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#1
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Hallo zusammen
![]() ich hab hier mal ein bissi mitgeschrieben, jetzt ne Weile nicht mehr. Kurz zu meiner Situation: mein Vater hat vor 1 3/4 Jahren die Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom bekommen. Er weigerte sich, eine Chemo zu machen und wollte lieber in die Iressa-Studie einsteigen. Nun ist der Herd in der Lunge und die Metastasen seither kaum gewachsen, aber di eNebenwirkungen von Iressa waren /sind immens, sodass es jetzt abgesetzt werden muss. Er hatte immer Eiterpickel am ganzen Körper, vereiterte Zehennägel, vereiterte Augen, und nun sogar einen vereiterten Blinddarm und ebenso Bauchhöhle. Darum musste er auch letzte Nacht notoperiert werden. Nun versuchen sie diese Entzündungen in den Griff zu bekommen . Mein Vater ist recht schwach, weil er ne ganze Weile kaum mehr was gegessen oder getrunken hat wegen der Schmerzen, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Nun meine Frage: kennt hier wer auch so einen Fall, wo Iressa so dramatische Nebenwirkungen hat/hatte? Und wie sieht es überhaupt aus mit den Chancen? Nimmt hier noch wer Iressa erfolgreich? Oder gibt es auch negative ERfahrungsberichte? Danke für eure Antworten ![]() liebe Grüsse Claudia Geändert von aransun (09.12.2005 um 06:59 Uhr) |
#2
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Hallo
![]() leider hab ich ja noch keine Antworten bekommen....vielleicht nimmt hier ja sonst niemand Iressa oder so, ich weiss es nicht. Auf jeden Fall geht das Drama jetzt weiter ![]() Danke für eure Antworten LG Claudia |
#3
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Liebe Claudia,
es tut mir sehr leid, wie es z.z. um deinen vater steht! fühle dich von mir unbekannterweise gedrückt, denn das tut jedem gut! ich habe zwar keinerlei erfahrungen auf diesem gebiet, mein vater weiß erst sein 3 tagen, dass er lungenkrebes hat. hast du noch mal mit den ärzten gesprochen, ob es nicht doch noch eine andere möglichkeit ´gibt, um deinem vater die evtl. schmerzen zu nehmen oder zumindest zu lindern?!! bleib bei deinem vater und nimm seine hand, er merkt es ja, wie du schon mit bekommen hast, das wird auch eine enorme hilfe für deinen vater sein, da er merkt du bist da und hältst ihn :-) ich wünsche dir für dein vater alles erdenklich gute und dir die kraft es weiterhin gut zu überstehen. lieben gruß claudia ![]()
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#4
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Liebe Claudia
![]() Vielen lieben Dank für Deine Umarmung ![]() ![]() Bei mir ist es "leider" so, dass ich nicht so viel Zeit habe, die ich mit meinem Vater verbringen kann. ICh habe 2 Kinder und das 3. kommt in 2-3 Wochen. Um zu ihm zu gehen, müsste ich jedesmal pro Weg 1.5 h unterwegs sein mit Kinderwagen und x mal umsteigen (Bus/Zug/Tram/Bus), was ich öfters nicht tun kann. Dann kommt hinzu, dass er auf einer Station ist, wo man nur als enger Verwander hindarf und auch nur max. eine halbe Stunde am Stück, Kinder sind nicht erlaubt ![]() ICh drück Dich auch mal feste und wünsch Dir und Deinem Vater und der gesamten Familie viel KRaft in dieser Zeit und vor allem das Wissen, dass alles gut kommt, egal wie. Liebe Grüsse Claudia |
#5
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Liebe Claudia,
