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  #46  
Alt 19.08.2011, 11:46
sausemaus1980 sausemaus1980 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Lieber Mario!

Ich hoffe, es geht Euch so einigermaßen - wie es einem halt gehen kann, wenn alles so schlimm ist. Wie geht es Tanja?

Ich mag mir gar nicht vorstellen, was ihr mitgemacht habt - ihr kämpft ja schon so lange. Mir sind 14 Monate ewig vorgekommen. Und wenn man dann bedenkt, dass es die Zeit ist, die man noch gemeinsam verbringen kann -ein letztes Mal - ist es so verdammt kurz.

Es ist gut, dass Du Dir Hilfe gesucht hast. Da sind die Kinder wieder so zu beneiden: Diese Unbeschwertheit. - Gott, wie vermisse ich sie bei mir.

Ich hab wirklich oft an Euch denken müssen, wie es Euch wohl geht. Ich hoffe, Ihr habt viel Unterstützung. Meld Dich einfach, wenn Du was schreiben willst, ich schreib Dir gern zurück. Aber irgendwie fehlen mir die Worte. Ich kann das alles so gut nachfühlen....... ich weiß, es ist schrecklich, aber Du wirst sehen - es nimmt alles einfach seinen Lauf und Du bist mittendrin und Du wirst das alles schaffen - glaub mir, auch wenn Du es Dir jetzt nicht vorstellen kannst. Ich hab gedacht, meine Welt bricht zusammen - mein ganzer Halt im Leben ist weg ---- Aber was soll ich sagen: Ich lebe immer noch - ich kümmere mich jeden Tag wahnsinnig gern um meine Buben - die Sonne scheint und manchmal regnet es ...... Manche Tage sind trotzdem wieder superschön und manche hasse ich.... Und wenn ich so nachdenke, war das ja immer schon so. Ich will Dir damit nur sagen, auch wenn es so blöd klingt und ich hätte jedem der mir das gesagt hat eine reinhauen wollen, es geht weiter, wirklich - glaub mir. Anders und am Anfang ist es schwer, aber es wird auch wieder schön werden.....

Sonja
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  #47  
Alt 19.08.2011, 17:20
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Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Mario,

euer Schicksal ist so hart und schwer, es fehlen mir die Worte....

Wünsche deiner Tanja noch viele Tage die sie bei Euch sein darf und deiner Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #48  
Alt 21.08.2011, 01:28
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Mario74 Mario74 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Vielen Dank für Euer Mitgefühl,
ich möchte Heute mal etwas wirklich Gutes schreiben:
Unsere Tochter wurde am Freitag in den 5. Jahrgang an Ihrer neuen Schule eingeschult. Die Feierlichkeiten an dieser Schule konnten wir als komplette Familie genießen, weil es Tanja an diesem Vormittag ziemlich gut ging. Das war bis zu diesem Zeitpunkt eines Ihrer wichtigsten Ziele, die Sie sich selbst gesetzt hat, und das hat Sie geschafft. Dieser Freitag war ein guter Tag.
Liebe Grüße aus Bremen

Mario
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  #49  
Alt 21.08.2011, 03:26
sausemaus1980 sausemaus1980 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hi Mario!

Ich freu mich so!!! Schön, dass es so gut geklappt hat. Ich hoffe, Tanja hat noch viele von diesen Tagen - Du kannst stolz auf sie sein. Du hast diesen Tag hoffentlich auch in vollen Zügen genießen können ....... Schön sowas zu lesen!

Alles Liebe für Euch (und noch ganz viele gute Tage)

Sonja
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  #50  
Alt 22.08.2011, 22:54
Käfer1985 Käfer1985 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Mario,

ich fühle mich zwar momentan etwa so als würde ich mich in eure Unterhaltung einmischen ... aber ich möchte dir gerne auch ein paar Worte schreiben.

Erst einmal - es tut mir wirklich sehr leid mit deiner Tanja. Aber ich muss dir sagen, als ich "deine / eure" Geschichte gelesen habe, habe ich auch gemerkt, wie stark ihr seid. So ein bedingungsloser Zusammenhalt ist einfach atemberaubend! Und darauf könnt ihr auch wirklich stolz sein. Es ist schön, dass Tanja euch hat ... auch wenn es für euch oft nicht einfach ist. Dir wird die Zeit in Erinnerung bleiben, die du mit Ihr verbracht hast und hoffentlich auch noch viele Momente die ihr noch erleben dürft - gemeinsam.

