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Alt 19.02.2008, 17:24
Mapa Mapa ist offline
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Beiträge: 1.087
Standard Plattenepithel, Hoffnung trotz palliativ?

Hallo Ihr Lieben,
jetzt mache ich doch einen eigenen Thread auf, da das Echo bei der Neuvorstellung nicht so groß ist.
Mein Mann (56) hat die Diagnose Plattenepithelkarzinom, T4,N0,M1. Eigentlich hatten wir uns gefreut, dass er keine Hirn- und Knochenmetastasen hat. Auch keine pulmonalen Rundherde in der Lunge. Das M1 erklärt sich durch multiple Lebermetastasen, die nicht operativ zu entfernen sind. Hier kurz die Vorgeschichte: Mitte Dezember 2007 ging mein Mann zum Arzt, weil er plötzlich einen bellenden Husten hatte. Der Arzt schickte ihn zum Radiologen. Ich weiß noch genau, es war ein Freitag. Der Radiologe sagte nach dem CT: Ach, das ist nur etwas Wasser in der Lunge, das bekommt man leicht weg. Alles freuten sich also am Wochenende. Am Montag wieder beim vorher überweisenden Arzt gewesen. Dieser sagte ihm dann: Tumor, gleich ins Krankenhaus, usw. Seit dem geht es Schlag auf Schlag. Die nötigen Untersuchungen wurden durchgeführt und Wasser, durch den Pleuraerguss entstanden, zur Hälfte entzogen. Der Tumor sitzt genau in der Mitte, darum könne man nicht operieren. Beim EKG dachten Sie dann, er könnte schon ans Herz gewachsen sein. Das wurde bei einem Schluckecho jedoch wieder ausgeschlossen, gottseidank. Hier jetzt noch die Aussagen von den jeweils drei verschiedenen Ärzten: Nr. 1: Als man noch nicht wusste, um welchen Krebs es sich handelt, meinte diese: Nun kann man nur noch hoffen, dass es der kleinzellige ist, da die Chemo bei diesem gut anschlägt, ansonsten nur noch drei Monate. Nr. 2: Da stand dann fest, dass es ein nicht-kleinzelliges Plattenepithelkarzinom ist und ich hatte ausrücklich gefragt, ob eine Chemo was bringen würde oder nur Quälerei wegen vielleicht ca. 1-2 Monaten längerer Lebenszeit wäre. Die Ärztin verneinte dies 3x und meinte, sie hielte nichts von Statistiken und auf der Onkologie schon alles erlebt. Es wäre also möglich, dass der Tumor sich so verkleinert, dass man doch noch operieren könnte. Auf meine Frage nach den Lebermetas wurde gesagt, dass das jetzt mal nicht so wichtig wäre und die mit der Chemo verkleinert werden könnten.
Also wurde eine palliative Chemo begonnen (Cisplatin und Vinorelbin), beginnend mit 6 Zyklen (jede Woche einmal Vinorelbin ambulant und alle drei Wochen Cisplatin und Vinorelbin stationär).
Ich muss dazu erwähnen, dass es meinem Mann relativ gut geht. Er hat weder Gewicht verloren, noch Schmerzen und er hat auch Luft. Die Chemo selber verträgt er auch relativ gut. Er ist nur etwas müde und hat Haare verloren, jedoch nicht alle (bis jetzt). Ansonsten hat er viel Hunger und isst gut, wie früher. Nach dem 3. Zyklus wurde jetzt letzte Woche ein kleines Staging gemacht. Daraufhin sollen jetzt noch die vorerst letzten drei Zyklen Chemo angehängt werden, da die Chemo anschlägt. Laut Arztbrief ist alles besser geworden. Fast kein Wasser mehr da, kein Rasseln mehr. Luft gut, Lebermetastasen sind von 1 x 1,5 auf unter 1 geschrumpft usw.
Mein Problem ist jetzt, dass ich irgendwie überhaupt keinem Arzt mehr was glauben kann. Nachdem ich mich inzwischen seit Dezember nur noch mit diesem Thema befasse, weiss ich so einiges. Eigentlich sagt einem palliativ ja schon alles. Durch die Meinung der einen Ärztin hatten wir wieder etwas Hoffnung. Aber war das wirklich ihre Meinung? Meinung Nummer 3 war übrigens, nachdem ich gefragt habe, ob die Lebermetas schon mal bei jemandem weggegangen sind, bzw. doch noch operiert werden konnten: nein. Mein Mann weiß zwar, welche Prognosen nach der Statistik gegeben sind, lässt sich aber in seinem Optimismus nicht beirren. Es ist ja nicht so, dass ich natürlich nicht auch an ein Wunder glauben will, so wie jeder Betroffene wahrscheinlich, aber diese ständige Angst im Unterbewusstsein macht mich wahnsinnig. Bei jedem Husten wittert man eine Verschlechterung. Jede kleine Vergesslichkeit, die natürlich auch vorher schon da war, lässt mich sofort an Hirnmetas denken usw.
Auf jeden Fall frage ich mich, ob diese Palliativbehandlung überhaupt so viel helfen kann, dass man anstatt von Monaten, wenigsten von vielleicht drei bis fünf Jahren sprechen kann. Vielleicht ist ja jemand hier, der Erfahrungen damit hat. So, jetzt ist mein Bericht schon recht lang geworden. Vielleicht seht Ihr mal im "Vorstellungs-Thread" nach, da habe ich einige von Euch schon erwähnt, weil ich ja seit Dezember schon sehr viel hier gelesen habe und mir einige irgendwie vertraut sind, wenn auch überwiegend vom Adeno-Thread usw.
Einstweilen liebe Grüße
mapa
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