemanden merken, daß es mir eigentlich richtig schlecht geht. Mama sagt immer: "Da müssen wir jetzt durch."

Ja, Ihr beiden...Ihr habt Recht. Ich würde auch nicht wollen, daß einer meiner Elternteile diese Beiträge liest. Auch wenn es alles wahr ist, was hier steht. Aber ich würde vor lauter Scham in den Boden versinken. Andererseits kann man Eure Namen ja nicht richtig erkennen oder heißt Ihr Nordlicht und Ke mit Vornamen? ;-)

Ich wünsche Euch alles alles Gute!!
LG
Vera
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  #55  
Alt 28.09.2004, 15:52
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Hallo ihr beiden,

@ Vera
Meine Mutter hat nur noch 3 Mal Chemo, danach werden sich die Hände hoffentlich erholen. Ich werde ihr den Namen der Salbe trotzdem geben.
Mein Studium läuft so langsam. Ich habe jetzt wieder etwas zu tun und darf etwas lernen. Wir haben grade einen Mathe-Vorkurs. Auch wenn es ungewohn und anstrengend ist, Spaß macht es trotzdem. Ich habe auch schon neue Leute kennengelernt. Mal schauen, ob es da auch welche gibt, die nicht rauchen, saufen und Party machen müssen.

Das mit Heiligabend ist nicht ganz einfach. Es geht mir um den Nachmittag / Abend. Am Vormittag fahre ich vielleicht zu ihr. Ich war bisher immer mit meinen Eltern an Heiligabend zusammen. Jetzt habe ich einen Freund und möchte den Tag mit ihm genießen. Letztes Jahr waren wir bei meiner Mutter, weil sich meine Eltern grade frisch getrennt hatten. Mein Vater unterstützt mich in diesem Anliegen, damals (als meine Eltern grade frisch zusammen gewohnt haben) haben sie Heiligabend auch zu zweit verbracht. Ein großes Familientreffen gibt es bei uns ohnehin nicht, da nicht mehr viel Familie existiert.
Wie ihr ihr das sagen will, weiß ich auch noch nicht.
Ich habe Bedenken, dass ich herzlos wirke, aber dem ist nicht so. Ich habe schon jetzt ein schlechtes Gewissen.

Meine Mutter hat jetzt mittlerweile einen Schlüssel und übernimmt die Wohnung am 1. Oktober.

Deine Situation ist wirklich nicht einfach. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich dir helfen soll.

Liebe Grüße
Nordlicht (die in Wirklichkeit natürlich nicht so heißt)
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  #56  
Alt 29.09.2004, 16:04
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Hallo Nordlicht,
3 Mal Chemo noch und dann? Erstmal Pause? Ja, die Hände werden sich dann wirklich wieder erholen. Wie verträgt sie die Chemo denn überhaupt?
Ja, dass Dir das studieren Spass macht, kann ich mir gut vorstellen. Ich würde auch gerne...aber wenn man sich einmal an einen gewissen monatlichen Betrag gewöhnt hat, ist es wahrscheinlich ziemlich schwer. Naja, egal. Will nicht klagen, mir geht es hier in der Firma eigentlich ganz gut :-) Bestimmt wirst Du ein paar nette Leute finden, die die gleichen Interessen haben wie Du und nicht nur Party machen wollen. Obwohl ich mir das hin und wieder gar nicht so schlecht vorstelle :-) man muss ja nicht jede Party mitnehmen. Aber die eine oder andere würde ich mir antun.
Mit Heiligabend ist wirklich nicht so einfach. Nein, Du wirkst nicht herzlos und brauchst jetzt auch kein schlechtes Gewissen haben. Es ist doch verständlich, dass Du Heiligabend auch mal mit Deinem Liebsten alleine feiern willst. Aber ich habe einmal Heiligabend alleine "feiern" müssen und ich fand das sehr schlimm nicht bei meiner Familie sein zu können (ich hatte mal wieder Hausverbot). Ich hab den ganzen Abend geheult und mir weihnachtliche Schnulzen-Filme im Fernsehen angeguckt, während andre schön mit ihren Familien zusammen saßen. Deswegen habe ich nur Bedenken...vielleicht wartest Du noch ein Jahr mit dem alleine feiern oder Du holst Deine Mutti zu Euch? Ich will Dir nicht zu nahe treten und hoffe auch, dass das jetzt nicht unverschämt klingt...nimm es mir bitte nicht übel, ja?
Am 1. Oktober kommt sie in die eigene Wohnung? Toll! Ist ja schon übermorgen. Wie weit wohnt sie dann von Dir entfernt? Hoffentlich entscheidet sie sich dann für einen Computer-Kurs o.ä., damit sie neue Leute kennenlernt. Ich drück die Daumen!
Ja, meine Situation ist wirklich nicht einfach. Du brauchst Dir aber keine Gedanken zu machen, dass Du mir nicht helfen kannst. Du hilfst mir schon sehr. Du liest meine Beiträge und das alleine hilft mir schon sehr. Einfach zu wissen, dass da jemand ist, den meine Probleme bissl interessieren und der "zuhört". Danke dafür!!!
LG
Vera (die auch ein halbes Nordlicht ist :-) )
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  #57  
Alt 29.09.2004, 19:03
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Hallo Vera,