Ich denke für solch ein Schicksal gibt es nicht die "richtigen" Worte. Ich möchte dir nur auch sagen - du bist nicht allein. Über alles zu sprechen - sich auszutauschen - hilft sicherlich.

Ich bin auch noch nicht lange hier in diesem Forum - seit Juni diesen Jahres...

Bei meiner Mutter (55J.) wurde im September 2010 ein Magenkrebs-Karzinom des Sigelring diagnostiziert. Der Krebs hatte bereits ins Bauchfell gestreut ... und ein Teil des Dünndarms war schon mitbetroffen. Auch die Gebärmutter. Es war für uns alle ein schrecklicher Schock. Und es hat seine Zeit gedauert, bis ich es akzeptieren konnte. Fassen kann ich es manchmal trotzdem immer noch nicht. Am 08.07. ist meine Mutter verstorben ...
Ihr Wunsch war es, dass mein Bruder und ich - ihre Kinder - ihr die Hände halten, wenn sie gehen muss ... nur dann fällt ihr der Abschied nicht so schwer. Und wir konnten ihr ihren Wunsch erfüllen ... wir waren bei ihr. Auch wenn es schrecklich hart war, sie gehen zu lassen ... ihr ging es die letzten Tage vor ihrem Tod wirklich so schlecht. Und auch wenn ich die letzte Zeit mit ihr genossen habe ... lag ich doch am Tag ihres Todes neben ihr und flüsterte ihr unter Tränen ins Ohr, dass Sie loslassen kann. Das alles gut wird. Dass Sie nicht mehr kämpfen muss ... sie hat genug gelitten. Auch wenn sie die letzten 2 Tage aufgrund der starken Schmwerzmittel nicht mehr ansprechbar war - weiß ich doch, dass sie mich hören konnte.

Deine Schilderung deiner "Erleichterung" als deine Frau nicht da war - das es für euch leichter war - kann ich sehr gut nachvollziehen. Und du musst deshalb auch kein schlechtes Gewissen haben. Wenn sie da ist, möchte man es ihr auch so einfach wie möglich machen.
Meine Mutter war die letzten Wochen wirklich sehr "schwierig". Einerseits denke ich, aufgrund Ihrer starken Schmerzen - andererseits aufgrund der "Abhängigkeit". Meine Mutter war stets eine sehr starke Frau. Eine starke Persönlichkeit - ein starker Charakter. Für sie war es wohl am schwersten zu abzeptieren, dass sie die Hilfe annehmen sollte. Von mir hat sie die Hilfe gerne angenommen - bei meinem Vater sah das schon ganz anders aus. Ihr fiel es unheimlich schwer ... und die beiden hatten wirklich schwer damit zu kämpfen und haben sich auch leider oft gestritten - wegen Kleinigkeiten - das war schlimm für mich. Ich meine - die beiden waren seit 25 Jahren ein Paar - dieses Jahr hätten sie 20 Hochzeitstag gehabt ... und ich habe mich immer wieder hingestellt und sie zurück auf den "Boden" geholt. Warum streiten, wenn man nnurnoch so wenig Zeit miteinander hat ...

Naja ... ich möchte dir auf jeden Fall ans Herz legen, dass ihr über alles sprecht bzw. dass ihr über alles gesprochen habt und auf das schlimmste vorbereitet seid. Vorbereitet zu sein hat mir / uns unheimlich geholfen ... denn es ist alles schon schwer genug.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft. Bleib stark - für dich - für deine Kinder - für deine Frau.

Geniesst eure Zeit zusammen & habe kein schlechtes Gewissen, wenn du auch mal Zeit für dich brauchst!

Schreibe einfach wenn dir danach ist.

Liebe Grüße.
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  #51  
Alt 22.08.2011, 23:32
sausemaus1980 sausemaus1980 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Käferl!

Schlimm, was ihr mitgemacht habt. Ich kenne das alles nur zu gut. Leider. Da gibt es keine Worte.

Ich weiß nicht, wie es Dir damit geht. Es ist schon schlimm genug, dass meine Mum mit 51 Jahren sterben musste. Unsere Situation mit meinen Kindern - ihren Enkelkindern - hat es nicht leidter gemacht. Aber am Meisten macht mir das WIE zu schaffen. Die Schmerzen, der körperliche Verfall. Meine Mum war eine wirklich sehr hübsche Frau. Das einzige was am Ende noch geblieben ist, ist das Blitzen in ihren Augen. Das hatte sie immer. Aber ansonsten war sie nicht mehr wiederzuerkennen. Das hat mir wahnsinnig weh getan.

