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  #76  
Alt 24.10.2012, 21:06
Benutzerbild von Emile
Emile Emile ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Remeni Dein Posting unterschreibe ich ohne Wenn und Aber.

Schneelöwin Bitte geh' doch nicht einfach, es ist doch nur dies eine Thema. Akzeptier' einfach, dass viele über diese Philosophie anders denken.
Ich bin mir sicher, dass Du eine Menge Hilfe, Trost und Kraft aus diesem Forum ziehen kannst.

Und nein, die Userinnen die hier geschrieben haben, sind weder verbissen noch dauernd negativ denkende Frauen. Das würde ihnen absolut nicht gerecht werden.
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  #77  
Alt 24.10.2012, 21:23
Benutzerbild von gitti2002
gitti2002 gitti2002 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Hallo an alle,

bevor es hier in diesem Thread eskaliert, wird er vorübergehend geschlossen. Es wäre schön, wenn nach Öffnung des Threads wieder sachlich zum Thema diskutiert würde.

Gruß, Gitti

Geändert von gitti2002 (25.10.2012 um 11:42 Uhr) Grund: Thema wieder geöffnet
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  #78  
Alt 25.10.2012, 17:17
Benutzerbild von Mary-Lou
Mary-Lou Mary-Lou ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Nun, kurz und knapp: wir können uns niemals sicher sein . . .
Am Anfang meiner "Krebskarriere" war ich so naiv, dass ich glaubte, dass nach Abschluss der Therapien alles wieder so sein wird wie vorher und das Thema Krebs sozusagen durch wäre. Später dachte ich, dass nach den magischen fünf Jahren die latente Angst im Nacken endlich aufhören würde. Nein, tut sie nicht . . . die Frage ist stattdessen, wohlgemerkt manches Mal und ganz besonders vor den Untersuchungen, wann erwischt es mich wieder?
Natürlich wacht man nach den ganzen Jahren nicht mehr wie anfangs auf mit dem ersten Gedanken "ich habe Brustkrebs", aber man ist einfach nicht mehr so unbeschwert wie vor der Erkrankung.

Sicher sein, das kann sich niemand - wir nicht und auch nicht die "Anderen". Einer meiner behandelnden Ärzte sagte mal zu mir, ich müsse es mir einfach so vorstellen, dass die Gesunden draussen vor dem Zaun stehen und wir eben hinter dem Zaun. Wir wüssten sozusagen, wo wir hingehören - nur die Gesunden, die können sich da nicht so sicher sein . . .

Und bei aller Unsicherheit findet das Leben trotzdem hier und heute statt und jeder von uns versucht eben das für sich persönlich Beste daraus zu machen - nämlich das Leben zu leben nicht zu vergessen. Und ja, es gibt sie, die schönen Momente und es gibt auch die Momente an denen man in tiefe Löcher fällt. Aber das haben andere, die nicht an Krebst erkranken auch.

Zu meiner Signatur stehende Grüße
__________________

****************
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“
Zsuzsa Bánk

Geändert von Mary-Lou (25.10.2012 um 17:28 Uhr) Grund: Eränzung
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  #79  
Alt 25.10.2012, 20:00
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Ah "mein" Thread ist ja wieder offen...

In einigen von euch finde ich mich wieder.

Seit meiner Diagnose sind nächsten Monat 6 Jahre vergangen und die Unsicherheit ist immer noch da, wird wohl immer bleiben.
Bei Diagnosestellung war mir nicht bewusst, das BK auch nach Jahren Metas bilden kann. Ich dachte damals, ich schaffe das, Behandlung und dann bin ich wieder die Alte.
Nee, so ist das leider nicht...Das zu akzeptieren fällt schwer.

