Hautkrebs - Und plötzlich war alles anders!

[Clauida]

Hallo Zusammen!

Gerne möchte ich dieses Forum nutzen um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und mich mit Angehörigen in ähnlichen Situationen auszutauschen.

Mein Mann und ich sind jetzt seit annährend 5 Jahren verheiratet und beide 36 Jahre alt. Letztes Jahr haben wir beschlossen, dass wir eine Familie gründen möchten. Hat sogar recht zügig funktioniert.

Dann haben wir beinahe zeitgleich erfahren, dass mein Mann an schwarzem Hautkrebs erkrankt ist. Zwei verschiedene Melanome. Mikrometastase in einem Lymphknoten.

Mithin wurden weitere Lymphknoten entfernt und ich hatte eine Fehlgeburt.

Da wir ein sonniges Gemüt haben und unser Leben nicht vom Krebs bestimmen lassen wollten, haben wir den Wunsch nach einer Familie nicht aufgegeben.

Mein Mann hat mit der Interferon-Therapie begonnen und im Hinblick auf unseren Kinderwunsch hat uns der Onkologe nur gefragt worauf wir noch warten wollen.

Die Krankheit und das Interferon hat dann aber doch seine Spuren auf unserem sonnigen Gemüt hinterlassn. Mein Mann neigt nunmehr zu Wutausbrüchen und meine Stimmung wird immer depressiver.

Wir wollten den Kopf nicht hängen lassen. Im August war ich erneut schwanger und hatte erneut eine Fehlgeburt.

Da war es dann vorbei mit dem sonnigen Gemüt.

Habe mich in Behandlung eines Psychotherapeuten begeben. Der hatte nciht viel anderes zu sagen, als dass ich nie wieder den Mann wieder bekommen werde, den ich geheiratet habe und dass mein Mann an der Krankheit sterben wird.

Im Moment hänge ich in einem dunklen Loch und habe keine Kraft mehr zu kämpfen. Dabei braucht mein Mann mich jetzt am meisten.

Es ist so stressig immer auf die neuen Ergebnisse der Untersuchungen zu warten und ich habe keine Kraft mehr ihm bei zu stehen. Fühle mich leer.

Danke, dass ich das mal von mir geben konnte.

Clauida

[J.F.]

Hallo Claudia,

ich bin Betroffene, wie Du vielleicht im Hautkrebsforum lesen kannst. Habe Dein Posting gelesen und mir sind zum Thema Therapeut einige Worte eingefallen, die nicht gerade positiver Natur sind. Den würde ich sofort auswechseln. Hilfreich ist er auf keinen Fall. Woher will er die Gewissheit haben, dass Dein Mann durch die Interferon-Therapie keine guten Chancen hat? Woher will er wissen, ob Dein Mann nach Beendigung der Therapie nicht wieder guter Dinge ist? Klar, die Welt verändert sich, DEN Mann wie vor der Krankheit wird es nicht mehr geben, das KÖNNTE stimmen, muss aber nicht. Die Aggression kommt vom Interferon, da ist nichts daran zu schütteln und zu deuten. Gemütsveränderungen sind ein Bestandteil der Nebenwirkungen. Andere werden depressiv. Das Feld der Nebenwirkungen ist riesig. Andererseits wird darauf hingewiesen, dass man während der Therapie nicht schwanger werden soll. Okay, trifft eher die Frau , aber was ist mit einer Anreicherung des Spermas? Man hat da einfach zu wenig Kenntnisse. Und wir reden von einer Chemotherapie, denn darunter fallen Interferontherapien auch. Und es wundert mich, dass der Arzt da so salopp darüber hinweggeht. Es erweckt für mich den Anschein, dass Ihr Euer sonniges Gemüt auf Teufel komm raus beibehalten wollt. Nun, das Leben besteht nicht nur aus Sonne, sondern auch aus Schattenseiten, leider. Und in diesen befindet Ihr Euch beide gerade. Keine einfach Zeit. Es bleiben Euch "nur" die kleinen Schritte. Miteinander. Und dafür...und dem Anschlagen der Therapie und überhaupt wünsche ich Euch alles Gute.

[monika100]

Hallo Claudia,

das mit den "Wutausbrüchen von ihm" und der "Depressiven Stimmung bei der Frau" kenne ich nur zu gut von uns.

Geht nicht beide Dinge - Kinderwunsch und Krebs-Bekämpfung - auf einmal an. Vielleicht ist das zu viel. Seht erst mal zu, dass dein Mann gesund wird und ihr diese Belastungen verarbeitet. Und vielleicht danach ein Kind?!

Wünsch Euch viel Kraft.

LG Monika

[gabi lehmann]

Liebe Claudia,
ich glaube auch das es den Mann von vorher nicht mehr so geben kann,
denn er hat jetzt eine schreckliche Krankheit ,die war vorher nicht da.

Mein Mann hat vor 5 Jahren auch die Diagnose malignes Melanom bekommen und auch Interferon genommen.Er ,der sonst die Ruhe in Person war ,wurde gereizt,ungerecht ,ja und agressiv und jähzornig.Manchmal auch depressiv.Nach 8 Monaten setzte er das Interferon ab und langsam wurde er wieder der Mensch der er vorher war.Nein,das ist falsch.Er wurde noch liebevoller ,und die ganze Krankengeschichte hat uns noch fester zusammengeschweißt wie vorher.Wie gesagt ,das ist jetzt schon 5 Jahre her und auch ich habe nach wie vor Angst vor Ergebnissen aber wer kann Dir zum jetzigen Zeitpunkt sagen das dein Mann an dieser Krankheit stirbt ? Das denke ich, kann niemand im Vorfeld.Trotzdem kann ich deine Ängste gut verstehen,denn die ersten Jahre waren auch für mich die schlimmsten.Ich hoffe ich kann Dir mit unserer Geschichte etwas Mut machen.

[paula2007]

liebe claudia,

ich möchte euch einfach nur ein megariesenkraftpaket schicken und wünsche euch alles, alles gute auf eurem weg!

lg, nicole