Meine Mama hat Lungenkrebs

[Meggie67]

Hallo Ihr alle,

Ich bin 47 Jahre, verheiratet und habe einen 12jährigen Sohn. Letzte Woche hatte meine Mutter (75) so schlimme Atembeschwerden (sie hat als Astmatikerin öfters Probleme damit), dass mein Vater (78 mit Blasenkrebs) Sie in KH gebracht hat. Die Lunge war voll Wasser. Man hat nach dem Punktieren einen Tumor festgestellt - ein Adenokarzinom. Einige Lymphe sind wohl auch schon befallen. Heute haben wir uns einen Gesprächstermin mit dem behandelnden Arzt besorgt. Sie wollen einfach Chemotherapie machen. Keine OP??? Keine Überweisung in eine Lungenfachklinik???

Ich renn hier rum wie verstrahlt. Kann nicht schlafen, nicht essen.... Mein Vater ist eh sehr ruhig und kapselt sich jetzt total ab. Leider wohne ich auch noch 100 km von zu Haus entfernt. Kann man aber ganz gut fahren, wenn Job und Kind es zulassen! Mein einer Bruder wohnt vor Ort, der andere nur am Wochenende.
Ich weiß, ich hab hier schon viel schlimmere Dinge gelesen, aber mir reißt es gerade so den Boden unter den Füßen weg.

Ich schreib wieder, wenn wir mit dem Doktor gesprochen haben. Daumen drücken!!

[mausi69]

Liebe Meggie!

Ein Willkommen hier in unserer Runde wenn auch aus traurigen Anlass!
Ich kann sehr sehr gut verstehen wie du dich gerade fühlst, mir ging es vor etwas mehr als acht Monaten genauso. Man verliert komplett den Boden unter den Füßen weiß nicht mehr was und wie geht's weiter!
Ich wünsche dir und deiner Mama von Herzen alles liebe und drücke natürlich die Daumen!
Lg mausi

[Meggie67]

Hallo Mausi,
Danke für deine lieben Zeilen. Es ist schlimmer als wir gedacht und gehofft haben. Sie hat einen inoperablen Tumor in der Lunge mit Lympheknotenbefall und Metastasen in der Lunge und dem Herbeutel. Sie soll jetzt Chemotherapie bekommen. Sie weiß die ganze Wahrheit noch gar nicht. Wir wissen nicht, ob wir sie in Gänze aufklären sollen. Was meint ihr????

[mausi69]

Hallo!

Es tut mir sehr sehr leid! Will sie denn wissen was genau die Diagnose heißt? Ihr als Familie könnt am besten einschätzen ob man ihr die ganze Wahrheit sagt oder nicht!

Man kann euch da schlecht was raten!
Ich wünsche euch alles liebe!

Mausi

[Meggie67]

Ein kleiner Lichtblick. Meine Mutter hatte eine Drainage, um das Wasser weg zu bekommen. Die Lunge (oder das Umfeld) wurde geklebt. Das hat schon mal funktioniert. Es fließt kein Wasser mehr nach. Sie kann wieder gut atmen und ist guter Dinge. Mein Vater macht mir schon fast mehr Sorgen. Bin jetzt erst mal wieder bei meiner Familie und räum die Bude auf. Nächste Woche habe ich mir einen Homeofficeplatz bei meinen Eltern besorgt. Dann kann ich bei dem Therapiegespräch dabei sein und noch so einiges vor Ort regeln und meine Mama unterstützen, wenn sie aus dem KH kommt.
Euch allen ein schönes WE.

[Safra]

Hallo Meggie,
ich bin zwar kein Spezi auf der Lungenkrebsstrecke,aber ich weiß aber, dass es verschiedene Arten gibt, die unterschiedliche Prognosen haben. Mein Nachbar ist jetzt daran gestorben, mein Schwager ist betroffen, und eine Nachbarin lebte viele Jahre mit der Diagnose. Deshalb würde ich schon den behandelnden Onkologen eingehend befragen, was eine Chemo erreichen kann. Mein Nachbar hatte sich dagegen entschieden, weil sie starke NW hatte und im Endeffekt nicht viel gebracht hätte, denn er hatte auch schon Metastasen überall. Er war zu Hause, Pflegedienst, Schmerzbehandlung, und ist friedlich im Schlaf gestorben.
Viele Grüße!
Safra

[Meggie67]

Liebe(r) Safra,
danke für deine Worte. Meine Mama will - unbedingt. Und es geht ihr sonst auch wirklich gut. Keine Schmerzen etc. Sie hat zwar Metastasen in Lunge und Herzbeutel (weiß sie nicht), aber sie ist voller Hoffnung und will unbedingt den Krebs in Schach halten und dafür auch die Strapazenn der Chemo auf sich nehmen. Sie bekommt neben der Standardchemo noch eine speziell auf die Rezeptoren des Tumors abgestimmte. Wie genau vorgegangen wird, erfahren wir dann nächste Woche. Ich möchte nur nicht, dass sie so leiden muss. Das ist die schlimmste Vorstellung für mich.... Hope the best. Die Statistik sagt, dass die Überlebenschance bei Behandlung bei 30-40% im 1. Jahr ist. Meine Mama hat noch nie aufgegeben und die Ärzte sagen, dass sie guten Chancen hat, weil sonst keine Erkrankung vorliegt.