ich habe solche Angst!

[edith57]

Hallo ihr Lieben,

Gerade hat mein Mann angerufen - er darf noch nicht nach Hause, da der Entzündungsherd immer noch vorhanden ist. Er bekommt jetzt, wenn er das richtig verstanden hat, ein anderes Antibiotikum.

Ich bin froh dass er noch im Krankenhaus bleibt, denn gestern ging es ihm total schlecht. Ich war einige Stunden bei ihm und er hat zuerst nur geschlafen. Dann wurde er plötzlich unruhig, kämpfte mit der Übelkeit und musste sich übergeben, obwohl er gar nichts gegessen hatte. Er klagte über Magenschmerzen und Nierenschmerzen, die dann so stark wurden, dass er nicht mehr liegen konnte. Nachdem ihm die Ärtzin ein zusätzliches Schmerzmittel gegeben hat, konnter er dann wenigstens ein wenig schlafen in der Nacht.

Gestern war wieder mal so ein Tag, wo ich nur heulen hätte können. Normalerweise sehe ich den Tatsachen gefasst ins Auge und kann mich auch immer wieder gut ablenken. Gestern ging das leider nicht. Wenn ich ihn so leiden sehe, werde ich fast wahnsinnig. Ich bin sonst immer die "Macherin" - wenn irgend wo irgend etwas klemmt, dann laufe ich zur Hochform auf und bringe alles wieder in die richtigen Bahnen. Aber hier bin ich machtlos - ich kann nur zusehen und da sein und versuchen, ihn zu beruhigen und ihm Sicherheit zu geben. Aber ich kann ihm die Schmerzen und die Angst nicht nehmen und das tut so weh

Liebe Sylke, danke für deine Zeilen. Ich hoffe bei euch ist alles halbwegs in Ordnung und ihr könnt ein paar ruhige schmerzfreie Tage verbringen. Auch ich bin in Gedanken immer bei euch

Liebe Gabi, ich freue mich wenn du schreibst. Warum sollst du denn nicht schreiben -ich freu mich doch mit euch, dass es Jürgen gut geht. Es ist doch keine Voraussetzung, dass es dem Partner schlecht gehen muss, um hier zu schreiben. Ihr habt ja auch genug mit gemacht und du bist ja auch gesundheitlich recht angeschlagen, wie mir Jürgen schon geschrieben hat.

Dein Rat mit den paar Tagen irgendwo hin fahren ist zwar gut gemeint, aber in seiner momentanen Verfassung können wir nirgends hin. Es strengt ihn schon sehr an, nur die 30 Minuten ins Krankenhaus zu fahren - obwohl er ja nur der Beifahrer ist. Er hätte überhaupt nichts davon, er kann nicht 50 m am Stück gehen.

Nun wünsche ich dir vorerst mal eine erholsame REHA, die dich weiter nach vorne bringt und wie gesagt: ich freue mich, wenn du mir schreibst.

Und allen anderen Mit-Lesern und -Schreibern ganz liebe Grüße und eine schöne Woche

Edith

[Monika Rasch]

Liebe Edith,
es tut mir so leid um Euch.
Ich umarme Dich.

Es ist so schwer, nur zusehen zu können.

[undine]

Liebe Edith,

ich schließe mich Moni an und umarme dich gleich mit.
Du bist so eine großartige Frau...ich wünsche dir unendlich viel Kraft und alles Liebe!!

[edith57]

Hallo ihr Lieben,

Mein Mann ist immer noch im Krankenhaus. Gestern ging es ein wenig besser und wir waren sehr hoffnungsvoll, dass er vielleicht morgen nach Hause kann. Obwohl er gestern Nachmittag einen Blutdruck von 80 zu 49 hatte wirkte er halbwegs fit und wach.

Aber heute hat er mir gar nicht gefallen. Ich war wie jeden Tag gute 4 Stunden bei ihm - in dieser Zeit war er insgesamt höchstens 30 min wach. Er nickt immer wieder ein, sogar im Sitzen. Gegessen hat er auch so gut wie gar nichts, am Mittag ein halbes Wiener Würstchen.....

Am Nachmittag hat ihn der Physiotherapeut motiviert ein wenig zu gehen. Er ist dann mit ihm den Gang hin und her - insgesamt vielleicht 30 m und da ist er zweimal weg geknickt. Und Fieber hatte er auch wieder heute Abend.

Und wie ich heute bemerkt habe, trotz Fieber kalte Füße - das bedeutet wohl, dass die Durchblutung seiner Beine auch wieder nicht funktioniert .