Alles Liebe
Sonja
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  #52  
Alt 22.08.2011, 23:56
Benutzerbild von Mario74
Mario74 Mario74 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Käfer1985,
vielen Dank für Deinen sehr langen Beitrag. Deine Geschicht ist ebenfalls sehr traurig. Da fehlen mir ebenfalls die Worte zu. Es ist unheimlich traurig zu lesen, was Menschen alles aushalten müssen, in erster Linie, Jene die an Krebs erkrankt sind und dann Wir Angehörigen, die sich das hilflos mitanschauen müssen, wie ein geliebter Mensch langsam sterben muß. Das ist einfach unsagbar schrecklich.
Ihr müsst wissen, daß Ihr mir in dieser schweren Zeit wirklich geholfen habt, weil Ihr mir geantwortet habt. Ich habe das auch schon Sausemaus geschrieben. Es tut einfach mir einfach gut mir das von der Seele zu schreiben, und daß ich etwas Trost aus Euren Zeilen schöpfen kann, die als Antwort zurückkommen tut mir grad echt gut... Ich hatte in den vergangegen Jahren soviel geschrieben, was niemals Jemand gelesen hat...Naja aber es tat in dem Moment einfach gut zu schreiben. Ich denke Du weist wie ich das meine.
Nochmals Danke für Deine lieben Zeilen:

Mario
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  #53  
Alt 24.08.2011, 14:13
Benutzerbild von janlor
janlor janlor ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Mario, habe deine Beiträge gelesen und mir macht das traurig das so junge menschen so leiden müssen. Mein Vater hatte auch Magenkrebs, es war 17 monaten volle Ängste, Hoffnungen und Hilflosigkeit....mein Papa ist letzte November gestorben und ich kann nocht nicht glauben das so ist....er fehlt mir sehr und seitdem ist mein leben ganz anders geworden...ich kann dich gut verstehen, vor allem weil ihr kinder habt....es tut mir unendlich leid für euch. Hier zu schreiben hat mir damals auch ganz gut geholfen.
Ich drücke euch ganz fest und wünsche euch viel Kraft.
Lg Conchi
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  #54  
Alt 24.08.2011, 17:47
poet poet ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

mein beileid an die hinterbliebenen und viel kraft und geduld an die angehörigen,
mein bruder hat magenkrebs im endstadium eine unglaubliche seelische belastung, man ist hilflos was einem geistig fertig macht, er bekommt künstliche ernährung und ist stark abgemagert, was er isst kommt unverdaut wieder raus, mit ganz viel schleim, dicker zähflüssiger schleim, für ihn anstrengend es auszuspucken,
was ich hier gelesen habe erschreckt einen doch sehr, mit den blutenden lippen, und das der schleim ätzt, er hat wie andere auch sehr viel magensäure aber der schleim ist nicht sauer,
er kann sich durch seine behinderung nicht richtig wiedergeben, was die ganze krankengeschichte erschwert, da wir ihn zuhause pflegen würde gern wissen was auf uns zukommt, wenn einer vielleicht nicht so antworten will kann er auch eine pn schreiben,
euch allen viel kraft
mfg
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  #55  
Alt 19.12.2013, 00:40
ritoto ritoto ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo,

