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  #1  
Alt 19.04.2004, 21:51
Gast
 
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Standard Ovarialkarzinom

Hallo,ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll....ich versuche es einfach mal.
Nach Wochenlangen Unterleibsschmerzen hat meine Frau(36) endlich den Weg zum
Gynäkologen gefunden der 3 Schatten am Eierstock Diagnostizierte und sie ins Krankenhaus
einwies. Dort wurde Ihr der Eierstock entfernt und Routinemäßig eingeschickt.
Im Vorläufigem Entlassungsbericht steht:
Ergebnis: Ovarialkarzinom links.
Histologie: niedrig dift. Ovarial CA von Klärzelligen Typ mesonephroides Carcinom
pT1c G3
Sie wurde über die Ostertage nach Hause entlassen und mußte letzten Mittwoch wieder ins KH.
Am Freitag wurde sie erneut Operiert. Diesmal wurde Ihr der verbliebene Eierstock,Gebärmutter,
Bauchnetz und Lymphknoten entfernt.
Es geht Ihr schon wieder recht gut. Allerdings quält es mich nicht zu wissen wie schlimm es wirklich ist.
Die Ärzte im KH meinen es würde wieder zu 100% alles in Ordnung kommen.
Wenn es wirklich so ist, warum wurde dann diese große OP gemacht und warum muß sie die Chemo machen?
Es gäbe sicherlich noch mehr Fragen...
Vielleicht kann mir einer von Euch ein klein wenig weiter helfen.
Vielen Dank für Eure Mühe.
Gruß Markus
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  #2  
Alt 19.04.2004, 22:07
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Standard Ovarialkarzinom

Lieber Markus, stell die Frage am besten weiter oben bei Eierstockkrebs. Dort findest du viele, die über Behandlung/OP/Chemo Genaueres wissen.
Ich drück euch die Daumen, das alles wieder gut wird!
Liebe Grüße Beate
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  #3  
Alt 19.04.2004, 22:22
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Standard Ovarialkarzinom

Hallo Markus,

habe gerade zufällig Deinen Beitrag gelesen. Bin selbst als "Tochter" für meine an Brustkrebs erkrankte Mutter in diesem Forum immer auf der Suche nach Informationen. Ich kann Dich daher gut verstehen, dass Du tausend Fragen zur Erkrankung Deiner Frau hast. Hier findest Du sicherlich von vielen Betroffenen Hilfe und Unterstützung. Auch ich wünsche Deiner Frau und Dir alle Kraft, die Ihr jetzt zur vollständigen Genesung braucht.

Nur als Hinweis: Hast Du schon einmal in das Thema "Eierstockkrebs" geschaut? Habe dort soeben einige Links entdeckt, die Dir vielleicht schon einmal grundlegende Fragen beantworten könnten, u. a. speziell zum Ovarialkarzinom. Vielleicht hilft Dir dies schon einmal ein kleines Stückchen weiter. Kann Dir leider keine größere Hilfe zu diesem Thema sein, wollte Dich aber wissen lassen, dass Du mit Deinen Ängsten und Sorgen nicht allein stehst. Hier wird Dir sicherlich geholfen und Du brauchst keine Scheu zu haben, Deine "Gedanken" offenzulegen.

Sorry, dass ich keine größere Stütze bin, aber ich wünsche Deiner Frau und Dir von Herzen, dass Ihr beide die Krankheit nicht nur in den Griff bekommt, sondern sie besiegt! Seid stark und kämpft gemeinsam - es ist ganz wichtig, dass Du Deiner Frau eine verlässliche Stütze bist; dazu gehört vor allem, dass Du Dich gut informierst, ohne Deine Frau allerdings mit allen Details zu "belasten". Ich wünsche Dir vor allem, dass Du Deine eigenen Ängste gut in den Griff bekommst, damit Du Deiner Frau Vertrauen, Mut und Zuversicht vermitteln kannst. Tschuldige bitte, dies ist auf keinen Fall "schulmeisterlich" gemeint; ich habe nur selbst festgestellt, dass man sich als Angehöriger ganz schön zusammenreißen, ja manchmal sogar in den eigenen Allerwertesten treten muss, um diese Gradwanderung - möglichst noch mit einem Lächeln - hinzubekommen. Aber du schaffst das, da bin ich mir sicher!

