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  #1  
Alt 23.09.2014, 11:29
Cornelia1980 Cornelia1980 ist offline
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Registriert seit: 23.09.2014
Beiträge: 1
Standard Kleinzelliges Bronchialkarzinom die II. Wie stehen die Chancen?

Hallo!
Ich bin ganz neu hier. Die Verzweiflung hat mich quasi hierher geführt. Ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll.
Meine Tante - 58Jahre - bekam im August vorigen Jahres die Diagnose "kleinzelliges Bronchialkarzinom". Vielleicht sollte ich erwähnen, daß sie monatelang nichts finden konnten und als die Ärzte doch das Karzinom entdeckten, hieß es, es sei mikroskopisch klein. 4 Chemos wurden angeordnet in den folgenden Monaten. Für meine Tante und mich war es sehr schlimm, da einige in der Familie bereits an Krebs elendig gestorben sind. Die letzte war ihre Mutter, meine Oma. Magenkrebs hatte sie allerdings. Es war furchtbar mit anzusehen. Die Diagnose war also ein Schock. Meine Tante ist aber eine wirklich immens starke Frau und sie hat diese Chemos toll weggesteckt. Sie wurden dann sogar noch um 2 erweitert - also insgesamt hatte sie 6 Chemos in Folge. Sie hat sie wirklich gut vertragen. Anschliessend - Anfang diesen Jahres - kamen dann die Strahlentherapien. Erst der Kopf - das war auch problemlos, danach die Lunge. Sie hatte in kürzester Zeit 2 Lungenentzündungen hintereinander. Die Bestrahlungen der Lunge wurden somit abgebrochen. Zitat des Arztes:"Würden wir weitermachen, würden sie diese umbringen." Endbefund war, daß sich das Karzinom toll zurückgebildet hat! Da sie noch keine Metastasen hatte, war alleine das Karzinom im Fokus. Bei der Endbefundbesprechung hatte sie dann erfahren, daß das Karzinom zu Beginn ca. 14cm groß war. Sie hatte nurmehr 25% ihrer Lunge in Verwendung. Aber das alles war nun egal. Das Karzinom hatte sich komplett eingekapselt, durch die Behandlungen. Das war im Juni. Uns ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen. Sie hatte noch weitere Untersuchungen und alles war gut. Vor ca. 2 Wochen dann der Schock. Es wurden 4 Flecken in der Leber entdeckt und sie wussten noch nicht, was das war. Meine Tante wusste es. Metastasen. Was ihr schlußendlich auch bestätigt wurde. Und als würden diese nicht reichen, wurde sie erneut geröntgt und die Lunge ist komplett schwarz. Der Lungenkrebs ist also zurück. Sie war so verzweifelt, sie sagte, sie wolle nicht mehr kämpfen. Das alles hat sie auf sich genommen, in der Hoffnung, zumindest 2, 3 Jahre Ruhe zu haben. Wir wussten alle, daß er zurückkommt. Doch nicht in so geringer Zeit. Sie ist grade mal mit allen Therapien und Untersuchungen fertig und er ist auf einmal wieder da. Schlimmer als je zuvor. Ich versteh es einfach nicht. Wie kann das sein? Die Ärztin hat zu ihr gesagt, sie solle erledigen, was zu erledigen ist. Man weiß nie, was passiert, aber sie sollte sich aufs Sterben vorbereiten. Ich bin ehrlich verzweifelt. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich keine Geschwister habe, meine Eltern beide bereits gestorben sind und da meine Tante nie Kinder hatte, hatten wir immer ein recht intensives Verhältnis zu einander. Als ich ein Kind war, war sie mit in unseren Urlauben, hat auf mich aufgepasst, usw. Sie hatte immer eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben und da ich sonst - bis auf meinen einen Opa - keine näheren Verwandten mehr habe, bricht mir diese Diagnose das Herz! Kann mich jemand aufbauen? Hatte irgendjemand eine ähnliche Diagnose bei sich, oder einem Angehörigen? Bitte um Rat!!! Ich würde auch so gerne ihr aufbauende Geschichten erzählen, damit sie weiß, daß es sich lohnt zu kämpfen!
Danke im Voraus!
lg
C.
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  #2  
Alt 23.09.2014, 21:20
Almnixe Almnixe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom die II. Wie stehen die Chancen?

Liebe C.,

da sich noch niemand gemeldet hat, werde ich einfach ein paar Worte hinterlassen, auch wenn ich inzwischen im Hinterbliebenenforum schreibe und somit nicht unbedingt aufbauende Worte für Dich habe.
Zunächst einmal tut es mir leid, dass Deine Tante auch dieses schlimme Mistding hat. Meine Mama hatte auch einen Kleinzeller. Dieses Ding ist echt mies und wächst leider sehr schnell. Positiv ist aber, dass er sehr chemosensibel ist und sich daher, wenn man ihm ordentlich eins auf die Mütze gibt, schnell zurückzieht. Aber leider kommt er eben auch schnell wieder und breitet sich aus. Es kommt also sehr auf den Allgemeinzustand Deiner Tante an und wie gut sie die Chemotherapien verträgt. Meine Mama hat die erste Chemo gut hinter sich gebracht und hatte eine Vollremission. Auch bei ihr ist das Mistvieh sofort nach drei Monaten wieder gewachsen und die nächste Chemo stand an. Auch hatte sie dort bereits eine Hirnmetastase, die aber mit Gamma Knife enfernt werden konnte. Mama hatte immer Hoffnung und sie hatte insgesamt drei starke und eine leichte Chemo. Dadurch hat sie nach der Erstdiangnose noch tolle 19 Monate erlebt, insgesamt schaffte sie 26 Monate. Deine Tante sollte den Mut nicht verlieren und tapfer weiter kämpfen. Es lohnt sich immer, um ein bißchen mehr qualitativ gute Lebenszeit zu kämpfen. Unternehmt noch viel und fahrt in den Urlaub. Genießt die Zeit! Auch hat es bei dem Kleinzeller schon kleine Wunder gegeben und er ist für Jahre verschwunden. Wer weiß schon, ob Deine Tante nicht diese Glück hat. Aber i.E. ist es natürlich die Entscheidung deinerr Tante, ob und wie sie kämpft.
Das die Ärzte schon jetzt vom Sterben sprechen und es auch so klar Deiner Tante gegenüber kommunizieren, finde ich nicht gut und ich kann verstehen, dass man da schon mal die Hoffnung verlieren kann. Vielleicht solltet ihr noch eine zweite Meinung einholen, um dort die nächste Chemo zu beprechen, bzw. überhaupt die weitere Vorgehensweise. Das die Ärzte allerdings gesagt haben, dass Deine Tante ihre Dinge regeln soll, finde ich nicht verkehrt. Das heißt ja nicht, dass sie sofort sterben wird, aber eine Patientenverfügung und eine Generalvollmacht zu haben ist gar nicht schlecht und gehört leider einfach bei einer so schweren Erkrankung dazu.
Das Du niemanden mehr hast, tut mir sehr leid. Auch dieses kann ich zum Teil nachempfinden, da ich seit dem Tod meiner Mama auch Vollwaise bin. Aber ich habe noch eine Schwester.

LG und alles Gute, Tina
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