mein Name ist Tobias und ich bin ein Angehöriger eines Magenkrebskranken, genauer gesagt handelt es sich um meinen Vater (63). Im Herbst 2012 bekam er die Diagnose bösartiger Magenkrebs. Weitere Untersuchungen brachten die Erkenntnis, dass es keine erkennbaren Metastasen gäbe und der Tumor operabel sei, obwohl schon im fortgeschrittenen Stadium.
Es folgte eine Chemotherapie und zwei Operationen im Februar 13 bei denen der gesamte Magen, die Milz und ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt wurden. Als Vorsichtsmaßnahme wie man damals erklärte. Es folgte eine weitere Chemotherapie. In dieser Zeit hatte ich hier schon viel gelesen und konnte etwas Mut schöpfen und verbreiten, denn diese Zeit war wie Ihr ja sicher alle wisst, die Hölle für uns.
Er verkraftete die Operationen recht gut und lehnte sogar die Reha ab. Der Sommer war richtig gut mit ihm und außer seinem enormen Gewichtsverlust war es wirklich hoffnungsvoll. Jedoch bekam er plötzlich vor über einem Monat immer öfter Ohrensausen und Schwindelattacken, die immer extremer wurden. Bis er vor etwa vier Wochen beim überqueren der Strasse stürzte und kollabierte und der Notarzt ihn wiederbeleben musste. Seitdem ist er sehr schwach, oft verwirrt und er ein kompletter Pflegefall.
Das schlimmste ist nun, dass uns niemand helfen kann / will. Schon das zweite Krankenhaus in dem er nun liegt will ihn wieder zu uns zurückschicken ohne eine Diagnose gestellt zu haben! Es wäre ja ein Magenkarzinom eine schlimme Krankheit und er würde sicher bald sterben. Es wurde bisher nur ein CT vom Kopf gemacht und es war nichts zu ersehen! Ein MRT des Körpers lehnte der Stationsarzt auf mein Anfragen heute ab mit der Begründung es würde nichts bringen!
Bin ich jetzt selbst schon total irre? Es kann doch nicht richtig sein ihn einfach dahinsiechen zu lassen ohne festzustellen was ihm nun eigentlich fehlt!

Ich bin ratlos und völlig verzweifelt. Was soll ich nur tun!

Viele traurige Grüße
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  #56  
Alt 19.12.2013, 23:37
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Ritoto,

wenn die Ärzte sagen, dass sie nicht mehr helfen können, dann ist das richtig schlimm. Sie lassen einen hilfsbedürftigen Menschen und seine Angehörigen zurück, und für sie ist ein unheilbar erkrankter Mensch eben der, für den sie nichts mehr tun können.
Ihr braucht einen Palliativ-Mediziner/ Station, dort bekommt ihr Hilfe.
Es ist ein Unding, dass das KH euch nicht dorthin überwiesen hat!

Mein Vater wurde in den letzten 7 Wochen von einem ambulanten Dienst einer Palliativ-Station betreut, die wirklich gute Arbeit geleistet haben und er konnte friedlich und ohne Schmerzen sterben.

Für mich war es aber dennoch schwer auszuhalten, dass gegen den krebs (auch Magenkrebs) nichts mehr unternommen wird. Palliative Chemo hat mein Vater versucht und es war eine Qual, also war es für ihn ohne CHemo besser. Wir müssen dann eben akzeptieren, dass wir den Menschen, den wir lieben, gehen lassen müssen. Das aber unter Obhut von verantwortungsbewussten, freundlichen, komptentem Personal - so war "unsere" Palliativ-Ambulanz.
Stationär, also im KH wäre übrigens auch gegegangen!

Alles Gute und viel Kraft!
Elisa
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  #57  
Alt 06.01.2014, 00:43
ritoto ritoto ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Ich danke Dir für deine Bemühungen... Mein lieber Vater ist am Neujahrstag verstorben... Es ist kaum zu ertragen...
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  #58  
Alt 04.02.2014, 11:24
schulterzuck schulterzuck ist offline
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Unglücklich AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo,

Ich heiße Sabrina und bin 31 Jahre alt , ich versuche mir hier im Forum jetzt Hilfe zu holen u vielleicht find ich jemanden mit dem ich das Schicksal teilen kann.
Es geht um meine Mutter , Sie ist 49 Jahre alt und hat vor ca 2Monaten erfahren das Sie Magenkrebs mit Metastasen und viel Wasser im Bauch hat.Sie lag jetzt eine ganze weile im Krankenhaus , ihr wurde Wasser abgepumpt und eine Operation ist wegen des Wassers nicht machbar! Sie bekam letzte Woche eine 24 Std.Chemo und durfte nun erstmal ein paar tage nach Hause und es geht ihr sehr schlecht-sie hat starke Schmerzen und erbricht oft,Sie ißt kaum etwas und liegt wohl nur im Bett. Ein großes Problem ist das sie weit weg wohnt von mir und wir bis dato keinen kontakt hatten-aber es SIE IST MEINE MUTTER-UND ICH HABE ANGST UM SIE !!! Was denkt ihr wie die chancen stehen bei Ihr????
Am Donnerstag folgt die nächste 24 std chemotherapie.Ich überlege hinzufahren, ich weiß nicht was ich machen soll/kann.
Seid ganz lieb gegrüsst u ich wünsche allen ga z viel kraft.