Ich persönlich habe nicht unbedingt Angst vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Weil das Sterben bei Krebs ja möglicherweise furchtbar sein kann.
Mein Wunsch ist, mit über 80 einfach im Schlaf sterben, ohne vorher meinen Angehörigen zur Last gefallen zu sein.
Aber ob das in Erfüllung geht? Schaun ma mal...

l.G.
Kirsten
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  #80  
Alt 25.10.2012, 20:16
Benutzerbild von BarbaraKR
BarbaraKR BarbaraKR ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Nein, sicher ist man sich nicht - aber nach 10 Jahren ist es nicht mehr so, dass ich aufwache und denke "Brustkrebs". Vor den Kontrolluntersuchen - ja, da ist die Angst da und die Unsicherheit, dass wieder etwas da sein könnte, (zumal bei einem genbedingten Brustkrebs das Risiko noch größer ist) aber diese Nachuntersuchungen sind doch nicht die Hölle?! Ich empfinde sie als sinnvoll und sie geben mir für die nachfolgende Zeit einfach ein Gefühl der Sicherheit... eben bis zur nächsten Untersuchung.

Habe ich mein Leben nach dem Krebs verändert?! Eigentlich nicht, das einzige was ich wirklich geändert habe, ist, dass ich wesentlich mehr Sport mache und davon auch viele Aktivitäten an der "frischen Luft". Und vielleicht hier und da mal etwas mehr Zeit "nur für mich". Doch sonst finde ich mein Leben genauso schön, spannend, fröhlich, aber eben manches Mal auch anstrengend, traurig und mühseelig wie vor meiner Brustkrebserkrankung.
__________________
Ist es eine Angst, die ihr vertreiben möchtet, so liegt der Sitz dieser Angst in euerem Herzen und nicht in der Hand des Gefürchteten! (Khalil Gibran)

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  #81  
Alt 25.10.2012, 21:45
Kati71 Kati71 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Hallo LiebesMädel,

deinem Schlußsatz kann ich mich nur anschließen. Ich freu mich auch immer wieder von Menschen zu hören, die noch viiiieeeel Zeit nach dem Brustkrebs erleben durften.
Ich komme aus einer "brustkrebsgebeutelten" Familie. Drei meiner Tanten sind daran erkrankt. Alle hatten sie ein Rezidiv. (Ich kann mich also darauf einstellen! )
Meine Schwägerin fragte (Ich hab zwei Nichten, sind noch klein, die es aber auch betrifft!): "Kann man das Abo abbestellen?"
Bei zweien ging es gut aus. Er wurde ein zweites Mal rechtzeitig entdeckt. Bei der dritten hatte der Krebs gestreut.
Das war zu einer Zeit, als die Ärzte noch Zeitangaben bis zum "Ableben" machen. Sie sagten sie hätte noch zwei Jahre zu leben. Daraufhin verkaufte die Gerdi, sie war zweimal geschieden, die Kinder groß, die Enkel unter "Dach und Fach" ihre tolle Pentousewohnung in der schwäbischen Hauptstadt und beschloss den Rest ihres Lebens zu reisen.
Sie hat sehr häufig ihre Schwester in den USA besucht, Rundreisen gemacht und viele Postkarten geschickt. Sie hatte Spaß!
Was soll ich sagen? Nach einigen Jahren ging ihr das Geld aus und sie musste ihre Geschwister anpumpen!!!
Sie hat - so sag ichs heute immer - dem Krebs ein Schnipple geschlagen!
Gerdi hat noch zehn relativ tolle Jahre gelebt!

Also - mal gibt es viel mal wenig Zeit - mal ist diese Zeit mit viel mal mit weniger Lebensqualität verbunden.
Ich will hier nichts schönreden - ihr Ende war schrecklich. Ich war bei ihr bis nahezu zum Ende! Aber sie hat es ausgereizt bis es nicht mehr ging, mit Würde, ohne sich zu verkaufen! Toll!

Positives Denken hat ihr sicherlich geholfen, war aber bestimmt nicht alles.
Jede meiner Tanten ging unterschiedlich mit der Erkrankung um.
Meiner amerikanischen Tante hilft es zu denken, dass sie Erfahrungen anders oder nicht gemacht hätte ohne ihre Krebserkrankung. Life is good! Think positive! Thank you, Krebs!

