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  #1  
Alt 22.04.2004, 10:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard immer wieder neuer Krebs

Seit mittlerweile 3 Jahren kämpfen meine Frau und ich gegen ihren immer wieder auftretenden Krebs. Zuerst hatte sie ein Zervixkarzinom, grösse einer Orange, es folgte eine Wertheim OP mit Entfernung der befallenen Lymphknoten, danach Bestrahlung. Ein Jahr später Schock: Tumor auf der Lunge, sehr groß, nach Biopsie hat man festgestellt, dass es sich um eine Metastase handelte. Was folgte war eine Chemotherapie, die die Metastase zum schrumpfen brachte. Nun hat man eine Gehirnmetastase gefunden, OP erfolgt, nun Bestrahlung. Die Ärzte weichen meinen Fragen bezüglich Prognosen aus. Im Internet habe ich allerdings einiges gefunden, was mich nun vermuten lässt, dass sie nur noch palliativ behandelt wird und dass man bei Gehirnmetastasen kaum länger als ein Jahr lebt. Ich kann einfach nicht mehr. Für meine Frau spiele ich immer den starken Mann, sie will nicht über sterben reden. Es ist kein Thema zwischen uns. Ich weiss aber, dass es so kommen wird. Was wird mich erwarten? Was kommt auf uns zu? Wird sie sich in ihrer Persönlichkeit verändern? Wo wird der Krebs als nächstes auftauchen? Ich ertappe mich dabei, sie genau zu beobachten. Manchmal bin ich soweit, dass ich einfach nicht mehr weiter weiss. Das ist kein Leben mehr..
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  #2  
Alt 22.04.2004, 14:23
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Beiträge: n/a
Standard immer wieder neuer Krebs

Hallo, Andreas,
Dir in dieser Situation Ratschläge zu geben, ist fast unmöglich - doch ich versuchs mal.. Seit 11 Jahren (heute bin ich 52 J.)leide ich an BK immer wieder von Rückfällen begleitet mit den entsprechenden Therapien (Chemo, Bestrahlung, OP). Mit meinem Mann habe ich, nachdem mich im vergangenen Jahr wieder ein Rückfall ereilte, über Sterben, Tod etc. gesprochen. Ich hatte einfach das Bedürfnis, meine Ängste und Wünsche mitzuteilen. Danach fühlte ich mich (und ich glaube, auch mein Mann) erleichtert. Ich denke, Ihr solltet das Thema nicht tabuisieren. Wenn Du es nicht schaffst, mit Deiner Frau über die Krankheit und auch über den Tod -der uns nun mal alle ereilen wird (egal ob im Moment gesund oder krank)zu reden, dann suche Dir auf jeden Fall professionelle Hilfe (Selbsthilfegruppen oder Gespräche mit Ärzten), sonst verkraftest Du das nicht ! Hast Du schon mal überlegt, ob Du wirklich für Deine Frau den Starken Mann spielen musst ? Vielleicht ist sie belastbarer als Du denkst. Uns hat es immer geholfen, miteinander zu reden - auch über unsere Ängste ! Ich wünsche Dir und Deiner Frau viel Kraft.
Regina Beate
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  #3  
Alt 22.04.2004, 16:37
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Beiträge: n/a
Standard immer wieder neuer Krebs

Lieber Andreas,

Meine Tante ist vor zwei Jahren an BK gestorben zuletzt ging es sehr schnell ist mit Hirnmetastasen eingeliefert worden und hat nach 3-4
Tagen das Bewustsein verloren.Zwischen Erstdiagnose BK und metastasierung lagen etwa 6 Monate in der Sie sehr zuversichtig war. Im Krankenhaus hat Sie von sich aus mit Ihrem Mann über den Tod und Schlußendlich auch über ihren Eigenen gesprochen .
Mir gegenüber hat Sie über Ihre Sorgen gesprochen. Was aus der Familie wird,den Schmerz den Ihr Tod mit sich bringen wird.
Sie hat sich vor allem um Ihre Nächsten gesorgt !!
Sie selber hatte die Möglichkeit zu sterben (bald zu sterben) als
nicht so schlimm empfunden. Sie hätte doch ein schönes Leben gehabt.
Ihre Kinder bräuchten sie nicht mehr so dringend und über Ihren Mann sagte sie, er ist noch jung genug er wird hoffendlich wieder eine gute Frau finden. (hat er auch).

Diese Offenheit -das Gespräch- ist alles andere als schön doch im nachhinein sind wir alle froh ,das es so war .

Sprich mit Ihr ich glaube auch sie hat Dir viel zu sagen.
wenn einer anfängt sich zu öffnen geht es für alle etwas leichter.

Ich drücke Dir die Daumen alles liebe
Elli
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  #4  
Alt 22.04.2004, 20:29
Amily Amily ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2004
Beiträge: 320
Standard immer wieder neuer Krebs

Lieber Andreas , mein Mann hat Lungenkrebs und Hirnmetastasen und er wollte auch nie seine Prognose wissen und wollte auch nie mit mir über den tod sprechen , tut er auch heute noch nicht . Ich akzeptiere das und lass ihn einfach in seinem "Glauben " wie es so schön heißt. Mein Mann könnte die Wahrheit nicht verkraften , das meint auch unsere Hausärztin und deswegen sag ich nicht dass seine Prognose auch schlecht aussieht....ich MUSS aber damit leben , mit dem Wissen dass mein Mann nicht alt werden wird .
Klar , keiner kann sagen wann es soweit sein wird , aber es gibt auch bei ihm leider keine Heilung . Mein Mann ist 46 , kein Alter zum sterben ...aber welches Alter ist schon dafür ???
Andreas , blieb stark , du schaffst das , die Kraft kommt immer wieder , immer wenn man gebraucht wird , ist sie wieder da .
lass dir Zeit , wenn du merkst dass deine Frau nicht über ihren Zustand oder über den Tod sprechen will , lass sie , aber such du dir Gesprächspartner , manchmal meine ich auch zu ersticken , nicht weiter zu können , bin viel im Forum und das tut mir gut .
Wünsche euch alles erdenklich Gute , Kraft , Mut , ZUversicht .....
Lieben Gruß , Anne .
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