Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.04.2011, 08:03
Kathi69 Kathi69 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2011
Ort: Gladbeck
Beiträge: 14
Standard Meinen Dad hat es auch erwischt

Hallo zusammen!
Ich habe nun schon eine ganze Weile eure Lebensgeschichten verfolgt, sie geben Mut und Hoffnung und lassen mich gleichzeitig verzweifeln.

Aber es ist gut das es dieses Forum gibt, ich Danke euch dafür!

So nun zu der Geschichte meines Dad´s:

Im Oktober letzten Jahres hatte mein Dad plötzlich Urin im Blut, (ist kein Schreibfehler: es war mehr Blut als Urin im Becken) darauf hin ist er sofort zu seinem Arzt der ihn wiederrum zum Urologen geschickt hat. Von da an ging glaub ich alles schief.
Man hat einen Tumor an der rechten Niere per Ultraschall gesehen. Dann wurde noch eine Blasenspiegelung gemacht, wobei er schwer in der Harnröhre verletzt wurde und im Anschluß eine Entzündung bekam.
2 Wochen später hatte er dann endlich einen CT-Termin wo der Tumor bestätigt worden ist, Größe 6-7cm.
Im November sollte dann die Niere Minimal-Invasiv entfernt werden, es wurde jedoch ein großer Bauchschnitt gemacht.
Ich muss noch erwähnen das der Klinik keine Befunde oder Bilder vom Urologen vorlagen, es macht den Anschein die Ärzte haben Blind operiert.
Beim entfernen der Niere wurde dann festgestellt das der Tumor schon in der Hauptschlagader und im Darm saß. Dadurch mußte die Blutversorgung unterbrochen werden, was wiederrum eine wohl dauerhafte Schädigung der verbliebenen Niere zur Folge hatte.
Nach einer Woche Intensiv und einer weiteren auf normaler Station wurde er mit immer noch nässender Bauchwunde entlassen.
Es gab keine Reha oder dergleichen hinterher.
Achso ich vergaß, er hatte schon vor der Op Metastasen in der Lunge.
Ende Dezember wurde dann noch einmal eine CT gemacht und man sagte ihm, die Metastasen in der Lunge wären zum Stillstand gekommen.
Dann legte man ihm einen dauerhaften Zugang im Arm für eventuell nötige Dialyse.
Die Niere hat bis heute ihre Funktion nicht wirklich wieder richtig aufgenommen. Die Nierenwerte sind nicht gut, das heißt, der Körper wird nicht entgiftet, aber es wurde bis jetzt auch noch keine Blutwäsche gemacht.
Es wäre doch so ein leichtes gewesen, den Körper mal eben zu entgiften damit die Niere entlastet wird und der Körper sich erholen kann. Aber bis Anfang März ist gar nichts passiert.
Ihm geht es seit der OP richtig schlecht und es wird immer schlimmer. Sein Gedächtnis läßt ihn im stich, er hat ständig schmerzen, sind nur unter Morphium zu ertragen, seit der Op einen penetranten Geschmack im Mund der ihm ständigen Würgereiz verursacht und am ganzen Körper Juckreiz. Die kleinste Anstrengung ist schon zu viel.
Im letzten US wurden dann Metastasen auch in der Leber festgestellt, im Ct waren dann wohl noch mehr Herde gefunden worden.
Nach dem letzten Befund wurde dann endlich mit der medikamentösen Behandlung in der niedrigsten Dosis begonnen. (ich weiß nicht wie das Medikament heißt) Die Nebenwirkungen waren wohl ziemlich heftig.
Ach ich vergaß: Im Februar meine sein Urologe, er habe irgendwo eine Entzündung die er aber nicht finden kann. Mein Dad hat mir die Blutbefunde mitgegeben und "Dank" Google wußte ich da schon das die Metastasen sich ausgebreitet haben müssen.

Warum weiß das angeblich der Arzt nicht?

Ich habe seit November das Gefühl das die Ärzte ihn schon abgeschrieben haben. Das man bei ihm nicht mehr "Investieren" möchte oder will....

Ich kann euch leider keine genauen Daten geben, ich seh meinen Dad leider nur alle paar Wochen, ansonsten sind wir nur per Tele in Kontakt.
Ich selbst habe zur Zeit eine AU wegen Burnout, vergesse alles, kann zur Zeit kein Auto fahren, sonst würde ich auch unter der Woche mal hinfahren.

Gestern kam wieder ein Anruf: Der Husten der ihn seit 3 Wochen quält, ist nun eine Lungenentzündung, 3 Wochen haben die Ärzte gebraucht um seinen Husten mit Erstickungsanfällen ernst zu nehmen. Ich könnt nur noch heulen...

Er bekommt jetzt Infusionen zum Aufbau und EBO-Spritzen und Antibiotika und die Krebstherapie ist erstmal um eine Woche verschoben worden.

Als ich gestern hier von Frankfurt laß, habe ich mich ziemlich geärgert das ich es zu spät gelesen habe, sonst wäre ich dabei. Ich mache mir ständig Vorwürfe das ich zu weit weg bin und nicht bei den Arztterminen dabei sein kann und das ich mich vielleicht hätte mehr durchsetzen müssen, weil ich Glaube das die Ärzte wo er in Behndlung ist, absolut keine Ahnung haben.

So nun aber Schluß, ich Danke euch fürs lesen und vielleicht hat ja der eine oder andere doch noch ein paar Tipps was wir noch tun können. Ich kann nicht akzeptieren das er nix mehr von seinem wohlverdienten Vorruhestand haben soll. Er hatte noch so viel vor... wollte mit seinem Wohnwagen nach Norwegen... soll das nun alles gewesen sein?

Ziemlich verzweifelte Grüße von Kathi
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen

Stichworte
blasenspiegelung, dialyse, pl1, pmx, pn2, pt3a, pv1


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:53 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55