Ich kann ihr das lassen, ihr hilft es - denke aber selbst anders.
Im November (Dem Monat der Diagnose!) feiere ich keinen Geburtstag, ich bin im Juni geboren. Ich denke aber an diesem Tag daran, dass mich das Schicksal meiner Tanten auch ereilt hat. Obwohl ich ein durchaus positiv denkender Mensch bin, eine Frohnatur, bin ich auch Realistin.
Daher stell ich mir auch Christls Frage: Wann kommt das Biest wieder?
Und die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein dieses Biest rechtzeitig zu entdecken, denn ich würde gerne 50 werden. Das ist zunächst mein Ziel.
Und es ist nicht mal so unrealistisch gedacht.

Dabei hab ich nichts "angenommen" - denn ich hab ja Nichts geschenkt gekriegt! Mir wurde es - wie allen hier - einfach vor den Latz geknallt!
Am Anfang meiner Erkrankung hab ich in einem Anfall von Wut und Verzweiflung heulend meinen Mann angeschrien: "Diese Krankheit zwingt dich in die Knie. Und ich hab keine Wahl!"
Daraufhin sagte mein Mann einen klugen Satz, den ich mir für den Rest der Therapie gemerkt habe. Er sagte: "Kati, du hast sehr wohl eine Wahl. Aber keine passende Alternative!"

Nichts an Krebs ist gut, und alles was ich nach der Krebsdiagnose gelernt habe oder alle Erfahrungen die ich danach gemacht habe, hätte ich auch ohne diese beschissene Diagnose haben können.

In der Hoffnung, das nächste Mal genauso "schnell" zu sein,
Kati
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  #82  
Alt 25.10.2012, 23:03
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Zitat:
Zitat von Kati71 Beitrag anzeigen
Und die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein dieses Biest rechtzeitig zu entdecken, denn ich würde gerne 50 werden. Das ist zunächst mein Ziel.
Und es ist nicht mal so unrealistisch gedacht.
Das war auch mein Ziel, Kati und ich habe inzwischen die 50 schon leicht überschritten.
Es hat übrigens einige Personen irritiert, dass ich mich gefreut habe 50 zu werden und nicht 49 a, b, oder c
Jetzt nehme ich einfach mal die 60 ins Visier.

Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber Krebs hatten eigentlich immer nur andere, ich doch nicht. Das konnte mich eigentlich gar nicht treffen.
Dieser Selbstschutzmchanismus des Körpers ist mir mit der Diagnose abhanden gekommen und das ist sicher ein Punkt, der zur Verunsicherung beiträgt.
Wir haben gespürt wie sich das anfühlt diesen Selbstschutz zu verlieren.

Mein Leben hat sich nicht wirklich verändert, aber, das beschreibt BarbaraKR sehr schön, es ist mühsamer, anstrengender und schmerzhafter geworden.
Vieles davon lässt sich nicht mir meinem inzwischen höheren Alter erklären.
Der Krebs hat mir viel Zeit geraubt, die ich viel besser hätte verbringen können. Ich habe Unsummen für den Kampf dageben ausgegeben, obwohl ich damals als alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern in der Ausbildung, gerade so über die Runden kam.
Wenn ich mal ausrechne, was ich selber an Zuzahlungen geleistet habe, dann ist die Reise in die Dom Rep ein Schnäpchen dageben.
Nein, dass hätte ich wirklich nicht gebraucht.

Sicher kann ich mich nicht mehr fühlen, auch nach 6 Jahren nicht, aber ich habe gelernt die Ängste zu begrenzen.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lindert sie, so scheint das auch mit den Krebsängsten zu sein.

sich auf den Urlaub in der Sonne freuende Grüße
Susi
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  #83  
Alt 25.10.2012, 23:14
Kati71 Kati71 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Liebe Susi,

dein Satz "Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber lindert sie" finde ich toll!
Den werd ich übernehmen, denn das ist meine Hoffnung!