SABRINA
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  #59  
Alt 04.02.2014, 18:19
Elisabeth L. Elisabeth L. ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Liebe Sabrina,

wenn Du Deine Mama auch nur ein bißchen lieb hast, dann fahr hin, denn bei Magenkrebs in diesem Stadium (Peritonealkarzinose) kann es in wenigen Tagen zuende sein und Du würdest Dir ewig Vorwürfe machen, nicht noch einmal bei ihr gewesen zu sein.
Unser Papa, mein Mann, ist letztes Jahr am 7. Juni grauselig daran gestorben und ich habe seinen Tod bis heute nicht verkraftet, obwohl ich die letzten drei, vier Wochen 24 Stunden bei ihm war. Uns hatten die Ärzte gesagt, er habe noch "maximal ein Jahr" und wir haben uns daran geklammert. Tatsächlich waren es nur noch sechs, sieben Wochen und die letzte Woche konnte man täglich rapide Verschlechterungen sehen. Mein Mann war gerade 61 geworden, unsere Kinder sind jetzt 12 und 13 Jahre alt.
Versöhne Dich mit ihr, das wird Dir und ihr gut tun. Man soll nicht auseinander gehen, wenn noch etwas "offen ist" zwischen einem. Das wird ewig in Dir arbeiten!
Ich mache mir Vorwürfe, dass ich seinen bevorstehenden Tod nicht thematisiert habe, vielleicht hat er darauf gewartet, weil er selbst zu viel Angst hatte, davon anzufangen. Wir waren einfach nur zusammen und haben Alltäglichkeiten ausgetauscht. Essen ging ja schon lange nicht mehr, dann wollte auch das Trinken nicht mehr hinunter. Abends kamen die Johanniter, um die künstliche Ernährung über Nacht an den Port zu hängen. Alles andere, auch das Abpumpen von Wasser aus der Lunge, konnte ich selber machen. Ich höre heute noch das Atemgerät. Er wollte immer aufstehen, war aber zu schwach dazu. Dann sagte er immer: "Wenn ich jetzt nicht aufstehe, stehe ich nie wieder auf!" Am Morgen des letzten Tages fing er an zu fantasieren, er sah einen Engel am Fenster, da wußte ich, es geht zuende. Das Palliativ-Team, das sich immer wieder aufdrängen wollte, habe ich schon im Mai rausgeschmissen, die waren fürchterlich unsensibel und wollten ihn immer nur mit Tavor (starkes Morphium-Mittel) "abschießen", damit er nur noch dämmert oder schläft. Ich habe ihm nur dann Tavor gegeben, wenn er wirklich danach verlangt hat - und das war selten.
Am Abend des letzten Tages habe ich seine Hand in meine gelegt und stundenlang nur Litanei-mäßig das selbe gesagt: "Ruhig, ruhig, Du bist nicht allein, wir sind alle da. Keine Angst, es wird alles gut. Keine Angst, Du brauchst keine Angst zu haben, wir sind bei Dir." Und dann hat er aufgehört zu kämpfen und wurde ganz ruhig und die Gesichtszüge entspannten sich. Er ist ganz ruhig eingeschlafen - auch ohne dieses Tavor, das ihn abgeschossen hätte.
Ich denke heute noch, er müßte in der Küche doch gleich um die Ecke kommen. Aber er kommt nicht. Abends, wenn die Kinder schlafen, schreie ich nach ihm. Er gibt aber keine Antwort. Auch acht Monate danach ist diese Leere nicht weniger geworden, ich laufe immer noch neben mir her, hoffentlich wird das irgendwann mal besser.

Liebe Grüße,

Elisabeth
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  #60  
Alt 04.02.2014, 21:10
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs - wie sieht das Endstadium aus???

Hallo Sabrina,

fahr hin, wenn es irgenwie geht.
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation, meine Mutter wird immer schwächer, seit gestern bricht sie viel obwohl sie nichts mehr isst. Sie trinkt aber noch viel.
Morgen fahre ich wieder hin. Sie macht alles mit sich selber aus, ich hoffe, dass ich den Mut habe, mich ihr zu öffnen. Auch wenn ich weiß, dass sie das nicht will- sie will mich nicht weinen sehen.

Wir müssen schauen, dass wir mit uns im reinen sind und nichts verpasst haben, weil es irgendwann zu spät war
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