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  #1  
Alt 02.12.2005, 18:25
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Zusammen,
mein Vater hat schon seit einiger Zeit(ca. 1.5 Jahren) Probleme mit dem Stuhlgang. Ist leider nie zum Arzt gegangen. Ende Oktober dann der Schock, Einlieferung ins Krankenhaus: Attestiert wurde:

Kolonkarzinom mit Peritonealkarzinose.

Histologie: Adenokarzinom; pT4, G2, pN2(5/17),pM1 per, L1,R1
Nach zwei Operationen ist wohl der Tumor entfernt. Leider ist er im Endstadium und nicht mehr heilbar, da der Tumor überall im Bauchraum gestreut hat. Andere Organe aber nicht aktiv angegriffen(im Moment).

Bekommt ab kommenden Montag Xeloda zur evtl. Beschwerdelinderung und evtl. Lebensverlängerung.

Meine Frage:
- kennt Ihr neuere Medikamente (aber bitte nur Schulmedizin)

- wie kommt man mit so einer Situation zurecht? Ich habe mein Leben nach dem ersten Schock im November stabilisiert (treibe konstant häufig Sport, versuche mich zu finden), kann aber ohne Alkohol abends nicht mehr schlafen.
Nach aussen hin wirke ich wohl für meine Familie(Vater, Mutter und Schwester) recht "stabil" und hilfreich um mit dieser Situation zurechtzukommen, aber innerlich zerreisst mich die Tatsache, dass ich nun doch bald meinen Vater verlieren werde. Ich weiss nicht wie das erst wird, wenn mein Vater weiter abbaut.

Ueber Erfahrungswerte würde ich mich sehr freuen.

Gruesse
Tomas
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  #2  
Alt 02.12.2005, 18:46
Caspers Hildegard Caspers Hildegard ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Thomas,
hab Deinen Beitrag gerade rein zufällig gelesen, da er als oberster unter -Neue Beiträge- stand.

Kann Dir nur etwas zur Peritonealkarzinose sagen, da ich dies auch seit Anfang des Jahres habe.
Bei mir war aber mein Brustkrebs der Primärtumor.
Hatte auch schon seit längerem Darmbeschwerden, deshalb wurde ich im Januar operiert und es wurden ca. 40 cm des Dickdarms entfernt. Dabei wurde so als Zufallsbefund dieser Bauchfellkrebs festgestellt. Der Darm war auch schon davon befallen.
Aber ehrlich Thomas, man hatte mir nach der OP auch gesagt das ich froh sein könnte wenn ich Weihnachten diesen Jahres noch erleben würde, da der Krebs in meinem Bauch so wäre als wenn man einen Sack Reis darin ausgekippt hätte und jedes Reiskorn wäre zur Metastase geworden.
Leider kannst Du mich nicht sehen, sonst würdest Du echt denken, die Ärzte wären damals verrückt gewesen. Ich fühle mich super wohl und habe zur Zeit keinerlei Schmerzen.
Gut, mein Tumormarker steigt zwar stetig, aber das ist nur ein Blutwert.
Ich werde zur Zeit mit Hormonen therapiert da meine Brustkrebs hormonrezeptor Positiv war und der Bauchfellkrebs ist es auch.
Wir versuchen so lange wie möglich mit dieser Therapie zurecht zu kommen, bevor wir dann irgendwann mal zur Chemo übergehen müßen.
Also las den Kopf nicht hängen, es kommt nicht immer so schlimm wie die Ärzte sagen.
auch liebe Grüße an Deinen Vater, Hildegard
__________________
Glaub an Liebe, Wunder und Glück!
Schau nach vorn und niemals zurück!
Tu was du willst und steh dazu,
denn dieses Leben, das Lebst nur du!
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  #3  
Alt 02.12.2005, 20:06
Redlilly Redlilly ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Hildegard, wollte dir nur sagen, dass mir dein Spruch am Ende deiner Nachricht sehr gut gefällt. Hab ihn mir gleich mal abgeschrieben. Den bekommt mein Vater, der auch an Darmkrebs erkrankt ist. Nächste woche fängt seine 2. Chemo an. Wir geben einfach nicht auf!!!!!!
LG und viel Kraft,
Redlilly
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  #4  
Alt 02.12.2005, 20:21
Ralph Ralph ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Tomas,