Ich werde nie die Krankheit hinter mir lassen können, aber als "kleines Lichtchen" leuchten lassen, und nicht als "Fakel".

Vielleicht kann ich dann auch die 60 anpeilen?

Und - meine liebe Susi - es reicht jetzt - ich such ja schon wie verrückt nach einem adäquaten Urlaub in den Weihnachtsferien: Nur wegen deines Fliegers! Jetzt auch in anderen Threads damit anzugeben (Nur ein Witzchen!) ist nicht fair!
Also entweder: Fuerteventura oder....
Jetzt muss ich doch wieder die gute Tante Manne zitieren: "Life is good??"
Hab ich erst heute Morgen wieder gedacht, als ich die Marmelade meiner Schwiegermutter gefrühstückt habe...

Durch die Susi völlig in reiselaune verfallende Kati
Und trotzdem dem Thread nicht das Thema nehmend wollenden....
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  #84  
Alt 25.10.2012, 23:42
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Zitat:
Zitat von Nov06 Beitrag anzeigen
Bei Diagnosestellung war mir nicht bewusst, das BK auch nach Jahren Metas bilden kann. Ich dachte damals, ich schaffe das, Behandlung und dann bin ich wieder die Alte.
Nee, so ist das leider nicht...Das zu akzeptieren fällt schwer.
leider geht es sehr vielen menschen um uns herum so.
selbst die, die es wissen müßten wie ärzte und krankenschwestern oder menschen, die angehörige haben die wiederholt an BK erkrankt sind verdrängen das.

man ist wieder da! man hat alles überstanden! man ist die alte!

anfangs dachte ich, es wäre gut, meinen engsten freunden und kollegen doch mal über meine ängste zu berichten und ich dachte über das "wie" nach.

mittlerweile habe ich diesen gedanken verworfen.
in abendessen-laune mit freundinnen bekam ich auch in diesem jahr wieder ein paar sprüche wie: "auch wir könnten doch jeden tag tot umfallen, da mußt du dich doch gar nicht verrückt machen!" verbraten.

da nützt es auch nichts, daß man weiß, daß sie es doch alle nur gut meinen, ich habe keine lust mehr "mich" zu erklären.

nun denke ich darüber nach, tatsächlich einmal auch in größerer runde bekannt zu geben, daß ich ja schon FÜR MICH nicht mehr die alte bin und deshalb schon dreimal nicht für ANDERE die alte sein kann.

ich hoffe auf verständnis.

der thread hat mich sehr berührt, ich habe viele beiträge mehrmals gelesen und auch ich möchte micht bedanken, daß er wieder aufgemacht wurde.

gesine
__________________
Einfach leben.
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  #85  
Alt 26.10.2012, 02:23
Benutzerbild von Dyara
Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

Am Anfang meiner Diagnose war ich in Panik, da ich mir vorstellte, Morgen zu sterben. Hier, in diesem Forum, habe ich erstmal begriffen, dass es nicht der Fall ist. Trotzdem fragt man sich, wie es in der Zukunft weiter gehen soll. Und jeder von uns, wird diese Zukunft anders sehen.

Meine persönlichen Gedanken bisher drehen sich natürlich vorwiegend, um meine Krankheit, weil die Medikamentation lebenswichtig für mich ist.
Für mich ist Krebs nicht heilbar. ich klammere mich nicht an die 5 Jahre, wo man angeblich dann, den Krebs besiegt hat. Der Mistkerl kann weiter... Jahre... in meinem Körper ruhen und eines Tages wieder ausbrechen. Was dann?

Meine heutige Antwort wäre, ich würde wieder diesen Weg gehen, den ich gerade hinter mich gelassen habe, da ich leben will. Aber wie sieht es aus, wenn ich Metastasen im ganzen Körper habe?

Da gehen dann meine Gedanken weiter, viel weiter, wie meine Familie denkt. Patientenverfügung. Sterbehilfe. In Würde zu sterben. Grosse Angst steigt dann in mir hoch. Ich weine, weil ich begreife, dass mein Leben nicht unendlich ist.

