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  #1  
Alt 02.11.2007, 10:17
Benutzerbild von Koepifisch
Koepifisch Koepifisch ist offline
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Registriert seit: 01.11.2007
Ort: Duisburg
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Standard Ich bin neu und wie erstarrt...

Mein Mann (körperlich topfit) wurde vor 14 Tagen mit Wasser in der Lunge ins KH eingewiesen, dort hat man knapp 4 ltr. abgezogen, alle weiteren Befunde, wie EKG und Blut nach Aussagen der Ärzte normal, allerdings fragte man schon nach den ersten Untersuchungen nach Asbest-Berührung. Eine CT (letzte Woche Dienstag) zeigte dann eine Verdickung des Rippenfelles und so wurde letzte Woche Freitag eine endoskopische Gewebeprobe entnommen und seit gestern hat sich der Verdacht auf Mesotheliom bestätigt.

Nun spricht man von einer vorbereitenden Chemo und einer großen OP, wobei der linke Lungenflügel entfernt und das Rippen-, Zwergfell und weitere befallene Stellen durch ein künstl. Gewebe ersetzt werden soll.

Mein Mann ist 52 Jahre alt und hat von 1973 - 1981 in einem Duisburger Hüttenwerk als Schlosser im Kraftwerk gearbeitet

Ich bin wie erstarrt...

Geändert von Koepifisch (02.11.2007 um 10:29 Uhr)
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  #2  
Alt 02.11.2007, 10:37
Julie C. Julie C. ist offline
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Beiträge: 552
Standard AW: Ich bin neu und wie erstarrt...

Hallo, Koepifisch !

Auch wenn es ein trauriger Anlass ist, möchte ich Dich hier im Forum
herzlich begrüßen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich im
Moment fühlst. Auch ich war wie erstarrt, als wir vor gut einem Jahr
die Diagnose erhielten, dass mein Freund an Zungengrundkrebs leidet.

Nach Operation, Chemo und Bestrahlung geht es ihm aber heute recht
gut und wir hoffen von einer Nachsorgeuntersuchung zur Nächsten,
dass es so bleibt. Wir haben uns mit der Erkrankung arrangiert und
einen Weg gefunden, damit zu leben. Aber auch ich als Angehörige
habe natürlich gute und auch schlechte Tage. Es gelingt mir nicht
immer "gut drauf" zu sein und manchmal packt mich die pure Verzweiflung.

Wir haben hier einen sehr guten Thread zum Thema Rippenfellkrebs.
Vielleicht magst Du auch dort mal ein bißchen lesen.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...p?t=77&page=94
__________________
Viele Grüße
Julie

Hilfe zu allen Fragen rund um die Themen ALG I u. ALG II,
ARGE, Antragsabgabe usw. gibt es beim Erwerbslosen Forum
Deutschland

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht
(B. Brecht)
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  #3  
Alt 05.11.2007, 12:50
stefanzh stefanzh ist offline
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Beiträge: 178
Standard AW: Ich bin neu und wie erstarrt...

Hallo Koepifisch

Bei meiner Mutter wurd in Januar diese niederschmetternde Diagnose gestellt. Sicherlich hast Du dich in der Zwischenzeit etwas informiert und sehr sehr viel Negatives und schockierendes über diese Krankheit erfahren. Sei Dir aber auch im Klaren: noch lebt Dein Mann, noch hat man höchstwarscheinlich wenig Ahnung darüber, in welchem Stadium er sich genau befindet und speziell das kann wirklich einen Unterschied machen. Je früher das Krebsstadium ist, bei meiner Mutter war es T1b (also ernorm frühes Stadium), desto mehr Möglichkeiten stehen einem offen. Wichtig ist vorerst einfach, dass Ihr alles Mögliche abklärt, dass man sich auch wirklich sicher ist, dass es ein Mesotheliom ist (das ist nämlich eine enorm schwierig zu stellende Diagnose) und welche Art des Mesothelioms er hat. Dann werden Euch die Ärzte die Möglichkeiten aufzeigen, von Chemo bis zu diversen OP's und Bestrahlungen. Ziehe einfach keine voreiligen Schlüsse. Klärt zuerst mal alles Mögliche ab und erst wenn ihr alle Abklärungen getroffen habt, dann geht die Lösungen an. Bis dahin wünsche ich Euch von ganzem Herzen viel Kraft!
Gruss
Stefan