meine Mutter wurde zeitweilig mit Iressa behandelt, daher kenne ich mich ein wenig damit aus. In bezug auf die Nebenwirkungen kann ich sagen, daß Iressa, bei meiner Mutter wie auch bei der übergroßen Mehrzahl der damit behandelten Patienten, quasi nebenwirkungsfrei ist. Iressa hilft:
Zusammengefaßt: nur ein Bruchteil der betroffenen Patienten kann sich berichtigte Hoffnung machen, daß Iressa hilft (dann allerdings angeblich auch "durchschlagend"). Meine Mutter gehörte, obwohl alle die zuvor genannten Punkte auf Sie zutrafen, nicht zu den Glücklichen. Im übrigen wurde Iressa nicht in Deutschland zugelassen, gerade weil das Medikament gegenüber etablierten Therapien (z.B. platinbasierter Chemo) nicht überlegen war. Zugelassen ist allerdings Tarceva, ebenfalls sog. targeted therapy , ein EGFR-Hemmer. Für Deinen Vater wünsche ich alles, alles Gute! Michael |
#6
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Liebe Claudia,
die von dir angeführten Nebenwirkungen kenne ich teilweise von meinem Partner, der ebenfalls Iressa eingenommen hat. Wahrscheinlich waren sie nicht so extrem, da er nach 3 Monaten damit aufgehört hat aufgrund der mehr als unangenehmen Nebenwirkungen. Zu dieser Zeit ( Apr/ Mai 05) teilte ihm der Onkologe auch mit, das für Iressa nicht nur wegen des nicht nachweisbaren Erfolgs anhand von Studien vom Hersteller der Zulassungsnatrag zurückgezogen wurde für den deutschen Markst, sodnern auch aufgrund der hohen Toxizität. Hier in der Klinik hatten ca. 90% aller Patienten massive Nebenwirkungen. Daher wundert mich etwas die Mitteilung von Michael, das es quasi nebenwirkungsfrei sein soll. Hier im Forum wurde auch von anderen über Nebenwirkungen aufgrund des Mittels berichtet. Über Heilung durch Iressa habe ich auch noch nie etwas gelesen, allenfalls über eine geringe statistische Lebensverlängerung. Die besten Ergebnisse wurden bei asiatischen Frauen erzielt, die niemals geraucht hatten. Hat dein Vater Iressa seit der Diagnose bekommen, das wären ja 18 bis 20 Monate?? Hat er zwischendurch mal Einnahmepausen gemacht? Die Auswirkungen sind ja wirklich sehr extrem für ihn. Ich wünsche ihm alles Gute, hoffentlich erholt er sich zunehmend davonund wünsche dir auch viel Kraft für die nächste Zeit
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. www.palliaktiv.de |
#7
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Hallo ihr beiden
![]() @ Michael_D : Danke für die Informationen. Witzigerweise ist mein Vater kein Asiate, männlich, hat sein Leben lang geraucht...und trotzdem hat Iressa bei ihm ja angeschlagen insofern, dass der Tumor kaum gewachsen ist in der ganzen Zeit. Aber eben , die Nebenwirkungen sind immens gewesen, die ganze Zeit über. Daher bin ich froh, dass sie das Iressa nun abgesetzt haben. Somit hat er wenigstens Ruhe von den ununterbrochenen Entzündungen überall. Über Tarceva hab ich auch gelesen, aber nix gutes..auch ähnlich von den Nebenwirkungen her. liebe Grüsse von mir @Gaby: Danke auch Dir für Deine Mitteilung ![]() Übrigens hab ich gute NEuigkeiten erhalten heute : meine Vater geht es ein bisschen besser. Er ist zwar immer noch völlig geschwächt, aber er kann wieder besser reden und kann ein Gespräch für ein paar Minuten mitmachen, ohne auszuklinken..ich bin sowas von froh und hoffe jetzt sehr, dass das wieder wird ![]() Liebe Grüsse von mir und danke für die lieben wünsche ![]() Claudia |
#8
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Hm, das mit den Nebenwirkungen von Iressa wundert mich einfach, wobei es mir definitiv nicht um's Rechthaben geht . . .