Ich hoffe nun sehr, dass sie ihn auch über dieses Wochenende behalten, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, hat er in dieser Woche Krankenhaus eher ab- als aufgebaut, obwohl er jeden Tag seine "Wunderbeutel" bekommt.

Langsam verlässt mich die Hoffnung, dass er nochmal richtig auf die Beine kommen wird.

Traurige Grüße
Edith

[monika100]

Ach Edith,

das tut mir so leid...

Monika

[Kamuffel]

Ach Edith, ich lese die ganze Zeit mit ...... . Jeden Tag schaue ich nach Euch und mein Herz weint.. Diese Hilflosigkeit zusehen zu müssen und nicht helfen zu können... ich weiß... . Ich denke an Euch. Ich wollte ich könnte Dir ganz viele Kraft und Stärke zukommen lassen. Gruß Ilonka

[Odelbie]

Liebe Edith,


mir geht es nicht anders, als dir.

Wir sitzen im gleichen Boot, wie viele die hier schreiben ,lesen,weinen und gute Anregungen und Tips geben. Viele die hier noch Hoffnung haben. Viele die nicht aufgeben oder aufgeben wollen.

Es tut so verdammt weh, wenn man seinen Partner so sieht. Wie er langsam weniger wird, das Lachen verliert, nix mehr essen möchte u.s.w. Was wir als Partnerinnen und auch partner vergessen ist, das wir nicht merken, wie schwer die Behandlungen sind. Wieviel Kraft kostet eine Bestrahlung und eine Chemo, welche Kraft kostet es, wenn z.B. mein Mann einen kleinen Fingerhut voll trinken mag. Es ist Wahnsinn. Diese Krebszellen nehmen sich ohne anzuhalten einfach alles aus dem Körper. Sie machen nicht Halt.
Zu meiner Tochter sagte ich immer:" Genugn mit der Schokolade".
Was würden wir alles zu diesem Krebs mit all den Metastasen,Tumoren u.s.w. sagen. ALLES. Und was nimmt sich dieser dann heraus ? Er macht einfach weiter.
Er nimmt sich was er will. So haben viele Menschen, die an Krebs erkrankt sind nicht einen Hauch einer Chance. Ist das Fair ? Nein das ist es nicht.

Warum dieser Schmerz, der den Leuten zugeführt wird. Aber was ist mit denen die ganz Gesund sind und nicht nach Hause kommen ? Die bei einem Unfall plötzlich versterben. Die nicht selber Schuld an dem Unfall sind ? Das würde ich nie ertragen können. Ich würde das nie verstehen können. Hier bei dieser Krankheit die z.B. mein Mann hat, habe ich die Möglichkeit mich mit allem auseinanderzusetzen. Ich begleite ihn Stück für Stück. Ich habe die Möglichkeit mich in einem lieben ,menschlichen Rahmen zu verabschieden. Das ist mein GLÜCK. Das ist UNSER Glück. Das ist das Glück unserer TOCHTER.

Daran halten wir uns FEST. Das bringt uns ein kleines Lachen ins Gesicht. Auch wenn der Schmerz sehr tief sitzt.

Ich würde dir gern die Kraft geben, die du brauchst um Stark zu sein. Unsere wichtigen und wunderschönen Momente genießen wir. Sei nicht Böse, wenn du deinem Mann nur 30 min. für dich hattest und er die restliche Besuchszeit geschlafen hat. Er spürt das du da bist. Das ist für uns zu verstehen sehr SCHWER. Du tust es für Ihn. Er fühlt sich bei dir sicherer. Vielleicht kann er in dieser Zeit viel ruhiger schlafen. Dann hat er dich als SICHERHEIT an der Seite.
Ich drücke euch von ganzen Herzen beide Daumen. Fühle mit dir mit.
Von Lisa und mir kommt ein Kraftpaket, für dich und deinen Mann.


Ich wünsche euch das GLÜCK der Welt.

