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  #46  
Alt 26.11.2012, 20:44
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo Miriam, wir sind gestern sehr herzlich empfangen worden. Georg bekam gleich eine Infusion und wurde untersucht. Er hat bisher noch ein Einzelzimmer und seine Ruhe. Leider geht mit Essen gar nichts, er hat schon wieder 4 kg abgenommen, 55 kg bei knapp 180 cm. Was jetzt weiter gemacht wird, weiß ich nicht, diese Woche erst mal aufpäppeln und dann wird weiter beraten. Bin heute kurzentschlossen hingefahren, weil ich wissen wollte was gemacht wird. Georg ist nur müde und schlapp, wir waren in dem kleinen Ort in einem Café, das hat ihn schon genug angestrengt.
Ich werde am Mittwoch wieder reinfahren, vielleicht weiß ich dann mehr. Morgen werde ich mal so einen Putztag einlegen, hab beim Ikea neue Pflanzen für den Wintergarten gekauft-Ablenkung einfach. Hilft ja kurzzeitig mal, vielleicht schaut Georgs Freund vorbei, das ist auch immer ok. Besuch will Georg keinen, obwohl einige gern mitfahren würden.
Ich wünsch Dir mal was, bis bald - Sanna
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  #47  
Alt 28.11.2012, 19:36
sanna53 sanna53 ist offline
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Unglücklich AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo! Mein Mann ist jetzt seit Sonntag in der onkologischen Fachklinik, dass es aufwärts geht bemerke ich leider nicht. Er kann nach wie vor nichts essen und lebt nur von Portnahrung. Heute bin ich reingefahren und traurig wieder heim.
Mittag hat er 3 Löffel Suppe gegessen. Mehr geht nicht. Jetzt hat er einen Rollator bekommen, weil er sich mehr bewegen müsste, aber es kostet ihn wohl zu viel Kraft, wir waren nur im Cafe, das sind von der Klinik aus ca. 100 Meter, danach war er fertig. Tut alles in der Seele weh. Liebe Grüsse! Sanna
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  #48  
Alt 29.11.2012, 07:44
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Liebe Sanna,

so schnell geht das nicht, hab' ein wenig Geduld! Georg hat so ein Untergewicht, dass es einfach dauert, bis er wieder ein bißchen zu Kräften kommt. Dass dir das alles in der Seele weh tut, kann ich so gut nachempfinden. Es ist einfach nur schrecklich mit ansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch leiden muss. Ich hoffe inständig, dass man ihm in der Klinik helfen kann und er wieder auf die beine kommt. Auf jeden Fall ist es doch schön, dass er herzlich willkommen geheißen wurde und ihr damit wisst, dass die Menschen sich dort auch wirklich kümmern werden.

Und leg' du auch mal Verschnaufpausen ein, wenn du alles daheim hübsch hergerichtet hast. Ich glaube, ich werde am Wochenende ein paar Plätzchen backen. Ich liebe diesen Geruch von frischen Keksen. Eine besonders begnadete Bäckerin bin ich ja nicht gerade, aber vielleicht bringt das ein bißchen Adventsstimmung. Die will bei mir auch gerade nicht aufkommen, seit ich in meiner Firma "degradiert" wurde und man mir ein anderes Aufgabengebiet zugeteilt hat. Nun bin ich verzweifelt auf der Suche nach einem neuen Job. Um ehrlich zu sein, ich suche seit Monaten nach einem anderen Job, aber hier im Norden ist das auch nicht gerade einfach... Nun tröste ich mich jeden Tag selbst, indem ich mir sage, dass ich mich einfach in Geduld üben muss und ich irgendwann schon die richtige Person zur richtigen zeit sein werde. Das Jahr 2012 ist rückblickend so ziemlich das kraftraubendste und traurigste, was ich bisher erlebt habe. Also sage ich mir, dass es nur besser werden kann Glaube versetzt ja angeblich Berge!!!