Alles Gute und aufbauende Grüße von Elke
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  #4  
Alt 20.04.2004, 07:16
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Standard Ovarialkarzinom

Ich möchte mich bei Euch beiden bedanken.
Gestern Abend war ich zwar noch im Forum unterwegs konnte aber nicht mehr schreiben.
Ich war einfach zu betroffen. Diese ganzen Schicksale gehen mir sehr zu Herzen.
Ein klein wenig beschämt bin ich auch, denn ich habe bemerkt das mich die Krankheit "Krebs"
nie wirklich Interessiert hat. Und jetzt lässt sie mich nicht mehr los.
Natürlich habe ich schon bei "Eierstockkrebs" nachgesehen und einige Antworten gefunden.
Da ich ja "nur" Angehöriger bin dachte ich das die Frage hier besser aufgehoben sei.
@Elke Ich gehe jetzt nicht weiter auf Deine Antwort ein aber Du hast vollkommen Recht.
Ich werde gerade wieder traurig und will nicht das meine Frau mich gleich mit verheulten Augen sieht.
Vielen Dank für Eure Antworten
Markus
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  #5  
Alt 20.04.2004, 08:12
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Standard Ovarialkarzinom

Hallo Markus,
ich bin 45 und bekam meine Diagnose im April 03 (ebenfalls Ovarialkarzinom). Ich denke, dass deine Frau trotz Allem sehr großes Glück hatte, dass ihre Erkrankung bereits im Anfangsstadium festgestellt wurde. Lass dich von den Erfahrungsberichten im Eierstockkrebs-Forum nicht entmutigen, denn bei den meisten Frauen die dort schreiben wurde der Krebs erst in fortgeschriettenem Stadium gefunden. Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte hier nichts beschönigen oder herunterspielen! Ich weiss nur aus eigener Erfahrung, dass mir diese Berichte zu Beginn meiner Krankheit sehr große Angst gemacht haben.
Auch bei mir war der Krebs schon weit fortgeschritten, aber ich konnte glücklicherweise tumorfrei operiert werden. Natürlich hab ich mir dann auch die Frage gestellt: "Wozu Chemo?" Die Ärzte haben mir dann erklärt, dass im Bauch eben sehr viel Platz ist wo sich der Krebs ausbreiten kann. Es genügt eine einzelne Krebszelle, die sich irgendwo angesiedelt hat um erneut zu erkranken. Damit dies eben nicht passiert, braucht man die Chemo. Aus diesem Grunde wurde deine Frau wohl auch zum 2. Mal operiert (ist eben "Standard-OP")!
Mir hat in dieser schweren Zeit mein Mann sehr viel geholfen. Es war einfach wichtig für mich, dass er da war und er hat mir sehr viel Mut gemacht. Andrerseits war oft auch sein Leid ganz stark zu spüren und oft hab ich ihn in dieser Zeit auch mit verheulten Augen gesehen - für mich war das dann ein Grund mehr mit aller Kraft zu kämpfen! Es hört sich vielleicht komisch an, aber mir hat auch das "zusammen weinen" weitergeholfen. Natürlich war die Chemo kein Spaziergang, aber es war auch nicht so schlimm wie ich anfangs befürchtet habe. Ich hab schnell meinen 3-Wochen Rhytmus gefunden und wir haben in den guten Tage gemeinsame Unternehmungen und einmal sogar ein paart Tage Urlaub gemacht.
Lieber Markus, ich wünsche dir und deiner Frau alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Grüße
Margit
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  #6  
Alt 20.04.2004, 08:15
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Standard Ovarialkarzinom

Ich hab vergesse dazuzuschreiben, dass es mir jetzt wieder sehr gut geht und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich es geschafft habe!
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  #7  
Alt 20.04.2004, 08:40
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Standard Ovarialkarzinom

hallo markus,

bei meiner frau (35) wurde im oktober eierstockkrebs Stufe III c (also fortgeschritten) festgestellt. innerhalb von 36 Stunden lag sie schon auf dem op tisch. was entfernt werden konnte, wurde entfernt. da aber nicht genau zu differenzieren war, was nun tumorgewebe ist und was organe, wurde die op im prinzip abgerochen. meine frau hat dann 3 chemos carboplatin/taxol bekommen, um den resttumor auf eine operabele größe zurückzudrängen. die 2 op war dann anfang januar (bei dr. possvoer in der frauenklinik in köln, kann ich nur sehr empfehlen). danach gab es wieder 3 chemozyklen. seit 2 wochen ist die therapie zu ende. der erkrankung ist völlig zurückgedrängt, die ca 125 marker im normalen bereich.