Trotzdem mir die heutige Medizin einige Monate/Jahre geschenkt hat, habe ich noch keine Orientierung, wie ich die Zukunft angehe werde. Habe nur erstmal eine logische Schlussfolgerung, in die Tat umgesetzt. Ich habe meine Rente eingereicht.

Ich frage mich momentan, was erwarte ich noch von der Zukunft? Die Antwort darauf, habe ich noch nicht gefunden. Ich lass mich treiben und lass die Zukunft Tag für Tag auf mich zukommen.

Ich wünsche Euch allen, ein ruhiges Wochenende.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)

Geändert von gitti2002 (26.10.2012 um 12:15 Uhr) Grund: PN
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  #86  
Alt 26.10.2012, 16:24
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Lilli 40 Lilli 40 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Hallo zusammen, *einmalwinkindierunde*,
ich reihe mich ein, in die "6-jährigen". Ende November sind 6 Jahre rum. Bei Diagnosestellung dachte ich, ich erlebe das nächste Jahr nicht mehr. Krebs=Tod. Das geisterte in meinem Kopf. Bei Zukunftsplänen beschränkte ich mich erst mal auf die ersten Monate, mit der Zeit wurden die Abstände wieder größer. Heute mache ich Pläne für den nächsten Sommerurlaub im August. Fernziel ist mein 50er Geburtstag 2014. Aber das Ganze ist auch sehr abhängig von meinem gesamten Befinden. Ängste sind untergündig immer mal wieder da, mal schwächer, mal stärker. Besonders vor der Nachsorge. Oder wenn Befindlichkeitsstörungen nicht nach angemessener Zeit wieder verschwunden sind. Totale Entspannung gibt es nicht mehr. Verändert hat sich mein Sportverhalten (regelmäßig 3-4x/Woche) und ich habe gelernt mich besser abzugrenzen, mal nein zu sagen. Die Zufriedenheit ist größer geworden, Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Gewöhnungsbedürftig war auch das Ende der AHT mit Tamoxifen, das Gefühl, daß jetzt nix mehr passiert. Blöder Kopf, denn eigentlich kann auch unter den Therapien sich was zeigen. Dyara schrieb etwas von Patientenverfügung: die habe ich in der Chemotherapie aufgesetzt, da meine Familie mit dem ganzen Thema überfordert war und ich aber gewisse Dinge sehr schweren Herzens regeln wollte. Danach ging es mir in der Behandlungssituation besser. Also, ich wünsche uns Allen, daß wir unsere Nah-und Fernziele erreichen und wir uns auch in Jahren hier noch schreiben können. Oh, ist jetzt aber lang geworden.
Liebe Grüße in die Runde, Lilli
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  #87  
Alt 26.10.2012, 17:30
Katzenmama6 Katzenmama6 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Auch auf die Gefahr hin, mir den Ärger anderer Forumsmitglieder zuzuziehen, gebe ich hier zu:

Ich habe die Krankheit für mich akzeptiert, denn mein ganzes Aufbegehren dagegen, würde nichts an der Sache ändern.

Sicherlich hatte ich das große Glück, nun schon fast 6 Jahre ohne Rückfall zu leben und die ganze Therapie ohne zu große NW überstanden zu haben. Und auch ich weis nicht, ob und wann dieser Mistkerl wiederkommt und wie ich dann darauf reagieren werde. Es war mir jedoch von Anfang an klar, dass er meine Lebenserwartung erheblich verkürzen könnte. Und was nützt es mir meine ganze Kraft in die Nichtakzeptanz zu investieren, lieber versuche ich jetzt ein angenehmes und schönes Leben zu führen. Nun bin auch schon älter, als viele hier und vielleicht macht es das für mich einfacher.
Ich bin gestärkt aus der akuten Zeit hervorgegangen.