Geändert von stefanzh (08.11.2007 um 18:39 Uhr)
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  #4  
Alt 05.11.2007, 15:54
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Ich bin neu und wie erstarrt...

Hallo,

ich kann Stefan nur zustimmen.

Ixh wünsche Euch viel Kraft, Mut, Durchhaltevermögen und Entscheidungsfähigkeit.

Das Mesotheliom ist diagnostisch sehr schwer von einem Adeno-Karzinom zu unterscheiden. Adeno-CA's sind von Drüsen-Organen herrührende Karzinome.

Es gibt jedoch seit einigen Jahren einen Biopsie-Marker (Calretinin), der eindeutig eine Entscheidung treffen kann, ob die Biopsie (Gewebeprobe) auf ein Mesotheliom oder aber ein Adeno-CA hinweist. Vielleicht ist ja diese eindeutige Differenzierung bereits gemacht worden.

Nur im allerfrühesten Stadium der Mesotheliom - Erkrankung mit sehr lokaler Eingrenzung der Pleura-Plaque erscheint eine große OP (Entfernung eines Lungenflügels) mit darauf folgender Chemo überhaupt Erfolg versprechend, so kann man es jedenfalls im Internet nachlesen. Lasst Euch also gut und vertrauensvoll beraten, ob ein derartig schwerer Eingriff tatsächlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Heilung zuläßt. In vielen Fällen jedoch ist der Rippenfellkrebs nicht mehr lokal fixiert, sondern breitet sich im Brust- oder Bauchraum flächig aus und infiltriert die Rippenknochen.

Lasst nicht die Ärzte allein entscheiden, sucht aber den vertrauensvollen Dialog mit ihnen, sondern legt die Entscheidung eher in die Hände des Patienten, denn es ist seine Rest-Lebenszeit über die entschieden wird.

Ich wünsche Euch trotz schwerer Ausgangslage, dass ihr die Hoffnung nicht aufgebt.

Mit lieben Grüßen
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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  #5  
Alt 08.11.2007, 18:43
stefanzh stefanzh ist offline
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Standard AW: Ich bin neu und wie erstarrt...

Hallo Koepifisch

Ich hoffe es geht Euch noch den Umständen entsprechend gut. Zu dem was Shalom gesagt hat: Die OP sollte man sich in der Tat gut überlegen. Ich habe sehr viel Infos gesammelt und falls es bei Euch soweit kommt, kannst Du mich gerne anschreiben, dann erzähle ich Dir, was ich rausgefunden habe.
Lieber Gruss
Stefan
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  #6  
Alt 22.11.2007, 15:12
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Koepifisch Koepifisch ist offline
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Standard AW: Ich bin neu und wie erstarrt...

@ Stefanzh und Shalom, vielen Dank für Eure Zuschriften... nach vielen Gesprächen mit den Ärzten, Gutachten und Befunden hat man ein sehr frühes Stadium (T1b) diagnostiziert.
Mittlerweile ist mein Mann seit 3 Wochen zu Hause. Heute hat er seine 1. Chemo bekommen, 3 weitere sollen folgen und dann will man eine weitere CT machen, um die Reaktion zu beobachten. Die OP wird auf jeden Fall gemacht, nur die Frage ist dann, ob der Lungenflügel auch raus muß. Mittlerweile bin ich nicht mehr so verzweifelt, die Gespräche mit den Ärzten und vielen Freunden haben mir geholfen und mein Mann schaut positiv nach vorne
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