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Alt 17.06.2009, 22:52
Andbah77 Andbah77 ist offline
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Registriert seit: 16.06.2009
Ort: Stralsund/HH
Beiträge: 6
Standard Unsere Mama hat's mit 56 Jahren "urplötzlich" erwischt - Fassungslosigkeit

Hallo,
ich (Andreas/32 Jahre) bin seit gestern hier angemeldet im Forum, habe schon ein wenig umhergelesen.
Momentan macht sich Hilflosigkeit, Machtlosigkeit, Trauer, Wut etc. hauptsächlich bei mir und/aber auch im Rest der Familie breit.

Soweit ich das rekonstruieren kann, wurde meine Mutter am 09.06.2009 im Virchow-Klinikum Berlin operiert, wo sie die OP soweit gut überstanden hat.

Den Samstag vor der OP war ich mit meinem Vater (57), Schwester (25), Bruder (36) und meiner Partnerin zu Besuch bei meiner Mama in der Charité. Zu dem Zeitpunkt haben wir noch nicht gewusst was meine Mutter hat.
Ein zwei Tage später (08.06.09) telefonierte ich mit meiner Mutti, dort sagte sie 2cm Verwachsung an der "Vaterschen Papille" und zwei Lymphknoten werden wohl entfernt, eventuell Stent-Legung(???) und vielleicht Chemo. Ein Tag später wurde dann schon operiert. Am Dienstag gegen 8 Uhr begann die OP, mein Vater rief dann gegen 14 Uhr an und dort wurde noch operiert, die OP ging ca. 6-7 Stunden !!!

Eine gute Woche vorher war sie ins KKH am Wohnort (in Meck-Pom) eingewiesen worden mit Verdacht auf Gelbsucht (extrem gelbliche Hautfärbung im Gesicht, Augen etc.) - übliche Symptome der Gelbsucht.
Dann kamen einige Untersuchungen u.a. ERCP. Sie fühlte sich schon vorher (Anfang des Jahres, Frühjahr) nicht so gut, mal besser mal schlechter.

Meine Mama ist auch schon seit "Jahr und Tag" in Behandlung - Leberwerte, wegen Verdacht auf Hepatitis, Eisenmangelanämie - musste in regelmäßigen Abständen (halbjährlich) zur Kontrolle etc. nach Berlin/Charité, ansonsten Hausarzt. Wir hatten uns damals alle gegen Hepatitis B? impfen lassen.

Mein Problem zur momentanen Situation ist jetzt:
Mein Vater wie auch wir übrigen in der Familie können oder wollen es nicht fassen, dass es die Mutter/Frau erwischt haben soll.

Mein Papa ist total aufgelöst, steht neben sich. Direkt darauf ansprechen bringt nichts, da ich nicht weiß ob er alles weiß, er bricht schnell in Tränen aus, weil er auch mit der plötzlichen Situation nicht fertig wird.

Ob und wenn ja wieviel meine Mutter schon vor der OP wusste, kann und werde ich momentan nicht erfahren, da sie sehr schweigsam im Bezug auf die OP und die Diagnose ist. Sie gibt nur stückchenweise Informationen frei, man unterhält sich in ausweichenden Gesprächen (am Telefon, oder vom Hören-Sagen durch meinen Papa und meine Schwester).

Soweit ich jetzt weiß, wurde die Gallenblase, Gallengang, Kopf der BSD und oberer Teil des Zwölffingerdarms entfernt. Somit deutet alles, nach meinen Informationen aus Internet etc. auf BSDK hin. Ob noch umliegende Lymphknoten entfernt wurden
Aber ich, und so wie ich das sehe unter Umständen auch der Papa und Geschwister, werden im "Dunkeln" stehen gelassen (u.a. von meiner Mama)!

Ich, nur mit meinen Informationsbröckchen, da mir bis dato keiner genau gesagt hat was meine Mutter wirklich hat und wie die "Überlebenschancen" sind bzw. die etwaige Lebenserwartung mit einer "gewissen Diagnose" ist.

Ich stütze meine Aussagen nur auf bröckchenhafte Informationen, Spekulationen und der Fantasie meines Geistes

Das alles macht mich zutiefst traurig, hilflos und unsicher in meinem (weiteren) Verhalten gegenüber meiner Mama, Papa und auch den Geschwistern, da ich eher der forschere Typ Mensch bin, der einer Sache auch auf den Grund gehen möchte. (Belese mich im Internet, hier im Forum, wo ich denke gut aufgehoben zu sein...).

Weitere Probleme sind und waren schon vorher, dass wir in MV und HH "verstreut" wohnen (ich - Stralsund/HH, Schwester - HH, Bruder - Montage, Vater - UER). D.h. man sieht sich nicht so oft und regelmäßig, da man selbst ja auch noch Familie hat und eingebunden ist. Und nun liegt die Mama in Berlin.

Dann sind die Eltern noch in einem tollen Alter (noch paar Jahre bis zur Rente), wo sie in der Region keine Arbeit mehr haben/ finden - sprich ... sind leider HartzIV-Empfänger. Machen ihr bestes draus, Ünterstützung gibts auch durch die Kinder.

Ich nehme gern Ratschläge, Informationen, Herangehensweisen etc. an, die in erster Linie meiner Mama, aber auch uns in der Familie helfen mit der Situation zurecht zukommen und sich nicht komplett zu verschliesen.

Soweit ich das bis dato beurteilen kann, möchte meine Mama nicht darüber reden, vor einer Chemo hat sie "tierischen" Sch... (da muss ich sagen, ich bin auch in dem Bezug eher ein Weichei, hab aus Kindheitstagen auch schon einen "psychischen Knacks" weg.
Meine Mama sagt zwar es geht ihr besser, sie lacht auch mal, versucht "witzig" zu sein, sagt immer "positiv denken - das Beste draus machen", aber es wirkt für mich eher wie ein Überspielen von Ängsten, was mich wie gesagt traurich stimmt und ich nicht verstehen kann.

So viele Probleme, vorher schon und jetzt erst recht .... oh mann.

(Am kommenden Samstag sehe ich dann meine Mama zum ersten Mal nach der schweren OP ...)

Kann mir jemand zu einem bestimmten Verhalten / Auftreten gegenüber meiner Mama / Papa raten ???

LG ... Andreas
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