GGLG
von

Grit mit Lisa an der Seite und Mann und Papa Jürgen ganz fest in der Hand

[SandraG]

Liebe Edith,

wie gut ich dich verstehe und die Gefühlsregungen nachvollziehen kann! Es ist so schwer, den Liebsten gehen zu lassen, zuzusehen, wie er immer weniger wird, wie seine Kräfte schwinden. Du weißt, dass ich das auch hinter mir habe. Und wie macht man als Angehöriger weiter? Keine Ahnung, aber frau macht eben. Vergiss dich dabei nicht, gönn dir mal nen Abend nur für dich oder tu dir mit anderen Dingen Gutes, damit du deine Kräfte nicht überstrapazierst. Der Druck der Angst ist am Schlimmsten. Bei mir war es in den letzten vier Wochen sehr schlimm, ich habe in der Zeit, obwohl ich nicht viel gegessen habe, zugenommen wie ein Pferd. Der Körper dachte wohl, er muss mir einen Schutzpanzer bauen. Keine Ahnung wieso.
Ich denke sehr oft an Euch und wünsche deinem Mann einen schmerzfreien, erträglichen Weg und dir ganz, ganz viel Kraft!!!!
Du kannst mir auch gern per PN schreiben, wenn dir danach ist!!! Ich sende dir ganz liebe Grüße und schicke mal ein dickes Kraftpäckchen nach oben...
Alles Liebe

Sandra

[edith57]

Hallo ihr Lieben,

Meinem Mann ging es heute ein klein wenig besser - er war öfters wach und wirkte auch weniger verwirrt auf mich. Trotzdem muß er mindestens bis Montag im Krankenhaus bleiben. Er wird jetzt intravenös ernährt, da er einfach nichts runter bringt. Ich hoffe, er kommt dadurch ein wenig mehr zu Kräften. Heute wurde wieder ein Ultraschall gemacht - er hat es mir aber erst am Abend gesagt, kurz bevor ich nach Hause ging - da war leider kein Facharzt mehr da, der mir mehr dazu hätte sagen können. Ich werde mich morgen mal erkundigen, ob sie heute irgend etwas gefunden haben, was die hohen Entzündungswerte, diese totale Schwäche und das schon Wochen andauernde Fieber verursachen könnte.

Und dann möchte ich euch allen einmal ganz, ganz herzlich danken für eure lieben Zeilen. Es ist schön, dass man hier immer ein offenes Ohr findet - und vor allem, das ihr alle wisst, wie man sich fühlt. Besonders ihr beiden - Ilonka und Sandra, die ihr das alles ja auch schon durchgemacht habt und eure geliebten Partner bereits verloren habt. Es ist schön, dass ihr immer noch hier im KK unterwegs seid und all jenen Trost spendet, die jetzt ihrerseits mitten im Kampf oder schon im Abschiednehmen stecken .

Und ihr beiden, meine liebe Monika Rasch und liebe Undine - auch ihr habt eure Schwester bzw. Mama bereits verloren und seid immer noch da und begleitet mich hier schon so lange -mehr oder weniger ganz von Anfang an.

Und du, liebe Monika 100 - du bist eine ganz besonders treue Seele, die sich immer wieder bei mir erkundigt, wie es denn bei uns geht, wenn ich mal zu lange nicht geschrieben habe und dabei hast du es ja auch alles andere als leicht.

Und du liebe Gabi - selbst gesundheitlich angeschlagen und trotzdem immer wieder da - zusammen mit deinem lieben Jürgen, dem es jetzt Gottseidank wieder gut geht.

Und schließlich ihr beiden, liebe Sylke und liebe Grit - beide mitten drin im Kampf und im Abschiednehmen und trotzdem immer ein paar Zeilen des Trostes für mich. Und - liebe Grit - ich bin meinem Mann ganz sicher nicht böse wenn er schläft - ich bin froh, wenn er schlafen kann. Und in der Zwischenzeit betrachte ich ihn und versuche, mir diesen Anblick ganz tief einzuprägen

Danke, danke, danke!! Ihr baut mich immer wieder auf!

Liebe Grüße
Edith



das habe ich heute gefunden - es drückt ganz genau aus, was ich jetzt fühle:
http://www.youtube.com/watch?v=Sjx-T...eature=related

[undine]

Liebe Edith,

du bist so süß, dass du an uns alle denkst!
Ich bin in Gedanken so viel bei dir und deinem Mann, auch wenn ich kaum noch hier im KK schreibe.
Aber das weißt du ja, dass meine besten Herzenswünsche bei Euch sind.

Alles Liebe, Undine

[edith57]

Hallo ihr Lieben,

Leider geht es meinem Mann gar nicht gut. Die letzten 2 Tage hat er keinen Bissen mehr gegessen, wenigstens bekommt er die intravenöse Ernährung. Gestern war er sehr verwirrt, ich weiß nicht sind das die vielen Medikamente oder ist es nur, weil er immer wieder einnickt und dann im Moment nicht weiß wo er ist. Weiter wage ich gar nicht zu denken.... .