In diesem Sinne fühle dich geknuddelt
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #49  
Alt 29.11.2012, 19:38
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo Miriam, hast schon recht-Geduld, die fehlt mir. Aber mein Gefühl sagt mir, dass uns die Zeit davonläuft. Georg verfällt immer mehr, wird immer apathischer. Das macht mir einfach Angst, es ist gerade so, als wenn er sich selbst aufgegeben hätte. So niedergeschlagen und wortkarg kenne ich ihn nicht. Auch dass er jetzt mit einem Rollator einverstanden ist - vor ein paar Monaten hätte er den mir nachgeschmissen macht mich nachdenklich. Eigentlich kennt ihn niemand so, Georg war immer ein Kämpfer und hat auch meist das Gegenteil eines Rats vom Arzt getan. Nun scheint alles alles egal zu sein, das nächste was er will ist wahrscheinlich ein Pflegebett. Ich sehe einfach keine Spur von Lebenswillen mehr. Und so kenne ich ihn einfach gar nicht.
Ja, das Haus ist jetzt sauber, das hat's heute mal gebraucht. Tut auch gut, selbst wenn es ihm egal ist, wenn er heimkommt. Mir tuts gut. Morgen fahre ich wieder hin, kann auch übers Wochenende in der Klinik bleiben, mal sehen, das mach ich vom Wetter abhängig. Ich weiß eben nicht wie ich die Zeit dort rumbringen soll. Um den Kater kümmern sich die Nachbarn, hier schneit es halt ein wenig aber in den Bergen ist's dann schon für einen Flachländer wie mich schwer mit Autofahren.
Ich weiß nicht was Du beruflich machst- irgendwas im Büro? Jedenfalls wünsch ich Dir da viel Erfolg bei der Jobsuche. Das wird sich auch geben, auch wenn's immer heißt da steht Bayern gut da. Hab da keine Ahnung davon. Ich weiß nur das Pflegepersonal immer gesucht wird. Auch kein Trost, weil die einzige riesige Klinik die ist, in der der ich arbeite. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende-liebe Grüsse -Sanna
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  #50  
Alt 30.11.2012, 07:24
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Guten Morgen liebe Sanna,

ich möchte dir zumindest eine gute Fahrt wünschen! Bei euch kommt ja ordentlich Schnee runter. Hier regnet es nur und es ist unangenehm nasskalt. Brrrr!

Da können wir uns die Hand reichen, was die Geduld angeht. Ich bin auch ein eher ungeduldiger Mensch, doch je älter ich werde, desto besser diszipliniere ich mich Zumindest manchmal!

Ich glaube, dass Georg derzeit einfach keine Kraft mehr hat und alles über sich ergehen lässt in der Hoffnung, dass es ihm irgendeine Erleichterung verschafft. Das Kämpfen kostet auch so extrem viel Kraft... Manchmal ist es da besser, eine Verschnaufpause einzulegen und in sich hinein zu horchen. Da dein Georg ja nicht derjenige ist, der viel von sich und seinen Gedanken preisgibt, weißt du wahrscheinlich auch nicht, was ihn gerade so bewegt. Vielleicht versucht er innerlich, sich mit der Krankheit abzufinden und irgendwie zu arrangieren. Das muss unglaublich schwer sein. Und auch wenn er oft so unwirsch und launisch wirkt, denke ich, dass er sich sehr viel Sorgen macht. Auch und insbesondere deinetwegen. Mensch, wenn ich mir vorstelle, dass er nur 55 kg wiegt bei seiner Körpergröße... Kein Wunder, dass da derzeit einfach keine Kraft mehr ist. Woher soll die kommen? Ich hoffe ganz stark, dass der Aufenthalt in der Klinik Gutes bewirkt. Ich finde es schön, dass du Georg am Wochenende besuchst. Vielleicht kannst du ihn einfach ein wenig ablenken.