eine Chemo "nur" mit Xeloda (Capecitabine) erscheint mir recht konservativ und wenig aggressiv. X. wird im Körper in 5FU umgewandelt, ein Stoff der heute als alleinige Chemo kaum noch verwendet wird. Es ist zu umfangreich, dir alle Möglichkeiten zu beschreiben : Du musst schon etwas recherchieren. Ich nenn dir aber einige Namen, wobei Markennamen und Wirkstoffnamen unterschiedlich sind: CPT-11 /Irinotecan/Campto ( schon älter ), Cetuximab/ Erbitux ( neuer ), Eloxantin/Oxaliplatin ( momentan einer DER Standard - warum nicht für deinen Vater ?), Avastin/ Bevacizumab ( in Kombination mit einem anderen Mittel ). Such mal im Internet unter FOLFOX und FOLFIRI. Dahinter verbergen sich Standardschamata zur Behandlung von Darmkrebs.

Liebe Grüße, Ralph (meinen Darmkrebs findest du im Thread Sigma-Karcinom beschrieben)
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  #5  
Alt 02.12.2005, 20:36
Benutzerbild von Jelly
Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Thomas,
wie Ralph schon geschrieben hat, mit Xeloda wird auch oft Erbitux, ein Antikörpermedikament gegeben, das greift den Wachstumsrezeptor an. Ich würde mal auf den Onkologen zugehen und fragen, warum er nicht auf eine Kombination setzt.

Ich habe gleich in der ersten Chemo FOLFOX und Avastin erhalten und das hat gut gewirkt, die Lungen-Metas sind damals zurückgegangen.

Liebe Grüße
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #6  
Alt 03.12.2005, 13:04
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo,
vielen Dank für euer Feedback.
Mein Vater wird in Deutschland behandelt, da er auch dort wohnt. Ein Schweizer Onkologe hat mir auch gesagt, dass er noch ein zweites Medikament beigeben würde, zuzüglich Xeloda. Ich werde den Onkologen in Deutschland gleich nächste Woche kontaktieren, und die einfache Gabe von Xeloda hinterfragen.

Vater erholt sich weiterhin von den zwei OP´s(insgesamt 9 Stunden an ihm rumgeschnitten im zwei Wochentakt ).


Danke nochmals und ein schönes Wochenende

Tomas
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  #7  
Alt 04.12.2005, 00:00
nunuc nunuc ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Tomas,
ich kann so gut nachvollziehen,wie es Dir geht.Ich habe auch erst Ende September erfahren,daß meine Mama Darmkrebs hat,Heilung ist ausgeschlossen.
Als der Arzt uns die Diagnose mitteilte (ich saß mit meiner ´Ma im Krankenzimmer),war es,als reißt es mir denn Boden unter den Füßen weg.Ich war (und bin) nach außen sehr stark,nur selten kann ich so richtig meine Verzweiflung rauslassen.Innerlich ist es wie in einem schlechten Film,man kann sich nicht vorstellen,wie es ohne den Menschen irgendwann mal weitergehen soll und man verdrängt es,wo es nur geht.Umso schlimmer ist es,wenn es einen dann wieder einholt.Die Flucht in den Alkohol hilft Dir sicher zeitweise,aber "weg" kriegst Du das Ganze auch damit nicht.
Für die Angehörigen ist es immer schwer,abzuwägen,was man an "Schwäche" zulassen kann,weil man ja den Betroffenen nicht zusätzlich belasten will,aber ich hab die Erfahrung gemacht,daß es meiner Mama mehr hilft,wenn ich ehrlich (und somit halt zwangsläufig auch mal schwach) bin und mich nicht verstelle.Vielleicht ist es Deinem Vater auch lieber,wenn Du zeigst,wie es Dir geht und sicher kann auch Deine Frau mehr unterstützen,wenn Du ihr zeigst,wie es Dir geht.
Ich wünsche Dir viel Kraft,Tomas
nunuc
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  #8  
Alt 04.12.2005, 12:44
Benutzerbild von Kerstin63
Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Tomas,

zur Behandlung kann ich Dir leider nix sagen, kenne mich nicht aus, ich weiss nur noch dass mein Vater auch eine kombinierte Chemo bekommen hatte.