Das ist jedoch mein ureigener Umgang mit der Sache und ich lasse jede andere Meinung gelten.
Die Frauen, die bereits Metas haben, bewundere ich für ihre Kraft und ihre Stärke. Und meine Seele schmerzt, wenn ich mitlese, was sie alles zu ertragen haben.

Alles Gute für euch alle.
Katzenmama6
__________________
Optimismus ist die Fähigkeit,
den blauen Himmel hinter düsteren Wolken zu ahnen.
(Madeleine Robinson)
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  #88  
Alt 26.10.2012, 17:56
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Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Zitat:
Zitat von Katzenmama6 Beitrag anzeigen
Auch auf die Gefahr hin, mir den Ärger anderer Forumsmitglieder zuzuziehen, gebe ich hier zu:

Warum sollte es das, du erwarstet ja nicht, dass alle hier so mit der Krankheit umgehen können.

Ich mache mir auch nicht tagtäglich Gedanken darüber, was wäre wenn.
Und ich genieße mein Leben und denke nicht ständig an die Krankheit.

Nur lässt sie ich nicht übersehen. Jeder Blick in den Spiegel erinnert mich an die Krankheit, denn meine beiden Brustaufbauten sind nicht besonders gut gelungen. Die Narben sind einfach nicht zu übersehen.

Bei mir kommen noch weitere Ängste hinzu und damit meine ich nicht den Lastwagen
Die Schmerzen in meinen Füßen sind oft sehr heftig und ich frage mich, ob mir irgendwann der Rollstuhl "blüht"

Trotz meiner chronischen Schmerzen muss ich gerade um meine Schwerbehinderung kämpfen und das empfinde ich als heftige Belastung.
Ich bin beruflich und privat massiv eingeschränkt, aber die Sachbearbeiterin
hält 40 % für ausreichend.
Nur leider bringen mir 40 % keinen Zusatzurlaub und die nicht Möglichkeit früher in Rente zu gehen.

All diese Dinge verhindern einfach, dass ich die Krankheit komplett in den Hintergrund drängen kann.

Trotzdem genieße ich mein Leben, und zwar in vollen Zügen (oder auch Flugzeugen)

Reiselustige Grüße
Susi
__________________


Geändert von Susi04 (26.10.2012 um 17:56 Uhr) Grund: Gruß vergessen
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  #89  
Alt 26.10.2012, 19:30
Frageaneuch Frageaneuch ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Nein, man kann sich nie sicher sein. Das ist leider wohl so.

Ich befürchtete ja auch an BK erkrankt zu sein, 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf; Doc sagte: Machen sie nicht den 27. Schritt vor dem 1. Na, ja, mulmig war mir schon, als ich den Arztbrief las mit der Verdachstdiagnose der Bösartigkeit, dazu auffällige Lymphknoten ...

Ich versuche heute nach der Devise zu leben: Nicht unglücklich sein VOR der Zeit.

Das fiel mir aber gerade nach dem Tod meiner Mutter nicht leicht. Man versucht die Zeit zu genießen und dennoch schwebt über allem immer eine latente Schwermut, Angst. Ich verstehe Euch so sehr.

Heute ist bei uns eine junge Frau beigesetzt worden, die hat sich mit 21 Jahren das Leben genommen. Da kommt man auch ins Grübeln. Andere wollen leben und "dürfen" nicht, andere "dürfen", sind jung und "wollen" nicht. Ich verstehe auch nicht, warum das Leben mit manchen so hart ins Gericht geht. Es gibt ja diese ganzen Sprüche "Wen Gott liebt, den lässt er leiden", aber ehrlich gesagt, so sehr hätte er meine Mutter auch nicht "lieben" müssen ...


Schönen Abend
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  #90  
Alt 26.10.2012, 19:40
Benutzerbild von karatina
karatina karatina ist offline
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Standard AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?

Zitat:
Zitat von Nov06 Beitrag anzeigen
Ich finde das so schlimm, dass man die Unbeschwertheit verloren hat, dieses ..
Liebe Kirsten,
ja... das finde ich auch besonders schlimm.

Sehr verstehende Grüße
Katharina
__________________

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