Ich habe übrigens drei Katzen (ein Kater und zwei Mädels). Eine Katze ist eine norwegische Waldkatze. Wunderschön und sehr eigenwillig mit einem so buschigen Schwanz wie ein Eichhörnchen Da sie immer auf dem Dach herumturnt, verknotet sich ihr wuscheliges Fell ganz oft und ich sitze dann mit ihr hier und versuche verzweifelt, ihr die Knoten aus dem Fell zu "operieren". Katzen sind doch etwas Wunderbares! Ich liebe es, wenn sie sich zusammen rollen und vor Behaglichkeit schnurren. Mich beruhigt das immer ungemein.

Und ja, ich arbeite im Büro (Marketing). Gesucht werden hier aber vorwiegend auch Pflegekräfte... Da kann ich mit meiner Ausbildung keinen Blumentopf gewinnen Aber das wird schon!

Also, dann fahr' vorsichtig durch die Berge und ich denke an euch!
Liebe Grüße
Miriam
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  #51  
Alt 30.11.2012, 19:09
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hi Miriam, war heute nicht lang in Brannenburg. Georg hat nur geschlafen, ich bin mit einem sehr unguten Gefühl wieder nach Hause gefahren, hab mir schon überlegt, ob ich dort bleibe. Aber das schlechte Wetter dort hat mich davon abgehalten und immer in Georgs Zimmer sitzen halte ich auch nicht aus.
Georg wurde heute eine neuer Versuch einer Chemotherapie angeboten, er will keine mehr. Das hat mich so traurig gemacht, aber es ist sein Leben und ich denke auch, dass er genau weiß das ihm die Kraft dazu einfach fehlt. Weiterdenken fällt mir schwer, ich kann ihn auch nicht so Leiden sehen.
Jetzt sitz ich traurig Zuhause, unser Kater ist kein besonderer Trost, er will immer nur fressen, das ist sein Lebensinhalt und wenn der Napf nicht voll ist schreit er rum. Katzen sind Georgs Ding, ich bin mit Hunden aufgewachsen und hatte zuletzt 14 Jahre einen Irish Setter. Hätte immer gern einen Dobermann, aber Georg kann mit Hunden nicht, zumindest nicht mit einem eigenen.
Ich drück Dir die Daumen ganz fest, dass das mit Deinem Job mal was richtiges wird und Du was findest, was Dich zufrieden macht, die Kohle soll auch stimmen! Liebe Grüsse aus dem etwas verschneiten Bayern-Sanna
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  #52  
Alt 01.12.2012, 09:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Guten Morgen Sanna,

nach einem wunderschönen Kratzkonzert meiner Katzen an der Tür bin ich aus dem Bett gepurzelt und habe als erstes wahrgenommen: es hat geschneit! Zumindest die Dächer und Bäume rundherum sind voller Schnee und das sieht sehr schön aus. Also habe ich mich in eine Decke eingemummelt und bin samt Katzen auf den Balkon gegangen. Die drei toben nun im Schnee herum, doch mir war's ein wenig zu ungemütlich Ich sitze lieber in meinem alten Ohrensessel und trinke einen Kaffee.