das allerwichtigste ist, dass bei der op der tumor völlig entfernt wird. bei meiner frau wurden bei den ops beide eierstöcke, die gebärmutter, das große netz, und alle lymphknoten im bauchbereich entfernt (tumorzellen lagern sich gerne dort an). die hälfte der lypmphknoten war tatsächlich befallen. da dieser krebs so aggressiv ist, folgt immer eine chemotherapie, um auf nummer sicher zu gehen.

die chemo ist natürlich mit nebenwirkungen verbunden. bei meiner frau gehörte auch haarausfall dazu. meine frau hat zwar abgenommen, aber eigentlich ihren appetit dabei nicht verloren. bei ihrer chemo wurde die infusion an einen tag ambulant verabreicht, danach folgten 3 wochen ruhephase. die ersten tage nach der chemo waren immer mit viel unruhe verbunden, aber das legt sich wieder.

mir hat es (und meiner frau) hat es geholfen, wenn wir die wichtigen gespräche mit den ärzten zu zweit geführt haben. Unweigerlich bin ich natürlich auch auf die Frage gekommen, wie sieht die lage aus und welche prognose hat meine frau. für mich war wichtig zu wissen, in welchem stadium meine frau eingestuft wird. bei ihr wurde halt bereits ein fortgeschrittenes stadium festgestellt. zur prognosefrage hat der unser onkologe gesagt, das statistik nur statistik ist und nicht über den einzelfall aussagt. wenn du im internet surfst, wirst du auch auf 5 Jahresstatistiken stoßen und überlebensquoten. ich musste bei diesen themen ganz schön schlucken.
statistisch gesehen hätte meine frau bezogen auf ihr alter gar nicht krank werden dürfen.

aber es gibt auch in diesem stadium eine heilungschance. und deshalb haben meine frau und ich beschlossen zu kämpfen und zu hoffen. der begriff hoffnung hat für mich einen ganz bedeutung. ich habe in den letzten monaten viel geweint und oft genug schiessen mit die tränen in die augen (auch wenn ich hier im forum bin), das hat mir letztendlich aber auch geholfen. man sagt ja, tränen haben heilende wirkung. oft genug war ich auch verzweifelt. zwischendurch gab es ende januar einen dritten krankenhausaufenthalt (verdacht auf darmverschluss). diese hochs und tiefs gehören auch für den angehörigen zum verlauf dazu. der glaube, dass es sich lohnt zu hoffen, hat mich auch über diese zeit gerettet.
ich habe die letzten monate aber nicht nur negativ emfunden. meine frau und ich haben auch viel gelacht, wir haben versucht die zeit positiv für uns zu gestalten. deswegen möchte ich viele momente auch nicht müssen. der prozess bei uns geht ja jezt weiter, der stress beim ersten nachsorgetermin, kommt ein rückfall usw..
ich lese zur zeit bücher eines amerikanischen onkologen, der sich auf die zusammenänge zwischen der erkrankung und psychischen gründen konzentriert (simonton). der klassier lautet "wieder gesund werden". das ist das, was mich und meine frau jetzt bewegt.

wenn ich das bei richtig verstanden habe, ist die op bei deiner frau gut verlaufen. das ist doch einfach eine gute nachricht. darauf könnt ihr aufbauen. als ehemann musste ich lernen herauszufindnen, wo ich meiner frau helfen kann und wo nicht. du wirst sehen, das das nicht immer so einfach ist. bestimmte gedanken, die dich umtreiben kann dir keiner abnehmen. das gehört auch zur verarbeitung dazu.

ich könnte noch so viel schreiben, aber ich lasse es jetzt mal dabei bewenden. wenn du möchtest kannst du mir auch eine mail schreiben.

ich wünsche dir und deiner frau alles liebe, dass ihr gemeinsam kraft findet gegen die krankheit zu kämpfen und die zeit für euch auch positiv zu nutzen.

Christoph
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  #8  
Alt 22.04.2004, 17:44
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Standard Ovarialkarzinom

Ich möchte mich nochmals bei allen ganz herzlich bedanken.
Wir haben heute die neuen Befunde bekommen. Die entnommenen Organe waren nicht befallen.
Wir haben wahrscheinlich einfach nochmal Glück gehabt.
Jetzt steht noch die Chemo an. Allerdings wissen wir da noch nichts genaues.
Es hieß 6x Chemo im 3 Wochen Abstand.
Das wird bei uns von einer "Tumorgruppe" entschieden.
Ich wünsche allen hier viel Kraft und Mut.
Liebe Grüße
Markus
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