Mein Vater ist im letzten Jahr an Darmkrebs gestorben. Ich kann mich noch gut an die Gefühle der Hilflosigkeit erinnern, auch dass man versucht nach aussen stabil und hilfreich zu sein und innerlich bricht einem der Boden unter den Füssen weg. Leider (denke ich jetzt) habe ich das viel zu lange gemacht, also diesen Spagat zwischen dem "nach aussen handeln" und dem inneren Erleben. Erst in den letzten Wochen meines Vaters und dann nach seinem Tod habe ich mich (und dann sehr intensiv) mit dem Tod und Sterben und Verlust und all dem ausseinander gesetzt. Ich habe viele Bücher gelesen (wenn Du magst sage ich dir gern welche, bzw. hier im KK gibt es ja auch viele Buchtipps, das meiste habe ich auch hier gefunden), sehe jetzt im TV bevorzugt Beiträge zum Thema Krankheit und Tod (was ich früher STRIKT vermieden habe, immer schon, war auch in unserer Familie immer ein Tabu).

Ich nehme an, keiner muss Dir sagen, dass Alkohol als "Schlafmittel" nicht wirklich hilfreich ist. Ich habe mich auch lange Zeit abends damit ruhiger gestellt weil ich extreme Einschlafprobleme bekam, leider verschlimmert Alkohol Schlafprobleme auf Dauer eher noch weil es die Schlafphasen stört. Habe ich dann auch gemerkt. Hat lange gedauert bis ich davon wieder wegkam, aber es ging. U.a. mit Hilfe meines Psychotherapeuten. In der Zeit habe ich auch viele neue Ängste entwickelt, bzw. vorhandene haben sich dramatisch verschärft. Mir hat geholfen, Entspannungsübungen zu machen. Vielleicht versuchts Du mal sowas?

Natürlich ist das jetzt eine aufreibende und schlimme Zeit für Euch. Ich denke, am besten versucht man mit sich selbst nicht so streng zu sein, auch Hilfe von aussen suchen und annehmen (muss man vielleicht auch erst lernen).

Kannst Du Deinen Vater denn regelmässig sehen? Wenn es irgendwie geht, verbring soviel Zeit es geht noch mit ihm, zeige (und wenn Du kannst, sag es auch...) wie sehr Du ihn liebst und dass Du für ihn da bist. Das ist am Ende alles was zählt... natürlich musst Du auch kucken wo Du mit Deinen Gefühlen und Deinen Ängsten bleibst, vielleicht kannst Du Dir jemand zum reden suchen der nicht direkt betroffen ist, einen Therapeuten z.B., man meint ja oft dass man die anderen die einem nahe stehen schützen will, und für sowas sind solche Leute ja da, wenn einem alles zu entgleiten droht und man eine schwere Zeit durchmachen muss.

Wünsche Dir viel Kraft.
Kerstin

Geändert von Kerstin63 (04.12.2005 um 12:46 Uhr)
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  #9  
Alt 04.12.2005, 15:43
Ralph Ralph ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Tomas, ein kleiner Tipp noch für dich: Wenn du den Thread "Ärzte-Zeitung Artikel" aufrufst ( meist weit oben zu finden ) und ganz ans Ende springst, findest du eine ganze Reihe von Artikeln aus der Ärztezeitung, die dich über den neuesten Stand bezüglich sinnvoller Kombinationen von Medikamenten informieren. Erspart ne Menge Arbeit. Mit einem Artikel aus dieser Zeitung lässt es sich ggf. auch besser argumentieren, falls "euer" Onc sich bockig zeigt.
Ich drück euch die Daumen.