Heute plagte ihn auch noch große Übelkeit, immer wieder würgte es ihn sehr stark, übergeben hat er sich jedoch nicht. Der diensthabende Arzt kam gerade dazu und hat ihm dann gleich eine Infusion gegen die Übelkeit anhängen lassen, damit er sich nicht so plagen muss.

Heute hat er mir gesagt, dass er so gerne wieder zuhause im Bett neben mir schlafen würde, er möchte nicht mehr unter fremden Leuten sein. Aber so schwach wie er im Moment ist, darf er sicher nicht nach Hause. Ich hätte echt Angst davor, ihn so mitzunehmen

Zudem hat die Ärztin gestern gesagt, dass er nun wohl wieder eine Lungenentzündung im linken Lungenflügel hat. Inzwischen erhält er das 3. Antibiotikum, weil bisher nichts angeschlagen hat. Die Ultraschall-Untersuchung hat wieder nichts ergeben. Es ist nichts im Bauchraum, was nicht schon bekannt ist und vor allem nichts, was die hohen Entzündungswerte erklären könnte.

Und heute hat er auch noch gesagt, dass er so gerne wieder einmal einen halbwegs normalen Tag verleben würde und eigentlich am liebsten gar nicht mehr da wäre

Ich musste mich so zusammen reißen, dass ich nicht los geheult habe - es ist so traurig

Liebe Grüße an alle Mitschreiber und -leser
Edith

http://www.youtube.com/watch?v=Sjx-T...eature=related

[ravenna3]

Ach liebe Edith, mir stehen die Tränen in den Augen ... dein armer, armer Mann!
Und du, - deine Angst... ich weiß genau, wie du dich fühlst

Bei uns ist es momentan etwas besser, die Schmerzen sind nicht mehr so oft, und ich finde Meiner wird langsam etwas fitter - aber ich trau' dem Braten nicht, - fühle mich wie auf einem Pulverfass.
Das Duschen ist Meinem gestern sehr schwer gefallen, danach hat er geweint ... da kann ich so gar nicht mit umgehen!

Was macht man da? Was sagst du deinem Mann, wenn er sagt,das er neben dir schlafen möchte? oder - noch schlimmer, am liebsten gar nicht mehr da wäre?? was ist dann? Kannst du da mit deinem Mann drüber sprechen? Bzw. möchtest du das?

Angst ist unser ständiger Begleiter geworden, sie lähmt einen und tut weh, bis hin zu richtigen körperlichen Schmerzen.

Liebe Edith, ich möchte dir sagen, das ich mehrmals tgl. an euch denke, vielleicht hilft dir das ein bischen ...

Ganz leibe Grüße
Sylke

[Morgana]

Liebe Edith, liebe Sylke,

ich möchte euch beide einfach mal...lieb grüssen.

Ich kenne es so gut...diese Hilflosigkeit, die flehenden Blicke "doch eigentlich lieber Zuhause" zu sein....
Auch..."am liebsten gar nicht mehr da zu sein"....Das ist so verdammt bitter, dass eine Krankheit Leben zerstört, was man ganz bescheiden einfach nur gerne weiter zusammen verbringen möchte....
Angst...verdammte Angst...das kenne ich noch gut.
Wir haben gemeinsam viel darüber gesprochen...ob es...bald zu Ende gehen wird?...das "schlechte Gewissen" meines Mannnes, mich allein zu lassen...
Es ist passiert...und ich bin froh, dass er ausgelitten hatte. Die Liebe bleibt!

Ich wünsche euch beiden viel Kraft den Weg gemeinsam mit euren Männern zu gehen!

LG
Morgana

[SandraG]

Liebe Edith,
ich kann dich so gut verstehen. Die Angst, die ein ständiger Begleiter ist, wird mit schlechterem Zustand des Liebsten im Leben schlimmer, der Druck wird größer.. Auch das hatte ich und ich weiß, dass man in diesem Zustand nur weinen möchte. Ich habe es so gehalten, dass ich meinem Mann nur noch gesagt habe, wie sehr ich ihn liebe und das ich für ihn alles tun würde. Auch ich hatte Angst, ihn mit nach Hause zu nehmen. Er wollte so gern nach Hause. Wie gern hätte ich ihm diesen Wunsch erfüllt. Es ging - finanziell mit einem Ganztagspflegedienst - leider nicht. Wenn du es kannst, tu es. Du wirst mit Sicherheit hadern, ob alles so das Beste für deinen Mann ist und ich kann dir nur sagen: Das was du fühlst, was du tust und unter diesem immensen Druck bewerkstelligst IST und WIRD IMMER das Beste für ihn sein - und er weiss es!!! Von daher eine liebe Umarmung und ein tröstendendes Kopf hoch!!!!!! Du schaffst das und wenn was ist - ich bin da...
Alles Liebe
Sandra