ja, meine Mutter hat dann erst einmal Pause. Hoffentlich hat das CT einen weiteren Rückgang zu verzeichnen. Eine weitere Chemo ist derzeit nicht geplant. Außer den Händen geht es ihr bei den Chemos recht gut. Sie hat zwar immer 1/2 Tage danach ein rotes Gesicht, aber das ist nur in der Öffentlichkeit störend. Anfangs war ihr immer schlecht, aber mittlerweile haben sie das Medikament geändert und jetzt ist es besser.

Ich habe auch schon ein Jahr gearbeitet und studiere jetzt. Das Einkommen fällt leider weg, was man nun anders lösen muss (Bafög, Eltern...).

Das mit Heiligabend muss ich mir noch mal überlegen.
Das war nicht unverschämt und ich nimm dir auch nichts übel. Mal schauen, was sich bis dahin noch so ergibt...(warscheinlich nix)
Sie wohnt zukünftig etwa 45 Min mit dem Auto entfernt (City halt) - Kilometertechnisch ist das aber deutlich dichter als jetzt.

Umziehen wird sie aber erst Ende Oktober, da die Möbel eine lange Lieferzeit haben.

LG
Nordlicht
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  #58  
Alt 30.09.2004, 20:41
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Hallo und Tach auch!

Schön Vera, dass Du Dich mal wieder meldest. Ich hatte mir schon leichte Gedanken gemacht.
Ich glaube ich hatte in meinem Elternhaus noch nie Hausverbot. Wenigstens hat mir das niemand gesagt. Nach dem Riesenkrach zu Hause und dem Gedanken einer schlimmen Diagnose war es für mich der einzige Weg. Ich habe nunmal nur eine Mutter. Niemand kann sie ersetzen und egal was war, ich bin ihr irgendwie was schuldig (ist jetzt doof ausgedrückt, aber ihr wißt sicher was ich meine). Schließlich hat sie mich großgezogen...
Aber ich halte Dich trotzdem für einen sehr starken Menschen Vera. Auch wenn Du Dich jetzt nicht gut fühlst. Welcher Krebs ist es denn? Ist es ihr erster Rezidiv? Irgendwann kommt man an seine Grenzen, doch wo sind die Grenzen in Deiner Familie? So wie ich das lese, bekommst Du doch noch Knüppel zwischen die Beine und läßt Dich trotzdem nicht unterkriegen. Sorry, ist jetzt vielleicht ein bißchen hart, aber Du solltest Dein Licht nicht unter den Schäffel stellen!
Mit meinem Papa rede ich nicht darüber. Erstens würde meine Mutter es nicht wollen und außerdem könnte ich mich genauso mit einer Wand unterhalten. Ich verstehe ihn da auch. Ist halt nur für mich dumm gelaufen. Aber egal - es geht ihm jetzt besser.
Mama hat übrigens Lymphdrüsenkrebs. Vorrangig B-Zell Immunozytom. Stad. ursprünglich IIIb, seit einer R-CHOP zurück auf IIa. Der erste Tag der Chemo, an dem sie das Rituximab bekam war genau heute vor einem Jahr.
Krümel befindet sich wohl auf dem Weg der Besserung. Er schreit nicht mehr vor Schmerzen und zeigt sich auch mal. So ein bißchen was fressen mag er auch. Und mich mag er auch wieder!
So nun mal zu Dir liebes Nordlicht. Studium find ich klasse - Mathe hingegen... Ich hatte auch mal vor zu studieren, habe aber dann lieber vorgezogen nach der 10. Klasse abzugehen. Ich hatte sogar Latein gewählt, weil ich mal Medizin studieren wollte. Hätte ich das mal nur gemacht. Doch damals hing ich gerade am Finanziellen. Ich bin mir aber sicher, dass man die Zeit auch gut mit Bafög usw. auskommen kann. Zum Thema Weihnachten kann ich gut verstehen, dass Du dieses Fest gerne mit Deinem Freund zusammen verbringen möchtest. Allerdings dauert Weihnachten 3 Tage. Wir werden es dieses Jahr so halten, dass ich Heilig Abend mit meinem Schatz allein verbringen werde und ich den Rest der Familie für den 1. oder 2. Feiertag zu meiner Mama einlade und wir so zusammen feiern. Mama weiß davon zwar noch nix, aber sie ist schon froh, mich überhaupt zu sehen. Ich denke, dass das ein gutes Zwischending ist. Vielleicht ja auch eine Möglichkeit für euch??? Trotz allem finde ich, sollten wir den eigenen Partner nicht ganz außer acht lassen. Meiner zumindest hat auch so seine Probleme damit. Nicht nur, dass im Haushalt mehr liegenbleibt und weniger zu Hause bin. Wahrscheinlich auch, weil ich mich sehr verändert habe.