Es wundert mich ja sehr, dass man Georg nun wieder eine Chemotherapie angeboten hat... Wie sollte er das jetzt überstehen?! Ich bin zwar ein medizinischer Laie und ich kenne Georg nicht, doch nach alldem, was du geschrieben hast, denke ich, dass es keine gute Idee wäre, zu diesem Zeitpunkt wieder mit einer Chemo zu beginnen. Ich kann Georgs Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Ich denke, es würde ihm mehr schaden als dass es Gutes für ihn bewirkte. So traurig und niederschmetternd es für dich auch ist, aber du hast recht, es ist seine Entscheidung, seine Krankheit und sein Weg. Ich hoffe nur inständig, dass Georg wenigstens gut eingestellt ist und nicht solche Schmerzen hat. Liebe Sanna, ich weiß gar nicht so recht, was ich dir Aufmunterndes schreiben soll, denn ich habe irgendwie das Gefühl, dass es nicht besser wird... Und das tut mir unendlich leid. Auch wenn ich Georg nicht kenne, dann muss ich sagen, dass ich ihn dafür bewundere, dass er seit so vielen Jahren kämpft, um die Krankheit zu besiegen. Und du mit ihm! Mein Papa hatte nur 10 Monate von der Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen bis zu seinem Tod und diese 10 Monate haben uns ebenfalls unheimlich viel Kraft abgerungen. Wenn ich mir dann vorstelle, es wären 7 Jahre gewesen... Und ständig diese Aufs und Abs, diese aufkeimende Hoffnung, die dann mit einem Satz wieder zerschmettert wurde. Das ist so hart. Vor allem gibt es wohl nichts Schlimmeres, als einen geliebten Menschen so leiden zu sehen und nichts tun zu können außer da zu sein. Es fühlt sich an, als würde man selbst am Abgrund stehen. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Ich habe dann wie als Kind immer so komische Deals ausgehandelt mit Gott oder wem auch immer... Wenn ich dieses und jenes tue, dann muss das Untersuchungsergebnis so und so für Papa ausfallen... Hat eigentlich nie geklappt. Meine Tochter und ich waren uns da sehr ähnlich. Wir haben beide mit Gott und dem Schicksal gehadert. Und es hat sehr lange gedauert, bis wir auch in der Hinsicht einen Frieden schließen konnten. Heute glaube ich, dass vieles einfach von vornherein bestimmt ist. So auch unsere Lebenszeit hier auf Erden. Elisabeth Kübler Ross schreibt ja, dass wir sozusagen hier sind, um etwas zu lernen, unsere Lektionen zu erfüllen und wenn uns all das gut gelungen ist, dann gehen wir sozusagen in eine andere Ebene. Hmmm, ob das so ist? Aber es beschäftigt mich sehr, dieses Thema. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass ich meinen Vater wieder sehen werde, wenn ich denn diese Erde verlasse. Ich hoffe, dass er mich dann abholt und mir den Weg weist. Da fällt mir spontan immer das Buch "Die Brüder Löwenherz" von Astrid Lindgren ein und dass Jonathan und Karl sich in dem Land Nangijala wieder getroffen haben. Das finde ich eine sehr tröstliche Vorstellung. Viele mögen das als kindisch abtun, aber das interessiert mich nicht.

So liebe Sanna, ich hoffe, dass du nicht zu viel grübelst am Wochenende! Wenn dir daheim die Decke auf den Kopf fällt, dann versuch', Freunde zu treffen. Euer Kater scheint ja tatsächlich kein guter "Gesellschafter" zu sein Schade, dass du so weit im Süden bist! Sonst hätte ich gesagt, lass uns auf einen Spaziergang durch den Schnee treffen und anschließend einen schönen heißen Tee trinken! Liebe Grüße
Miriam
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  #53  
Alt 01.12.2012, 17:52
sanna53 sanna53 ist offline
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Hallo Miriam,
Die Chemotherapie wurde angeboten mit der Option, dass es nicht gleich sein muss. Er kann es sich überlegen und sich auch nach 3 Wochen dafür entscheiden. Es wäre ein Versuch, entweder geht der Tumor zurück oder er bleibt gleich, was auch gut wäre. Unbehandelt wird es wohl nicht lange gut gehen und dann werden die Beschwerden los gehen. Das möchte ihm man ersparen, wo doch noch eine kleine Hoffnung besteht. Warum Georg jetzt gar so teilnahmslos und antriebslos ist kommt wohl nicht direkt durch die Erkrankung, das müsste dann alles fortgeschrittener sein. Werde morgen wieder hin fahren, auch wenn's sehr anstrengend ist, gerade bei dem Wetter. Gestern bin ich in einen richtigen Eisregen hinter München gekommen. Wenigstens fahren morgen keine Laster, das ist schon mal was Wert, nehm auch für den Notfall wieder ein bisschen Gepäck mit.
Dir ging es genauso wie mir, einen Menschen den man liebt kann man nicht Leiden sehen, wenn man wirklich helfen könnte wäre es noch erträglich. Das mit den kleinen Deals kenn ich auch-das ist so wie wenn man nur auf die hellen Fliesen steigen darf und auf die dunklen nicht. Schön, dass ich jetzt jemand kenne, der auch so einen winzigen Tick hat-Hauptsache etwas wird gut. Ich habe den Tag mit viel Heulen verbracht und mich über einen netten Besuch gefreut. Dem entsprechend Schau ich jetzt auch aus. Na ja, egal.
Den Spaziergang durch den Schnee holen wir irgendwann mal nach-ich Reise gerne und die Ostsee, Hamburg und Lübeck etc. standen schon lang auf meinem Plan-dann kommt Kiel eben noch mit auf die Liste!
Ich wünsch Dir was, schöne Zeit und bis bald-Sanna
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  #54  
Alt 02.12.2012, 07:35
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Mirilena Mirilena ist offline
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Guten Morgen Sanna,