Meiner Mutter ging es unter Iressa vorzüglich - keine Nebenwirkungen. In der Klinik in Lemgo wurden unter der Studie etwa 20 Patienten mit Iressa behandelt: angeschlagen hat es bei zweien - aber insgesamt keine schweren Nebenwirkungen. Ich habe einmal direkt mit Astra Zeneca telefoniert. Dort teilte man mir mit, daß Iressa wegen eines "Versagens" in der PhaseIII-Studie nicht zugelassen wurde. Von Toxizität war keine Rede. Aber man sieht: so unterschiedlich sind die Informationen! Wem soll man da vertrauen? Vermutlich hilft da nur ausprobieren. Meine Mutter wird jetzt übrigens mit Alimta behandelt. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen. Sie lebt und das ist das Wichtigste. Viele Grüße, Michael |
#9
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Hallo Michael,
also das mit der Toxizität wird der Hersteller wohl kaum an die grosse Glocke hängen ![]() Mein Lebensgefährte hatte auch gut darauf angesprochen, obwohl Mann und vorher Kampfraucher. Die Hirnmetas hatten sich alle verkleinert während der Iressa-Behandlung. Leider hat er im Mai eine schwere doppelseitige Lungenentzündung nicht überlebt. Alles Gute für Deine Mutter und hoffentlich auch weiterhin wenig Nebenwirkungen. Lieben Gruss Gaby
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#10
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Liebe Gaby,
daß Dein Partner seine Erkrankung nicht überlebt hat, tut mir sehr, sehr leid. In diesem Forum liest man soviel von Hoffnung und von Verzweiflung, doch letztlich siegt diese Krankheit in den allermeisten Fällen doch. Seit Januar 2004 kämpfen meine Mutter und ich nun diesen Kampf - mit bescheidenem Erfolg, doch immerhin: wir kämpfen noch. Besonders grausam war insbesondere die Tatsache, daß wir nach erfolgreicher Resektion und adjuvanter Radio/Chemo davon ausgehen konnten, daß eine vollständige Heilung möglich sei. Fehlanzeige. Schon bei der ersten Kontroll-CT wurde ein Erguß festgestellt, der leider malign war. Danach Taxotere, Iressa und jetzt Alimta. Nach Ärztemeinung dürfte sie schon nicht mehr leben. Oftmals frage ich mich, ob es sich wirklich gelohnt hat, alle verfügbaren Informationen in mich aufzusaugen. Ist man wirklich besser dran, wenn man "alles weiß"? Das Wissen über die Krankheit näherte ab und an zumindest die Illusion, hilfreich eingreifen zu können. Keine Ruhe hat mir aber die Sache mit den Iressa-Nebenwirkungen gelassen. Ich bin einfach ziemlich perplex, daß dieses Mittel bei so vielen Menschen so heftige Nebenwirkungen hatte! Ich habe nochmals meine Sachen durchwühlt und finde z.B. in einer Fachzeitung: Adverse events (AEs) at both dose levels were generally mild (grade 1 or 2) and consisted mainly of skin reactions and diarrhea. Drug-related toxicities were more frequent in the higher-dose group. Withdrawal due to drug-related AEs was 1.9% and 9.4% for patients receiving gefitinib 250 and 500 mg/d, respectively. Journal of Clinical Oncology, Vol 21, Issue 12 (June), 2003: 2237-2246 (Ich sitze in Reichweite einer Uni-Bibliothek, das ist für die Informationsgewinnung segensreich). Tja, diesen Widerspruch werden wir wohl nicht auflösen können. Ich bin nach wie vor der Meinung, daß wenn einem dieses Zeug hilft, man - wie auch anders - das große Los gezogen hat. Die Wahrscheinlichkeit ist eben am größten, wenn man eine Japanische Nichtraucherin mit einem Adeno-CA ist . . . doch auch dann ist man natürlich, nun ja, gekniffen, daß man diese Krankheit überhaupt hat. Viele Grüße, Michael |
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