Ralph
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  #10  
Alt 04.12.2005, 15:53
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Lieber Thomas, ich möchte dir schreiben das meine Diagnose so ähnlich wie bei deinem Papa ist. Meine Diagnose ist Adenocarcinom pT4, pN2 15/29 pM2 ,G2 ,pR2, pV1,pL1, das ist nach 2 erfolgreichen O.P, 26 Monate her , ich habe keine Chemo gemacht, und ob du es glaubst oder nicht es geht mir gut.
Also nicht die Hoffnung aufgeben, wie du siehst geht es auch anders .
liebe Grüße an deinen Papa und an dich .....Birgit
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  #11  
Alt 05.12.2005, 10:18
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Guten Morgen!
Vielen Dank für Euer Feedback!!!
Das hilft wirklich weiter.

Emotionen sind so eine wundersame Sache. Ich habe bis vor zwei Monaten noch nie soetwas durchmachen müssen (Gott sei Dank...). Was mich aber am meisten kaputt macht ist diese Hilflosigkeit. Ich würde gerne irgendwie helfen, aber ich kann nicht viel ausrichten. Das Alkohol keine Lösung ist, bin ich mir recht bewusst, und als Hobbysportler vertrage ich sooderso nicht viel davon...

Ich versuche alle zwei Tage nach Deutschland zu fahren, um meine Eltern zu besuchen (es sind nur 200km hin und zurück). Gott sei Dank habe ich noch keine Familie, denn sonst würde ich diese Situation und den Zeitaufwand rein zeitlich nicht hinbekommen.

Bezüglich Aerzten kann ich nur den Kopf schütteln. Heute fängt mein Vater die Chemo mit Xeloda an. Wie ich hier aber im Internet lesen konnte, werden schon seit der Einführung von Erbitux meist eine Doppelchemo verabreicht. Warum nicht bei meinem Vater? (Aber das wird mir sicherlich in der Woche noch der zuständige Onkologe beantworten) Die Meinungen der praktizierenden Onkologen sind so unterschiedlich, ich empfinde das als sehr erschreckend...

Im Moment gibt es für mich nicht viele Freuden, aber heute freue ich mich wieder einmal mit meinen Eltern zu Abend zu essen.

Habt einen schönen Tag!

Gruesse aus Zürich
Tomas
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  #12  
Alt 08.12.2005, 12:40
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Zusammen.
Ich habe zwei Forschungsberichte/Studien über Oxaliplatin und Avastin.
Falls ihr die lesen möchtet schicke ich Sie euch gerne zu.

gruesse
tomas
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  #13  
Alt 12.12.2005, 20:09
Benutzerbild von EvaB
EvaB EvaB ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Hallo Tomas

Es tut mir sehr leid für Deinen Vater und auch für Euch, seine Familienangehörigen ist die Situation nicht einfach. Die Diagnose Krebs ändert die Lebenssituation von einer Sekunde auf die andere.

Ich selber bin Angehörige eines Krebskranken (mein Freund). Er hat die Diagnose Adenokarzinom ypT3-4, pN2 (mind. 8 Lymphknoten befallen), M0, Rx, G2-3.

Er bekommt jetzt eine neo-adjuvante Chemotherapie mit 5-FU und Oxaliplatin mittels Portsystem in 12 Zyklen.

Du sagst, Dein Vater habe Krebs im Endstadium. Wann fängt das Endstadium an? Wenn die Chemotherapie lediglich palliativ, lebensverlängernd verabreicht wird? Bei Metastasen in anderen Organen?

Ich frage mich, ob das bei meinem Freund auch der Fall ist, uns sagen die Aerzte nichts genaues, nur dass es unsicher sei, ob alle Krebszellen mit der Chemotherapie "erwischt" werden. Zudem besteht für seinen Fall ein sehr hohes Risiko eines Rezidivs, da es unsicher ist, ob der Tumor im Gesunden entfernt werden konnte (Rx).

Schicke Dir Kraft und Zuversicht, mit all dem so gut wie möglich umzugehen. Ich persönlich bin seit kurzem in psychologischer Betreuung und habe bisher gute Erfahrung damit gemacht. Zudem bin ich daran, eine Gesprächsgruppe für Angehörige von Krebskranken zu gründen.