es ist stockfinster draußen und ich weiß auch nicht, weshalb ich bereits aufgestanden bin. Der Schnee ist bereits gestern weg getaut und nun ist es wieder nasskalt.

Hoffentlich konntest du heute Nacht einigermaßen gut schlafen und dir tut dein Kopf nicht so weh wegen des Weinens. Dennoch ist es ja gut, wenn du die Tränen fließen lassen kannst und nicht alles sich nach innen kehrt. Mir hat das Weinen oft geholfen. Manchmal saß ich hier und musste aus heiterem Himmel losheulen. Oft auch beim Auto fahren, was etwas störend war, weil ich dann nichts mehr sehen konnte. Und ich kenne das, irgendwann ist frau völlig verquollen und die Augen schmerzen... Aber letztlich spülen die Tränen auch immer ein wenig der unterdrückten Gefühle heraus und erleichtern die Seele ein wenig. Ich habe auch oft im Auto geschrien, so laut ich konnte und bis mir die Luft weg blieb. Auch das hat mir geholfen.

Aber fahr um Gottes Willen vorsichtig, wenn du dich heute auf den Weg zu Georg machst! (Ich klinge schon wie meine eigene Mutter )

Trotz allem wünsche ich dir und Georg einen schönen ersten Advent...
Miriam

P.S. Irgendwie drollig, dass wir beide diesen Tick mit den Deals haben, oder?
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  #55  
Alt 02.12.2012, 18:51
sanna53 sanna53 ist offline
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hallo miriam, bin sehr frustig heute schon ziemlich schnell wieder nach hause gefahren. wollte eigentlich drin bleiben, schaffs aber psychisch nicht. georg gehts wieder eine ecke schlechter. ich frag mich wie das mit der entlassung dienstag oder mittwoch gehen soll. er baut so rasend schnell ab. jetzt werde ich gleich morgen früh wieder reinfahren und auf ein gutes arztgespräch hoffen. ich muss ja für hier so wie es aussieht einiges organisieren-pflegedienst, ein pflegebett etc., das geht nicht in 2 tagen. georg meint, er könnte sich einfach so ins auto setzen und heimfahren, nach oben ins schlafzimmer gehen und so. da hat er eine ganz andere wahrnehmung als. es wäre schön, wenn er in brannenburg bleiben könnte. in den bergen war er immer gern. aber will heim, versteh ich ja, nur macht er sich keine gedanken wie es zuhause noch gehen soll. falls es sich organisieren lässt bin ich ja auch dafür. nur allein schaff ich das nicht.
so, jetzt wünsch ich dir auch eine schöne adventszeit. liebe grüsse! Sanna
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  #56  
Alt 04.12.2012, 08:04
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Mirilena Mirilena ist offline
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Guten Morgen Sanna,