[edith57]

Hallo ihr Lieben,

Seit gestern gehen die Entzündungswerte zurück - das 3. Antibiotikum spricht endlich an. Er hat seit gestern kein Fieber mehr. Trotzdem geht es meinem Mann alles andere als gut. Er schläft zwar nicht mehr ganz soviel, aber er kann nach wie vor keinen Bissen essen. Wenn er nur ans Essen denkt, kommt schon alles hoch . Er wird deshalb nach wie vor intravenös ernährt.

Heute habe ich ein Gespräch mit dem Primar unter 4 Augen geführt. Ich habe ihn gebeten, mir ganz ehrlich ohne jede Verschönerung zu sagen, ob er noch Chancen sieht, dass mein Mann nochmal auf die Beine kommen kann.

Er hat mir geantwortet, dass es meinem Mann im Moment schlechter geht als bei der Aufnahme vor 12 Tagen, weil die Entzündungswerte ständig gestiegen sind. Sie sind sich nach wie vor nicht sicher, woher diese Werte kommen - durch die bisherigen Untersuchungen lässt aber im Moment nichts darauf schließen, dass diese Werte durch ein Tumor-Wachstum ausgelöst worden sind.

Er meinte, dass er durchaus Hoffnung hat, dass mein Mann sich wieder erholen kann, wenn diese Entzündung endlich gestoppt und abgeklungen ist. Auf alle Fälle muss er jetzt noch einige Tage im Krankenhaus bleiben, weil das Antibiotikum nur intravenös verabreicht werden kann. Sobald er sich erholt hat, wird dann ein CT gemacht und weitere Untersuchungen durchgeführt. Sie werden sich dann auch überlegen, ob mit dem Alimta weiter gemacht werden soll.

Er hat mir auch gesagt, dass mein Mann sehr viel an Kampfeswille verloren hat, dass er keinen Humor mehr hat und ganz still geworden ist. Er war ja immer der, der sich mit allen - egal ob Arzt, Pfleger oder Putzfrau - gerne und ausgiebig unterhalten hat. Natürlich ist allen aufgefallen, dass er nicht mehr reden mag. Er bekommt jetzt zusätzlich noch etwas verabreicht, damit er nicht in eine Depression verfällt.

Das klingt alles nicht so schlecht und ich habe das dann danach meinem Mann auch gesagt - aber er kann sich nicht darüber freuen und er leidet so sehr darunter, dass er für alles zu müde ist. Er hat keine Kraft mehr, der Rücken schmerzt vom langen Liegen und er hat heute wieder gesagt, dass es ihm am liebsten wäre, wenn er einfach tot umfallen könnte.

@Sylke: du hast mich gefragt, ob ich mit meinem Mann darüber sprechen kann und was ich ihm sage....
Wenn er sagt, dass er am liebsten nicht mehr da sein möchte, dann nehme ich ihn in den Arm und sage ihm, dass ich ihn gut verstehen kann. Dass ich weiß, wie sehr er leidet und dass ich ihm so gerne helfen würde aber leider nicht kann. Meistens fließen dann noch ein paar Tränen, aber wir halten uns aneinander fest und dann beruhigen wir uns meistens beide wieder.
Aber die Angst bleibt - auf beiden Seiten

@Morgana
danke für deine lieben Zeilen, aus denen immer noch sehr viel Schmerz und Trauer um deinen gelieben Mann spricht. Du weißt nur zu gut, was in uns vorgeht.

@Sandra
auch dir danke ich für dein "Da-Sein" - du weisst ja auch ganz genau, was in uns vorgeht.
Ich denke, wenn es denn soweit ist, dass es mit meinem Mann zu Ende geht, werde ich ihn nach Hause holen, wenn er das dann auch so möchte. Ich muss zu unserem großen Glück seit 1. April nicht mehr arbeiten und kann so den ganzen Tag für ihn da sein. Ich werde den Weg mit ihm gehen genau so wie er es möchte - er wird die Entscheidung treffen und ich werde sie mit ihm tragen

Danke ihr Lieben, dass ihr mir immer wieder zuhört
Edith