Alles Gute

EvaB
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  #14  
Alt 12.12.2005, 23:29
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

hallo eva,
habe deine situation einwenig näher studiert.... auf die frage, ob bei meinem vater die chemo palliativ ist, muss ich leider bejaen....
was nun. ich habe den rat erhalten, dass mein vater mit 61 trotzdem den versuch unternehmen sollte und diese doppelchemo anwenden sollte mit xeloda und oxaliplatin.... was ihm aber ein alter bekannter(arzt im ruhestand) gestern ausgeredet hat.... weil er persönlich denkt, dass im endstadium das xeloda an sich reicht. der behandelnde onkologe ist meines erachtens eine pfeiffe, aber das werde ich ihm noch persönlich vermitteln.... gott sei dank habe ich hier aus der schweiz unterstützung von zwei onkologen, die mir fachlich zur seite stehen. nur kann ich meinen vater nicht in die schweiz bringen, da ich diese behandlung, die über monate geht, nicht bezahlen kann.... irgendwie muss ich mich also mit den deutschen verhältnissen arrangieren...

zu deinem freund................. `kann ihm sein hausarzt nicht irgendwelche leichte antidepressive verschreiben? mein vater hat tierisch an der situation zu knabbern, und seit er diese leichte dosis an tabletten nimmt, ist er nicht mehr so aufbrausend.... und doch ruhiger geworden. wobei er nachts stärker schwitzt als sonst, aber das kann auch von der chemo kommen?! denke ich....

ansonsten brauchen wir angehörige viel kraft...................................... manchmal zuviel..........und ich denke, ich kann es nicht schaffen.
aber heute habe ich mut geschöpft, mein alter herr hat sich an meinenn streitgesprächen hochgezogen, und hat den ganzen morgen aktiv trainiert! er lief den ganzen morgen in der wohnung umher........... um einfach wieder die kraft zu erlangen, die er durch den einmonatigen krankenhausaufenthalt verloren hat. und er isst wieder mehr!!! zwar nur einwenig mehr.... aber vielleicht wird das ja..... und heute hatte er zum ersten mal wieder eine schöne feste und starke stimme, so wie ich es kenne. und die gesichtsfarbe sah sogar ganz passabel gesund aus........juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu. ich weiss, es ist nur etwas vorläufiges, aber ich freue mich sehr, dass ich diese situation erleben durfte.

meinen alkoholkonsum habe ich gedrosselt. trinke sogar nicht mehr jeden tag meine üblichen 3-4 gläser wein(flasche)............................... es wird.................

nun, ich wünsche dir viel kraft mit deinem freund........ und ich kann dich nur unterstützen deinem geliebten menschen weiterhin beizustehen.

schönen abend
lg tomas
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  #15  
Alt 12.12.2005, 23:34
Tomas Zürich Tomas Zürich ist offline
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Standard AW: Vater hat Darmkrebs im Endstadium

Eva, noch zu deiner frage:
Du sagst, Dein Vater habe Krebs im Endstadium. Wann fängt das Endstadium an? Wenn die Chemotherapie lediglich palliativ, lebensverlängernd verabreicht wird? Bei Metastasen in anderen Organen?

- endstadium ist laut definition T4(aber du findest die unterscheidungen T1-4 ganz gut in der ärztezeitung definiert, die du hier auch unter den aktuellen beiträgen einsehen kannst), dann also, wenn der tumor überall gestreut ist, soweit ich weiss(und das ist der fall bei meinem vater, wobei andere organe nicht aktiv angegriffen sind; die zwei haupttumore wurden via op entfernt). palliativ, nun ja...... mehr ist es nicht. aber meine okologin aus der schweiz ist überzeugt, dass man eine bestimmte zeit t den patienten passabel weiterleben lassen kann. laut studienberichten sogar signifikant. ich hoffe, dass mein vater im februar mit einer doppelchemo beginnt, damit das krebswachstum einwenig länger eingedämmt werden kann.
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