das hört sich nicht gut an. Da bleibt dir tatsächlich nicht viel Zeit alles zu organisieren, was notwendig ist. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es dennoch machbar ist und ihr schnellstmöglich ein Pflegebett erhaltet und du einen guten Pflegedienst findest. Wie sieht es mit Palliative Care aus? Ich würde das Thema unbedingt ansprechen, denn ich denke, dass es dir sehr helfen würde, wenn jemand mit Palliativausbildung dich und Georg unterstützt. Das nimmt dir ein Stück weit von der Verantwortung und vor allem kannst du rund um die Uhr das Palliativnetzwerk anrufen, wenn etwas sein sollte. Uns hat das extrem viel geholfen und ich kann es vorbehaltlos empfehlen. Ich wusste überhaupt nicht, dass es soetwas gibt und von SAPV hatte ich noch nie gehört. Dazu riet man uns hier im Forum und ich habe mich sofort darum gekümmert und ich muss sagen, es war das Beste, was uns in der Situation widerfahren konnte. Auch meine Mutter und mich hat es aufgebaut und wir fühlten uns damit sicherer.

Es ist ein schwerer Schritt und es verlangt dir sehr viel ab. Vielleicht kannst du eure Freunde bitten, dass sie dich gelegentlich unterstützen, denn du kannst wirklich jede Hilfe brauchen. Außerdem ist es wichtig, dass du ab und an eine kleine Verschnaufpause einlegst.

Ach Sanna, ich wünschte, Georgs Aufenthalt in der Klinik wäre positiver verlaufen und er hätte sich etwas erholt...

Liebe Grüße
Miriam
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  #57  
Alt 04.12.2012, 10:30
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Hallo Miriam, heute - ich weiß es noch nicht, werde ich wohl mal Zuhause bleiben. War heute beim Hausarzt und habe mich dann mit der Palliativstation bei uns in Verbindung gesetzt , allein lassen kann ich Georg nicht mehr, er braucht rund um die Uhr Betreuung. Das kann ich Zuhause auch mit Pflegedienst und sapv - Team nicht gewährleisten. Ich habe ja niemand hier und Georg soll die bestmögliche Pflege bekommen. Auch wenn ich ihn gern Zuhause haben möchte, aber ich muss ja auch mal schlafen etc.
Für mich ist das jetzt alles zu schnell gegangen, er hat doch noch seine Wanderschuhe und einen Reiseführer eingepackt. Wieso sich jetzt alles so rasant nach unten entwickelt hat, ist für mich unvorstellbar. Er wollte ja zum aufbauen stationär. Nun liegt er nur noch, will nicht mal mehr Fernsehen und sein geliebtes Heimatblatt liest er auch seit Tagen nicht mehr. Was da in so kurzer zeit passiert ist ist so unbegreiflich. Gestern hatte ich das Gefühl er nimmt mich gar nicht so richtig war, alles geht an ihm irgendwie vorbei, er wollte auch keine Visite. Ich bin mittlerweile so verheult, dass ich mich gar nicht mehr ansehen kann.
Ich hoffe nur, dass er keine Schmerzen haben muss und bei uns auf der palliativstation ein Bett bekommt. So Leids mir tut, aber Zuhause bin ich damit überfordert. Die Ärzte meinten ihm wär's egal, so wie ihm alles egal geworden ist. Und ich dachte immer uns bleibt noch zeit -wenn vielleicht nicht mehr so viel, aber ich dachte immer, wir werden nochmal gemeinsam Urlaub machen oder so. Nun muss ich begreifen und Umdenken, gestern der Arzt hat toll mit mir geredet und auch gemeint, dass es für Georg zu früh ist und für mich mit 44 auch. Da hätte man eigentlich andere Sachen im Kopf.
Liebe Grüße- Sanna
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  #58  
Alt 04.12.2012, 18:47
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Liebe Sanna,

das tut mir wahnsinnig leid!!! Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn da immer noch die Hoffnung flackert und man dann so mit der knallharten Realität vom Arzt konfrontiert wird. Das tut so weh, dass es einen zu zerreißen droht. Und dennoch ist es gut, dass Georg solche Ziele hat(te) wie Wandern gehen. Und dass ihr einen gemeinsamen Urlaub ins Auge gefasst habt.
Uns bzw. meinem Papa wurde von der Psychoonkologin gesagt, dass es egal ist, ob man diese Ziele noch erreicht. Hauptsache ist, man habe welche... Wichtig ist vielleicht, dass einem bewusst wird, was einem etwas bedeutet...