Zum Abschluß hat sich in meinem Umfeld ein weiterer Schicksalsschlag angemeldet. Die Mutter meiner besten Freundin hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das Staging läuft wohl noch. Sie weiß nichts genaues. Ich sehe sie und gleichzeitig mich vor einem Jahr. Ein sehr trauriger Anblick.
LG
Ke (kein Nordlicht)

Ich wünsche Euch einen schönen Abend
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  #59  
Alt 01.10.2004, 15:14
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Liebe Ke,

ich bin auch nach der 10. Klasse abgegangen. Durch eine Ausbildung habe ich die Fachhochschulreife erworben und darf jetzt studieren.

Zum Thema Weihnachten...ich werde den 1. oder 2. Weihnachtstag mit meiner Mutter verbringen, aber nicht den Heiligabend (vielleicht den Vormittag).

Jetzt muss ich mich an die Situation Studium gewöhnen. Ein wenig Hirnarbeit tut mir gut, ist aber auch anstrengend. Meine Mutter hat sich kaum für meinen Studienbeginn interessiert. Früher hat sie mich augequetscht, jetzt hat sie nur gefragt, ob alles ok ist und ob es mir dort gefällt. Im nächsten Satz hat sie von sich erzählt.

LG
Nordlicht
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  #60  
Alt 01.10.2004, 20:28
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Hallo Nordlicht,

die Entscheidung mit Weihnachten finde ich gut. Da bekommst Du eigentlich alle unter einen Hut. Auch wenn es sicher anstrengender wird, als in einer "normalen" Familie. Ich bin aber sicher, dass Du das schaffst. Schade, dass sie sich nicht für Dein Leben interessiert. Ob sich das ändert, wenn die Chemo abgeschlossen ist? Wäre wünschenswert!

Gerade habe ich von meiner Freundin die genauere Diagnose für ihre Mutter bekommen und muss mal ein bißchen Googeln. Ich bin zwar kein Arzt, aber schon ohne nachzuschauen kann ich sagen, dass die Prognosen medizinisch gesehen mehr als nur bescheiden sind.

Mit meiner Mama hab ich heute übrigens telefoniert. Das muss man sich mal geben: Sie hat auf eigenen Wunsch hin, ihre Arbeit wieder aufgenommen. Sie arbeitet in einem Behindertenwerk (BAT angelehnt) und der oberste Boss sägt nun an ihrem Stuhl. Der will sie unbedingt raus haben. Sie muß am 12.10. zu irgendeinem Medizinischen Dienst. Ich weiß noch nicht so ganz, wie der Hase da läuft, aber da hat sich ihr Chef eine harte Nuß vorgenommen. 100% Schwerbehindert - Mitglied des Aufsichtsrates und schon ewig dabei...
Ihr Zucker spielt natürlich verrückt (wohl weit über 200) den genauen Wert hat sie mir nicht verraten. Morgen werde ich sie überfallen und noch mal genauer nachhaken. Die Psyche war auch nicht sehr berauschend.

Für heute alles Liebe
Ke
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