Ich denke auch nicht, dass Georg alles egal ist. Ich denke, er hat einfach keine Kraft mehr. Alles ist zu viel geworden und kostet so viel Energie, die er einfach nicht aufbringen kann. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass er auf die Palliativstation kann. Wir haben dies Anfang des Jahres als große Erleichterung empfunden für meinen Papa. Dort hat man ihn als Menschen wahr genommen und ihm geholfen. Dort wurden ihm die Schmerzen genommen, so gut es ging. Und er musste um nichts bitten, da spürten die Leute einfach, was ihm gut tat und wo er Hilfe benötigte. Und auch wir als Angehörige fühlten uns dort aufgenommen mit unseren Ängsten und unserer unendlichen Traurigkeit. Ich fühlte mich dort immer außerhalb von Zeit und Raum und es war einfach nur friedlich. Eine sehr schöne Atmosphäre. So sehr sich mein Vater anfangs gesträubt hatte, so froh war er, diesen Schritt dann getan zu haben. Das wünsche ich Georg auch, dass er sich dort gut aufgehoben fühlt. Ich denke, dass es dir auch gut tun wird, denn da kannst du einfach Zeit mit ihm verbringen oder einfach an seiner Seite verweilen und musst dich nicht um die Pflege und den Alltag kümmern.

Ich wünsche dir ein Hand voller lieber Menschen, die dich jetzt ein wenig auffangen können und auch einfach an deiner Seite sind!

Traurige Grüße aus dem Norden
Miriam
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  #59  
Alt 05.12.2012, 21:58
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Liebe Sanna,

habe gerade noch hier reingeschaut. Ich hoffe ganz stark, dass Georg bei euch in der Nähe auf einer Palliativstation aufgenommen werden kann. Wenn du magst, dann melde dich hier. Wenn nicht, kann ich dich auch sehr gut verstehen. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich an euch beide denke! Das hilft euch zwar auch nicht, aber ich möchte, dass du weißt, dass du nicht so allein bist, wie du dich jetzt wohl fühlen magst.

Liebe Grüße aus dem verschneiten Norden
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  #60  
Alt 06.12.2012, 19:14
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hallo miriam, gestern war ich zu müde zum schreiben, heute bin ich innerlich so zerrissen, weil ich nicht weiss, ob die entscheidung mit palliativ/hospitz die richtige war. ich habe mit 2 ärzten gesprochen, sie sagen heilung ist nicht mehr möglich, mit dem versuch einer chemo könnte man bestenfalls einen stillstand erreichen. wie lange er dann ruhe hat weiss niemand, aber so recht überzeugt ist keiner von erneuter chemo. da georg sich kaum äussert, bleibt viel an mir hängen, er ist einfach zu müde und kann sich schwer wach halten. nun kann er wahrscheinlich nächste woche ins hospitz zu uns verlegt werden. das ist so ein schwerer schritt für mich, weil ich nie hören möchte, dass ich ihm eine chance nicht gegeben hätte. aber er unverändert, isst und trinkt nicht, nimmt auch irgendwie an nichts mehr teil. gestern war seine schwester mit dabei, sie war richtig schockiert, dass ihr bruder so verfallen ist. das ging jetzt einfach zu schnell für alle, ich denke immer er mag halt nicht mehr. auch wenn er es nicht sagen kann, zeigt er es mit seinem verhalten. ich weiss nicht, was falsch ist oder richtig jetzt. morgen fahr ich wieder hin, aber ich denke nicht, dass sich was verändert hat.
ich habe gute freunde, die mich immer etwas auffangen, aber trotzdem fühl ich mich jeden abend allein und einsam im haus. heute geh ich früh schlafen, weil mich das autofahren in die berge ganz schön viel kraft kostet. der schnee jeden tag macht daraus eine kleine irrfahrt.
ich wünsch dir was, bis bald, freu mich, dass du an uns denkst! liebe grüsse-sanna
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